Godspeed - Die Reise beginnt von Beth Revis (ab 13/14)

  • Godspeed – Die Reise beginnt
    Autorin: Beth Revis
    ISNB: 3791516760
    Verlag: CDV Dressler
    Hardcover, 445 Seiten
    19,95€



    Kurzbeschreibung:
    Die Welt von morgen - ein Thriller der Extra-Klasse
    Die 17-jährige Amy ist einer der eingefrorenen Passagiere an Bord der "Godspeed". Sie und ihre Eltern sollen am Ende der Reise zu einem neuen Planeten wieder erweckt werden 300 Jahre in der Zukunft. Doch Amys Kühlkasten wird zu früh abgeschaltet. Wollte jemand sie ermorden? Gewaltsam ins Leben zurückgerissen, findet sie sich in einer fremden Welt wieder, in der alle Menschen einem tyrannischen Anführer folgen. Nur einer widersteht: der rebellische Junior, der sich fast magisch angezogen fühlt von Amy. Gemeinsam versuchen die beiden, den schrecklichen Geheimnissen der "Godspeed" auf die Spur zu kommen. Doch kann Amy Junior trauen?


    Eine packende Gesellschaftsvision und ein fesselnder Pageturner um eine große Liebe, der Traum von Freiheit und tödliche Gefahren. Erster Band der Trilogie.



    Meine Meinung
    Sehnlich erwartet habe ich dieses Buch, vermischt es doch die Genre miteinander, die ich am liebsten lese. Doch nach den ersten 100 Seiten wusste ich nicht mehr recht, was ich vom Roman halten sollte.
    Da waren zum einen ein paar Widersprüche im Text, die – wenn man aufmerksam liest, um dem Täter auf die Spur zu kommen -, einfach stören. So behauptet Junior auf S. 35, der Älteste (eine Art Anführer des Schiffes) hätte noch nie von einer bestimmten Person gesprochen. 10 Seiten später, im gleichen Gespräch, sagt er plötzlich, der Älteste würde immer nur negativ von dieser Person sprechen. Solche kleinen logischen Unstimmigkeiten gibt es an einigen Stellen. An anderer Stelle bewachen die Protagonisten die „Kühlkammer“, auf der Morde geschehen sind. Es kommt zu einem Zwischenfall (einem Mordversuch), aber danach gehen plötzlich alle anderem nach, keiner denkt mehr an die Bedrohung und bis zum nächsten Tag bleibt alles unbewacht.
    Auch hatte ich zunächst enorme Probleme, den Helden mit dem klangvollen Namen „Junior“ ernst zu nehmen. Tut mir leid, aber da denke ich an übergewichtigen Bengel neben Daddy am Würstchengrill. Was der Verlag sich dabei gedacht hat, den Namen der Autorin, der „Elder“ lautet, in Junior zu ändern, wüsste ich wirklich schrecklich gern.


    Aber genug „gemeckert“. Denn abgesehen von diesen kleinen Schwächen ist das Buch gut, wirklich gut. Die kurzen Kapitel, abwechselnd in Ich-Form aus Amys und Juniors Perspektive lesen sich weg „wie nichts“.
    Beide Hauptfiguren konnten mich von sich überzeugen. Amy, typisches Mädchen aus dem heutigen Amerika, überzeugt durch ihre Schwierigkeiten, sich auf dem Schiff zurechtzufinden, denn die dort lebenden Menschen haben sich verändert, und alles, was sie bisher als normal empfand, gilt plötzlich als verrückt oder gar gefährlich.
    Auch Junior gefiel mir gut. Seine Gedanken kreisen mehr um Amy, es ist hier mal nicht das Mädchen, das dem Jungen nachschmachtet; das Verlieben geht hier eindeutig von ihm aus. Besonders gefiel mir an Junior seine Zerrissenheit, die Zweifel, die sich im Laufe der Geschichte entwickeln, bei seiner Frage, was richtig ist und was falsch.


    Auch die Nebenfiguren haben mich überwiegend überzeugen können (nur, dass der Älteste manchmal daherredet wie ein Teeny stört ab und an), die Beweggründe der Antagonisten waren tatsächlich so gut gezeichnet, dass ich gemeinsam mit Junior ins Zweifeln geriet.


    Der Anteil an SciFi, z.B. die Funktionsweisen des Schiffes, gehen mir persönlich ausreichend in die Tiefe. In einigen Rezensionen wurde bemängelt, dass nicht geklärt wird, wie die Godspeed an Wasser gelangt, bzw. dass das Immer-wieder-Aufbereiten des Wassers unrealistisch sei, vor allem, da die Baupläne nirgendwo Tanks zeigen.
    Für mich sind das Punkte, die ich bei einem solchen Roman nicht kritisiere, sondern unter Fiktion verbuche. Schließlich ist es auch nicht möglich, Menschen einzufrieren und wieder zu erwecken (nicht möglich, aber so glaubwürdig beschrieben, dass mir schauderte!)


    Die Geschichte nimmt kontinuierlich an Tempo und Spannung auf, und auch wenn es eher weniger Action gibt, ist Aufregung fast garantiert, wenn zum Ende alle Fäden zusammengeführt werden. Auch für Leser, die gut beobachten und einiges vorhersehen, hat der Schluss noch die ein oder andere unerwartete Aufklärung zu bieten.
    Die Liebesgeschichte – in der Kurzbeschreibung (nicht aber in der Klappe des Buchs) als „große Liebe“ bezeichnet -, hält sich noch stark zurück, was ich als positiv empfinde. Zwar ist Junior vom ersten Moment an fast besessen von Amy (nachvollziehbar in seiner Situation), aber diese hat schlichtweg besseres zu tun, was verhindert, dass die spannende Handlung von zu viel Schmachten ausgebremst wird.


    Das Ende lässt zwar noch viel Potential für weitere Geschichten von der Godspeed (geplant ist eine Trilogie) kann allerdings auch für sich stehen bleiben.


