'Der kleine Hobbit' - Kapitel 06 - 10

Zitat

Original von bibliocat
... Was würden die Zwerge wohl ohne Bilbo und seine überraschenden Ideen tun....

Sie würden sicher die ganze Zeit schmollend "in der Ecke" sitzen und ab und an (oder auch sehr oft) meckern, weil sie ja soooo ein Hunger haben!

Ich bin eigentlich immer davon ausgegangen das Hobbits voll die Genußmenschen sind. Während des lesens wurde ich eines besseren belehrt.

Zwerge und Hobbits lieben das gute und ausgedehnte Essen und Gandalf liebt beides Essen und den Tabak der Hobbits.

Stimmt Exene, irgendwie sind sie alle doch recht menschlich.

Ad lili Morinstal, und die, die's interessiert:

Das Silmarilion liest sich etwas zäher, wie ein sagenbuch, ist der große geschichtsabriss im hintergrund, es werden einzelne, für den HDR wichtige geschichten länger angerissen.
Nachrichten aus Mittelerde enthält einige andere länger auserzählte geschichten, genauso wie die ... hm ich glaub sie bleibt 13bändige edition Christopher Tolkiens der schriften seines Vaters - ich denk die ersten vier sind jetzt übersetzt und die gibt's im schuber

In den 13 büchern ist alles gesammelt, was Tolkien so als gedankenspuren auf schmierzetteln und notizen in puncto mittelerde-geschichte hinterlies, teilweise widersprechen sich die geschichten&geschichtsentwürfe, es gibt die rohfassung vom ringherrn und von der rebellion der noldor-elben (die ursprünglich 'gnomes' waren - aber Elrond und gnomenhalbblut... neee... das kommt in der querverbindung mit der allgemein in europa kreuchenden sagenwelt nicht gut; ich denk bei wort gnom an wurzelgnom, und hab am ehesten einen Hobbit im sinn... vielleicht die im alpinen raum schatzsuchenden norggelen, aber das sind dann schon wieder eigentlich zwerge, bzw ihrem namen nach unterirdische: orks, schwarzalben) details werden erklärt, warum der ringherr so wurde wie er ist, und was weggelassen wurde, Kurz wie die geschichte wächst, und Sauron und nicht sein altmeister Morgoth den ring hat, und die ursprüngliche idee von drei elfenringen und der drei silmaril sich entwickelt/getrennt hat.

Es ist interessant 'zuzusehen' wie eine riesige sagenwelt sich nach und nach entwickelt. Für den umriss reicht das Silmarilion und die bislang übersetzten bücher durchaus. - die noch 'vollständiger' im text sind, denn Christopher Tolkien wusste damals noch nicht, dass sich leute für die schmierzettel seines vaters interessieren, und er hat für die ersten bücher nur die grössten und längsten geschichten ausgesucht, und die überleitungen teilweise selber gemacht, wobei er allerdings die 'später' - manchmal noch während dem fertig-tippen bereits - verworfenen 'original' geschichtsverläufe hernahm, denn in der vorcomputerzeit war es unmöglich, in ein bereits getipptes 15-seiten kapitel noch rasch einen neuen gedanken einzufügen, da musste ein korrekturbleistift her, und wenn der gedanke zu lang war, schmierzettel eins, wenn der nicht ausreichte, nehmen wir briefkouvert, aka schmierzettel 2 - und uups, in der mensa fällt uns noch was ein, kritzeln wir's hinten auf die rechnung, (schmierzettel 3) ah, rechnung ist zu klein, nehmen wir die serviette (schmierzettel 4) - aber das kennt ja jeder hobbyschriftsteller, der selbst mit der hand eigene geschichten in blockbücher kritzelt... - und das meisste davon ist nach 50 jahren unleserlich, weil nicht jeder kuli, jede tinte dokumentenecht ist, und sich zu weicher bleistift mit der zeit abreibt, genau wie zu harter bleistift von vornherein schlecht leserlich ist...

