Blutige Stille - Linda Castillo

  • Eine siebenköpfige amische Familie wird in Painters Mill grausam ermordet. Die beiden Töchter im Teenageralter zudem vergewaltigt und gefoltert. Polizeichefin Kate Burkholder ist erschüttert und am Anfang recht ratlos, wo sie nach dem Mörder suchen soll, da jegliches Motiv fehlt. Erst als sie das Tagebuch von Mary findet, kommt sie einem schrecklichen Verbrechen auf die Spur.


    Die Story ist wahnsinnig spannend und teilweise sehr grausam, ich wurde durch die Ich-Perspektive von Kate förmlich in deren Gefühlswelt hineingezogen und war gleichfalls über die Gewalttat, die sich im Laufe der Geschichte erschließt, entsetzt und geschockt.


    Etwas befremdlich fand ich, dass Kate Burkholder, wenn sie von ihrem Freund spricht, ihn immer bei seinem Nachnamen Tomasetti nennt, und nicht John. Dies wirkt arg distanziert, Wahrscheinlich hat Linda Castillo bewußt diese Form gewählt, da beide noch traumatische Ereignisse aus ihrer Vergangenheit aufarbeiten müssen und sich deshalb noch nicht ganz vertrauen können.


    Man erfährt wieder viele Interessante Details über die Lebensweise der Amish, z.B. das keine Spiegel im Haushalt zu finden sind, sie nicht gerne fotografiert werden und es weder Knöpfe noch Reißverschlüsse an der Kleidung der Amish gibt.


    Zweimal wurden in der Geschichte Namen verwechselt, einmal Billy mit William und ziemlich am Ende des Buches Amos mit Aaron. Da sollte der Lektor etwas besser aufpassen.


    Teilweise hat mich auch die Handlungsweise von Kate nicht überzeugt, warum hat die nicht auf die DNA - Auswertungen gewartet? Außerdem gab es zwei weitere „Beweisstücke“, die man hätte überprüfen können. Bin mir zwar nicht sicher, ob die für eine Verurteilung gereicht hätten, aber ein Versuch wäre es allemal wert gewesen. Allerdings wäre der „Showdown“ dann niemals so spannend gewesen, wie er es war.


    Fazit: Ein absolut grausamer und fesselnder Thriller. Für Hartgesottene absolut empfehlenswert!

  • Bei mir liegt das Buch auch schon auf dem SUB.
    Ich bin gespannt, obwohl ich schon beim ersten Buch sehr mit der 1. Person Präsens kämpfen musste... aber vielleicht ist es bei diesem Buch etwas besser.

  • Hallo !


    Interessant fand ich die kleinen Informationen über die "Amish People", es liest sich keineswegs wie eine wissenschaftliche Abhandlung über diese Gruppierung, aber es sind immer wieder ein paar Erklärungen in die Handlung eingestreut. Und ich mag Bücher, aus denen ich auch etwas "lernen" kann ;-)


    Das, was mich an dem Buch stört, ist eigentlich nur eines: der übermässige Alkoholgebrauch. Zum entspannen, zum beruhigen, zum "abregen", zum "ertragen"....nee, das hinterlässt bei mir einen schlechten Beigeschmack, völlig unabhängig der Geschichte.


    Ich hatte ansonsten meinen Spass mit dem Buch !


    Grüsse
    Andrea

  • Mir war das etwas zu viel Betroffenheitsschmonzette. Die arme Polizeichefin, die immer mit Bildern ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert wird und immer meint, nein aber ich darf deshalb nicht saufen- es aber natürlich trotzdem tut. Das Buch äasst sich lesen, aber mehr Bücher dieser Autorin müssen es dann doch nicht sein.

  • Dieser Band war definitiv besser als der erste. Aber ich werde trotzdem nicht mehr Punkte als dem ersten Band geben. Und zwar aus folgenden Gründen:


    Mich hat es erneut immens gestört, dass die Autorin die Passagen der Kate Burkholder aus der 1. Person Gegenwart erzählt hat. Aber die aus der Sicht von Tomasetti aus der 3. Person Vergangenheit. Das ist etwas, was mich an Büchern immer immens ärgert. Nicht so sehr die Perspektivenwechsel sondern die Verwendung von verschiedenen Zeiten.


