Tour des Lebens - Lance Armstrong

  • Titel: Tour des Lebens
    Autor: Lance Armstrong (Sally Jenkins)
    Verlag: Bastei Lübbe
    Erschienen: 2002
    Seiten: 333


    Über den Autor
    Lance Armstrong, geboren am 18.09.1971 in Plano, Texas, wuchs als einziger Sohn einer alleinerziehenden Mutter in seiner Geburtsstadt auf. Nach Erfolgen als Jugendlicher im Triathlon wandte er sich schon früh dem Radsport zu. 1996 zählte er zu den Topfahrern unter den internationalen Radprofis. Im gleichen Jahr wird bei ihm Hodenkrebs diagnostiziert im fortgeschrittenem Stadium.
    Drei Jahre später, 1999 gewann der die Tour de France.


    Kurzbeschreibung
    Als den 25jährigen Profiradsportler Lance Armstrong plötzlich ständige Kopfschmerzen und Hustenanfälle quälen, verdrängt er die Symptome zunächst. Bis sein Arzt ihm eröffnet: “Sie haben Krebs.” Seine Überlebenschancen stehen bei drei Prozent. Es folgt ein erbarmungsloser Kampf gegen die Tumore in Hoden, Gehirn und Lunge. Die schwierige Zeit der Krankheit übersteht Lance Armstrong nur durch eiserne Disziplin und seinen Sport.
    Am Ende trägt er drei Siege davon: Der Krebs ist bezwungen, er gewinnt die Tour de France und wird wenige Wochen später Vater eines kleinen Sohnes.
    Eine Geschichte von Zusammenbruch und Durchhaltewillen, von Verrat und Freundschaft, von Verzweiflung und Liebe, von der Hölle der Chemotherapie und dem Zusammenbruch aller Lebenspläne - eine Geschichte, die mit der Rückkehr ins Leben endet - und den Siegen der Tour de France in den Jahren 1999 bis 2004.


    Meine Meinung
    Einerseits ein faszinierendes Buch, wie es Lance Armstrong geschafft hat den Krebs zu besiegen, sein enormer Lebenswille ist beeindruckend.
    Auf der anderen Seite wollte ich dieses Buch aber auch lesen, weil mich der Radsport von Klein auf fasziniert hat, die Geschehnisse rund um die Tour de France, die Intrigen unter den Fahrern, die Trainingsbedingungen, einfach das Drumherum eines Profiradsportlers. Auch diese Einblicke bringt das Buch.
    Was mich aber gestört hat und das habe ich auch erwartet, ist die gewisse Portion Arroganz, die Selbstverliebtheit die Lance Armstrong zur Schau trägt. Wer einmal im Leben ein wenig die Tour de France verfolgt hat, als er noch aktiv mitfuhr, kann dies sicher bestätigen. Aber so ist er und ohne diesen enormen Ehrgeiz hätte er es als Profisportler sicher niemals so weit gebracht.
    Seine zweite Profikarriere, nach dem Krebs, 1998-2005 wird als "Comeback des Jahrhunderts" bezeichnet verdient Hochachtung.
    Als er aber dann 2009 wieder das Gefühl hatte in den Radsport zurückkehren zu müssen, wurde es langsam ein wenig "peinlich" und diese Karriere wurde schnell wieder beendet.

  • Ich habe das Buch vor einigen Jahren gelesen (noch vor seinem Comeback 2009) und genau wie dich hat mich damals auch dieser starke Lebenswille beeindruckt. Insgesamt habe ich das Buch in guter Erinnerung. Was ich etwas einseitig fand, waren die Erklärungen bzgl. der immer wieder vorhandenen Doping-Vorwürfe - aber natürlich ist auch klar, dass es da aus Armstrongs Sicht (offiziell) nur eine Antwort gibt.

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

  • Das Buch habe ich in der Zeit gelesen, da Lance Armstrong noch die Tour fuhr und gewann. Viele Details habe ich (naturgemäß) nicht mehr präsent, nur, daß es mir damals gut gefallen hatte und ich durchaus, trotz allem, einen gewaltigen Respekt vor seiner Leistung habe. Ich hätte an seiner Stelle vermutlich recht bald aufgegeben.


    Seinen Comeback-Versuch habe ich nie so richtig verstanden, er konnte sein Image als Sieger nur ramponieren.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Das Buch habe ich in der Zeit gelesen, da Lance Armstrong noch die Tour fuhr und gewann. Viele Details habe ich (naturgemäß) nicht mehr präsent, nur, daß es mir damals gut gefallen hatte und ich durchaus, trotz allem, einen gewaltigen Respekt vor seiner Leistung habe. Ich hätte an seiner Stelle vermutlich recht bald aufgegeben.


    Seinen Comeback-Versuch habe ich nie so richtig verstanden, er konnte sein Image als Sieger nur ramponieren.


