Fanpost / Fanpostings wie geht ihr damit um?

Hoppla, na das geht ja prima los bei dir
Ich würde alles, was sich nicht auf deinen Job als Autorin bezieht, also Spendenbetteln, Kontaktanfragen etc. ignorieren oder allenfalls mit einer sachlichen, getippten Standartantwort bedenken, die dann so aussieht, als hätte dein Agent deine Post beantwortet ohne sie zu lesen oder sie je an dich weiterzuleiten:
"Lieber Herr XY; haben Sie vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Es freut mich, dass ich Sie für mein Buch interessieren konnte. Alles Gute. Janina B." (Namen falsch schreiben - ganz wichtig, derjenige meldet sich nie wieder.)

Leserpost dagegen würde ich immer beantworten, allerdings besser nicht zu ausführlich. Manche Leute können da ... etwas arg vereinnahmend werden.

Persönliche Emails würde ich schon beantworten. Eine solche Antwort kann man ja auch ganz kurz halten.

Beispielsweise beantwortet Dieter Nuhr alle Mails - wenn auch nur sehr kurz, aber das ist ja auch okay.

Bettelbriefe und anzügliche Dinge würde ich ignorieren.

Ich würde auch nur die persönlichen Mails beantworten.

Die Bettelbriefe und Kontaktwünsche scheinen ja nicht unbedingt etwas mit dir oder deinem Buch zu tun zu haben.
Ob Radiomoderatoren auch so einen Mist geschickt bekommen?!

Aber es ist schon bizarr, was du in der kurzen Zeit an Post bekommen hast ...

Ich frage mich gerade, wann der erste "BJ-Fanclub" gegründet wird und ob die BRAVO schon mal in Richtung Starschnitt vorgefühlt hat.....

Zitat

Original von Babyjane
@ Voltaire
Meinst du nicht eher den Playboy?

Gedacht habe ich schon daran - aber dann dachte ich so bei mir, ich fang erstmal ein wenig vorsichtig an.....

Ich beantworte jedwede Fanpost, möglichst höflich und angemessen, je nachdem, wie sie verfasst war. Ich beantworte auch unfreundliche Mails, die aber zum Glück selten kommen (etwa die von der Dame, die mir nach der Lektüre von "Idiotentest" unterstellte, ich mit meiner Verherrlichung des Alkoholismus' wäre mit schuld am Tod ihres Mannes). Seltsame Angebote lehne ich knapp und möglichst ebenso seltsam ab. So verfahre ich auch mit den recht häufig eintreffenden Kontaktvermittlungsanfragen von Neuatoren (meistens kommt erst eine Fanmail und auf meine Antwort dann die Mitteilung "Übrigens, ich schreibe auch ..."); die verweise ich dann noch kurz auf die entsprechenden Foren. Anonyme Post beantworte ich allerdings grundsätzlich nicht.

Ich hatte nur ein paar Mal Fanpost, einmal einen netten Brief, mit der Bitte, das beigelegte Autorenfoto zu signieren - und ein paar Mails, die ich, weil sie auch nett waren, beantwortet habe.
Ansonsten stehe ich mit meinen Lesern auf facebook in Kontakt - aber bisher lief alles gesittet und nicht außerhalb der "Norm" ab.
Persönliche Treffen würde ich auch nicht machen - aber ev. den Vorschlag, der/diejenige könnte doch zu deiner nächsten Lesung kommen. Meist tun die das dann eh nicht.

LG Berta

Ich beantworte jede mail. Egal, wie karstig sie ist. Was mir dienlich ist, wird auf meiner HP anonymisiert und allen zur Verfügung gestellt.

Danach haben blöde mails aufgehört. Sie könnten auf meiner page auftauchen.

euer hef

Zitat

Original von Voltaire
Ich frage mich gerade, wann der erste "BJ-Fanclub" gegründet wird und ob die BRAVO schon mal in Richtung Starschnitt vorgefühlt hat.....

Na, das wird dann wohl eher ein Starschnittchen...

Zunächst trage ich die Wäschekörbe voller Briefe ins Haus...
Persönliche Fanpost sollte man auf jeden Fall beantworten. Wie bereits erwähnt, kann man sich ja kurz fassen. Aber die Zeit sollte man sich eigentlich nehmen. Bei einem Michael-Jackson-Status kann ich allerdings auch verstehen, wenn man das nicht mehr tut.

Liebe Babyjane,

erstmal Glückwunsch, Champagner und Wunderkerzen, möge es so weiter gehen!

Ich erhalte unter meinem Pseudonym AW etwas mehr Post als unter Nina G. viele schreiben mir ihre Fragen und Erlebnisse zum Nebensache-Thema Nummer Eins. Ich beantworte sie, obgleich ich mich in der Hochphase, als ich mal bei der BamS ne Kolumne hatte, wie eine unbezahlte Therapeutin fühlte (Und entsprechend vorsichtig formulierte um icht nachher wütende Kerle vor der Tür zu haben die mir vorwerfen, ihre Ehe / Libido / Vorgartenzwergesammlung auf dem Gewissen zu haben…).

Ich sehe es grundsätzlich so:
Ein Mensch hat sich Zeit und Mut und Interesse genommen, um mir zu schreiben. Das ist schon mal respektabel und soll so behandelt werden.