    Zweitens das Thema Alkohol. In dem Buch wird irgendwie vermittelt, dass es in Ordnung ist, seine Probleme in Alkohol zu ertrinken. Kaum tut sich ein größeres Problem auf, das Kate zu nahe geht und an ihre eigene Vergangenheit erinnert, rennt sie in die nächste Bar und lässt sich volllaufen :bonk Ich frage mich wirklich, warum so viele Charaktere ständig Probleme mit Alkohol haben müssen.


    Ansonsten war die Geschichte wirklich spannend erzählt. Es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Tat war brutal und wirklich nichts für zartbesaitete. Was den Täter angeht... nun gut, ich wurde diesbezüglich nicht überrascht. Für mich hielt der Showdown keine Wendung parat.


    Ich werde mir bestimmt auf den nächsten Band besorgen. Ob schon auf Englisch oder doch auf Deutsch, wenn er erscheint, weiß ich noch nicht. Aber diesbezüglich muss ich mich ja nicht gleich entscheiden.


    8 Punkte

  • Ich hab das Buch soeben beendet und es hat mir, wie auch der erste Teil, sehr gut gefallen.
    Es gab zwar ein paar Ungereimtheiten aber trotz allem ist es ein flüssig zu lesender Thriller!


    Das Ende hat mich ein wenig gestört:


    Zum Thema Übersetzungsfehler:
    Solche fallen mir eigentlich nicht unbedingt auf aber hier bin ich wirklich einige Male drüber gestolpert!


    Trotz allem gibts 8 Punkte von mir und ich hoffe auf einen dritten Teil von und mit Kate Burkholder!

  • Zum Inhalt:


    Ein grausamer Mord geschieht in der kleinen Gemeinde von Painters Mill. Eine amische Familie wird komplett ausgelöscht. Alle sieben Leichen werden auf der Farm der Planks gefunden.


    Chief Kate Burkholder und ihr Team ermitteln. Der Fall scheint endlos verwirrend und es will einfach keine heiße Spur gefunden werden. Kate sieht keinen anderen Ausweg und erbittet die Hilfe von John Tomasetti (ein alter „Freund“ aus dem letzten Fall).


    Ein mysteriöses Tagebuch taucht auf und die Kreise um die Verdächtigen werden enger. Können Kate und John den Täter finden bevor er erneut tötet?


    Der zweite Band der Chief Burkholder Reihe.


    Meine Meinung:


    Meiner Meinung nach ein gelungener Thriller für Zwischendurch.


    Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Die Spannung wird ab der ersten Seite aufgebaut und hält sich auch bis zum Schluss. Der Roman ist sehr dynamisch und weißt (zum Glück) keine Langeweile in der Mitte auf.


    Von den Morden bis hin zur Aufklärung des Falles kann man das Buch nur selten aus der Hand legen und könnte (bei entsprechender Zeit) flüssig durch lesen.


    Außerdem bietet das Buch gutes Hintergrundwissen über die Lebensweise in einer amischen Gemeinde. Es ist also nicht nur ein Thriller sondern auch in einem gewissen Grad ein Sachbuch.


    Der zweite Band kann auch ohne vorheriges Lesen des ersten Bandes ohne Probleme vorgezogen werden. Ich persönlich habe den Ersten auch noch nicht gelesen. Details aus dem ersten Band, die wichtig für die Handlung sind, werden kurz angerissen.


    Mein Fazit: Absolut empfehlenswert! Schön, dass es noch spannende Thriller gibt, die einen packen!


    4/5 Punkten

  • Inhalt:
    ********


    Bei der nächtlichen Streife in Painters Mill hört ein Polizist die Schreie eines Mannes. Der Helfer der Familie Plank hat eine schreckliche Entdeckung gemacht. Alle Familienmitglieder der Familie Plank sind tot. In der Scheune findet man die zwei jungen Mädchen, die gefoltert und verstümmelt wurden.
    Kate Burkholder und ihr Team beginnen mit den Ermittlungen. Der Fall geht Kate sehr nahe, da es sich um eine amische Familie handelt und sie selbst in nach dieser Glaubensrichtung erzogen wurde. Zuerst werden noch Vermutungen über den Mord angestellt, doch als Kate das Tagebuch der jungen Mary Plank findet, ergibt sich erstmals eine konkrete Spur.
    Unterstützt wird sie bei ihren Recherchen von John Tomassetti, mit dem sie eine Liaison unterhält. Immer mehr taucht sie in die Welt von Mary ein, doch der Mörder scheint nicht auffindbar zu sein. Bei der Beerdigung der Familie Plank fühlt sich Kate wie vor den Kopf gestoßen, als sie plötzlich vor dem ältesten Sohn der Familie Plank steht.



