Monster Island 3: Welt der Untoten
von David Wellington
Verlag: Piper Taschenbuch; Auflage: 1. (August 2010), Taschenbuch: 400 Seiten
ISBN-10: 3492266878
ISBN-13: 978-3492266871
Über den Autor
David Wellington (*1971 in Pittsburgh, Pennsylvania) ist ein amerikanischer Autor von Horrorromanen und Dark Fantasy.
Er besuchte die Penn State University, die er mit einem Master in Fine Art abschloss. Er arbeitet als Archivar bei den Vereinten Nationen in New York. Mit dreizehn Jahren unternahm er die ersten Schreibversuche und wusste, dass er Schriftsteller werden wollte. Stadt der Untoten, der erste Band seiner Zombie-Trilogie und seine erste professionelle Romanveröffentlichung, entstand als Online-Roman. Um Meinungen und Anregungen für seine Arbeit zu bekommen, stellte Wellington 2004 die einzelnen Kapitel der Geschichten in einem Blog ins Internet. Zwei Jahre später erfolgte die Veröffentlichung als Buch, da das Interesse der Leser so überwältigend war, dass einige Verlage auf ihn aufmerksam wurden. Seitdem hat der Autor sechs Romane veröffentlicht, weitere sind in Vorbereitung.
(Quelle: amazon.de)
Inhalt
Unsere Welt wird von Zombies beherrscht - seelenlosen, grausamen Wesen, die ein einziges dunkles Ziel verfolgen: die Vernichtung der Menschheit. David Wellington, der neue Star der amerikanischen Horrorszene, hat uns bereits in »Stadt der Untoten« und »Nation der Untoten« das Fürchten gelehrt. Im großen Finalband zeigt er unsere Erde im Jahr 12 nach der Katastrophe. Nur wenige Menschen trotzen noch den Angriffen der blutgierigen Monster. Sarah, die Tochter eines ehemaligen UN-Waffeninspektors, nimmt den Kampf gegen eine erbarmungslose Übermacht auf. Doch sie ahnt nicht, dass sie sich noch einem ganz anderen Feind stellen muss …
(Quelle: amazon.de)
Mein Leseerlebnis …
… war beim Abschluss der Monster Island Trilogie eines der absolut erschütternsten, die ich jemals hatte.
Selten wurde ich nach zwei grundsoliden Erstbüchern eines Autoren derartig enttäuscht, wie in diesem Fall.
Die Kritikpunkte im Einzelnen:
Die "Schachtelsatzarthritis" hat Wellington im vorliegenden Band nicht behandeln lassen, sondern eher noch gehegt und gepflegt. Bei A begonnen, über W Anlauf genommen, und spätestens bei Z den Faden des ursprünglichen Gedankens verloren.
Wo war hier die Hand des Lektoren?
Der Einfluss des Genres Dark Fantasy ist hier so stark geworden, dass selbst mir, als tolerantem Zombieliebhaber, die Hutschnur hochgegangen ist.
Einfache Zombies als Arbeitssklaven der Ghoule, die sich ihren Verstand trotz ihrer Wiederauferstehung bewahrt haben?
Ein Tieflader, mal als Eisenbahnwaggon, mal als Tieflader beschrieben?
Eine Jagd rund um den Erdball, obwohl die Ressourcen für so was nach 12 Jahren doch recht mager geworden sein dürften?
Seltsame Gestalten die eher um Ihrer Selbst willen auftauchen, als dass sie in irgendeiner Weise der Atmosphäre beitragen?
Gehirne, deren ursprüngliche Besitzer als Geister in die abstrusen Gedanken der Figuren eindringen können?
Logikfehler vom Allerfeinsten.
Ghoule mit Sinn und Verstand, die reden und essen können.
Gut, kein Problem.
Aber dann sind ihre Münder plötzlich in einer ewigen Totenstarre gefangen???
Wie sollen die reden oder essen?
Eine Gefesselte, die ihre Hände in die Tasche steckt, oder ein Gefäß mit einem Gehirn irgendwohin schleppt?
Ein sprachliches Nieveau, dass teilweise sogar einem Autoren von "einfachen Heftromanen" die Schamesröte ins Gesicht, und die Kündigung seines freiberuflichen Daseins als Autor in den Briefkasten treiben würde.
Mein Fazit …
… ist eine herbe Enttäuschung.
Ja, man trifft einige alte Bekannte aus den ersten beiden Bänden wieder.
Nochmal ja, es ist interessant ihre Entwicklung in den vergangenen 12 Jahren zu erfahren.
Aber all die Stolperstellen in diesem Roman sind einfach zu heftig, als dass ich diesen Roman empfehlen könnte, der mit der Qualität eines DKZV-Produktes daherkommt.
Unter einem würdigem Abschluss einer an sich guten Basis, verstehe ich etwas anderes, als ein wirres Durcheinander aus halbgaren Ideen, lausigen Ausführungen und einer Sprache, die eher lustlos in die Tasten gehämmert daherkommt.
Ich erwarte bestimmt nicht, dass ein Autor das Rad neu erfindet.
Aber mir das Rund eines antiken Prärieschoners in quadratischer Ausführung als Weißwandreifen mit Alufelgen anzubieten, ist schon ein starkes Stück.
Ein wenig mehr Mühe zumindest bei der Sprache, eine Prise mehr Konzentration, bei der Fortführung der Ideen aus den ersten beiden Bänden, und "Welt der Untoten" hätte einen Platz in meinem Leserherz gefunden.
Aber so kann ich jedem nur vom Kauf des Romans abraten.
Die ersten beiden Bände sind soweit in sich abgeschlossen, und können ganz gut ohne den dritten bestehen.
Schade um das vorhandene Potential, das nicht ausgenutzt wurde.
Aber vielleicht schreibt Wellington ja noch zu meinen Lebzeiten "Monster Island"-Neo.