Der neueste Roman von David Lodge ist bisher nur auf Englisch erschienen, einen geplanten deutschen Erscheinungstermin konnte ich nicht herausfinden.
Kurzbeschreibung:
Lodge liefert mit seinem neuen Roman ein ähnliches Werk wie mit Author, Author (damals ging es um Henry James). Er erzählt aus dem Leben des Autors H.G. Wells, und das besteht aus Frauen, Schreiben, Frauen, Politik und Frauen.
Eigene Meinung:
Die Erzählstruktur des Romans ist sehr interessant: Die Rahmenhandlung spielt in London im Haus des sehr kranken H.G. Wells zur Zeit des 2. Weltkriegs. Wells scheint in Erinnerungen zu schwelgen: Ein "anonymer" Interviewer (den er sich offenbar nur einbildet) stellt Wells Fragen zu seinem Leben, das manchmal recht kontrovers war. Die Fragen motivieren eingeschobene Flashbacks, die wichtige Episoden und Handlungsstränge aus Wells Leben behandeln. Manchmal verwirrt die unchronologische Erzählung ein bisschen verwirrend, genau so wie die Tatsache, dass Wells unglaublich viele Affären hatte, von denen in diesem Roman berichtet wird. Neben der Arbeit als Autor und seinen politischen Ambitionen sind nämlich Frauen bzw. Sex DAS Thema in dem Leben des Wells in diesem Roman.
Das Buch ist toll geschrieben und sehr lesenswert, aber die ständigen Frauengeschichten und die Art, wie Wells Vorstellung von "freier Liebe" die Affären und Beziehungen durchzieht, haben sich wiederholt und irgendwann hatte ich dann doch genug davon. (Aber das hat Wells wohl so vorgelebt, da kann Lodge nichts dafür...)
Insgesamt ein gutes Buch für alle, denen Author, Author gefallen hat, Henry James tritt nämlich auch auf