Die Autorin - Amazon.de
Monika Peetz, geboren 1963, Studium der Germanistik, Kommunikationswissenschaften und Philosophie an der Universität München. Nach Ausflügen in die Werbung und das Verlagswesen von 1990-98 Dramaturgin und Redakteurin beim Bayerischen Rundfunk, Redaktion Fernsehfilm. Dort u.a. zuständig für "Tatort", "Polizeiruf", Kino-Coproduktionen und Einzelfilme. Seit 1998 Autorin in Deutschland und in den Niederlanden. Filme u.a "Ein Baby zum Verlieben", "Noch einmal zwanzig sein" sowie gemeinsam mit Christian Jeltsch der ZDF-Event-Dreiteiler "Die Rebellin" mit Alexandra Neldel in der Hauptrolle. Tutorin im Nürnberger Autorenstipendium seit 1997/98.
Die Handlung - Amazon.de
Mit ihrem Debütroman "Die Dienstagsfrauen " landete Monika Peetz aus dem Stand einen Volltreffer. In kürzester Zeit erklomm ihr hinreißend komischer Roman über fünf Freundinnen, die auf dem Jakobsweg nach Lourdes pilgern, die Bestsellerlisten. Jeden ersten Dienstag im Monat treffen sich die fünf Frauen bei ihrem Lieblingsfranzosen, und einmal im Jahr vergnügen sie sich auf einem gemeinsamen Wochenendtrip. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Judith, frisch verwitwet, will auf den Spuren ihres verstorbenen Mannes nach Lourdes pilgern. Die Freundinnen beschließen, sie zu begleiten. Schritt für Schritt kommen die fünf Frauen dabei einem Geheimnis auf die Spur, das ihrer alles Leben durcheinanderwirbelt und ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt.
Meine Meinung
"Die Dienstagsfrauen", gelesen von Ulrike Kriener, haben mich 340 Minuten durchaus gut unterhalten. Es war kurzweilig und unterhaltsam, aber auch voll mit Klischees und meist doch sehr durchsichtig oder vorhersehbar.
Die fünf Freundinnen, die sich schon seit über 15 Jahren aus dem damals gemeinsam mehr oder weniger absolvierten Französischkurs kennen, wirken alle wie Stereotypen: Die taffe Anwältin, das biedere Hausmütterchen mit ehemals hochstrebenden Arzt-Ambitionen, die immer junggebliebene Designerin, die Gattin (in meiner Vorstellung stets mit Hermes-Täschchen über dem Arm) und die blasse, langweilige "Hauptperson" Judith, wegen deren verstorbenem Mann Arne dann geschlossen nach Lourdes gepilgert wird. Jedoch gibt es da das ein oder andere Geheimnis, das der Krebskranke seiner Angetrauten verschwiegen hat, und so wird das alles eher zum Desaster als zur alljährlichen entspannten gemeinsamen Urlaubsreise.
Aber die Strecke ist nicht nur der Weg zum Wallfahrtsort, sondern auch zu den Frauen und ihren Beziehungen untereinander selbst, was hier herauskommt, ist nicht das, was jede erhofft hatte und nicht das, was sich die fünf gewünscht haben. Natürlich findet auch die ein oder andere ihr persönliches Glück, das sich von dem der anderen deutlich unterscheidet, aber die Kurven, die gemeinsam genommen werden müssen - und natürlich dreht sich bei Frauen eben doch alles nur um Männer - sind sehr gut einsehbar wie eine lange entlangzupilgernde Autobahn.
Auch das Ende ist relativ kitschlastig, natürlich benötigt es den ein oder anderen (fremden) Anschub für jede der Frauen, um sich selbst zu finden und um die anderen zu verstehen. Alles in allem also relativ seichte Unterhaltung, die mit das Thema des Jakobswegs nur am Rande streift bzw. bei der der Jakobsweg nur schöne Hintergrundgestaltung ist. Wer also hier mehr über das Pilgern erfahren will, ist (mit fast besserer Unterhaltung) bei Hape Kerkeling besser aufgehoben. Für zwischendurch und auf dem Weg in die Arbeit aber keine schlechte Wahl!