    Ein Wort noch zum Cover:
    Umschlag und Buch sind in Grün und Schwarz gehalten und zeigen das All. Den Umschlag ziert zudem ein Motiv, das ich zunächst als wirklich schön und stimmig empfand, im Nachhinein bedaure ich allerdings, dass man für den männlichen Part nicht einen jungen Mann nehmen konnte, der Junior etwas ähnlicher ist. Aber vielleicht stellt der Junge auch Jason dar, von dem Amy träumt?
    Auf der Umschlaginnenseite findet sich ein Bauplan von der Godspeed (wobei die Maßstäbe etwas irritieren).


    Fazit:
    Eine spannende und neue Verbindung von Sci-Fi, Fantasy, Thriller und einer zarten Liebesgeschichte.
    Empfehlenswert. 8 Punkte von mir.

  • „Godspeed“ ist der erste Teil einer Trilogie, in der Beth Revis ihre Leser auf eine Reise in die Zukunft mitnimmt. Auf der Erde sind einige Dinge schief gelaufen, so dass sich eine Gruppe Wissenschaftler und Militärs einfrieren lässt, um viele Jahrhunderte später einen fremden Planeten für die Menschheit bewohnbar zu machen. Dystopien mag es viele geben auf dem aktuellen Buchmarkt, aber so weit wie Beth Revis gehen dabei die wenigsten Autoren. Ich mag Dystopien grundsätzlich, fand es jedoch sehr erfrischend, als Schauplatz mal nicht die völlig veränderte, in Trümmern gelegte Erde zu haben.


    Die Godspeed ist eine eigene, kleine Welt für sich. Über die Jahrhunderte hat sich ein System auf dem Raumschiff gebildet, in dem jeder seinen Platz hat. Wer von der Norm abweicht, wird geächtet, eingesperrt oder, im schlimmsten Fall, eliminiert. Das System funktioniert, zumindest auf den ersten Blick, und hier beweist die Autorin ihr Können. Alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht, absolut logisch, hat Hand und Fuß. Logikfehler sucht man vergeblich, und selbst zum Ende hin, als einige Dinge sich total gewendet haben, hat Beth Revis für Alles eine passende Erklärung. Eine tolle Leistung, denn die Abläufe sind nicht ganz einfach zu durchschauen auf der Godspeed.


    Ein weiterer interessanter Aspekt der Geschichte ist, dass die Technik während der Reise des Raumschiffs große Fortschritte macht, die Gesellschaft sich jedoch zurückentwickelt. Einige wenige Bewohner haben die Möglichkeit, sich an Weiterentwicklung und Forschung zu beteiligen. Der größte Teil der Menschen ist jedoch nur dazu da, die anderen zu versorgen und sich fortzupflanzen. Themen wie Uniformität und Inzucht stehen plötzlich im Raum, und es bedarf eines Anführers und strikter Planungen, um dieser Problematiken Herr zu werden.


    „Godspeed“ wird abwechselnd aus der Sicht Amys und der Juniors erzählt. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, manchmal nur ein oder zwei Seiten lang, was in diesem Fall aber sehr positiv zu bewerten ist. Durch den ständigen Perspektivenwechsel wird die Handlung noch interessanter gehalten, als sie eh schon ist, und für den Leser fügt sich bruchstückhaft, quasi mit Amys und Juniors Hilfe, die Wahrheit über die Geschehnisse auf der Godspeed in den letzten Jahrhunderten zusammen.


    Zum Ende hin erreicht die Spannung ihren absoluten Höhepunkt, um das Buch dann mit einem Knall und einem dicken Cliffhanger enden zu lassen! Ich hoffe nur, dass sich Beth Revis mit der Fortsetzung nicht allzu viel Zeit lässt, denn ich möchte am liebsten sofort wissen, wie es mit Amy, Junior und der Godspeed weitergeht.

  • Wie schon so oft bei den Dystopien im Jugendbuchbereich hat mich der Klappentext und die schöne Aufmachung des Buches angesprochen. Letztendlich habe ich "Godspeed" aber nach gut 200 Seiten abgebrochen, weil ich irgendwann nur noch genervt war. Die Umsetzung der Thematik war mir zu weit hergeholt und die Protagonisten, vor allem Junior als zukünftiger Anführer, völlig unglaubwürdig. Langwierige Beschreibungen des Raumschiffs fand ich für die Spannung auch nicht gerade zuträglich. Gut, dass das Buch nur ausgeliehen war.

  • Meine Meinung:
    Dein Leben liegt in den Händen eines Anderen ...


    Es wurde ein Planet gefunden, auf dem lebensähnliche Zustände herrschen. Zu diesem Planeten ist das Raumschiff mit Namen Godspeed unterwegs. Mehrere hundert Jahre wird es auf dem Weg dorthin sein und in dieser Zeit sind Persönlichkeiten die wichtig für einen Aufbau von dieser neuen Welt sind eingefroren.
    Da ihre Eltern beide für die neue Erde wertvoll sind: die Mutter ist Genforscherin und ihr Vater hat ein wichtiges Amt beim Militär, darf auch die 17jährige Amy mit an Bord und wird ebenfalls eingefroren.
    Doch bei ihr läuft etwas schief und sie erwacht Jahrzehnte vor der Landung. Wurde ihre Kühlbox manipuliert?
    Zusammen mit Junior, dem nächsten Oberhaupt des Raumschiffes und in seinem Kumpel Harley, gehen sie der Sache auf den Grund. Sie helfen ihr, mit dieser neuen Situation klar zu kommen.
    Und während sie sich noch an die Änderungen gewöhnt und nicht nachlässt, vieles auf dem Schiff in frage zu stellen, werden weitere Kühlboxen abgeschaltet ...


    Nachdem Anfangs sehr detailliert beschrieben wurde, wie die Figuren auf das einfrieren vorbereitet werden und was damit zusammen hängt, hätte ich den Roman fast schon wieder zur Seite gelegt.
    Ich kann die härtesten Thriller lesen, doch sobald es um medizinische Fachsimpeleien geht, bekomme ich weiche Knie. Und diese hatte ich während des Lesens dieser Beschreibungen an einer Tour.
    Aber zum Glück blieb ich dran, denn was danach kam wurde immer besser!


