Monster Island 2: Nation der Untoten
von David Wellington
Verlag: Piper Taschenbuch; Auflage: 1. (März 2009), Taschenbuch, 384 Seiten
ISBN-10: 349226686X
ISBN-13: 978-3492266864
Über den Autor
David Wellington (*1971 in Pittsburgh, Pennsylvania) ist ein amerikanischer Autor von Horrorromanen und Dark Fantasy.
Er besuchte die Penn State University, die er mit einem Master in Fine Art abschloss. Er arbeitet als Archivar bei den Vereinten Nationen in New York. Mit dreizehn Jahren unternahm er die ersten Schreibversuche und wusste, dass er Schriftsteller werden wollte. Stadt der Untoten, der erste Band seiner Zombie-Trilogie und seine erste professionelle Romanveröffentlichung, entstand als Online-Roman. Um Meinungen und Anregungen für seine Arbeit zu bekommen, stellte Wellington 2004 die einzelnen Kapitel der Geschichten in einem Blog ins Internet. Zwei Jahre später erfolgte die Veröffentlichung als Buch, da das Interesse der Leser so überwältigend war, dass einige Verlage auf ihn aufmerksam wurden. Seitdem hat der Autor sechs Romane veröffentlicht, weitere sind in Vorbereitung.
(Quelle: Amazon.de)
Inhalt
Einige Wochen vor den Ereignissen von »Stadt der Untoten«: In einem Gefängnis in Colorado Springs herrscht der Ausnahmezustand. Captain Bannerman Clark, erfahrenes Mitglied der Nationalgarde, soll einen Aufstand der Insassen unter Kontrolle bringen. Doch er hat es nicht mit gewöhnlichen Gefangenen zu tun. Verwandelt in Zombies, gefühllose Monster, kennen sie nur noch die Gier nach Menschenfleisch. Rasend schnell breitet sich die Zombie-Seuche über das Land aus. Clark und seine Leute nehmen den verzweifelten Kampf gegen die Untoten auf.
(Quelle: amazon.de)
Leseerlebnis
Nachdem ich den ersten Teil der "Monster Island" Trilogie wirklich genossen habe, wollte ich natürlich wissen, wie es weitergeht, in dieser Welt, die David Wellington da vor mir ausgebreitet hat.
Und so wie ich schon im ersten Teil den doch recht gewagten Genremix gerne gelesen habe, wurde ich auch in der Fortsetzung, die jedoch eher ein Prequel zur Beleuchtung der Vergangenheit ist, von Wellingtons frischen Ideen nicht enttäuscht.
Trotzdem gibt es einige Kritikpunkte.
Die Inhaltsangabe spiegelt nur eine Facette des Geschehens wider. Die Story ist vielschichtiger, als dort angegeben. Wer rein nach dieser "Produktinformation" an diesen Roman herangeht, wird enttäuscht sein, verspricht sie doch reinen Zombiesplatter und –action.
Zu Beginn verliert Wellington sich ein wenig in Fachjargon bzw. der Erklärung, wer denn nun welche Rangfolge im amerikanischen Militär einnimmt, und wer wem was zu sagen hat.
Teilweise habe ich auch das Gefühl, dass Wellington sich in seiner eigenen Sprache verheddert, innerhalb eines Satzes vom Hölzchen aufs Stöckchen, auf den Regenwald kommt, und plötzlich nicht mehr zu wissen scheint, was er eigentlich sagen wollte. Diese Stolperer halten sich zwar in Grenzen, sind aber doch recht ärgerlich.
Auch der Anteil an Dark Fantasy wird in diesem zweiten Teil stärker hervorgehoben, als es noch im ersten der Fall war.
Die verschiedenen Handlungsfäden sind für sich spannend, aber manchmal erscheinen sie, wie auch bestimmte "magische" Fähigkeiten der Untoten, die ihren Verstand durch Tricks und / oder Zufall behalten konnten, ein wenig weit hergeholt.
Positiv ist allerdings zu vermerken, dass Wellington gut und anschaulich Actionszenen beschreiben kann. Damit meine ich auch solche Szenen, in denen eben nicht geballert, gebissen und gestorben wird, sondern auch jene Szenen, in denen er falsche Hinweise streut, Informationen fallen lässt und den Leser mit einem Augenzwinkern durch seine Welt führt.
Damit macht sich Wellington zwar nicht zu einem Anwärter auf den nächsten Literaturpreis, aber er weiß zu unterhalten, und tut dies ganz offensichtlich gerne und mit Herzblut für die Sache. Er führt konsequent seine Ursprungsidee weiter, ohne sich zu verbiegen.
Fazit:
Wer sich darauf einlassen kann, statt eines typischen und sozial-/ konsumkritischen "Herr der Fliegen in Zombieland" Aufgusses auch mal eine neue Facette dieser Thematik zu entdecken, wird trotz der Schwächen dieses Buches nicht enttäuscht werden.
Für Hardliner, die in Zombies eher bewegliche Ziele für ihre Schießübungen sehen, ist dieses Buch definitiv ebenso ungeeignet, wie für Liebhaber einer verschnörkelten Sprache.
Wellington schreibt klar, wenn auch manchmal etwas verstrickt.
"Nation der Untoten" ist somit für mich eine konsequente und grundsolide Fortsetzung in Form eines Prequels. Wellington bietet mir einmal mehr gutes Popcornkino für den Kopf, und frischt das Ganze mit neuen Gedanken, nett auf.