'Obsession' - Seiten 311 – Ende

  • Heute morgen habe ich es zu Ende gelesen... was für ein Showdown. :yikes


    Ob das jetzt so glaubwürdig ist sei dahingestellt. Ich fand es sehr bezeichned für das obsessive Handeln von Cole, aber auch von Ben. So unvernünftig seine Reaktion... aber er wollte Jacob nur retten..

  • Ich bin auch mit dem Buch durch! Sehr rasantes Ende, wo noch viel passiert und sich dann doch alles zum Guten verwandelt.


    Man bekommt einen guten Einblick in die Psyche von John Cole. Dieser hat bei einer Anhörung einen richtigen Ausraster, weil der Sozialarbeiter sich verplappert hat und geht auf seine Frau und jedem der sich ihm in den Weg stellt los. Sandra Cole hat gegen ihren Mann ausgesagt und sich erhofft, dass dieses Vertraulich behandelt wird. Sie hat Ben erzählt, was für ein Typ Mann John ist und sie wusste, dass John sie tötet, wenn es rauskommt, dass sie diejenige ist, die sich gegen ihn stellt. Der Sozialarbeiter ist aber auch ein Blödmann gewesen und hat bei dieser Verhandlung versucht sich mit Ausreden aus seiner verzwickten Lage zu befreien. Sehr klischeehaft.
    Nachdem man Cole aus der U-Haft entlassen hat, ist er nach Hause und hat seine Frau tot geschlagen und ihr mit dem Teil, was er auch Jacob über den Kopf hielt, den Kopf eingeschlagen und flieht. Als Ben davon in den Nachrichten hört, fühlt er sich Mitschuldig an dem Tod von Sandra und gibt den Polizisten den entscheidenen Hinweis, was John vorhat, die handeln auch, sind sich aber der Gewaltätigkeit von John nicht wirklich klar. So kommt John dazu, seinen Sohn aus der Schule zu entführen und er verschanzt sich auf dem Schrottplatz. Auch hier ist es wieder Ben der den Hinweis gibt.
    Hier kommt es dann zum Showdown, wo es auch eine kurze Sequenz aus der Sicht von John gibt. Dieser denkt, dass alles ein System ist und er versucht den Schlüssel des Systems zu knacken. Er bräuchte eigentlich noch ein wenig Zeit, aber er merkt, dass er die nicht hat. Noch 7 Kugeln hat er, 5 für die anderen und 2 für sich und seinen Sohn. Kurz vorher hat er Ben erschossen und hält ihn für tot, aber Ben war so geistesgegenwärtig und hat sich eine Kugelsichere Schutzweste angezogen, bevor er sich einen Weg durch die Polizisten zu Cole "erkämpft" hat. Dann geht es Schlag auf Schlag, Ben hat den Angriff überlebt und John wird von den Polizisten erschossen und hat keine Möglichkeit, seinen Plan umzusetzen.


    Ben hat das Betreuungsrecht über Jacob bekommen und auch einen Adoptionsantrag gestellt. Er arbeitet weiterhin als Fotograf, obwohl er durch die Sache auf´m Schrottplatz seine linke Hand verloren hat.


    Ich bin mir nur nicht sicher, warum Keith immer wieder in dieser Geschichte auftaucht? Ok, er ist der beste Freund von Ben, aber irgendwie passte es nicht rein, dass auch seine Geschichte angerissen wurde.


    Als Thriller würde ich dieses Buch nicht unbedingt beschreiben. Es war spannend gewesen, machte mich neugierig zum weiter zu lesen, aber mehr auch nicht. Das Buch bescherte mir keine "schlaflose Nächte" :grin

  • Ben hat ein Gespräch mit Sandra Cole. Da escheint sie mir plötzlich viel menschlicher und sogar ein bisschen sympathisch. Vorher war ihr Charakter reichlich platt. Tja, da hatte sie schon nicht mehr lange zu leben ... Ich hab mich wieder mal gewundert, dass man sie nicht informiert hat, dass ihr Mann aus der U-Haft entlassen wurde. Sogar der Sozialarbeiter hat im Gespräch gemerkt, dass er einen großen Fehler gemacht hat, als er Cole vom „Verrat“ seiner Frau erzählt hat ... da kann man sich doch denken, dass der Choleriker noch nicht fertig ist. Und Ben hat auch keiner gewarnt, der musste es aus dem Radio erfahren. Also die britische Polizei kommt in diesem Buch sehr schräg rüber.


    Der Showdown passte zum Rest des Buches, jede Menge Leute, die ohne Verstand aus dem Bauch raus oder in Coles Fall aus einem Wahn heraus handeln. Bens Motivation, zu Cole zu gehen und sich anschießen zu lassen, obwohl er wusste, dass genau das passiert, ist mir nicht ganz klar geworden. Ben selbst wohl auch nicht und so kommt der Autor damit, dass Ben sich selbst wundert, es aber trotzdem tut. Na ja.


    Keiths eigene Geschichte ist immer mal wieder eingeflossen, hatte aber im Grunde nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun. Ich habe immer gewartet, dass er mal wichtig wird, aber das war dann doch nicht so.


    Thriller, ja, also, höchstens Psychothriller, da ja doch ziemlich viel Wert auf das Innenleben der Personen gelegt wird, was für meinen Geschmack dann aber nicht ganz so gut geglückt ist. Cole ist ja der Spinner und Auslöser des ganzen Wahnsinns und aus seiner Perspektive erfährt man am Ende nur einen kurzen und unwichtigen Ausschnitt. Hmmm.


