Die indonesischen Schwestern - Sandra Wöhe

  • Ich muß vorausschicken, daß ich diesen Roman schon kennenlernte, als er, das ist einige Jahre her, gerade n der Rohfassung vorlag. Ich war nach zwei Sätzen schon in das Manuskript verliebt und die Tatsache, daß der Roman in diesem Frühjahr erschien, hat mich sehr glücklich gemacht.
    Die Geschichte seiner Veröffentlichung ist eine Geschichte voller Hindernisse, so anders ist das, was dieses Buch erzählt. ‚Buch’ heißt in diesem Fall Phyllis, die Hauptfigur, eine Indonesierin und zugleich Deutsche. Phyllis spricht fließend deutsch, aber die Wörter haben eine eigene Bedeutung für sie, oft eine andere als für Menschen, die in Deutschland aufgewachsen sind. Phyllis’ Blick auf die Welt ist eine andere, Goethe und die Frage, wie man schlechtes Karma vermeidet, etwa, sind für sie durchaus Dinge von gleichgroßer Bedeutung. Sie ist eine Fremde in ihrer Heimat. Sie ist sperrig. So denkt sie, so spricht sie. Anders. Dabei, so findet Phyllis, ist sie eigentlich ganz normal. Die anderen sind anders.


    Phyllis von Brück ist Ende Dreißig, Deutsch-Indonesierin, mit einem Deutschen verheiratet. Sie hat lange in Indonesien gelebt, nach Deutschland kam sie, als ihr Mann krank wurde und sich in Deutschland behandeln lassen wollte. Als gute Ehefrau begleitet Phyllis ihn mitsamt ihren drei Töchtern. Als ihr Mann stirbt und in seinem Heimatdorf beerdigt wird, bliebt seine Familie da. Für Phyllis ist es eine schwere Entscheidung, denn ihr Vater verlangt, daß sie zurückkehrt. Sie weigert sich, ein Akt echter Rebellion für eine gehorsame Tochter (deutsch)-indonesischer Eltern, ein Akt echter religiöser Überzeugung und Gattinnenliebe, weil sie den toten Mann und Vater der Töchter nicht allein lassen kann, und ein Akt von Emanzipation, wie ihn eigentlich nur jemand wie Phyllis durchführen kann, die unablässig versucht, Stärke und Schwäche, Verantwortung und Freiheit miteinander zu verknüpfen.


    Die titelgebenden Schwestern sind Phyllis’ Töchter, Jola, Yasmin und Gritta. Auch sie sind in Indonesien aufgewachsen, unter den besten sozialen Bedingungen. Von äußerst gutgestellten Angehörigen der Oberschicht werden sie in der Heimat ihres Vaters nahezu zu Almosenempfängerinnen. Vor allem aber werden sie zu Ausländerinnen. Die beiden unterschiedlichen Kulturen, zu denen sie gehören, bereiten ihnen ungeheure Schwierigkeiten. Sie schlagen Wunden. Jede der drei hat sie, seelisch, aber auch körperlich.


    Der Roman besteht aus vier Teilen, jeder Teil umfaßt etwa ein Jahr im Leben der kleinen Familie. Es beginnt mit einer Geburt, ein klassischer Romananfang, der jedoch vom ersten Satz an schon so ‚verrückt’ gebrochen ist, daß das Vertraute umgehend fremd wird. Phyllis’ Enkelin, Kiwi, kommt zur Welt. Ihre Mutter ist die sechzehnjährige Yasmin, die mittlere Tochter, der das Leben in der Fremde ernste psychische Probleme beschwert. Es dauert lange, bis Yasmin einen für sie gangbaren Weg findet und es ist einer, der sie ihrer Familie entfremdet und nur ihr eine ‚Heimat’ schenkt. Yasmins Geschichte ist eine Geschichte, die wehtut.
    Jola verliebt sich in eine Frau, wogegen Phyllis nichts einzuwenden hätte, wäre die Liebste ihrer ältesten Tochter nicht so verbohrt und augenscheinlich unfähig, die einfachsten (indonesischen) Dinge des Lebens zu begreifen. Gritta dagegen liebäugelt mit dem Islam. Phyllis kann nur hoffen, daß Gritta sich in der fremden Religion nicht danebenbenimmt.
    Dazu gibt es immer wieder Rückblenden auf das Leben in Indonesien. Das Bananenblatt, das eine eigene Bedeutung hat, schmückt nicht nur den Umschlag, sondern findet sich dreimal in schwarzweiß auch im Buch, eine gelungene Abrundung des Texts.


