'Fata Morgana' - Kapitel 01 - 06

  • Auch die Tatsache, dass Miss Marple dann als verarmte alte Dame bei ihrer anderen Freundin in diesem Herrenhaus auftaucht und dafür extra ihr altes gepunktets oder geblümeltes Kleid (ich weiß nicht mehr genau, wie es ausgesehen hatte) aufgehoben hatte, fand ich recht unterhaltsam :grin

    Das stimmt, und vor allem, wie sie die harmlose alte Dame gibt und "zwitschert". :lache

  • Edit: Was wohl die Fata Morgana aus dem Titel ist? :gruebel

    Gute Frage, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.

    Eine Fata Morgana ist ja eine Luftspiegelung - ich würde sagen, irgendjemand gaukelt uns und den mitspielenden Personen etwas vor, was gar nicht existiert. Aber was?

  • Ich habe noch ganz vergessen zu erwähnen, dass ich die Unterhaltung von Ruth und Miss Marple im ersten Kapitel richtig toll fand - und ich habe darin ein paar sehr kluge Sätze gefunden, z. B.:


    "Heute meinen alle, sie hätten ein Recht auf Bildung - und wenn man sie ihnen anbietet, wollen sie auf einmal nichts mehr davon wissen!"

    --> das erinnert mich doch sehr an die Weiterbildungsangebote in meiner früheren Firma. Erst wird nach Weiterbildung gerufen, und wenn sie angeboten wird, geht keiner hin. :rolleyes:


    Und auch der Meinung, dass Wohltätigkeit einer jeweiligen "Mode" unterworfen ist, kann ich zustimmen.

  • Seltsam finde ich, dass das Anwesen Stonygate in so schlechtem Zustand ist. Sind die Bewohner vielleicht doch nicht so reich, wie man denkt?


    Miss Marple ist ja nur aufgrund eines "schlechten Gefühls" ihrer Freundin Ruth dort. Ich bin gespannt, wer die erste Leiche sein wird. Ich tippe im Moment auf Edgar Lawson oder Christian Gulbrandson. Edgar Lawson klingt zwar verdreht, ist aber vielleicht doch der Sohn irgendeiner wichtigen Person und weiß Dinge, die nicht ans Licht kommen sollen. Und Christian Gulbrandson verhält sich, als hätte er den Verdacht, dass Carrie Louise in Gefahr wäre.

    Der schlechte Zustand des Gebäudes und des Parks kommt mir auch seltsam vor, da könnte man doch die kriminellen Jugendlichen einspannen, das wird hier in der Forensik auch so gemacht. Auch dass das Essen lieblos und geschmacklos zubereitet wird ist seltsam.


    Ich vermute bei Chrstians Besuch, dass mit den Finanzen was nicht stimmt, dass Gelder veruntreut wurden und er deshalb dringend mit Carrie Louises Mann sprechen muss.

    Verdächtig ist für mich noch keiner speziell, allerdings finde ich diese Jolly Bellever seltsam. Bei ihr würde ich ansetzen.

    Ich bin aber gerade durch die paar Kapitel gerast, vielleicht sollte ich mir doch mehr Zeit lassen? Aber wenn ich schon dabei bin geht das immer so, zumindest wenn da Buch es hergibt.

  • Ich vermute bei Chrstians Besuch, dass mit den Finanzen was nicht stimmt, dass Gelder veruntreut wurden und er deshalb dringend mit Carrie Louises Mann sprechen muss.

    Meine Gedanken gehen auch in diese Richtung. Es ist glaube ich aber noch nicht erklärt worden, wer genau für die Finanzen von Stonygate verantwortlich ist. Carrie Louise vielleicht, als Ex-Ehefrau des Gründers?

  • Meine Gedanken gehen auch in diese Richtung. Es ist glaube ich aber noch nicht erklärt worden, wer genau für die Finanzen von Stonygate verantwortlich ist. Carrie Louise vielleicht, als Ex-Ehefrau des Gründers?