    Auch ich habe das Buch damals schon gelesen. Sein Comeback-Versuch sehe ich genauso.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich habe das Buch auch schon vor mindestens 7-8 Jahren gelesen und ich war sehr beeindruckt. Erst einmal natürlich von dem enormen Lebens- und auch Siegeswillen von Lance Armstrong, aber auch davon, dass er diese Diagnose überhaupt überlebt hat. Wer etwas Einblick in die Materie hat, der muß sagen, dass das einem Wunder gleichkommt, so wie der Tumor schon gestreut hatte. Das macht wirklich Mut und bestätigt die These, wie wichtig der Wille des Patienten auch ist. Trotzdem muß ich sagen, dass er mir als Mensch herzlich unsympathisch ist, woran die Lektüre dieses Buches nichts geändert hat, im Gegenteil, irgendwie wurde meine Meinung eher bestätigt.

  • Armstrongs Autobiografie ist eines meiner Lieblingsbücher. Ich habe das Buch 2001 zum ersten Mal gelesen, nachdem Armstrong grade zum dritten Mal hintereinander die Tour gewonnen hatte. Von da an habe ich mir jedes Jahr die Tour angeschaut und bin fasziniert, was bestimmt auch daran lag, dass Arnstrong in seinen Büchern gut beschreibt, wie so eine Radrundfahrt abläuft, wie die Teams funktionieren etc.
    Am meisten aber war ich auch von diesem Lebenswillen und dem Kämpferherz beeindruckt- bei so einer Diagnose!- und wie er sich selbst durch diese schwere Krankheit verändert hat.
    Auch den Folgeband "Jede Sekunde zählt" habe ich gelesen.
    Und ich glaube auch, dass Arnstrong keine einfache Persönlichkeit ist. Dies wird sehr gut dargestellt in dem Buch "Armstrongs Kreuzzug- Ein Jahr auf dem Planeten Lance" von Daniel Coyle.


    Inhalt: Ein jahr lang heftet sich der Journalist Daniel Coyle an die Person des Mannes, der den Krebs besiegte, um reihenweise das härteste Radrennen der Welt zu gewinnen: Er begleitet Lance Armstrong von ersten Leistungstests bis zur großen Tour de France. Er spricht regelmäßig seine Vertrauten, Teamkollegen und Rivalen. So entsteht ein unerschrockenes und intimes Portrait eines kontroversen Sportlers im permanenten Kriegszustand, eines ultimativen Alphawolfes, der gleichzeitig vielen Menschen Kraft und Inspiration schenkt. Und ein bewegendes Sittengemälde des Radsports, das Fanms und Neulinge gleichermaßen begeistern wird.


    Sehr faszinierend und sehr zu empfehlen!

  • Zitat

    Original von rienchen
    Ich kontere mit diesem hier.


    :bruellULLE!!!!! :grin


    Aber das Kontern hat schon auf der Tour nicht funktioniert. Jedenfalls nicht zugunsten Ulles. :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von rienchen
    Der Ulle ist eben der Schalke 04 des Radsports.


    :rolleyes Mir als absolutem Fußballmuffel sagt der Vergleich leider gar nix. :rolleyes



    Zitat

    Original von rienchen
    Ausserdem war er schlechter gedopt. :grin


    DAS wäre erst noch zu beweisen! :grin


    Wobei, wenn ich an die Beschreibungen im Buch über Armstrongs Tour-Vorbereitungen denke, bin ich der Überzeugung, er hätte Jan Ullrich auf jeden Fall geschlagen. Zumindest auf der Tour. Ich entsinne mich, daß ich Lance einmal auf der Vuelta (im TV) gesehen habe, mit einer höchstens mittelmäßigen Leistung (nach der gewonnenen Tour). Er hatte nur ein Ziel: die Tour de France. Der Rest hat ihn nicht interessiert.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Nun ja, dass Armstrong immer sehr ehrgeizig nach dem Motto "Nach der Tour ist vor der Tour" agierte, steht außer Frage und auch die Priorität der TdF. Im Gegensatz zum Ulle, der ja durchaus den angenehmen Seiten des Lebens nicht abgeneigt erschien und am Tourbeginn immer erst als kleines Tönnchen an den Start ging. :grin Und ich muss sagen- genau das möchte ich auch so an Jan. :heisseliebe


    Schalke war in der Saison 2001 für 4 Minuten deutscher Meister, Rudi Assauer hoppelte schon mit jubelnden Fans und Stumpen im Mund über den Rasen, als der ver** :fetch**te Bayern München in Hamburg doch noch ein Tor schoß und Meister wurde. Tragisch. Seitdem bezeichnet man Schalke als den Meister der Herzen. Ach, und der Ulle ist eben auch immer hinterhergekinkt. Vizekusen wäre auch ein Vergleich, aber Du kennst dich ja nicht aus. :grin


    Zitat

    DAS wäre erst noch zu beweisen!


    Ach, komm, hör doch auf. :rolleyes :grin
    Alle waren, sind, und werden gedopt sein. Das ist keine Frage, das ist Fakt. :) Da es aber alle machen, relativiert sich das ja wieder.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)