'Obsession' - Seiten 234 – 310

  • Ben macht mit seinen Observationen weiter und seine Assistentin Zoe ist ziemlich genervt davon, weil er seine Arbeit vernachlässigt. Eher durch Zufall kommt heraus (Ben kann Nachts nicht mehr schlafen und beschliesst zum Haus der Familie Cole zu fahren), dass Jacob nicht zur Schule geht, sondern von seinem Vater isoliert wird und seine Tage auf dem Schrottplatz verbringt. Der Sozialarbeit rasselt seine Standartsprüche runter, als hätte er Angst vor Cole und Konsequenzen, wenn die Schlampigkeit ans Licht kommt.
    Seine Observationen schweifen immer wieder zu Sandra Cole ab, da ist es ja schon ein richtiges spannen. Bei seiner letzten Obversation bekommt er endlich die gewünschten Fotos, wird aber anschließend von zwei Einheimischen entdeckt, die ihn zu Cole bringen. Dieser schlägt ihn zusammen und ist zu keinem Gespräch bereit. Es ist sein Sohn und er hat das Recht über ihn zu bestimmen, sonst niemand.
    Die Anwältin kann leider nicht wirklich was für ihn tun, die Fotos langen nicht aus. Da Ben der Meinung ist, dass irgendwas mit der Familie faul ist, gibt er den Auftrag über Sandra Cole Informationen einzuholen.
    Ausserdem meldet sich der Anwalt nochmals und versucht einige Informationen an Ben zu verkaufen. Er gibt Ben zwei Tage sich zu entscheiden, ansonsten wird er die Informationen an einen anderen weiter geben. Ben schliesst sich mit Keith kurz und als er sich entschieden hat, geht der Detektiv nicht mehr ans Telefon. Dieser wurde zusammengeschlagen und liegt nun im Krankenhaus und möchte nicht reden.


    Ich bin gespannt wie es weitergeht. Wird Ben sein Umgangsrecht durchsetzen oder bekommt er Jacob wieder? Ich vermute ja, dass er Jacob wieder zu sich holen kann, aber bin sehr gespannt, wie der Weg bis dahin aussehen wird.

  • Was Ben an Sandra findet, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Und ihre Motivation scheint nur aus Angst, Langeweile oder Hass zu bestehen. Jacob zerrt sie hinter sich her oder ignoriert ihn. Den Rest des Tages starrt sie aus dem Fenster oder empfängt fremde Männer. Gibts solche Menschen wirklich? Ich empfinde diese Figur als viel zu klischeehaft und einschichtig. Und ausgerechnet auf sie fliegt Ben, der selbst ja nicht gerade so stumpf und blöd ist. Na ja ...


    Und was mich auch wudert ist, dass die Nachbarn so hinter Cole stehen. Er scheint ja in einem kleinen Ort zu wohnen, wo jeder jeden kennt. Ist er da noch nie als merkwürdig und gewaltbereit aufgefallen? Bekommt keiner mit, dass Jacob nicht zur Schule geht? Wenn die Leute aus Angst schweigen würden, dann hätten die Spaziergänger niemals Ben zu Cole geschleppt. Dann hätten sie wissen müssen, dass er Ben böse zusammenschlägt.
    Selbst die Polizisten verzeihen Cole seinen Angriff auf Ben mit der Begründung, dass Ben ja Coles Sohn gehabt hat. Ist Selbstjustiz neuerdings erlaubt? Man mag ja tief drinnen verstehen, warum Cole Ben nicht mag, aber er scheint ja doch verletzt zu sein und will zur Polizei und das anzeigen und die nehmen das nicht auf? Das gibts doch nicht ... das kommt mir sehr unrealistisch vor!


    Zitat

    Original von Mone80
    Der Sozialarbeit rasselt seine Standartsprüche runter, als hätte er Angst vor Cole und Konsequenzen, wenn die Schlampigkeit ans Licht kommt.


