Ich kann Toms Erläuterungen zur Schuldfrage sehr gut nachvollziehen.
Hierüber habe ich, obwohl ich es eigentlich von Anfang an so sah, lange nachgedacht. Es ist generell meist schwierig, das Verhalten von realen oder fiktiven Menschen gerecht zu be- oder gar verurteilen. Ich mag gerne solche Bücher, die mich zum Nachdenken bringen.
Die Schulsituationen riefen Erinnerungen wach. Mobbing unter Schülern habe ich in derartiger Ausprägung nicht erlebt, Ausgrenzungen aber sehr wohl beobachten können. Mobbing unter Erwachsenen in der Arbeit kenne ich hingegen sehr gut, auch aus eigenem Erleben. Nicht so sehr wie Falk, natürlich, aber das Vorenthalten von Informationen, das Vertrocknenlassen von Topfpflanzen während des Urlaubs, zerbrochenes Frühstücksgeschirr, Gerüchte... all das habe ich selbst erlebt. Die verschiedenen Lehrertypen sind gut geschildert, auch hier wurden Erinnerungen wach. Wir Schüler waren einst stolz - wobei ich mich im Nachhinein frage, ob wir das alle wirklich waren oder uns das nur als Gruppenmitlied einredeten - als wir einen sehr alten Lehrer vor versammelter Klasse zum Weinen brachten. Er hatte uns nichts getan.