    Ich dachte es ist eine Art Stiftung? Aber auch da können ja Gelder verschwinden und abgezweigt werden. Aber ich bin schon weiter ;)

  • Ich hatte mir nur notiert: Leserunde StaubiEulen Fata Morgana Mitte Mai.

    Zufällig habe ich am Donnerstagabend mal geschaut, ob nun ein Startdatum jetzt steht und siehe da ... 11.05. :lache

    Da habe ich mein aktuelles Buch kurz unterbrochen und bin gleich mal bei Agatha eingestiegen.

    Ich lese das Buch in der Ausgabe der Fischer Taschenbibliothek. Ich hatte diese damals angefangen und fand es so schade, als das eingestellt wurde.

    Beim Aufschlagen des Buches sah ich die Widmung meiner Mama, datiert auf August 2012. Also vor 11 Jahren habe ich das Buch gelesen, folglich: Ich habe wirklich keine Ahnung mehr, wer und was und warum.


    Was soll ich sagen:

    Ich bin begeistert! Wie Annabas schon geschrieben hat, man fliegt nur so bei Agatha über die Seiten. Annabas : Da muss man sich bremsen, nicht?

    Ich hatte dann jedenfalls sehr schnell den ersten Abschnitt, Kapitel 1 bis 6, durch. Und da ich gestern Nacht leider wieder mal schlaflos in Wien war, habe ich in der Nacht auch den zweiten Abschnitt bereits gelesen. In Folge ein paar Eindrücke.

  • In der Beschreibung des Buches auf dem Klappentext steht bei meiner Ausgabe:

    "(...) während sich Miss Marple noch fragt, was an der Atmosphäre auf Stonygate ihr so unwirklich vorkommt, fast so, als sei das Ganze eine große Inszenierung, (...)"


    Mit der großen Inszenierung hat mich doch sehr an unsere letzte gemeinsame Lektüre von Bertram's Hotel erinnert, da diente ja auch das Hotel als Kulisse und alles war irgendwie inszeniert.

    Ist das hier wieder der Fall? Also Stonygate als großes Bühnenbild? Und der eine Stiefsohn, Stephen, ist ja auch als Bühnenbildner beschäftigt und inszeniert Theaterstücke mit den Kriminellen.

  • Ich habe noch ganz vergessen zu erwähnen, dass ich die Unterhaltung von Ruth und Miss Marple im ersten Kapitel richtig toll fand

    Da stimme ich Dir absolut zu! Ganz toll be- und geschrieben.

    Ich fand auch toll die Passage mit den Vermerk "eine reizende alte Dame". Es gibt ja einen Tommy und Tuppence Fall mit dem deutschen Titel "Lauter reizende alte Damen" (im Englischen aber: "By the Pricking of my thumbs").

  • Ich fand auch super spannend, etwas aus der Vergangenheit von Miss Marple zu erfahren.

    Es wird im Text ja auch in einem Gespräch erwähnt, dass sich junge Leute nicht vorstellen können, dass ältere Leute mal jung waren und zur Schule gegangen sind usw.

    Und über Miss Marple war mir bisher nichts wirklich bekannt, außer dass sie eine reizende alte Dame ist ;).

    Jedenfalls fand ich es super spannend, dass sie in Florenz zur Schule gegangen ist. Da dachte ich mir nur wow, wie cool.

    Pensionat würdet Ihr auch als Internat deuten?


    Interessant fand ich die Definition von Freundschaft: Schreiben gelegentlicher Briefe und Grüße zu Weihnachten ... Das hat mich doch etwas irritiert.

  • Absolut grandios empfand ich, wie Agatha die Atmosphäre auf Stonygate beschrieben und eingefangen hat.

    Miss Marple fasst an einer Stelle zusammen: Es gab Strömungen und Gegenströmungen.