    Auf jeden Fall hat der Sozialarbeiter Angst davor, dass seine Entscheidungen in die Öffentlichkeit kommen (schließlich hat der Fall in der Presse Staub aufgewirbelt) und er schwer kritisiert wird. Ben müsste einige der Fotos, die er gemacht hat nur einer Zeitung zuspielen und schon wäre der Teufel los und und jeder würde fragen, was sich das Sozialamt so denkt. Nun versucht der Sozialarbeiter, den Deckel drauf zu halten und abzuwiegeln.

  • Die Spaziergänger haben Cole ja nicht aufgehalten, oder nur halbherzig. Die wussten schon, wie der drauf ist. Es ist, denke ich, eine Mischung aus Angst und aber auch Solidarität.
    Schwer vorstellbar ist es schon, aber auch nicht ganz so abwegig. Sowas gibt es ja schon, dass ein ganzes Dorf schweigt um den Täter zu schützen.

  • Ich weiß auch nicht was Ben so zu Sandra zieht. Aber manchmal kann man es auch einfach nicht erklären, warum man jemanden anziehend findet oder nicht. Vielleicht gibt ihm gerade das Billige den Tick?


    Mit den Nachbarn, das wundert mich auch teilweise. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wurde ja auch in den Medien gesagt das Ben den Jungen nicht entführt hat und damit ja im Prinzip unschuldig ist bzw. im guten Glauben gehandelt hat, das es der Sohn von Sandra ist. Daher kann ich den Haß der Nachbarn auch nicht so richtig verstehen.


    Auf der anderen Seite hab ich aber schon öfter gerade von kleineren Orten gehört, das sie eine verschworene Gemeinschaft gegen die "Außenwelt" bilden, egal ob da einer Dreck am Stecken hat oder nicht. Das wird lieber unter den Teppichboden gekehrt, bevor man Außenstehenden Recht gibt.


    Mich wundert da wirklich nur die Polizei. Letztendlich könnte Ben ja mit seinen Verletzungen auch in London zur Polizei gehen und Anzeige erstatten. Dann könnte das Verhalten der Polizisten im Ort von Cole auch noch Konsequenzen haben.


    Was mich noch interessiert, was der Detektiv noch rausgefunden hat. Ich denke, er wurde von Cole zusammengeschlagen, aber was hat er entdeckt? Ob das auch mit Sandra zusammenhängt? Oder hat Cole noch Leichen im Keller?

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Leider ist die nachbarschaftliche Solidarität der Spaziergänger dann damit "belohnt" worden, dass Coles Hund den kleinen Kläffer angefallen und getötet hat. Zumindest einer der Spaziergänger war schon überrascht von Coles heftiger Reaktion auf Ben und dass er sofort seinen Hund erschossen hat, als der über den kleineren Hund hergefallen ist. Cole ist wohl nicht der Mann für Kompromisse.


    Cole wollte ich nicht unbedingt als Nachbarn haben ... :wow


    Richtig, der Detektiv. Der schweig sich nun aus, die Prügel haben also das erreicht, ws sie sollten. Ich denke auch, dass da Cole seine Hände im Spiel hatte. Und dass der Detektiv fast an inneren Verletzungen getorben wäre, passt auch zu dem Bild, das man von Cole hat. Rastet aus und kennt keine Grenze.


    Und Sandra Cole hat wohl auch eine dunkle Vergangenheit, das muss sich auch bald aufklären - ob es das ist, was der Detektiv herausgefunden hat? Okay, nun gibts ja nur noch einen Abschnitt und wir werden bald erfahrfen, wie die Sache ausgeht.

  • Mir tut es ja leid um den Nachbarn bzw. um den Hund, der von dem Kampfhund totgebissen wurde.