    Meine Meinung:
    ****************


    Die Geschichte beginnt ja sehr interessant mit dem Auffinden der Familie Plank und die Thematik rund um die Amischen ist mal etwas anderes. Leider sind dies auch meine einzigen positiven Eindrücke von der Geschichte, da sie in der Ausführung doch schon sehr hinkt.


    Kate trägt viel persönlichen Ballast mit sich rum und flüchtet sich in Alkohol und Tabletten. Der Grund warum sie so ist, wird lange Zeit nicht gesagt, nur dass sie ebenfalls der amischen Gemeinschaft angehörte und diese verlassen hat. Man tappt im Dunkeln und man verliert allmählich das Interesse an ihrer Geschichte. Sie lamentiert ohne wirklich etwas preiszugeben und verbeißt sich in den Fall, da sie mit Mary sehr mitfühlt. Die anderen Personen scheinen ihr wiederum weniger wichtig.


    Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass von der Autorin nur die gesamte Familie umgebracht wurde, um den Leser schon mal so richtig zu fesseln und das Buch auch zu kaufen. Wäre nur Mary umgebracht worden, hätte es meiner Meinung nach auch getan und die Geschichte hätte so eventuell noch interessanter werden können, da die Amischen ein verschlossenes Völkchen sind. Da dies aber gleichzeitig bedeutet sich intensiver mit der Geschichte auseinander zu setzen und ihr mehr Tiefgang und gut durchdachte Momente zu verleihen, glaube ich wohl kaum, dass die Autorin diesen Weg hätte gehen wollen. Ich finde nämlich, dass die Autorin die Sache einfach lapidar angegangen ist. Eben ohne sich selbst in die Geschichte einzuleben und mit dem persönlichen Wunsch diese mit mehr Raffinesse aufzubauen.
    Ich habe stark das Gefühl, als wollte sie mal schnell etwas hinkritzeln.


    Die restlichen Personen bleiben auch dermaßen blass, dass ich beim Lesen schon vergessen hatte wer sie sind. Das passiert mir echt selten. Der einzige der noch etwas mithalten kann ist Kates Freund, der aber auch vom Leben gebeutelt ist und ebenfalls gerne mal zutief in das Glas schaut. Selbst als die Auflösung über den Mörder stattfand, habe ich mich gefragt, wer das den war! Es wirft kein allzu gutes Licht auf die Autorin, wenn sie es nicht mal schafft mir die Personen schmackhaft zu machen und diese in meinem Gedächtnis zu verankern.


    Eine Person tauchte auf, es wurde ein bisschen geredet und schon verschwand die Person wieder von der Bildfläche. Man konnte einfach keinen Bezug zu ihnen aufbauen. Selbst bei dem Polizeiteam blieb alles blass. Ein kurzer Auftritt, ab und zu mal namentlich erwähnt, am Schluss dann wieder ein Satz, fertig. Macht die Geschichte ja wahnsinnig lebendig!


    Von der Handlungsweise der Protagonistin braucht man im Grunde gar nicht sprechen. Sie wurschtelt sich wie ein Holzfäller durch die Geschichte und ich fand sie überhaupt nicht sympathisch. Ich finde sie naiv und unbedacht handelnd. Mit biegen und brechen versucht sie den Mordfall zu lösen und ihre Aussagen und Gedanken empfinde ich aber als platt. Ich werde mit Kate einfach nicht warm. Vielleicht sollte sie weniger trinken, dann würde sie Hinweise erkennen und nicht so selbstgefällig agieren.