    Amys Zustand, in dem sich ihr eingefrorener Körper befand und ihre dazugehörigen Gedanken, halfen mir, diesen Kryoschlaf zu verstehen. Außer ihren Träumen, Erinnerungen und Gedanken nachzuhängen, gab es nichts, was sie in diesen knapp 300 Jahren machen konnte. So lernte ich sie durch ihre Träume, Wachträume und Gedankensprünge kennen.
    Dieser "Alptraum" in dem sie sich gefangen fühlte, wurde sehr anschaulich beschrieben und ich konnte mir ihre Situation sehr gut vorstellen.
    Abwechselnd bekam ich aber auch Einblicke in das Leben von Junior, den nächsten "Kapitän" des Schiffes. Durch das Wechseln der Sichtweisen bekam ich einen schönen Überblick über die Taten von beiden Protagonisten.


    Was mich selbst, ebenso wie Amy, ziemlich mitnahm, war, wie auf dem Schiff anscheinend vieles (Gen)manipuliert wurde. Was für Amy und mich auf dem Raumschiff normal wirkte, war für Junior und seiner Einstellung nach unnormal. Genauso dachte er, Amy wäre nicht völlig normal. Dementsprechend verhielten sie sich gegenüber dem anderen auch anfangs äußerst skeptisch.
    Das wiederum wirbelte meine Gefühle mehr als einmal ziemlich durcheinander und dadurch wurde die Geschichte für mich allerdings mit jeder Seite lesenswerter.
    Meine Emotionen hatten deshalb einiges zu tun und besonders der Schluss, mit dem das Buch einen guten Abschluss hatte, ließ mich schockiert zurück. Mit manch einer Wendung hätte ich nicht gerechnet und nun warte ich sehnsüchtig auf den nächsten Teil.
    Der Roman ist somit in sich abgeschlossen, lässt aber Fragen offen, die hoffentlich im zweiten Band beantwortet werden.


    Das es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, wurde mir sehr schnell klar. Die einfache Schreibweise und das Verhalten der beiden Hauptcharaktere brachte dies zum Ausdruck. Zudem sind beide Protagonisten Teenager, was ebenfalls darauf hindeutete.


    Das Buch entwickelte einen Sog, der mich regelrecht mit sich zog.
    Zuerst durch Amys und Juniors Geschichten auf der Godspeed und ihrer Gefühlswelt. Dann folgte ein kriminalistischer Teil, bei dem es um die Toten aus den Kühlboxen ging, die Amys Ansicht nach ermordet wurden. Und dazu kam die Entwicklung zwischen den beiden Protagonisten, die beide nicht so recht einordnen konnten, was an ihrem gegenüber echt und was falsch ist.
    Als bildlich gesprochen auch noch eine große Bombe platzte, bei dem ich erstmal das Buch zur Seite legen musste um das Gelesene zu verdauen, war es um mich geschehen. Die Autorin erzählte die Geschichte einfach phänomenal!
    Auch Tage später bin ich noch hin und weg von diesem einzigartigen Roman!


    Einziger Minuspunkt war die Gegenwartsform, in der das Jugendbuch verfasst wurde. Die brachte mich regelmäßig aus dem Lesefluss, da ich vieles zweimal lesen musste, da mich der Ausdruck der Sätze enorm störte.
    Erwähnenswert jedoch ist, dass auf der Innenseite des Schutzumschlags eine Karte der Godspeed zu sehen ist, auf dem sich die Geschichte abspielt.


    Fazit:
    Kurz und knapp: Der Roman ist bei mir eingeschlagen wie eine Bombe und wird definitiv mein Novemberhighlight!
    Ich kann es kaum erwarten, wie es mit Amy und Junior auf der Godspeed weitergeht.



    Godspeed-Trilogie:
    1. Die Reise beginnt
    2. A Million Suns (Original 2012)
    3. noch nicht bekannt

  • Mir hat das Buch recht gut gefallen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, aber es hat mich jetzt nicht unbedingt von den Socken gerissen.
    Die Vorstellung auf engstem Raum mit so vielen Menschen zusammen leben zu müssen und nicht fliehen können, weil man auf einem Raumschiff ist, hat schon eine leicht beängstigende und faszinierende Wirkung auf mich gehabt.
    Die Protagonisten waren nichts besonderes, aber auch nicht allzu langweilig.
    Alles in Allem eine kleine nette Geschichte, bei der ich mir aber noch nicht sicher bin, ob ich die Fortsetzung ebenfalls lesen werde.


    Von mir 7 Punkte!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Die 17-jährige Amy ist einer der eingefrorenen Passagiere an Bord der "Godspeed". Sie und ihre Eltern sollen am Ende der Reise zu einem neuen Planeten wieder erweckt werden 300 Jahre in der Zukunft. Doch Amys Kühlkasten wird zu früh abgeschaltet. Wollte jemand sie ermorden? Gewaltsam ins Leben zurückgerissen, findet sie sich in einer fremden Welt wieder, in der alle Menschen einem tyrannischen Anführer folgen. Nur einer widersteht: der rebellische Junior, der sich fast magisch angezogen fühlt von Amy. Gemeinsam versuchen die beiden, den schrecklichen Geheimnissen der "Godspeed" auf die Spur zu kommen. Doch kann Amy Junior trauen?


    Der spannende und erschreckende Auftakt zu einer Trilogie der amerikanischen Autorin Beth Revis. Die Szenarien die hier dargestellt werden sind ebenso schockierend wie faszinierend und zeigen dem Leser, dass die Menschen nichts aus der Vergangenheit gelernt haben, indem sie anderen dieses wissen nicht zugänglich machen. Ich würde das Buch als ein Mix aus Science Fiction und dystopischen Roman einordnen, da es auch eine Zukunftsversion aufzeigt.


    Dadurch das die Geschichte um Amy und Junior aus ihrer beiden Sicht erzählt wird, erhält man als Leser einen besseren Einblick in das Gesamtgeschehen, sodass man auch bessere Vergleiche zwischen unserem Leben und dem Leben auf der "Godspeed" ziehen kann.
    Die Autorin hat das ganze Spektrum an Emotionen perfekt eingefangen und man fühlt und leidet stets mit.
    Jedoch sind noch einige Fragen offen, sodass ich schon sehr gespannt auf den nächsten Band bin.


