Henry dreht auf von Tom Sharpe

  • Tom Sharpes furioser Roman über den chaotischen Lehrer Henry Wilt. Diesmal wird Henry von Inspektor Flint verdächtigt, als Drogendealer die Schule mit harten Drogen zu überschwemmen. Auch wenn die Verdächtigungen noch so irrwitzig und grundlos sind, Flint lässt keine Gelegenheit aus, um Wilt zu schaden.


    Tom Sharpe wurde 1928 in England geboren, studierte in Cambridge, lernte als Buchhalter, Sozialarbeiter und Fotograf Südafrika kennen, bis er ausgewiesen wurde. Anschließend unterrichtete er als Hilfslehrer an einer Berufsschule in Cambridge, bis ihm der Erfolg seiner Bücher die Freiheit schenkte, mit Frau und drei Töchtern als Schriftsteller zu leben.



    In seinem dritten Band zu Henry laesst der Autor ein wenig nach. Zwar immer noch spannend und skuril, aber die ersten beiden Teile waren einfach besser.

  • Hallo, Tanzmaus.


    "Puppenmord" und "Trabbel für Henry" sind saukomische, ideenreiche und herrlich makabre Bücher, die nicht nur denjenigen, die den knochentrockenen (manchmal allerdings reichlich vordergründigen) britischen Humor mögen, großen Spaß machen dürften. Sharpe hat - eher auf Druck seiner Verleger - dann noch einen Henry-Wilt-Band nachgereicht, und dem merkt man es auch an. Die Figuren haben sich abgenutzt, der Spaß ist raus. Immer noch recht witzig, aber kein Vergleich zu den Vorgängern. Das ist vergleichbar mit den letzten drei Bänden der insgesamt fünfbändigen "Per Anhalter durch die Galaxis"-Reihe. Wirklich empfehlen kann ich von Sharpe:


    "Tohuwabho" *****
    "Mohrenwäsche" ****
    "Puppenmord" *****
    "Trabbel für Henry" ****
    "Der Renner" ****


    Bücher wie "Schwanenschmaus in Porterhouse", "Alles Quatsch", "Ein dicker Hund", "Klex in der Landschaft", "Feine Familie" und "Henry dreht auf" käuen bekannte Prinzipien wieder, vor allem dasjenige des Trottels, der aufgrund seiner Trottelei wahnwitzige Verwicklungen auslöst, aber der Spaß nutzt sich irgendwann deutlich ab. Die beiden erstgenannten Bücher beziehen zudem einen Gutteil ihres Reizes aus der gnadenlosen, direkten und manchmal etwas befremdlichen Aufarbeitung der Strukturen in Südafrika - Motto: "Sowas dürfte man eigentlich nicht schreiben."

  • Zitat

    Original von Tom, die den knochentrockenen (manchmal allerdings reichlich vordergründigen) britischen Humor mögen


    Gerade dieser Humor liegt so manch einem Leser nicht. Aber wenn, dann hat man bei den Tom Sharpe - Büchern jede Menge Spaß :-)