Dann kommen schon die ABERS:

1) Keine Trolle füttern.
Heißt: Mails, Chats, Posts, Briefe, die sich imemr und immer wieder melden, mal nett, mal vorwurfsvoll oder gar pöbelnd - IGNORIEREN (merke: einer von 10 ist nicht nett zu Dir. Ist dann aber schond er härteste Schnitt, meist ist es etwa jeder 30ste, der Dir mitteilen möchte, dass Du der allerletzte Hirni auf Erden bist. Nun gut, wer die Nase aus dem Fenster hält muss auch mal mit geistigen Plundertaschen im Gesicht rechnen). Ignorieren heißt: Ungebremst in den Mülleimer und Absender sperren.

2) Die Menge macht das Persönliche.
Fan/Leserpost: Die netten immer beantworten, je nach Menge unique oder irgendwann per vorgefertigtem Modul.
Du kannst auch auf der Website oder FbInfoseite so etwas anmerken wie:
Aufgrund der Menge an Emails /Briefen, wäre ich fünf von sieben Tagen beschäftigt, diese zu beantworten. Da ich jedoch Schriftstellerin bin, antworte ich grundsätzlich auf KEINE Emails oder Briefe. Seien Sie sich jedoch sicher: Alle werden gelesen.
oder in schwacher Form: Geben Sie ein paar Tage/Wochen Zeit, um mir etwas möglichst einzigartiges / schlaues / poetisches auszudenken…

3) FB und andere Gästebücher: Regelmäßige Kontrolle von Trolleinträgen oder gleich technisch so einstellen, dass nicht jeder Angesoffene Nachts um halb vier im Halbdunkel wüste Tiraden tippen kann (Auch als: Das Mitternachts-SMS-Syndrom bekannt)

4) Bei Anfragen bzgl. Autogramm/Fotoautogrammkarten selber entscheiden: Willst du das? Wenn ja:
4.1 übe eine andere Signatur ein als die, mit der Du Kreditkartenabrechnungen unterschreibst
4.2 Lass Dich vom Verlag sponsern mit Foto(postkarte), Digidruck und Briefmarken. Manche tun das, etwa von dem Cover Deines Romans/Werkes. Sofern es sich in Grenzen hält: Reiche die Kosten an Wolfgang Schäuble weiter bzgw. seine Außenstellen (Finanzamt).

5) Setze etwas in der Art von folgendem auf Deine Website oder Fb-Info-Site:
Ich bin Schriftstellerin und keine Agentin, Lektorin oder Verlegerin∞ ich bitte Sie deshalb, mir keine Manuskripte oder Exposes zu übersenden, ich werde sie nicht lesen. Ebenso versende ich keine Autogrammkarten oder Hochzeitsglückwünsche oder…
(und was immer auch Deine Einschränkungen sind).
Scheue Dich nicht, Dir diese Dinge zu überlegen – denn wir Schreibende sind zwar ohne Lesende GAR NICHTS.

Aber zum Schreiben kommen wir nur dann, wenn wir nicht ständig mit Selbstverwaltung und dem Kampf gegen gierige Trolle zu Gange sind… es kommt darauf an, die Balance zu finden, ist ein training by doing.

Ganz herzlich!
_Nina

(EDIT: Nur die gröbsten Tippfehler, die halbsowilden bleiben drin)

Da kannst du ja gleich noch mal ein Buch über die witzigste und einfallsreichste Fanpost schreiben

Zitat

Original von Babyjane
- Einladung zum Fliegen mit dem Ultraleichtflugzeug
- Einladung in einem Antigewalt-Seminar eine Rede zu halten (wofür der Veranstalter von mir gerne eine geringe Aufwandsentschädigung in Höhe von 300 Euro hätte, schließlich muß er für meine Rede einen Raum mieten)
- Anfrage, ob ich bereit wäre für eine Telefonhotline aufgrund meiner "erotischen" Stimme den Begrüßungstext zu sprechen. Meine Nachfrage, welcher Art die Hotline ist, blieb leider unbeantwortet.
- Ein zugesandter Fragebogen eines "Sammlers", der solche Fragebögen offenbar an einige Menschen verschickt und abheftet. Dieser Fragebogen erstreckte sich von frühkindlichen Spitznamen über sexuelle Präferenzen bis hin zu Allergien und Erkrankungen.

Das ist echt genial. Was Menschen alles so für Ideen haben. Und die Einladung, bei der man selbst blechen muss, ist auch toll.

Liebe Babyjane,

hattest Du auch schon den Fan aus dem Pott, der "echt schwer beeindruckt von Deiner Maloche ist" und Herzchenbriefe schickt, die wirklich nett sind?
Oder die Dame aus dem Süden, die für die Bibliothek/Abifeiertombola Bücherspenden erbittet?

Oder den "Kollegen", der Dir ungefragt sein wüstes Manuskript über (lesen Minderjährige mit?)
Jonglieren, ja, nenne wir es mal: Jonglieren mit zwei Kugeln und einer Schleuderkeule -
schickt und Dir vorschlägt, man könne doch
- mal zusammen an einem Projekt zum Thema Jonglieren arbeiten
- gerne auch mal telefonieren
- oder zusammen jonglierend recherchieren.

Um es mit Homer Simpson zu sagen:
Neeeeiin!

Liebe Grüße!
_Nina

Ich bin zwar kein "Schreiberling-Kollege", meine aber, dass man immer sehr vorsichtig damit sein sollte, wem oder was man seine Anschrift mitteilt.

Und wenn jemand unbedingt ein signiertes Exemplar von dir haben will, dann gibt es dazu wohl die öffentlichen Lesetermine.