    Aber vielleicht ist das ja endlich der Auslöser, das die Nachbarn mal aufwachen und den Cole als das erkennen, was er meiner Meinung nach ist .. eine tickende Zeitbombe.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ben`s Zwang sich immer wieder dem Haus der Cole`s zu nähern und ihr Leben zu beobachten nimmt fast schon krankhafte Züge an. Als er seine Arbeit dabei immer mehr vernachlässigt wäscht Zoe ihm glücklicherweise den Kopf.
    Allerdings findet Ben so heraus, dass Jacob überhaupt nicht mehr seine Schule besucht, sondern von John stattdessen mit zur Arbeit auf den Schrottplatz genommen wird.
    Der Sozialarbeiter stellt sich mal wieder taub und auch Ben`s Anwältin macht ihm wenig Hoffnungen Jacob zurückzubekommen. Dennoch einigen sie sich darauf, erneut private Ermittlungen über John und vorallem Sandra Coles Vergangenheit anzustellen.
    Warum jetzt aber nochmal Quilley in der Geschichte auftauchen musste, mit dem Versuch erneut Informationen zu verkaufen, die für keinen seiner beiden Ansprechpartner wirklich interessant sind, nur um ziemlich eingeschüchtert im Krankenhaus das Opfer zu mimen, entzieht sich komplett meinem Verständnis. :pille

  • Bens steigert sich immer mehr in die Observation der Coles hinein - mitlerweile kennt er sogar ihre Gewohnheiten. Nur belastende Beweise, dass Cole kein guter Vater ist, fehlen ihm. Bis zu dem Tag, an dem er von zwei Spaziergängern entdeckt wird. Es ist wirklich unglaublich, wie dieses Dorf zusammenhält. Ich kann nur hoffen, dass sie endlich aufgewacht sind, nachdem sie gesehen haben, was mit den Hunden passiert ist.


    Und diese Sandra Cole ist auch so eine Nummer für sich. Das ausgerechnet sie es ist, der es gelingt, wenn auch unwissend, das Ben seine Männlichkeit zurück erlangt, ist doch unglaublich. Bei ihrem großen Geheimnis kann man nur hoffen, dass sich die Behörden nun doch endlich mal einschalten.


    Aber ob Ben darauf warten wird? :gruebel Ich weiß ja nicht. Kann mir gut vorstellen, dass er irgendwas auf eigene Faust unternehmen wird - aber was? :gruebel

  • Die Observationen von Ben gehen langsam dem Ende zu. Auf unschöne Art, wurde er quasi zu seinem Richter, Cole ,geführt und hatte noch Glück mit Verletzungen zu entkommen, die ihn noch entkommen ließen. In Cole sehe ich irgendwie nur eine Kampfmaschine und die Schrotthaufen sind doch selbst krank. Zwischendurch kam mir mal die Idee, ob Cole nicht selbst etwas Autistisches an sich hat, so verbissen wie er trainiert und sich in seine Schrottwelt flüchtet...


    Es ist bisher immer noch gut zu lesen, aber ich muss auch sagen, dass Ben es von Anfang an selbst mit verantwortet hat, dass es soweit kam. Allein auf den schmierigen Detektiv kann mann die Verantwortung nicht abwälzen. Er liebte Jacob doch und hatte mit den Nachforschungen (auch wenn die Neugiere recht gut verständlich ist) sich nur selbst in die Nesseln gesetzt...

  • Zitat

    Original von imandra777
    ... Es ist bisher immer noch gut zu lesen, aber ich muss auch sagen, dass Ben es von Anfang an selbst mit verantwortet hat, dass es soweit kam. Allein auf den schmierigen Detektiv kann mann die Verantwortung nicht abwälzen. Er liebte Jacob doch und hatte mit den Nachforschungen (auch wenn die Neugiere recht gut verständlich ist) sich nur selbst in die Nesseln gesetzt...


    Ich weiß nicht ob man das so leicht sagen kann. Auf der anderen Seite macht er sich ja, wenn er weiß oder ahnt das Jacob aus einer Entführung stammt, strafbar wenn er es nicht meldet. Ist allgemein eine ganz blöde Situation.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • @ Macska
    Am stärksten wirkt dabei wohl das schlechte Gewissen und das Übertragen der Situation des Vaters auf sich selbst. Dennoch erschien mir das alles schließlich etwas gewollt, damit der Roman überhaupt geschireben werden konnte.