Jetzt ist das elend der sache, dass im Silmarilion und auch in den Nachrichten und den Unfinhed Tales einiges nicht stimmt: etwa die (historisch eigentlich wichtige) genealogie von Gil-Galad, denn dass es doch besser andersrum ist, da der vorgebliche vater Fingon ja gar nicht verheiratet war, sondern der ... hm... liebhaber von Feanors ebenfalls unverheirateten ältestem sohn (- ok, ich geb zu, das ist jetzt eine bösartige magma-unterstellung aber die peppt das detail dieser legendären 'engen freundschaft' der vettern auf, hochelben sind da natürlich vollkommen asexuell platonisch... ausserdem steht in ihren blöden vala-gesetzen vermutlich, dass sie das gar nicht dürfen, heiraten, mein ich, Schönzopf-Fingon und der hübsche Maitimo), aber da sowieso alle tot sind, und die machistische erblinie Galadriel als hochkönigin auslässt wurde Gil-galad zum Enkel vom Fingon-vetter Finrod Felagund, und kann so trotzdem hochkönig sein.
Beiseite bleibt ebenso die wesentlich interessantere geschichte, dass der rebellische Feanor den jüngsten seiner sieben söhne, den die auf den samt allen 7söhnen flüchtigen ex-gatten wohl ziemlich saure mutter beeinflusst hat, bei der nächsten überfahrt zu ihr zurück zu kommen, mitsamt den fluchtschiffen verbrennt, weil er keine weiber (siehe Schönzopf-Fingon, der seinen geliebten vetter in einer anwandlung ungeahnten muts beim schiffraub unterstützte, und den der hübsche Maitimo deshalb als erster nachholen will) im krieg haben will und darum später nur einer der zwillinge in mittelerde war.
Aber da stimmt dann irgendwo was nicht, von wegen Nimrodel und Dol Amroth, denn der Feanor-Amroth (nichteinmal Tolkien war sich sicher, wie die feanorzwillinge eingentlich letztlich heissen sollen) ging beim letzten silmaril-kampf drauf, drum wurde ein gleichnamiger waldelben-fürst bemüht, der weder mit Thranduil verwandt ist, noch wie ursprünglich mal angedacht, Galadriels sohn war.
Auch Galadriels geschichte mit der angeblich der rebellion vorhergehenden/paralelllaufenden flucht zusammen mit Celeborn um ein eigenens königreich zu gründen, stimmt so nicht, da sie die hüterin von Yavannas goldenem eintag-turbo-stein&eiswüsten-boost lembas-korn ist, das ihr gnadehalber gegeben wurde, um die von Feanor zurückgelassenen Noldor, die ihm extrem sauer über die eiswüste nach marschierten, zu ernähren. Sagt mir, was fressen die Noldor 50 jahre lang, wenn Galadriel für sie keine lembas bäckt? (Moment mal. Wie bäckt sie die überhaupt? In der eiswüste ist ja gar kein holz, oder? brät sie die an Feanor-lampen? aber ich dachte immer, die wären so speziell, weil sie wie knicklichter ohne erwähnenswerte hitzeentwicklung leuchten - hmmm :wow)
OK, aber ich hab mir sagen lassen, ich sei pragmatisch, ich find, ich denk nur praktisch, was allerdings nicht unbedingt eine kunst von geschichtenerfindenden universitäts-dons ist.

Kurz gsagt, die geschichten sind vorn und hinten nicht fertig, sondern nur angedacht, sie passen nicht zusammen, man liest sie, weil man gern mehr über elben und ihre umwelt wissen will.

Wie weit man im studium des werdegangs von mittelerde gehen will, ist jedem selbst überlassen. Ich denk, es reicht, für jemanden, der nicht so tief eintauchen, sondern nur ein paar weiterführende einzelne geschichten lesen will, das Silmarilion und die vier deutschen bücher zu lesen... ach ja, und die Kinder Hurins, die sind jetzt endlich vom Tolkien-filius ausgeschreben, und in einem Buch zusammengefasst.
Vielleicht kommt von Christopher noch die Beren&Luthien-geschichte ebenso ausgefüllt nach, schaunmamal, einer der T-enkel schreibt ja auch, daher dürfte aus dem tolkien-estate, in den nächsten dekaden sicher noch etwas mehr 'authorisiertes' heraus kommen, als unsere eigenen - wie hiessen die noch mal ?Mary-Sue-Ellen-fanfictions? über schwüle elbenprinzen...

edit des edits des edits, sind alle doppel-ll und alle sss korrigiert? kaum

Danke Magna! Du kennst dich da ja klasse aus.
Würdest du vielleicht bei der Silmarillion Leserunde ab und zu mal reinschaun? Deine Kommentare würden mich sehr sehr interessieren.

Die gibts auch?

ah, die kommt erst, hab's schon gefunden, danke für's aufmerksam machen!

Vielen Dank für die Infos Magna!

Vielen Dank für die Informationen MagnaMater! Ich freue mich schon darauf wenn du auch bei der Silmarillion Leserunde etwas schreibst.

Endlcih im richtigen Thread:

Aber warum ich eigentlich posten wollte: ich hab leichte probleme mit Beorn. Tolkien kam in einem seiner Briefe zum schluss, dass er mensch ist, und zwar einer, der einem Zauberer ziemlich nahe kommt, aber er widerspricht sich darin selbt, denn gestaltwandeln ist laut ihm selbst eine exklusive, persönliche gabe der Valar.

Vogelverwandlung ala Elwing kommt durch Valar, und die müssen diese macht sogar den Maiar geben, denn die haben sie nicht von selbst... Zauberer wie die Istari können gar nicht gestaltwandeln, sondern sind in Mittelerde an die gestalt gebunden, die sie haben... - Sauron konnte sich als Gabe Morgoths in einen Warg verwandeln, hat aber die fähigkeit samt seinem körper verloren, und Morgoth war wie die anderen Valar mit dem übertragen seiner magischen talente auf andere sparsam.
Auch die Maia Thuringwethil konnte nicht, die brauchte ein magisches Fledermauskostüm, die streckt nicht einfach die arme aus, und flattert davon, die muss sich zuerst umziehen.
(off topic - Hab ich schon gesagt, dass ich Terry Pratchett mit seinem body-mass-index für vampirfledermausschwarmverwandlungen von danach nackten vampirinnen - weil kleider exclusive - einfach liebe?)