    Die Geschichte ist bei allem Ernst mit viel Verschmitztheit erzählt, oft sprüht sie regelrecht vor eigenwilligen Einsichten nicht zuletzt über den ganz normalen deutschen Alltag und seine VertreterInnen. Mißverständnisse und Vorurteile brechen immer wieder die eben mühsam erreichte Harmonie auf. Die Ausgrenzung ist immer präsent. Was der einen völlig richtig erscheint, ist für die anderen so grundfalsch, daß es sanktioniert werden muß, mit schlimmen Folgen. Hoffnungsträgerin ist Kiwi, Yasmins Tochter. Sie ist die erste der Familie, die, wenn auch eindeutig, Indo, in das Alltagsleben in Deutschland hineinwächst.


    Die Figuren sind allesamt springlebendig, Dreh - und Angelpunkt der Geschichte aber ist Phyllis. Nachgiebig und zugleich beinhart, ergeben und aufmüpfig, naiv und zugleich weise. Sie irritiert Nachbarinnen und ihre Töchter gleichermaßen, vor allem dann, wenn sie genau das eigentlich nicht beabsichtigt. Sie selbst kämpft unablässig gegen ihre eigene Verwirrtheit und Fremdheit. Ihre Einsichten sind verblüffend, hin und wieder erschreckend wahr. Zugleich ist Phyllis jemand, die andere mit Leichtigkeit unterdrücken kann. Sie ist eine Herrscherinnenatur. Natürlich würde sie es abstreiten. Aber man braucht nur ihre Geschichte zu lesen, um es am eigenen Leib zu erfahren.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Diese Rezension hat mich überzeugt. Herzlichen Dank für diese sehr interessante Buchvorstellung. Der Name Sandra Wöhe kommt mir irgendwie bekannt vor.....wenn ich nur wüsste woher..... :gruebel

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire: Der Name Sandra Wöhe kommt mir irgendwie bekannt vor.....wenn ich nur wüsste woher..... Grübeln


    Wenn mich mein Elefantengedächtnis nicht täuscht, dann wurde hier im Forum Wöhes Lesetour vor langer Zeit empfohlen. War da vielleicht noch ein Zusammenhang mit blaustrumpf? Ich gehe suchen :wave.


    Edit: Mit blaustrumpf lag ich schon richtig: Büchereule


    Hier der Link zur Lesetour:
    Büchereule

  • Zitat

    Original von magali
    Ich muß vorausschicken, daß ich diesen Roman schon kennenlernte, als er, das ist einige Jahre her, gerade n der Rohfassung vorlag. Ich war nach zwei Sätzen schon in das Manuskript verliebt und die Tatsache, daß der Roman in diesem Frühjahr erschien, hat mich sehr glücklich gemacht.


