'Schweig still, mein Kind' - Seiten 274 - 350

  • Zitat

    Original von xania
    Ich glaube, Bruno hat die Toten gefunden, aber nicht getötet. :gruebel


    So ganz glaube ich ja auch nicht daran, dass er die beiden getötet hat, aber ich bin mir immer noch nicht im Klaren wer denn sonst sein könnte. :gruebel


    Die Sache mit Ehrlingspiel und seinem Freund Peter ist auch heftig. Nun werden die Andeutungen, die wir die ganze Zeit schon erhalten, konkreter.


    So, dann mal an den letzten Teil...bin schon gespannt wie es ausgeht.

  • Ich dachte immer, auf dem Land verfüttert man die Toten an die Schweine, weil die Allesfresser sind :grin Aber das hier ist ja noch gruseliger. Bruno vergräbt die zerstückelten Babyleichen und züchtet seine Rosen darauf :yikes Aber dass er ein Mörder ist, glaube ich eigentlich nicht, eher schon, dass er im Auftrag seiner Mutter die Babies entsorgt hat. Aber wer der Mörder ist, ist mir noch nicht klar. Nach meinem Ausschlussverfahren bleibt eigentlich nur noch Herrmann. Ober er damals in Sina verliebt war? Ist er der Vater ihres Kindes?


    Und die arme Sina kann nicht aus dem Dorf heraus, weil sie immer noch hofft, ein Lebenszeichen von Felix zu erhalten oder weil sie glaubt, ihm hier nahe zu sein.


    Die Szenen zwischen Hanna und Ehrlinspiel gefallen mir immer besser :-]

  • Die "Befragung" von Bruno ist klasse!


    Da macht der bei Ehrlinspiel so unbeliebte Larsson eine richtig gute Figur. Ich weiß nicht, ob in Petra Buschs zweitem Buch wieder Ehrlinspiel und Larsson auftauchen, aber mit dieser Befragung wurde ein interessantes Element in deren Entwicklung angelegt.


    Ich denke, dass man den Täter inzwischen gut einkreisen kann, denn viele Personen bleiben nicht mehr übrig.



    Jedenfalls bin ich mir sicher, dass sich alles irgendwie um Felix dreht und Elisabeths plötzliches Erscheinen alles durcheinander gebracht hat.

  • @ Melle - ja, bei der Befragung gefiel mir auch Larsson mal... :chen Ein Savant. Er hat eine Ebene gefunden um mit Bruno Kontakt aufzunehmen... naja, nicht wirklich Kontakt. Es waren ja "nur" die Bezeichnungen von chemischen Formeln auf die Bruno reagierte.


    Ehrlinspiel fand ich aber etwas ungeduldig bei der Befragung von Bruno. Kann man einen Autisten überhaupt befragen...? Doch niemanden wie Bruno...

  • Liebe Nikki, liebe alle!


    Zitat

    Original von Nikki
    Kann man einen Autisten überhaupt befragen...? Doch niemanden wie Bruno...


    das ist in der Tat ein heikles Thema. Bei Bruno ist es ja so, dass starke Verdachtsmomente gegen ihn vorliegen, er sogar Beschuldigter ist - was eine "vorläufige Festnahme" (wie es korrekt heißt, das ist ja etwas anderes als die Verhaftung eines mit Sicherheit Schuldigen) rechtfertigt.


    Wenn jemand, egal mit welcher Behinderung, verdächtig ist, muss man ja zur Aufklärung versuchen, ihn zu befragen bzw. zu vernehmen (Zeugen werden genau genommen "befragt", Verdächtige "vernommen" - wird aber oft nicht so klar getrennt sprachlich). Zulässig ist das aber ohne speziellen Betreuer oder Vormund nur, wenn der Befragte versteht, was geschieht und mit den Beamten kommuniziert. Macht er das nicht, so muss ein Pfleger bestellt werden (via Vormundschaftsgericht und richterlichem Beschluss), der die Vernehmung quasi "zur Strecke" bringen würde, um Bruno zu schützen. Die Polizei hätte dfann das Nachsehen. Macht also alles, uum aus Bruno was rauszukriegen.


    Ist jemand schwer (geistig) behindert oder psychisch krank, kann es auch sein, dass seine Haftfähigkeit durch einen Arzt bestätigt werden muss. Denn man kann ja nicht jeden Menschen einfach zur Polizei schleppen und "auseinandernehmen" ;) Bei Bruno hat das der Hausarzt Dr. Brandt gemacht. Aber viele Menschen sind aufgrund einer Krankheit im Sinne des Gesetztes schuldunfähig oder vermindert schuldunfähig.