    Was mich zusätzlich noch gestört hat ist der Schreibstil. Blutige Stille ist aus der Sicht von Kate geschrieben und fast jeder Satz beginnt mit Ich. Es wirkte einfach abgehackt und für mich jedenfalls nicht flüssig. Die Dialoge hingegen lassen sich gut lesen. Mir gefiel dieses ständige Ich jedenfalls nicht. Ich gehe die Treppe rauf. Ich sehe mich im Zimmer um. Es kam bei mir eben keine gute Lesestimmung auf. Sorry! Flüssig und packend finde ich etwas anderes und ich habe schon viele Ich-Perspektive-Bücher gelesen.


    Was mir ebenfalls das Buch noch verhagelt hat, ist der schlechte Schluss. Völlig unlogisch wird ein Szenario erdacht, das man als bestenfalls dilettantisch beizeichnen kann. Kate entwickelt einen Plan der bei mir Kopfschütteln auslöst und man bemerkt den Versuch der Autorin noch etwas Action in die Sache zu bringen. Von gut durchdacht sind wir aber Meilenweit entfernt.
    Außerdem erhält man nach dem Showdown keine richtigen Antworten und darf sich nur mit den Vermutungen von Kate herumplagen.


    Insgesamt hätte sich die Geschichte gut entwickeln können. Was sie durch die naive, ich-mach-mir-meine-eigene-Welt, Kate leider nicht wurde. Der Einblick in die amische Lebensweise ist nett und ich hoffe, dass dies auch den Tatsachen entspricht. Außer die Autorin hatte keine Lust sich an die Wirklichkeit zu halten, was man angesichts der lieblosen, platten Darstellung und des eigentlich-habe-ich-keinen-Schimmer-wie-es-weitergehen-soll Stiles auch vermuten lässt.


    Ich werde mir kein weiteres Buch dieser Autorin zulegen, da ich vermute, dass es nicht besser werden wird und wenn Kate schön brav weiter trinkt, jegliche Hinweis als bedeutungslos abtut und lieber alles so sehen möchte, wie es ihr gerade passt, dann denke ich, dass die Reihe wohl eher nicht lange fortgesetzt wird. Wegen mir muss es jedenfalls nicht!

  • Zum Inhalt:
    Eine Amish Familie ist brutal abgeschlachtet worden. Alle sind tot, die Eltern, die Kinder, selbst das Baby. Wer ist zu so etwas fähig? Und was für ein Motiv liegt einer derartigen Tat zugrunde?
    Kate Burkholder hat nun schon zum zweiten Mal in ihrer Zeit als Polizeichefin von Painters Mill, einer Kleinstadt in Ohio, mit einem Verbrechen zu tun, das man in der beschaulichen Welt der Amish sicher nicht erwartet. Aber als sie das Tagebuch der ebenfalls getöteten 15jährigen Tochter findet, ergeben sich erste Hinweise, dass auch in dieser Welt nicht alles so ist, wie es sein soll.
    Unterstützung erhält sie wieder von John Tomassetti, mit dem sie auch privat irgendwie zusammen ist. Die Beziehung zwischen den beiden ist aber aufgrund ihrer jeweiligen Vergangenheit nicht so einfach – und der Fall geht erst einmal vor!


    Meine Meinung:
    Wie auch Die Zahlen der Toten ein spannender Krimi, der sich schnell lesen lässt. Allerdings mit einigen Mängeln in der Vorgehensweise der Ermittlungen, wie ich finde. Sowohl die Mitarbeit des eigentlich beurlaubten Tomassetti als auch Kates ständige Alleingänge können bei so einer Ermittlung einfach nicht vorkommen, das ist unglaubwürdig. Auch hatte ich das Gefühl, sie stolpert ohne wirkliche Anhaltspunkte von einem Verdächtigen zum anderen, teilweise auf völlig absurde Hinweise hin. Mir fehlte teilweise doch etwas der Tiefgang in der Ermittlung. Die Beschreibungen der Gräueltaten waren mir streckenweise zu detailliert und das Ende war leider auch wieder ziemlich realitätsfern, zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass so etwas in echt so ablaufen würde.
    Aber trotz dieser Kritikpunkte habe ich mich ganz gut unterhalten gefühlt und bin auch gespannt auf den dritten Fall mit Kate Burkholder.

  • Habs eben beendet und bin wieder mal vollkommen begeistert. Gut manche Handlungen kann man nicht so ganz nachvollziehen und manchmal schwelgt sie zu sehr in der Vergangenheit, aber gut, keine Geschichte ist perfekt.