    Bin ich zu neugierig (falls ja, verstehe ich, wenn du die Frage nicht beantwortest), wenn ich frage, warum du Gelegenheit hattest, die Rohfassung zu lesen? Kennst du die Autorin?
    Jedenfalls hat deine schön geschriebene Rezension mich neugierig gemacht, vielen Dank dafür. Das Buch werde ich mir wohl zulegen müssen. :-)

  • Roma


    ja, ich kenne die Autorin. Ich wollte mit dem Satz nachdrücklich darauf hinweisen, daß diese Buchvorstellung stärker subjektiv gefärbt ist als meine sonstigen Rezis hier.
    Nicht daß sie von den immer wachsamen Eulen später mal als Schleichwerbung entlarvt wird. :lache



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ist eine Rezension nicht immer auch subjektiv, liebe Magali.
    Ich bin so verliebt in Phyllis und Kiwi. Und wenn eine versucht die anzugreifen, kann ich giftig werden. Sogar ziemlich. Nichtsdestoweniger muss der Handlungsstrang stimmen, die Geschichte nachvollziehbar sein, die Protagonisten glaubwürdig, die Lektorin muss sauber gearbeitet haben und so weiter und so fort. Nur so können Phyllis, Jola, Yasmin, Gritta, Kiwi - und nicht zu vergessen Item – dein und mein Herz stehlen.

  • *Mit einem kleinen Winken an die Salonlöwin*


    Danke, magali, dass Du dieses so schöne und wichtige Buch empfiehlst. Ich gebe zu, ich habe mich vor einer Rezension gedrückt, weil ich die Autorin ein Stückchen weit durch das Manuskript begleitet habe - und dann dachte, nee, zu nahe dran, das sieht komisch aus. Dass es aber gar nicht komisch aussehen muss, wenn eine Rezensentin ein Buch empfiehlt, das sie besonders gut kennt, das beweist Du sehr schön.


    Auch ich finde, dass "Die indonesischen Schwestern" es verdient haben, von möglichst vielen gelesen - und verstanden - zu werden. Als Geschichte/Roman wie auch als Zustandsbeschreibung der so offenen Gesellschaft, in der ganz schnell Türen zugehen, damit um so besser hinter der Fenstergardine beobachtet, eingeordnet und kommentiert werden kann.


    Für mich ist Sandra Wöhes drittes Buch erneut ein vielschichtiges Vergnügen. Es liest sich leicht, die Geschichte ist interessant, die Episoden sind spannend. Und wie ganz nebenbei merke ich, wie sich meine eigene Einstellung zu ändern beginnt. Das kann ganz einfach beginnen, im Bus, wenn vor mir ein paar Asiatinnen sitzen und zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren. Hoppla, denke ich, wie war das noch? Phyllis´Dorf ist überall.

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Östliches und westliches Konzept von Liebe


    Phyllis fand in Deutschland alles falsch. Banenblätter, die Phyllis beinahe täglich im Haushalt brauchte, wuchsen in der Gegend nicht. Sie konnte sich nie sicher sein, ob die Geister nicht verärgert sein würden, weil Phyllis deutsche Nachbarn ohne Rücksicht auf die Geisterwelt ihre Teller ratzekahl leer aßen. In diesen regellosen Zustand hinein sollte nun zu Hause Phyllis erstes Enkelkind geboren werden. Die Hebamme war viel zu jung, sicher noch unter vierzig, voller merkwürdiger Vorstellungen über Babys. Nach einem Leben in Indonesien würde es Phyllis hier am Niederrhein in der Nähe der holländischen Grenze schwerfallen, sich in das absurde Denken der Menschen zu finden. Der plötzliche Tod ihres Mannes hat Phyllis und ihre drei Töchter nach Deutschland gebracht. Die Familie spricht deutsch und fühlt sich deutsch, doch ihr Denken ist von indonesischen Traditionen bestimmt. So regt sich Phyllis nicht groß darüber auf, dass Yasmin mit kaum 16 Jahren ein Kind zur Welt bringt, schließlich war sie selbst in dem Alter von ihren Eltern bereits fürsorglich verheiratet worden und ebenfalls schon Mutter. Mit dem feinen Unterschied, dass Phyllis in Indonesien in einem wohlhabenden Haushalt mit Personal und Kindermädchen lebte und keinem ihrer Kinder je selbst eine Windel wechseln musste.


