Die Quelle - Uwe Schomburg

  • Uwe Schomburg
    Die Quelle
    Bastei Lübbe
    TB mit 490 Seiten
    ISBN: 9783404160686


    Über den Autor:
    geboren in 1957 in Bad Lauterberg, ist verheiratet, hat wei Kinder und lebt in Brandenburg. Er ist leitender Angestellter eines mittelständischen Unternehmens und widmet sich in seiner Freizeit dem Schreiben.


    Meine Rezension:
    Benn ist mit seiner Frau Francesca in einem kleinem Segelboot auf der Ostsee vor Rügen unterwegs, als sie einen völlig unterkühlten und entkräfteten über Bord gegangenen Mann in ihr Boot retten. Doch der verhält sich irgendwie merkwürdig, von Dankbarkeit keine Spur, tischt ihnen eindeutig Lügen auf, faselt was von "Sie bringen uns alle um." und wikt agressiv. Sie verständigen die Küstenwache und fahren nach Wieck, um ihn dort an Land zu bringen. Dort geht aber plötzlich alles drunter und drüber, als sie von zwei Männern mit Waffen überfallen werden. Die entführen den merkwürdigen Schiffbrüchigen und Francesca.
    Erst später erfährt Benn, dass der Schiffbrüchige ein wichtiger Wissenschaftler ist, der eine neue, sichere Energiequelle entdeckt hat, die sämtliche Energiesorgen der Welt lösen könnte. Und er setzt alle Hebel in Bewegung, reist über Paris nach Chateauneuf-du-Pape in Frankreich, um seine Frau zu retten.
    Erschwerend kommt hinzu, dass es zeitlich in Europa einen kompletten Stromausfall gibt. Sieht es am Anfang noch so aus, als hätte eine bloße Überlasung in Frankfreich zu einer Kettenreaktion geführt, wird schnell in Frage gestellt, ob das die einzige Ursache war oder ob es nicht mit den Forschungen zu der neuen Energiequelle in Zusammenhang steht...


    Das Setting ist also wirklich spannend und vor allem sehr aktuell aufgesetzt. Eigentlich noch ein bißchen aktueller, das Buch spielt nämlich im Jahr 2016, nimmt aber auf aktuelle Ereignisse, zB die Katastrophe von Fukushima, bezug. Es passiert unglaublich viel und sehr viele Personen mischen mit, so dass man es nicht leicht hat, den Überblick zu behalten. Außerdem versucht der Autor enorm viele Informationen unterbringen. Klar, manche sind für das Verständnis wichtig - zum Beispiel die Ausführungen über die Energiegewinnung und die Stromnetze in Europa.
    Aber müssen seitenlange Erklärungen über die Weinherstellung sein? Und dass der wissenschaftliche Berater des Bundeskanzlers sich ausführlich erklären lässt, in welchem Baustil das Gästehaus der Bundesregierung gebaut wurde, wenn das Land gerade aufgrund des Stromausfalls im Chaos versinkt, wage ich auch zu bezweifeln.
    Zum Teil wirkt es so, als hätte der Autor unglaublich viele Informationen gesammelt, die nun unbedingt alle ins Buch müssen. Dadurch wirkt es sehr häufig unrealistisch und aufgesetzt. Schade, weniger wäre hier mehr gewesen.
    Mir ist es auch nicht gelungen, auch nur eine Person symphatisch zu finden. Entweder sie bleiben blass, wie Ela Stein, oder sie haben irgendwie Dreck am Stecken. Selbst Benn kann ich in seinen Entscheidungen nicht imemr nachvollziehen. Er ist mir einfach zu hysterisch.


    Auf dem Klappentext steht ein Zitat der Märkischen Allgemeine: "Uwe Schomburg muss sich hier keineswegs hinter Altmeistern wie John le Carré, Ken Follet oder Robert Ludlum verstecken." Das kann ich so nicht bestätigen. Diese drei sind Uwe Schomburg doch noch meilenweit voraus.


    Fazit: Idee super, Umsetzung höchstens mangelhaft.

  • Ich kann das so unterschreiben.
    Hinsichtlich des Buches "Rattentanz" wird hier nun die "offizielle" Seite (die Regierung etc) beim sogenannten Firesale berücksichtigt. Ich finde jedoch den Erzählsttrang um die Entführung sehr konstruiert und bisweile sehr weit her geholt.


    M.E. wird hier die Komponente des ausrastenden und plündernden Volkes völlig heruntergespielt und es wird gereist und ermittel als gäbe es kaum Probleme.


    Das Buch an sich liest sich gut und flüssig, aber der Vergleich mit Follet und Co kann nicht standhalten. Kein Stück.


    Persönlich hat mir die Figur des Benn ganz gut gefallen, wobei ich auch hier kritisieren muss, das es - wenn es SO kommt - im Ernstfall anders ablaufen wird.
    Ich möchte hier nichts vorweg nehmen, aber so viel sei gesagt: Selbst der zögerlichste Mensch hätte einmal mehr geschossen.

  • Nachdem ich das Buch gelesen habe, mußich gestehen doch ein wenig entäuscht zu sein.
    Ich hatte mir dann doch mehr davon versprochen, da ich ja eigentlich ein großer Fan von Wissenschaftsthrillern bin.


    Zwei Dinge haben mir dann doch ein wenig das Vergnügen an dem Buch genommen.


    Zum ersten waren das die doch sehr ausgiebig und vor allem langatmig beschriebenen physikalischen Einzelheiten über Energie, Atomenergie, alle möglichen Formen von Kernspaltung/fusion....


    Da Physik noch nie so mein Ding war, gefiel es hier mir nun eben auch so gar nicht daß es damit meiner Meinung nach doch sehr übertrieben wurde.
    Also nicht im Fachlichen ( Das kann ich eh nicht beurteilen) sondern einfach in der Länge und daß es nun in sämtliche Details ausufern mußte.


    Das zweite war der Hauptprotagonist Benn.
    Der hat mich nachher doch nur noch genervt und schon regelrecht aggressiv gemacht mit seinem Verhalten
    Er war für mich nur noch ein kleines HB Männchen auf Droge.
    Derartig unbesonnen, aufbrausend, unbelehrbar und einfach nur dämlich in seinem Verhalten konnte ich mich einfach nicht mit ihm anfreunden.


    Einzig die Kommissarin war eingermaßen erträglich, auch wenn sie sich einfach zu oft von Benn hat ausbooten lassen und ihn einfach nicht genug in seine (unwissenden und unfachlichen) Schranken wies.


    Die Handlung als solches war eine ansich gute Idee.
    Es war auch teilweise sehr spannend und von der Grundidee her gut.


    Aber leider haben dann bei mir doch die negativen Seiten einfach die guten Ansätze überdeckt.

    Fazit:
    ein Wissenschaftsthriller, der für Physikfans bestimmt ganz interessant ist, aber eben leider keine sonderlich sympathischen Figuren aufweisen kann.

  • Ich hab es mir gekrallt, bin jetzt durch die Rezis ein wenig irritiert. Naja, werde meine Meinung kund tun, wenn ich es gelesen habe.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Habe es gerade ausgelesen. Fand es auch nicht so besonders. Die aufbrausende, rumschreiende Hauptperson war mir überhaupt nicht sympatisch. Auch der Wissenschaftler ist ein Unsympath.
    Irgendwie konnte es mich nicht richtig packen.



    Die Folgen eines tagelangen Stromausfall werden leider nur am Rande beschrieben. Falls darüber jemand mehr wissen will, empfehle ich "Blackout" von Marc Eisberg. Das war richtig packend und erschütternd!