    Aber die Geschichte war spannend und man wurde so richtig reingezogen.


    Für mich ist ja dieser Amisch-Aspekt immer wieder interessant und wie sich deren Leben und das Zusammenleben, mit den 'englischen' gestaltet. Ich finde das schon gut, dass man da recht viel erfährt, wo doch so viel Blut fliesst.


    Alles in allem eine gute MIschung und ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Fall.

  • Mir hat dieses Buch genau wie das erste gut gefallen, allerdings fällt shcon auf, daß jeder Fall Kate mit einem Teil ihrer Vergangenheit konfrontiert wird.


    Das häufige hinweisen auf die Paralellen zwischen ihr und Mary fand ich auf Duaer etwas ermüdent.


    Das Ertränken von problemen in Alkohol und vor allem das betrunkene Autofahren finde ich ehrlich gesagt auch nicht so toll. Sowohl Kate als auch Tomasetti sind Polizisten und gerade Kate als,Polizeichefin einer Kleinstadt ist auch Vorbild. Da geht betrunken Autofahren gar nicht....


    Ansonsten war es ein schlüssiger Plot, mit Spannung bis zum Schluß.

  • Ich habe mal in die ersten Seiten hineingelesen, ca. 30. Ich muss sagen, dass ich mit der Perspektive der Ich-Erzählerin so meine Probleme habe. Bis jetzt mag ich es überhaupt nicht. Kann mir jemand sagen ob der Stil noch flüssiger wird bzw. ob aus einer anderen Perspektive erzählt wird.


    Die Geschichte klingt so ganz nach meinem Geschmack, nur der Schreibstil wohl leider nicht :-(

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Ich glaube, es ist nur in der Ich-Form geschrieben, wenn die Ermittlerin an der Reihe ist :gruebel
    Ansonsten fand ich den Schreibstil jetzt nicht außergewöhnlich :gruebel


    Aussergewöhnlich finde ich ihn auch nicht, in diesem Buch mag ich ihn nur nicht :-)


    Ich mag die Ich-Perspektive bei C. J. Sansom. Ich habe Ketzer von Stephanie Parris angefangen bzw. reingelesen, da gefällt mir der Stil auch.


    Bei der Linda Castillo fangen mir die Sätze zu sehr mit Ich gehe, ich... das empfinde ich nicht als flüssig.

  • Diesen zweiten Teil um Kate Burkholder hab ich heute nacht auch beendet.
    Ich habe ja sehr darauf gewartet endlich an dieses Buch zu kommen, da ich vom ersten Teil schon so begeistert war.


    Hmm, ich kann jetzt nicht sagen, daß dieser Teil schlechter gewesen wäre - dann hätt ich kaum die Nacht durchgelesen - eher, daß es diesmal mehr Dinge waren die mir etwas auf die Nerven gegangen ist.


    Vom Thrillerplot her - sehr gut
    Spannend, zwar blutig aber erträglich (oder ich bins schon gewohnt :grin)
    Soo dramatisch fand ich ihre Handlungweise jetzt nicht. Ok, daß sie zu oft alleine loszieht sehe ich als dämlich an, aber wenns zur Handlung passen soll...meinetwegen.


    Auch war die Tätersuche gut aufgebaut - auch wenn ich dann ab Mitte des Buches meinen Verdacht hatte, von dem zumindest ein Teil bestätigt wurde.


    Auf die Nerven ging mir diesmal doch sehr, die extreme Einbindung der persönlichen Betroffenheit Kates und die ständigen Verweise darauf.


    Wenn ich derart viel über so etwas lesen möchte, nehm ich mir eins meiner Psychofachbücher und gut ist.
    Das muß ich in dem Maße dann nicht in dem Thriller haben.
    Ebenso die extrem betonte vermutete Bindungsunfähigkeit zweier Seiten.
    Nö - das war mir diesmal zu viel.


    Daß sie da mittlerweilie scheinbar alle Alkoholiker zu sein scheinen, ist ja bei Ami Thrillern jetzt nicht soo besonders.
    Nicht, daß ich es besonders mögen würde, aber wenn sie es so wollen...