    Trotz der typisch deutschen Unberechenbarkeiten kommt Phyllis Enkelin gesund zur Welt. Vom Vater des neugeborenen Mädchens wird nicht gesprochen; der Weiberhaushalt nimmt die Erziehung der kleinen Rennwindel gemeinsam in die Hand. Mutter und Töchter hadern jede auf ihre Art mit dem Kultur-Schock in ihrem katholisch geprägten Dorf. Für Phyllis ist es nicht leicht zu ertragen, dass ihre Töchter sich einfach spontan verlieben und von ihr neuerdings Begründungen für heimatliche Traditionen fordern. Die Töchter bewerten die meisten Werte ihrer Mutter inzwischen als Aberglauben aus Indonesien. An ihrem neuen Wohnort möchten sie alles richtig machen und dazu muss der Ballast von früher aus ihrem Leben gekehrt werden. Gritta, die mittlere Tochter, erfährt, dass sie als Tochter ohne Vater und als Schwester einer minderjährigen Mutter in der Schule nichts zu lachen hat. Als die kleine Kiwi in den Kindergarten kommt, wird von Phyllis als Erziehungsberechtigter sehr direkt mehr Anpassung an die Sitten der Gemeinde gefordert, aber Phyllis funktioniert nicht wie gewünscht. Phyllis kann sich so deutsch fühlen, wie sie will, sie wird hier als Ausländerin betrachtet und für alle Hiobsbotschaften dieser Welt verantwortlich gemacht.


    Die Geschichte der drei Schwestern aus Indonesien erzählt Sandra Wöhe in vier Kapiteln, zwischen denen jeweils ein gutes Jahr vergangen ist. Die Momentaufnahmen (die das Familienleben an zwei aufeinanderfolgenden Tagen beschreiben) lenken die Aufmerksamkeit auf die Entwicklung der Beziehungen, aber auch auf unveränderte Einstellungen. Phyllis hat den Tod ihres Mannes noch nicht verwunden; die Welt der Geister und indonesische Traditionen bestimmen nach wie vor das Familienlleben. Mit einem Jahr krabbelt und brabbelt die kleine Kiwi bereits vergnügt, während Kiwis Mutter und Tanten mit Schule und Ausbildung beschäftigt sind. Phyllis fragt, wie es sich für sie gehört, noch immer jeden Besucher, ob er schon gegessen hat. Yasmin, die junge Mutter, hat nach mehreren Jahren in Deutschland noch immer das Alltagssumen Indonesiens im Ohr. Dass sie die sichtbare nicht mit der unsichtbaren Welt in Einklang bringen kann, weil ihr innerer Kompass gestört ist, lässt befürchten, dass Yasmin an etwas leidet, das europäische Ärzte nicht kurieren können. Während Jola sich heftig in die Fotografin Viktoria verliebt hat, kokettiert Gritta mit dem Islam, der Religion ihrer besten Freundin.


    "Die indonesischen Schwestern" wirkt durch seine metaphernreiche Sprache und seine charakteristischen Redensarten aus der indonesischen Kultur auf mich wie ein Wohlfühlbuch. Sandra Wöhe erzählt die Geschichte der Frauen mit samtenem Humor, der sich an der Oberfläche weich anfühlt und die darunter versteckten Spitzen zunächst verbirgt. In Phyllis konnte ich mich sehr gut hineinversetzen und erlebte mit ihr gemeinsam, wie das starre deutsche Werte- und Bildungssystem sie so behandelte, als hätte sie selbst keine Werte. Phyllis angedeuteten Zynismus und die Lässigkeit, mit der sie manches hinnimmt, das sie nicht ändern kann, habe ich bewundert. Wie kann jemand, der so bild- und märchenhaft denkt, in Deutschland je heimisch werden, fragte ich mich. Überhaupt nicht gefallen hat mir der Schluss des Romans, in dem nach meinem Geschmack in der Beziehung zwischen Jola und Viktoria zu hastig noch einige Botschaften untergebracht werden sollten. Phyllis Innenwelt und die Gedanken ihrer Töchter liefern mir auch ohne diesen Schluss genug Stoff zum Nachdenken.