    Die Charakter sind dreidimensional eingefangen worden, was auch an der Erzählweise der Autorin liegt, denn durch die verschiedenen Sichtweisen erhält man einen besseren Einblick und kann sich die Protagonisten besser vorstellen.


    Auch sprachlich hat mich das Buch überzeugt, denn es hat sich angenehm lesen lassen, ohne jegliche Art von Längen, sonder flüssig und leicht.


    Das Cover finde ich nicht allzu passend, obwohl es durchaus hübsch
    anzusehen ist. Jedoch sehen die dort abgebildeten Protagonisten ihren Vorbildern im Buch so gar nicht ähnlich.

  • Godspeed – Die Reise beginnt

    Autor(in): Beth Revis
    Verlag: Dressler
    Seitenzahl: 445
    Preis: 19,95 Euro
    ISBN: 978-3791516769


    Gestaltung:
    Das Cover ist nicht wirklich eine neue Idee. Viele Bücher haben in letzter Zeit Silhouetten von Gesichtern auf dem Cover. Trotzdem gefiel mir dieses sehr gut, weil ich das grün wirklich super fand. Auch ohne Schutzumschlag sieht das Buch sehr ansprechend an und das Besondere: Im Schutzumschlag ist ein Querschnitt des Raumschiffs abgebildet, so dass sich der Leser noch besser vorstellen kann, wie das Ganze aussieht.


    Story:
    Klappentext:
    „Die 17-jährige Amy ist einer der eingefrorenen Passagiere an Bord der Godspeed. Sie hat alles zurückgelassen – ihren Freund, ihre beste Freundin, ihr komplettes bisheriges Leben – um mit ihren Eltern am Projekt Arche teilzunehmen. Amy und ihre Eltern sollen am Ende ihrer Reise zu einem neuen Planeten wieder erweckt werden – 300 Jahre in der Zukunft. Aber 50 Jahre vor der geplanten Landung wird Amys Kühlkasten mysteriöserweise abgeschaltet und sie wird gewaltsam zurück ins Leben gerissen. Hat jemand versucht Amy umzubringen? Von nun an ist Amy in einer Welt gefangen, die ihr vollkommen fremd ist. Alle Passagiere der Godspeed folgen gehorsam dem tyrannischen und Furcht einflößenden Anführer. Alle – bis auf den jungen rebellischen Junior, der vom ersten Moment an Amy fasziniert ist. Irgendwie fühlt sich Amy zu Junior hingezogen. Aber kann sie einem Jungen vertrauen, dem sein Leben lang der Blick hinter die kalten Metallwände der Godspeed verborgen blieb? Amy weiß nur, dass ihr und Junior nicht mehr viel Zeit bleibt den schrecklichen Geheimnissen der Godspeed auf die Spur zu kommen.“

    Zu Beginn erfährt man, wie Amy und ihre Eltern eingefroren werden. Dieser Teil ist aus Sicht von Amy erzählt. Dann wechselt jedoch die Perspektive und man erfährt aus Sicht von Junior, wie das Leben auf der Godspeed abläuft. Einige Kapitel lang, wird dem Leser nahegebracht, wie sich Amy im Eis fühlt, dass sie Träume hat und Erinnerungen und dass sie zwar eingefroren ist, jedoch trotzdem denken und wahrnehmen kann. Im Gegenzug dazu wird aus Juniors Sicht das Raumschiff, deren Bewohner und das Leben dort geschildert. Dieser Teil war zwar interessant, hat sich für mich aber etwas gezogen und ich habe nur darauf gewartet, dass Amy endlich aufgeweckt wird und etwas passiert.
    Als das dann der Fall ist, wird das Buch richtig spannend. Nicht nur, dass Amy das Leben auf der Godspeed völlig unnatürlich vorkommt, nein, sie ist auch dem Anführer, dem „Ältesten“ des Schiffes ein Dorn im Auge, da sie so anders ist, als die übrigen Bewohner. Und dann werden noch mehr Menschen aufgetaut, die nicht so viel Glück haben wie Amy, und während des Auftauprozesses sterben. Jetzt gilt es einen Mörder zu entlarven. Doch damit nicht genug: Junior, der zukünftige Anführer der Godspeed, erhält durch Amy auch noch einen Blick hinter die Kulissen und sieht plötzlich alles mit anderen Augen und muss so erfahren, dass auf der Godspeed nicht alles so ist, wie es scheint und dass der Älteste ihm einige Informationen vorenthält und ihm zusätzlich noch eine Menge Lügen auftischt.
    Die Geschichte ist wirklich sehr spannend und ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht sofort wusste, wer hinter den Attentaten steckt und auch einige Geheimnisse des Schiffes waren doch sehr überraschend, ganz zu schweigen vom Ende des Buches, das mich wirklich staunen lies.
    Und obwohl die Geschichte an sich aufgelöst wird, ist das Ende doch sehr spannend, da es ziemlich offen bleibt, wie es mit der Godspeed weitergehen soll. Ich bin schon jetzt sehr gespannt, was im zweiten Band passiert.


