Arthur „Art“ Bechstein hat seine Highschool-Zeit hinter sich; dieser Sommer wird der letzte sein, den er in völliger Freiheit und Unabhängigkeit genießen kann. Und gleich am Anfang begegnet er einem Namensvetter, dem schönen, weltgewandten Arthur Lecomte, und infolge dessen dem ruppigen, amüsanten Cleveland, der seltsamen, hübschen Phlox und einer ganzen Reihe anderer Figuren.
Neue Freundschaften und Liebeleien, Abenteuer und Verunsicherungen prägen die Zeit, in der Art bezüglich seiner sexuellen Ausrichtung schwankt, Schwierigkeiten mit seinem Vater hat, der für die Mafia arbeitet, Partys und Wochenenden am See durchlebt. Es wird ganz und gar anders, als Art es erwartet hat; so ist das Leben, in Pittsburgh, wie auch anderswo. Es wird ein Abschied, es wird ein Neuanfang.
„Die Geheimnisse von Pittsburgh“ war die Abschlußarbeit von Michael Chabon, dessen zweiter Roman „Wonder Boys“ ein Welterfolg und verfilmt wurde. Aber auch dieser Erstling sprang quasi über Nacht in die Bestsellerlisten. Warum, das ist verstehbar, denn das Buch ist ausgesprochen eindringlich, freundlich, melancholisch, fröhlich, direkt. Genaugenommen existiert kein zentraler Handlungsstrang; die Zeit bestimmt den Ablauf, aber es passieren Dinge – Dinge, die mit den im Titel genannten Geheimnissen in Verbindung stehen.
Ein schönes, dichtes Buch, das ein paar verzeihliche Brüche und logische Probleme enthält, aber ansonsten sehr rund und rundum empfehlenswert ist. Darüberhinaus endet es mit einem der schönsten Schlußsätze, die ich seit langem gelesen habe: "Zweifellos entspringt dies alles nicht wahren Erinnerungen, sondern ist das verderbliche Werk der Nostalgie, die die Vergangenheit verwischt, und zweifellos habe ich wie gewöhnlich alles übertrieben."