Beorn kann aber gestaltwandeln - aber seit dem scheiden der welten war kein Valar in mittelerde, die hocken alle in ihrem elfenreservat im westen... wenn Beorn ein mensch ist... wurde er nach Numenor und der machtniederlegung der Valar über mittelerde geboren... wer hat ihm also die gabe des gestaltwandelns gegeben?

Die respektlose frage, die sich mir angesichts Beorns gestaltwandeln aufdrängt kommt genauso aus dem Film 'Thunderheart': ist es erblich, oder kann man darin kurse belegen?

Wenn alle aus dem Haus Beorns gestaltwandeln können, warum konnte es Beren, als berühmtester Vertreter nicht?
Wenn sich Elben bewähren müssen, um so eine Gabe zu bekommen, was hat Beorn ihnen voraus? Oder ist das ein typischer fall von: Hilf dir selbst, dann helfen dir die götter? Zieh dem viech das fell ab, und zieh es dir an, und sei einfach Bär.

Ist es etwa ein magisches Bärenfell wie Thuringwethils Fledermausmantel? Hat er das magische Bärenfell am abschluss von Radagast, der es von Yavanna hatte, aber beschloss, es nicht zu brauchen, und an einen mehr als er selbst kämpferisch veranlagten menschen weiterzugeben?

Da kannst dir sicher sein, dass MagMa die eigenen vorsätze ad absurdum führt: ich wollte nicht soviel gepäck schleppen, und hab drum meinen alten hardcover Hobbit wegen format, dicke und sperrigkeit zurückgelassen. Am retourweg hatte ich trotzdem einen sperrigen klotz im rucksack, denn ich konnte im Despar nicht nur an dem ungeschälten bionaturrisottoreissäcken so einfach vorbei gehen - die zwei kilo dem gepäck aufschlagen - sondern bin glatt in der bücherecke stehen geblieben, und hab ‚Il merchante di libri maledetti gekauft,‘ weil der titel und der klappentext gut klang. Glatt selbes format wie mein alter Hobbit, und noch dazu schwerer. (Vom darin befindlichen italienischen, das mich auf der ersten seite schon dreimal zum lexikon getrieben hat, ganz zu schweigen, aber schieben wir es auf praxismangel)

Naja, der Mercante wird sich ziehen, drum retour zur Leserunde und dem Thema des threads

Haach, ist der Düsterwald nicht schön und stimmungsvoll beschrieben? Das fängt schon mit den vier tagen reise von Beorn weg an, und dann gibt’s nur noch schönen wald...
Ich kannte als kind einen solchen Fichtenwald, wo man, weil die bäume untypisch für zuchtwälder nicht in reih und glied gesetzt waren, sondern wirr durcheinand, mit dichten heckenbüschen am waldrand, wo man die hand nicht vor den augen sah, und sich tatsächlich verirren konnte: nach 5 metern eine schwarze wand; vor lauter bäumen hat man den wald nicht gesehen, und dürre äste waren einem im weg, die man wegbrechen musste, wenn man durch wollte.

Oh, und jetzt geht’s weiter zu den veralberten Spinnen und den versponnenen Elben...
Was heisst eigentlich ‚Atterkopp‘?

Einer meiner Lieblingssätze:
"Ich komme mir wie ein Einbrecher vor, der nicht mehr ausbrechen kann, dachte er. Ich muß elend weiter einbrechen, immer im selben Haus, Tag für Tag."

Erinnert mich irgendwie an den Husar auf dem Dach der immer wieder im ziemlich menschenleeren Manosque einbricht, das sollt‘ ich auch wieder mal lesen, wär längst fällig...

Pünktlich zum Film, habe ich das Buch wieder entstaubt und diesen Abschnitt zu Ende gelesen.
Hier passiert ja einiges und die abenteuerliche Reise der Zwerge und Bilbos ließen sich ganz gut lesen.
Obwohl ich wohl nie damit ganz warm werde, bin ich zuversichtlich, dieses Mal am Ende anzukommen.
Weiter! Ihc habe gerade einen Lauf!

Zitat

Original von Regenfisch
Pünktlich zum Film, habe ich das Buch wieder entstaubt und diesen Abschnitt zu Ende gelesen.
Hier passiert ja einiges und die abenteuerliche Reise der Zwerge und Bilbos ließen sich ganz gut lesen.
Obwohl ich wohl nie damit ganz warm werde, bin ich zuversichtlich, dieses Mal am Ende anzukommen.
Weiter! Ihc habe gerade einen Lauf!

Dann viel Erfolg mit dem Buch! Es liest sich anders als der Herr der Ringe - es ist halt ein Jugendbuch....