    Charaktere:
    Von Amy erfährt man zu Beginn des Buches, dass sie eigentlich gar nicht an diesem Experiment teilnehmen wollte, dass sie es dann jedoch tut, um bei ihren Eltern sein zu können. Sie lässt alles zurück, was ich sehr mutig finde, und bricht auf in eine ungewisse Zukunft. Während Amy eingefroren ist, erinnert sie sich an verschiedene Ereignisse zurück und man erfährt als Leser etwas mehr über sie und ihre Vergangenheit. Aber auch ihre Gefühle werden genau geschildert und so ist man eigentlich froh, als sie endlich aufgetaut wird. Doch jetzt wird es erst richtig schwierig für sie, ohne ihre Eltern, so ganz anders als die übrigen Bewohner und ohne irgendeine Ahnung, wie das Leben auf der Godspeed funktioniert und wem sie eigentlich vertrauen kann, immerhin denkt der Anführer, dass sie eine Gefahr ist. Doch Amy ist stark und lässt sich nicht unterkriegen. Manchmal kam sie mir etwas zu stark vor und ich hatte das Gefühl, als wolle sie mit dem Kopf durch die Wand. Sie hört nicht auf gute Ratschläge und begibt sich selber immer wieder in Gefahr. Sie scheint gegen alles auf dem Schiff zu rebellieren und macht sich dabei natürlich keine Freunde. Habe ich anfangs noch mit Amy mitgefühlt, muss ich ehrlich sagen, nahm diese Sympathie immer mehr ab, da ich häufig das Gefühl hatte, dass sie einfach aus egoistischen Gründen handelte und nichts wirklich hinterfragt hat. Immerhin ist auch nicht alles schlecht auf der Godspeed.
    Junior war für mich leider auch nicht der typische Held. Für mich beginnt er erst sehr spät, genau genommen erst als Amy auftaucht, die ganzen Geschehnisse auf der Godspeed zu hinterfragen. Er muss immer wieder Hinweise von anderen bekommen, um den Geheimnissen überhaupt auf die Spur zu kommen und ich frage mich wirklich, ob Junior so ein guter Anführer wäre. Für mich hat er sehr wenig Ahnung von der Godspeed und als Leser erfährt man auch nicht, was er all die Jahre gemacht hat, bevor Amy kam. Über seine Vergangenheit erfährt man eigentlich überhaupt nicht viel und das machte es für mich schwer ihn zu verstehen und mich in ihn hineinzuversetzen.
    Auch die Nebendarsteller, wie z.B. der Älteste, der Doc oder Harley waren für mich etwas oberflächlich dargestellt und man erfährt als Leser nicht genug über sie, um sie wirklich zu „begreifen“.


    Schreibstil:
    Das Buch ist so geschrieben, dass man sich das Raumschiff Godspeed wirklich gut vorstellen kann. Wobei ich manchmal nicht daran dachte, hier ein Raumschiff vor mir zu haben, vor allem, wenn von „der Stadt“, „dem Krankenhaus“ oder den Gärten und Weiden mit all den Kühen und Schafen die Rede war. Ich denke, da muss man auch mal die Fantasie benutzen und den klaren Verstand ausschalten, denn es ist wohl klar, dass es so ein Raumschiff nicht wirklich geben kann. Doch davon abgesehen finde ich die Welt, die Beth Revis geschaffen hat, wirklich faszinierend und spannend.
    Viel Wert legt die Autorin auch auf die Darstellung der Gefühle. Nicht umsonst erfährt man in mehreren Kapiteln, wie es Amy geht, als sie eingefroren wurde. Meiner Meinung nach, ist das Beth Revis wirklich gut gelungen und ich hab richtig mitgelitten mit Amy und fühlte mich selbst auch eingesperrt. Auch hinterher wird oft aus verschiedenen Perspektiven erzählt, dass sich einige Bewohner der Godspeed eingesperrt fühlen, dass sie regelrecht durchdrehen, weil sie noch nie die „wirkliche Welt“ gesehen haben und um sich ständig Wände sind. Ich finde es sehr schön, dass die Autorin auch diesen Aspekt in die Geschichte eingebaut hat, denn ich denke, dass das sicherlich ein Problem auf so einem Raumschiff sein könnte.
    Das Buch ist insgesamt sehr spannend geschrieben und die Suche nach dem Mörder ist wirklich knifflig und ich brauchte lange, um herauszufinden, wer es am Ende wirklich ist, da es immer wieder neue Hinweise gibt, die einen in die Irre führen. Ich finde, das ist der Autorin wirklich gut gelungen.


    Fazit:
    Bis auf den Anfang, in dem es vor allem um die Gefühle geht, ist das Buch durchweg spannend geschrieben und es gibt einige tolle Wendungen und unvorhergesehene Ereignisse, die dieses Buch zu einem besonderen Leseerlebnis machen. Ich musste ein paarmal den Atem anhalten, bis endlich geklärt war, wer die Fäden auf der Godspeed zog und ich freu mich wirklich schon auf den zweiten Band, um zu erfahren, wie es mit Amy, Junior und all den Bewohnern jetzt weitergeht.


    Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.



    Schaut auch auf meinem Blog vorbei: www.suechtignachbuechern.blogspot.de Würd mich freuen :)

  • Um bei ihren Eltern bleiben zu können, willigt die 17-jährige Amy ein sie auf die erste bemannte interstellare Forschungsmission zu begleiten. Da das Schiff etwa dreihundert Jahre braucht um das Ziel, einen anderen bewohnbaren Planeten, zu erreichen, sollen sie vor der Reise kryogenisch eingefroren und erst nach der Ankunft wieder zum Leben erweckt werden.


    Doch als Amy aus ihrem Kryo-Schlaf erwacht oder vielmehr gewaltsam daraus erweckt wird und somit nur knapp dem Tode entrinnt, ist die ‚Godspeed’ noch lange nicht angekommen. Völlig auf sich allein gestellt muss Amy feststellen, dass fast alle Menschen auf dem Schiff sich äußerst merkwürdig verhalten und sämtliche Befehle des Ältesten, für den Amy nichts weiter als ein Störenfaktor ist, blind befolgen. Junior, der einmal den Platz des Ältesten als Anführer einnehmen soll, ist einer der wenigen, die ihr nicht mit Feindseligkeit begegnen. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, was eigentlich wirklich auf der ‚Godspeed’ vor sich geht und wer nicht nur Amys Kryo-Schlaf, sondern schließlich auch noch den weiterer Personen von der Erde, beendet und sie dann dem Tode überlässt …



    Godspeed – Die Reise beginnt bietet dem Leser eine Atem beraubende Geschichte, die man mit Sicherheit nicht so schnell wieder vergisst und dessen Fortsetzung man nach dem Ende des ersten Bandes kaum noch erwarten kann.


    Nachdem sich die Handlung auf den ersten hundert Seiten, auf denen sich Amy in ihrem Kryo-Schlaf befindet und daher noch nicht aktiv am Geschehen teilnimmt, ein wenig zieht, gewinnt sie ab dem Zeitpunkt, zu dem Amy auf der ‚Godspeed’ erwacht, unheimlich an Fahrt und wird von Kapitel zu Kapitel interessanter und fesselnder.