    Widerum überhaupt nicht hat mich die Ich-Perspektive gestört. Im Gegenteil. Ich mag diesen Stil ja lieber als den "unpersönlicheren "Fremd-Erzählstil"


    Auf den nächsten Teil bin ich dann aber doch sehr gespannt.
    Langsam sollte der Aufarbeitung dann ja genug sein und hoffentlch wieder mehr Wert auf den Thriller als solches und positivere Dinge gelegt werden.




    Fazit
    Ein durchaus spannder Thriller, der handlungsmäßig mit dem ersten Teil mithalten kann.
    Auch das ständige Steigern des Spannungsbogen ist gegeben.
    Lediglich bei persönlichen Dingen war es diesmal doch ein wenig übertrieben.

  • Ich schließe mich den kritischen Stimmen hier an. Da die Nebenfiguren so blass bleiben, ist es am Ende egal, wer der Täter ist.
    Kates Alleingänge fand ich auch übertrieben, der hohe Alkoholkonsum von ihr und Tomasetti hat mich sehr gestört.


    Band 1 der Serie hat mir beser gefallen.

  • Ein paar Monate sind vergangen, seit Kate Burkholder, Chief of Police der Kleinstadt Painters Mill in Ohio, mit ihrem Team den sog. „Schlächter“, einen brutalen Serienkiller zur Strecke gebracht hat.
    Leider hält der ruhige Alltag danach nicht lange an, denn der blutige Mord an einer ganzen Familie muss aufgeklärt werden. Die Eltern sowie ihre fünf Kinder wurden getötet, darunter auch zwei Mädchen im Teenageralter, die zusätzlich noch gefoltert wurden. Die Familie gehörte zur Amischen Gemeinde und sind erst vor knapp zwei Jahren nach Painters Mill gezogen. Kate weiß nicht viel über die Leute, was die Ermittlungen nicht gerade leichter gemacht. Auch die Tatsache, dass sie selbst mal Amisch war, hilft ihr nicht weiter, denn sie hat sich für ein anderes Leben außerhalb der Gemeinde entschieden und gilt als ausgestoßen. Sie ist eine „Englische“ und die Nachbarn der ermordeten Familie, die vielleicht helfen könnte, misstraut ihr.
    Hinzu kommt, dass der Tod der zweitältesten Tochter, Mary, sie sehr an ihr eigenes Leben in dem Alter erinnert.
    Als sie nicht weiterkommt, bittet sie den BCI-Agenten John Thomasetti um Hilfe, mit dem sie während des „Schlächter“-Falls zusammengearbeitet hat und zu dem sie auch eine sehr persönliche Beziehung hat. Doch weder John noch Kate wollen intensiver darüber nachdenken, was genau sie füreinander sind. John kommt nach Painters Mill, verschweigt Kate aber zunächst, dass sein Besuch inoffiziell ist, da er von seiner Behörde beurlaubt wurde. Seine Vorgesetzten halten ihn immer noch für eine tickende Zeitbombe, da vor zweieinhalb Jahren seine Frau und seine Töchter von einem drogensüchtigen Killer ermordet wurden.
    Gemeinsam kommen sie schließlich hinter die Geheimnisse der jungen Mary und dem Mörder damit gefährlich nahe. Aber alle Hinweise führen in Sackgassen, bis Kate nur noch eine Chance sieht und einen riskanten Plan schmiedet…


    Schon „Die Zahlen der Toten“ hat mir super gefallen. Ein spannender Thriller, bei dem man auch einiges über die Amische Kultur erfährt. „Blutige Stille“ ist mindestens ebenso spannend und bis zum Schluss rätselt man, wer der Mörder ist, denn es gibt mehrere Verdächtige. Auch hier geht es wieder um die Gegensätze in der Amischen und der Englischen Gemeinde und das gegenseitige Misstrauen.
    Kate Burkholder mochte ich schon im ersten Teil, ebenso die Mitarbeiter ihres Teams. Auch Thomasetti, der gegen die Dämonen seiner Vergangenheit kämpft und trotzdem von seinen Vorgesetzten immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen kommt, finde ich sehr sympathisch und er und Kate passen gut zusammen.
    „Blutige Stille“ hat alles, was ein guter Thriller braucht: Fesselnde Spannung, Charaktere mit Tiefgang, die richtige Dosis Herz und Humor.


    Der dritte Teil der Reihe ist ja bereits auf Deutsch erschienen und den werde ich natürlich auch wieder lesen.