    Zu Beginn eine Befragung/Vernehmung steht dann immer einen Belehrung des Befragten über seine Rechte, das schreibt die StPO vor (§ 136). Das hat Ehrlinspiel so gemacht, dass Bruno es verstehen kann, reagiert und sich irgendwie dazu äußert. Hätte bruno das nicht getan, wäre die Vernehmung abgebrochen worden, ein Pfleger bestellt … und das wär's dann gewesen.


    Die Frage ist auch immer, was geschieht nach eine ersten Befragung mit den Leuten. Kranke Menschen brauchen ja eine spezielle Unterbringung, und zwar nicht nur für die Zeit der U-Haft (falls sie dorthin kommen), sondern auch dauerhaft. Psychisch kranke Straftäter kommen in beiden Fällen in spezielle Vollzugsanstalten, in denen sie psychiatrisch betreut werden. Es gibt bei uns in Baden-Württemberg zwei davon, das sind Hohenasperg bei Ludwigsburg (eine alte Festung, ich finde es schrecklich, fette Mauern, kalt …) und Emmendingen bei Freiburg. In letzterem sind aber die meisten Patienten keinen Straftäter.


    Wen's genauer interessiert: StPO § 112 (Voraussetzungen der U-Haft und Haftgründe):
    http://dejure.org/gesetze/StPO/112.html
    und StPO §126a (einstweilige Unterbringung):
    http://dejure.org/gesetze/StPO/126a.html


    Ist auf jeden Fall ein schwieriges Thema und erfordert von Seiten der Ermittler und Staatsanwaltschaft viel Fingerspitzengefühl. Und letztendlich hat immer die Staatsanwaltschaft des letzte Wort. Denn sie ist ja, wie die Polizei so schön sagt, "die Herrin des Verfahrens". Sie entscheidet, also, was mit jemandem wie Bruno passiert. Kein leichte Job, manchmal. Und einer mit viel Verantwortung. Zumindest sollte das so sein.


    Liebe Grüße aus dem Nordschwarzwälder Glutofen
    Petra

  • Ich frage mich, ob Joseph der Vater von Sinas Kind sein könnte. Ist zwar gewagt, wenn man bedenkt, dass er damals 50 und sie 15 war, aber sie sprach von einer Eroberung, die sie hat machen wollen. Vielleicht hat der schweigsame und zurückhaltende, einsame Mann damals Wärme gesucht. Elisabeth hat das möglicherweise gewusst und konnte mit dem Gedanken nicht leben. Und ihre Mutter muss vor Wut geschäumt haben. Insofern könnte ich mir vorstellen, dass sie Bruno schon damals dazu benutzt hat, das Kind verschwinden zu lassen. Elisabeth kommt zurück und damit besteht die Gefahr, dass die Geschehnisse von damals aufgedeckt werden. Jemand erschlägt sie, Bruno findet Elisabeth und glaubt vielleicht, er müsse diesmal besser auf das Kind aufpassen bzw. es beschützen und vergräbt es unter seinen Blumen.

  • Joseph hatte ich auch kurz in Verdacht, weil er ganz sicher dieses Verhältnis hätte vertuschen wollen. Dann hat mich aber sein Verhältnis zu seiner Tochter doch ins Grübeln gebracht, ob er wirklich ein soviel jüngeres Mädchen in Schwierigkeiten gebracht hätte.


    Bis hierher sind wirklich noch alle Möglichkeiten offen. Eigentlich kann jeder der Täter sein. Momentan tendiere ich sogar zur Mutter, weil das sicher ein großer Überraschungseffekt gewesen wäre.

  • So, jetzt weiß ich gar nichts mehr.
    Ich kann irgendwie nicht wirklich jemanden verdächtigen.
    Im einen Moment denke ich es ist Bruno, im anderen seine Mutter oder doch Joseph oder Hermann?
    Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass Bruno alleine gehandelt hätte.


    Bin gespannt und lese deshalb jetzt noch den letzten Abschnitt!

  • Leider wirken die Autismus-Passagen, insbesondere das Verhör im Hörbuch nicht so gut. Das ist wohl auch nicht so einfach für den Sprecher, das realistisch wiederzugeben.
    Insgesamt bleibt das Thema Autismus in diesem Roman mir doch fern.



    Zitat

    Original von JaneDoe
    Die Szenen zwischen Hanna und Ehrlinspiel gefallen mir immer besser :-]


    Ja, die gefallen mir auch gut, könnte es gerne noch mehr von geben.
    Ob Hanna im nächsten Buch von Petra Busch an der Seite von Ehrlinspiel auch wieder dabei sein wird?