    Zusammen mit Amy erkundet der Leser das Schiff sowie die dort lebenden Menschen und stellt sich immer wieder die Frage, warum sie sich alle so anders verhalten und was diese extreme Veränderung bewirkt haben mag. Das Leben auf der ‚Godspeed’ ist nicht unbedingt wünschenswert, denn es ist auf Grund des begrenzten Raums und der dadurch auch begrenzten Möglichkeiten sehr eintönig. Die Bewohner sehen gleich aus und nahezu alle stehen unter der absoluten Kontrolle des Ältesten, der keinen Widerspruch duldet und selbst vor seinem Nachfolger etliche Zusammenhänge verheimlicht. Noch schlimmer ist jedoch das Benehmen der Menschen, denen die Fähigkeit zum selbstständigen Denken sowie Emotionen zum Ausdruck zu bringen bzw. überhaupt erst einmal welche zu haben völlig abhanden gekommen zu sein scheint. Diese stupide Art ist nicht nur unheimlich, sondern wird sogar richtig Angst einflößend als die Bewohner beinahe auf Amy losgehen, nur weil sie sich äußerlich stark von ihnen unterscheidet.


    Amy und Junior sind zwei sehr starke und facettenreiche Protagonisten. Die gesamte Handlung wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive beider Figuren geschildert, was einen detaillierten Einblick in das Innenleben beider Charaktere ermöglicht, wodurch man sie sehr gut verstehen kann.
    Nachdem Amy den anfänglichen Schock vielleicht für immer auf dem Schiff gefangen zu sein und das starke Gefühl der Einsamkeit überwunden hat, gewinnt sie wieder an Selbstvertrauen und besitzt sogar den Mut dem Ältesten zu widersprechen bzw. seine Taten zu hinterfragen, obwohl sich dadurch ihr eigenes Leben in Gefahr bringt. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen, egal was auch geschieht, wofür man sie einfach bewundern muss.
    Amy ist es auch, durch die Junior sich weiter entwickelt und wegen der er beginnt sich gegen den Ältesten und seine Tyrannei aufzulehnen, nachdem er ihm anfangs ebenfalls immer gehorcht hat. Erst als sie ihm die Augen für die Dinge öffnet, die auf der ‚Godspeed’ nicht richtig sind, gewinnt er den Mut und die Stärke die Antworten vom Ältesten einzufordern, die ihm als Nachfolger längst zugestanden hätten, und will die vielen Geheimnisse des Ältesten enthüllen.
    Im Verlauf der Geschichte kommen sich die beiden näher und entwickeln langsam Gefühle füreinander. Diese sind schön beschrieben und stets nachvollziehbar, weil Beth Revis ihren Figuren nach der schon von Anfang an vorhandenen Anziehung auch die Zeit gibt einander besser kennen und schließlich auch lieben zu lernen.



    Im Gegensatz zu Junior, der einen sehr aufgeschlossenen Charakter hat, hat der Älteste eine extrem einseitige Sichtweise. Er verachtet alles, was in irgendeiner Form anders ist und sieht Vollkommenheit nur in der absoluten Gleichheit. Für ihn ist nicht etwa fehlende Toleranz eine Ursache für Unfrieden, sondern die Andersartigkeit selbst. Er ist ein kaltherziger Diktator und duldet nichts, was sich seiner Kontrolle entzieht, weshalb er Amy einzig und allein als Ärgernis betrachtet.


    Neben diesen drei zentralen Figuren gibt es noch zahlreiche interessante Nebencharaktere, von denen man aber leider nur einige etwas näher kennen lernt. Dazu gehört z.B. Juniors bester Freund Harley, der sich komplett von den anderen Bewohnern des Schiffes unterscheidet und den man für seine offene Art, seine Toleranz und weil er von Anfang an sehr nett zu Amy ist, einfach lieben muss. Doc, der einzige Arzt auf dem Schiff, sowie Orion, der Archivar, sind ebenfalls zwei interessante Figuren, deren wahre Gesichter man allerdings erst im späteren Verlauf kennen lernt.


    Für Spannung sorgt Beth Revis vor allem durch die Erweckung von Personen aus der Kryo-Abteilung, die im Gegensatz zu Amy aber nicht alle das Glück hatten diese auch zu überleben. Um zu verhindern, dass noch weitere Menschen auf diese Weise den Tod finden und insbesondere auch um Amys Eltern vor diesem Schicksal zu bewahren, müssen Amy und Junior schnell herausfinden, wer dahinter steckt und vor allem warum.
    Aber nicht nur durch die Jagd nach dem Mörder der Eingefrorenen, sondern auch durch Amys diverse Entdeckungen über die Zustände an Bord sowie die Wahrheiten, die Junior endlich vom Ältesten erfährt, bleibt die Handlung konstant spannend.


    Mit dem Ende des ersten Teils kann Beth Revis ebenfalls überzeugen, denn es hat einige schreckliche und schockierende Enthüllungen zu bieten, von denen man ein paar zwar schon erahnen konnte, von anderen jedoch völlig unvorhersehbar getroffen wurde.
    Insgesamt ist der Schluss relativ offen gehalten, obgleich es immerhin keinen lästigen Cliffhanger gibt. Trotzdem ist man natürlich überaus gespannt auf den Nachfolger und will am liebsten sofort wissen, wie das Leben für Amy und Junior sowie alle anderen Bewohner der ‚Godspeed’ nach diesem gelungenen Auftakt weiter geht.



    FAZIT
    Godspeed – Die Reise beginnt ist der fantastische Auftakt zu einem Science-Fiction-Abenteuer der Extraklasse! Die Zustände auf dem Schiff sind schockierend und faszinierend zu gleich, die Handlung ist unheimlich fesselnd und mit den facettenreichen Charakteren muss man einfach mitfiebern.


    Die Geschichte von Beth Revis enthält so viel Potenzial, dass man auf keiner Seite das Gefühl hat, die Handlung würde unnötig in die Länge gezogen werden um unbedingt eine Serie daraus zu kreieren. Die Fortsetzung hält so viele Möglichkeiten bereit und es gibt noch so viele ungelöste Probleme, dass man es gar nicht erwarten kann endlich zu erfahren, wie es mit der ‚Godspeed’, insbesondere natürlich Junior und Amy, weiter geht und ob sie es wohl jemals schaffen werden den Planeten zu erreichen um das Schiff verlassen zu können.