    Das Buch hat sich flüssig und unkompliziert lesen lassen, Beckett hat schon eine angenehme „Schreibe“ für mich, aber besonders viel Spannung oder „Thrill“ war nicht vorhanden, es plätscherte mittelmäßig vor sich hin. Die Story war für mich auch nicht immer wirklich gut durchdacht. Das Buch war nicht gerade eine Katastrophe, immerhin habe ich es ja auch zu Ende gelesen und mich nicht dabei gequält, aber über durchschnittlich kommt es nicht hinaus.

  • Ben startet einen erneuten Versuch und konfrontiert Sandra Cole mit den Ermittlungsergebnissen. Nach einem langen Gespräch über ihre Vergangenheit und John`s Verhalten, lässt sie sich nötigen, bei dem zuständigen Sozialarbeiter eine Aussage zu machen - unter der Bedingung diese vertraulich zu behandeln.
    Während der Sitzung, bei der über eine mögliche Betreuung von Jacob und John entschieden werden soll, verliert John die Beherrschung und schlägt seine Frau, sowie eingreifende Wachmänner und seinen Anwalt zusammen.
    Nach seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft tötet er Sandra und entführt anschließend Jacob aus der Schule.
    Es kommt wie es kommen musste, John wird erschossen und nach einigem hin und her, kann Ben Jacob adoptieren.....


    Mit dieser Geschichte konnte mich der Autor nicht überzeugen. Es wirkte auf mich eher, wie einer seiner ersten Schreibversuche mit guten Ansätzen, zu sehr lässt die Handlung sich von Nebensträngen ablenken, wodurch sie für mich teilweise stockte.

  • Zitat

    Original von Wuermchen
    Ach ja ... und dann stimmt der Klappentext auch nicht. Da steht, dass Ben fassungslos die Behörden informiert, die schnell Jacobs leiblichen Vater ermitteln. Na, das hätte ich in meinem Exemplar dann überlesen. :bonk


    Die Seiten fehlten bei mir auch! :lache

  • John war ja richtig gefangen in seiner Psychowelt. Er war ja richtig besessen von seinem Sohn.


    Ich hatte irgendwie damit gerechnet, dass Ben nicht tot war, als John auf ihn geschossen hatte. Und das Ben nun für Jakob sorgt finde ich angemessen, denn der Junge braucht eine Umgebung, die ihm bekannt ist. Ob er sich wohl jemals von dieser Sache erholen wird?


    Aber anscheinend war Johns Amoklauf notwendig, damit die Behörden mal aufwachen.


    Aber was Keiths Affäre und Bens nicht vorhandene Männlichkeit mit dieser Geschichte zu tun haben, ist mir unklar. Die hätte man auch getrost weg lassen können.


    Insgesamt finde ich das Buch interessant, aber es hätte spannender sein können.

    aktuelles Buch: Wer hat Angst vorm Schattenmann:lesend

    2024 gelesen: 89 Bücher:traeumer35.929 Seiten

    SuB: 2.852:flieger

  • Was für ein Ende mit doch mehr Spannung, als das ganze Buch aufweist. Von daher wundere ich mich eigentlich, das das Buch als Thriller bezeichnet wird.


    Am Ende tat mir Sandra Cole doch ganz schön leid. Irgendwie hat sie es nie geschafft, aus der Spirale Alkohol, Gewalt und Prostitution herauszukommen, vielleicht auch weil sie einfach resigniert hat und mit Cole ja wieder den falschen Mann erwischt hat. Aber das sie am Ende für ihre Aussage sogar ermordet wird, das hat sie irgendwie nicht verdient.


    Mich würde ja interessieren, ob Cole schon immer so besessen und cholerisch war oder ob die Umstände ihn zu so einem Menschen gemacht haben. Sicherlich wird die Veranlagung dazu vielleicht schon vorhanden gewesen sein, denn schließlich hat sich seine erste Frau ja indirekt auch von ihm getrennt. Aber hätte seine Besessenheit auch die Ausmaße, wenn sein Sohn nicht entführt worden wäre? Und spielt an seinem "Wahnsinn" auch die Kriegserfahrung bzw. Verletzung eine Rolle?


    Besonders schön fand ich am Ende des Buches, das Ben es Jacob ermöglicht, mit seinen leiblichen Großeltern Kontakt zu haben.


    Alles in allem ein gutes Buch, das mich zwar unterhalten hat aber nicht unbedingt vor Spannung vom Hocker gerissen hat.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Der Showdown war wirklich spannend und hat mich das Buch gestern Nacht noch zuende lesen lassen.Coles Reaktion selbst bei dem Gespräch hat mich eigentlich nicht sehr überrascht. Er wurde das ganze Buch über als Soldat gezeichnet, der keine Scheu hat Gewalt auszuüben und auch recht aggressiv rüberkommt. Irgendwie musste ich immer an so einen Prototyp Soldat aus den USA denken, der sich halt nur nicht so richtig unter Kontrolle hat. Denn, dass er gestört ist, hätte ja selbst der Sozialarbeiter bemerken müssen, der ans ich aber wohl mehr Angst um sein eigenes Leben hatte.


    Insgesamt war das Buch schön zu lesen, aber kein Highlight. DAS Ende hat etwas rausgerissen, ansosnten plätschert die Geschichte vor sich hin. Den Schreibstil an sich mag ich jedoch gerne.