    So wie M.M. die Atmosphäre vor Ort als komisch wahrnimmt, fand ich auch, dass für den Leser dies so wahrnehmbar und erleb/sbar ist. Schon beim Lesen dachte ich mir, dass ich es dort sehr unangenehm finden würde und die verschiedenen Personen samt Konstellationen sehr merkwürdig sind.

    Also, wie Agatha das rüberbringt, finde ich total meisterhaft.


    Die Szene im Garten fand ich total amüsant: Alle stürzen sich auf M.M. Man gewinnt den Anschein, alle brauchen jemanden zum Reden, aber da kein Vertrauen besteht, wird sie nun als Ansprechpartner, als neutrale Person auserkoren. So lustig, dann kam der dazu, dann ging die ab ... wie auf einer Bühne.

  • Tränen habe ich gelacht, als M.M. in Hinblick auf den Arzt Dr. Maverick festhält:

    "Dr. Maverick, der (...), selbst alles andere als normal wirkte (...)" :lache:lache:lache


    Und ja: Das Wort plemplem liest man ja oft. Habe ich schon lange nicht mehr gelesen bzw. gehört.

  • Miss Marple trifft eine Freundin aus Jugendzeiten, die sie unter einem Vorwand zu ihrer Schwester schickt, um die sie sich Sorgen macht. Hat jemand - Die treue Dienerin? - die Unterhaltung belauscht?

    Bei Carrie Lou angekommen trifft Miss Marple die Mitglieder des Haushalts. Ein Stiefsohn kommt ebenfalls zu Besuch und scheint auch Sorgen um seine Stiefmutter zu haben.


    ---

    Ich bin etwas überrascht, mit welcher Leichtigkeit die Schwestern geheiratet haben - Carrie Lou dreimal, die Ehemänner ebenfalls, ihre Schwester glaube ich auch mehr als einmal - heiratete man damals schneller?

    ----

    Man erfährt noch nicht allzu viel. Eine Einrichtung zur Rehabilitation junger Männer scheint bereits in sich konfliktträchtig. Dann die verschiedenen Bewohner, die wie Wally und Mildred gar nicht wirklich dort sein wollen. Oder aber immer wieder dorthin kommen, obwohl es keine Verpflichtung gibt, wie die Stiefsöhne.


    Ich werde jetzt eure Kommentare lesen und dann wohl weiterlesen, mal sehen, ob es in Kapitel 7 einen Mord(anschlag) gibt.

  • Die Vermutung, dass etwas mit den Finanzen nicht stimmt, finde ich gut. Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Wegen der Verwahrlosung und auch, da erwähnt wird, dass einige der Verbrecher mit Geld ein geschicktes Händchen haben.


    Ich lese weiter, es liest sich gut, da habt ihr auch recht.

  • Ich bin etwas überrascht, mit welcher Leichtigkeit die Schwestern geheiratet haben - Carrie Lou dreimal, die Ehemänner ebenfalls, ihre Schwester glaube ich auch mehr als einmal - heiratete man damals schneller?

    Das fiel mir auch auf. Ich denke, es war zu der Zeit einfach üblich, verheiratet zu sein - vor allem wenn man Kinder hat. Alleinstehende Frauen wurden damals oft schief angesehen, so zu leben war vermutlich nur im höheren Alter "anständig". ;)

  • Das fiel mir auch auf. Ich denke, es war zu der Zeit einfach üblich, verheiratet zu sein - vor allem wenn man Kinder hat. Alleinstehende Frauen wurden damals oft schief angesehen, so zu leben war vermutlich nur im höheren Alter "anständig". ;)

    Dazu muss man sagen, dass die Damen sehr wohlhabend waren und deshalb wohl auch schnell neue Interessenten gefunden haben. Ruth hatte ja auch von Mann zu Mann mehr Geld.

  • Tolle Zusammenfassung der Personen.:thumbup::)


    Ich höre ja das Hörbuch, welches mir wirklich gut gefällt.

    Gut, dass ich hier nun bei Bedarf nachlesen kann.