  • Über den Inhalt ist ja schon viel geschrieben worden und dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Bleibt mein persönlicher Leseeindruck. GODSPEED ist ein Jugendbuch und in diesem Fall ist die Altersempfehlung von 14 - 17 absolut zutreffend. Ältere dürften von der Geschichte etwas enttäuscht sein, weil sie trotz der wirklich guten Ideen doch etwas einfach gestrickt ist. Tiefer gehende Erklärungen und technische Details sucht man absolut vergebens und so habe ich den Eindruck, von der Autorin eine Kulisse untergeschoben zu bekommen. Zudem empfand ich die Handlung manchmal unnötig in die Länge gezogen, was zwischenzeitlich etwas Langeweile aufkommen lies.
    Die empfohlene Altersgruppe hat aber bestimmt ihre Freude an der Geschichte. Das Mädchen Amy ist authentisch und eine geeignete Identifikationsfigur und die Autorin schafft es gut, die bedrückende Atmosphäre in dem Raumschiff zu vermitteln. Interessant und pädagogisch wertvoll fand ich die Frage, die die Autorin in ihrer Geschichte thematisiert und so den jungen Leser zum nachdenken anregt: "Was ist normal?". Lasse ich mir von der Gesellschaft oder von Autoritätspersonen einreden, was normal ist, oder verlasse ich mich auf mein Gefühl und mein Empfinden? Grinsen musste ich über Revis menschliche Paarungszeitvisionen. Und das in einem amerikanischen Jugendbuch!


    Alles in allem gibt es von mir 7 Eulenpunkte.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Suzann ()

  • Obwohl ich altersmäßig absolut nicht mehr zu der Zielgruppe dieses Buches gehöre, durchaus auch die logischen Fehler, die teils auf Jugendbuch gemünzte Einfachheit (insbesondere der Liebesgeschichte) und so manche Unstimmigkeit registriert habe, obwohl Junior nicht immer glaubwürdig ist (übrigens im Gegensatz zu Amy wie ich finde) konnte mich zuerst Band 1, später auch Band 2 absolut fesseln. Die Geschichte ist wirklich ein Pageturner und ich konnte kaum aufhören weiterzulesen.
    Woran es genau liegt, weiß ich auch nicht. Entdeckt hab ich das Buch vor einigen Monaten aus blankem Zufall. Ich war in der Bibliothek, die Kinder brauchten noch länger und ich schnappte mir das Buch, weil es mich vom Titel her spontan angesprochen hatte. Ca. die ersten 30 Seiten hab ich dann in der Bibliothek angelesen und schon ab dem Moment wollte ich unbedingt weiterlesen, Godspeed mußte also mit. Die Story (Einfrieren, die Genmanipulationen, die Veränderung der menschlichen Gesellschaft usw.) hat mir im ersten Band teilweise wirklich die Nackenhärchen aufgestellt. Die Idee des Einfrierens, des Generationenschiffs und der Suche nach einem neuen Planeten ist nicht wirklich neu, aber die Erzählweise immer aus Sicht der beiden Hauptakteure hat mich gefesselt und ich bin wirklich gespannt wie sich das Ganze in Band 3 zu einem "Ende" fügt. Auch find ich den Blickwinkel der Entwicklung der Gesellschaft in diesem eingeschlossenen, sehr begrenzten Zustand eine spannende Grundidee.
    Vorbestellt ist der 3. Teil bereits in der Bücherei, freu mich schon aufs Weiterlesen und werd die Rezi's zu Bd. 3 auch sicher erst danach lesen um mir die Spannung nicht zu nehmen :-)



    Suzann

    Zitat

    Grinsen musste ich über Revis menschliche Paarungszeitvisionen. Und das in einem amerikanischen Jugendbuch!


    Ja, den Gedankengang hatte ich auch. Das ist für ein Jugendbuch (noch dazu eben ein amerikanisches) schon alles sehr drastisch und ganz schön gruslig. Zu jung sollten die Leser wirklich nicht sein.

  • x Autor: Beth Revis
    x Übersetzerin: Simone Wiemken
    x Titel: Godspeed: Die Reise beginnt
    x Originaltitel: Across the Universe
    x Reihe: Godspeed-Trilogie, Band 1
    x Genre: Science-Fiction/Jugendbuch
    x Erscheinungsdatum: August 2011
    x bei Dressler
    x 448 Seiten
    x ISBN: 3791516760
    x Erste Sätze: Amy. “Lass Mom als Erste gehen”, sagte Dad. Mom wollte, dass ich als Erste ging. Ich schätze, weil sie Angst hatte, dass ich einfach weggehen und in mein Leben zurückkehren würde, sobald sie eingefroren waren, statt mich ebenfalls in einen dieser durchsichtigen Kästen zu legen. Aber Dad bestand darauf, dass Mom den Anfang machte.


    Klappentext:


    Junior:
    Es ist ihr Haar, das mich anzieht. Es ist so rot. Ich berühre das Glas, in dem sie liegt, und merke erst jetzt, wie kalt es ist. Mein Atem bildet weiße Wölkchen. Meine Fingerspitzen bleiben am Glas haften. Ich lege die Hand oben auf den Glaskasten über ihr Herz. Verglichen mit ihrer schimmernden Haut ist meine ein dunkler Schatten.


    Amy:
    Ich renne und renne und renne. Vorbei am Krankenhaus, durch den Garten und an einem Teich vorbei. Bis zur kalten Metallwand. Dort bleibe ich stehen und schnappe nach Luft. Mein Herz hämmert in meinen Ohren. Ich strecke eine Hand aus und berühre die Wand. Meine Finger ballen sich zur Faust. Und da wird mir die wichtigste Tatsache bewusst, was das Leben hier betrifft. Man kann nirgendwo hinrennen. Aber, flüstert mein Herz, da ist Junior.


    Was müssen Amy und Junior opfern, um auf der Godspeed zu überleben?
    Der spektakuläre Auftakt der “Godspeed”-Trilogie.


    Rezension:


    Eigentlich ist Science-Fiction absolut nicht mein Ding und Beth Revis’ Trilogieauftakt “Godspeed: Die Reise beginnt” habe ich nur gelesen, da in einer Lesechallenge ein Science-Fiction-Werk gefordert wurde, und ich das Buch irgendwann mal gewonnen hatte – aber so fand ich für mich die größte Buchüberraschungen der letzten Monate.