    8 von 10 Punkten

  • Es liegt nun schon einige Wochen zurück, dass ich dieses Buch gelesen habe, und ich finde noch immer keine andere Umschreibung dafür als "irgendwie nicht rund". Aber vielleicht ist das ja genau das, was dieses Buch auf gar keinen Fall sein will.


    Über den Inhalt der Geschichte wurde hier schon viel gesagt, deshalb beschränke ich mich auf meine Eindrücke.


    Phyllis mit all ihren Stärken und Schwächen ist einfach Phyllis, nicht vergleichbar mit irgeneiner Person, die ich im realen Leben kenne oder in einem Buch kennengelernt habe. Sie ist auf ihre Weise genauso festgefahren wie das deutsche Kleinbürgertum - und trotzdem immer bereit, Regeln in die Richtung abzuwandeln, dass sie wieder einigermaßen passen. Sie warmherzig, kreativ, starrköpfig, liebenswert. Ihre Beweggründe, in Deutschland zu bleiben, verstehe ich nicht so ganz. Sie bleibt dort, wo ihr Mann begraben ist, aber da muss doch noch mehr sein, wenn sie so viel auf sich nimmt. Vielleicht ist mir da etwas entgangen... Bei ihren drei Töchtern kommt zu den ganz normalen Problemen des Erwachsenwerdens noch das Anderssein, das Ausgeschlossensein hinzu, zu viel für sie, jedenfalls für Yasmin. Zu Gritta habe ich am wenigsten Zugang gefunden, aber auch Yasmin und Jola sind mir fremd geblieben, nicht nur, weil sie "anders" sind, sondern auch, weil ich sie aus irgendeinem Grund trotz ausführlicher Inneneinsichten nicht wirklich kennenlernen konnte.


    Vielleicht ist das ja so beabsichtigt. Natürlich spielt die Autorin teilweise mit Klischees, das passt auch zu diesem Buch, sie spielt mit ungewöhnlichen Bildern, manchmal gut, manchmal weniger gut. Zeitweise hüpfte mir die Perspektive allzu schnell hin und her, ich kam gar nicht so schnell nach. Insgesamt blieb bei mir der Eindruck, der Text sei noch nicht richtig vollendet, noch sperrig, es fehle noch der letzte Schliff. Im letzten Drittel wurde das besser - ich habe überlegt, ob das damit zusammenhängt, dass die Anpassung der Figuren in Deutschland im Zeitablauf ja fortgeschritten ist und sie gegen Ende eben besser "passen".


    Der Schluss mit der Aussage "Brot mit Leberwurst und Reis" kam für mich ein klein wenig mit der Brechstange daher, schade. Da hätte ich es mir ein wenig zarter gewünscht.

    Dieses Gefühl, egal was man tut, selbst wenn es mit den besten Absichten geschieht, daneben zu stehen und Außenseiter zu sein, kam jedenfalls recht ungefiltert und schonungslos bei mir an, und ich kann mir gut vorstellen, dass sich nicht wenige Menschen tagtäglich genau so fühlen. Einem solchen Buch sind möglichst viele LeserInnen zu wünschen - schließlich sind wir alle für den Rest der Welt außerhalb eines kleinen heimatlichen Territoriums die "Anderen".

  • Liebe Ida,
    „Die indonesischen Schwestern“ zeigen in vier Abschnitten jeweils einen Tag. Da kann der Roman nur „rund“ andeuten, aber auf gar keinen Fall sein. Mir war es wichtig genügend Raum für eigene Gedanken zu lassen.
    Phyllis hat nie begründet, warum sie in Deutschland bleiben will. Da ist Dir nichts entgangen. Und auch stimmt Dein Eindruck, dass die Figuren sich mit der Zeit immer besser anpassen konnten.
    Vielen Lieben Dank für Deine Gedanken.