    Der Schreibstil der Autorin fesselte mich von der ersten Seite an – hier lernt der Leser die 17-jährige Amy kennen, die neben Junior die Hauptperson der Geschichte darstellt. Aufgeteilt ist das Buch so, dass sich die Kapitel zwischen Amy und Junior abwechseln wo die beiden jeweils aus der Ich-Perspektive erzählen.


    Die Geschichte um Amy faszinierte mich wahnsinnig. Sie und ihre Eltern lassen sich gleich zu Anfang in Glaskästen einfrieren, um auf einem reisenden Raumschiff eingelagert zu werden, das 300 Jahre später auf einem ‘quasi-Ersatzplaneten-für-die-Erde’ landen soll. Hier wollen Amys Eltern helfen, eine Zivilisation aufzubauen. Ich konnte mich sehr gut in die Gedankenwelt der Jugendlichen hineinversetzen – sie lässt alles zurück: Freunde, die restliche Familie und auch ihren Freund. Durch einen Vorfall, der sich erst sehr viel später in der Geschichte aufklärt, wird Amy allerdings zu früh wieder aufgetaut und muss sich nun auf der “Godspeed” einleben, was alles andere als leicht ist.


    Junior hingegen wurde auf dem Raumschiff geboren und ist im Begriff, der nächste Älteste zu werden – der Anführer der Bevölkerung auf der “Goodspeed”. Gemeinsam mit Amy versucht er das Rätsel um ihr verfrühtes Erwachen zu klären – denn dieser Vorfall, war nicht der einzige und vor allem kamen die wenigsten mit dem Leben davon. Außerdem gibt es noch einige andere Ungereimtheiten, denn der aktuelle Älteste, der Junior eigentlich alles beibringen sollte, verheimlicht offenbar etwas Bedeutendes.


    Nicht nur Amys persönliche Geschichte konnte mich fesseln, sondern auch die “Godspeed” an sich. Auf der Rückseite des Schutzumschlages befindet sich ein Seitenschnitt des Schiffs, der einen ungefähr erahnen lässt, wie riesig das Gefährt ist – es gibt sogar ein komplettes landwirtschaftliches Deck mit augenscheinlicher Natur und auch die Bevölkerung scheint sich im Lauf der Reisezeit weiterentwickelt zu haben.


    Als ich gegen Ende des Buches erfuhr, was hinter allem steckt, war ich richtig geplättet, da ich absolut nicht mit diesem Ausgang gerechnet hätte – deshalb: Lest dieses Buch, egal ob ihr Science-Fiction gut oder schlecht findet – es lohnt sich auf jeden Fall.


    Fazit:


    Völlig unerwartet in die Hallen der Lieblingsbücher aufgestiegen – geniale Geschichte.


    Bewertung:


    10 von 10 Sternen

  • Amy und ihre Eltern werden für ein Projekt ausgewählt: sie sollen 300 Jahre eingefroren werden, damit sie in einem Raumschiff zu einem neuen Planeten reisen können. Amy ist dabei nicht wohl, doch sie lässt sich aus Liebe zu ihren Eltern einfrieren. Hunderte Jahre später wird Junior zum neuen Regenten auf der Godspeed ausgebildet. Und Amy wird aufgetaut. Doch es ist noch gar nicht Zeit für sie. Und sie ist nicht die Einzige, die ihren eisigen Sarg zwangsweise verlassen muss. Wer steckt dahinter?


    "Godspeed - Die Reise beginnt" ist das Debüt von Beth Revis und es hat mich beeindruckt. In einem sehr beengten Raum schafft sie es, eine Gesellschaft zu erschaffen, die mich erschrocken aber auch staunen lassen hat.


    Die Geschichte wird abwechselnd von Amy und Junior aus der Ich-Perspektive erzählt. Dabei merkt man sehr schnell, dass hier zwei Welten aufeinanderprallen: auf der einen Seite ein Mädchen, das das Raumschiff und deren Bewohner nicht kennt und versteht, auf der anderen Seite ein Junge, der bald das Regiment übernehmen und lernen soll. Diese Mischung ist hochexplosiv und brachte so von der ersten Seite an Spannung rein.


    Zudem erzählen beide ihre Sichtweisen so überzeugend und mit so viel Kraft, dass ich beiden immer wieder zugestimmt habe, obwohl sie das Gegenteil des anderen wollten. Toll fand ich auch, dass die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen den Beiden zu Gunsten der gesamten Geschehnisse im Hintergrund blieb. Die Ziele von Amy und Junior sind nicht von ihrer Schwärmerei beeinflusst. Das hat mich positiv überrascht, da dieses Motiv doch sehr häufig in solchen Büchern verwendet wird.


    Das Ende ist sehr offen und zeigt deutlich, dass hier noch mehr nachkommen wird. Auch lässt Beth Revis genügend Fragen für den 2. Teil offen.


    Der Stil der Autorin ist sehr gut und flüssig zu lesen. Die Erzählstile, die sie für Amy und Junior verwendet, wirken authentisch und unterscheiden sich, so dass ich zu keinem Zeitpunkt durcheinander kam.


    Fazit: ein sehr gutes Debüt, das mal was anderes im Segment Jugendbuch ist. Wer Jugendbücher mag, wird "Godspeed" lieben.

  • Ich habe das Buch eben beendet und es hat mir sehr gut gefallen!! Ich hab nur einen Tag dafür gebraucht, weil ich nach jedem Kapitel wissen wollte, wie es weitergeht.
    Die Story war einfach faszinierend und zum Teil auch beängstigend. Wenn man sich vorstellt, in so einem Schiff eingesperrt zu sein...
    Keine Tageszeiten mehr, keine Jahreszeiten, kein Geruch von Regen oder Schnee,... Furchtbar.


    Von mir gibts volle Punktzahl, weil ich absolut begeistert war und es nichts gibt, was mir nicht gefallen hat.


    edit: was ich noch sagen wollte: in der Taschenbuchausgabe ist leider kein Bild von dem Schiff drin. Schade...