'Sommerhit' - Seiten 216 - 272

  • Es geht richtig gut weiter. Bisher bin ich sowohl sprachlich als auch inhaltlich doch recht begeistert von dem Buch. Der vierte Teil schließt sich da nahtlos an. Das Gespräch auf S. 216 über das Schubladendenken fand ich sehr schön. Ich weiß auch nicht, warum man immer alles kategorisieren und einordnen muss.


    Dann hat mir auf S. 218 Martin Golds Einstellung zu seiner Musik besonders gut gefallen. Es ist ihm egal, wie viele Leute die Musik hören, er möchte, dass die Menschen sie verstehen. Das hat mich ein bisschen an ein Interview mit Casper beim Radiosender DAS DING (vor einer Woche oder so) erinnert. Ich mag zwar seine Musik nicht, aber die Einstellung, die er zu seiner Musik bzw. seinen Texten hat, ist ähnlich und hat mich ein bisschen beeindruckt.


    So, so... Karen hat also in einem goldenen Kleid geheiratet? Was will uns das sagen? Mal ehrlich, ich dachte gegen Ende des Kapitels auf dem Boot hätten sie es endlich geschafft und dann hat er wieder was mit Minka? Also, bitte...


    Ein bisschen gestört hat mich, dass Falk Karen nicht gesagt hat, dass ihr Zukünftiger fremdgegangen ist. Klar, das ist ein heikles Thema und als Überbringer solcher Nachrichten ist man auch schnell mal der Buhmann, aber ich hätte mir trotzdem gewünscht, dass er lieber die Hochzeit sprengt, als seine beste Freundin so einen Typen heiraten zu lassen. Ich hätte es getan.


    Als Sonja zum Geburtstag gekommen ist, hatte ich wieder totale Gänsehaut. Das fand ich irgendwie doch sehr rührend. Dass sie da überhaupt hingegangen ist. Ein bisschen erschrocken habe ich mich, dass ihr ältester Sohn auf dem Boot schon über 20 ist :gruebel. Da hatte ich wohl mal so überhaupt kein Zeitgefühl mehr ;-). Aber schön, dass Sonja jetzt glücklich ist.


    Als Martin Gold seinen Job geschmissen hat, dachte ich nur "Cooler Typ". Sehr konsequent. Aber ebenso gut finde ich, dass er jetzt wieder auftritt. Après-Ski finde ich dann allerdings doch eher abstoßend. Das ist für mich der absolute Horror.


    Jetzt bin ich doch sehr aufs Ende gespannt.

  • Ich kann mich hier in allem Groupie anschließen.


    Ich mag dieses Buch, ich mag Falk und seine Einstellung zum Leben, zu seiner Musik, zum Schubladendenken (etwas ganz Grässliches).


    Jedesmal, wenn ich "Cool sein" gelesen habe, hatte ich diese "Sommerhit-Menschen" im Kopf, die im Rudel auf dieses Lied tanzen. Diese armeverschränkende Geste zum Refrain ist zum Schreien komisch! Herrlich! :lache


    Die Versöhnung der Eltern und Sonja hat mir wieder die Tränen in die Augen getrieben.
    Und ich war ziemlich wütend, als Falk Karen hat diesen Idioten heiraten lassen. Das ist wieder so ein Konflikt, wo man selbst nicht weiß, wie man entschieden hätte. Klar, kann man von außen sagen, ich hätte ihr meine Vermutungen mitgeteilt. Aber hätte man wirklich so entschieden? Und was hätte man damit erreicht? Wahrscheinlich das Ende einer großen Freundschaft.
    Die Szene beim Arzt danach, als Falk sich von seinen Gewissenbissen zu befreien versucht, fand ich super. Ich konnte mir gut das entsetzte Gesicht des Arztes vorstellen, als Falk ihm mitteilt, daß er sein Talent loswerden möchte.


    Ich habe auch ganz kräftig nicken müssen, als Falk auf dem Boot mit Karen in der Kajüte die Erkenntnis überkam, was für ein Idiot er doch damals war, als er zu Karen, "Du bist mein bester Freund" sagte. Genau das hab ich auch gedacht.


    Das Buch bedient sozusagen bis jetzt fast die ganze Palette an menschlichen Lesegefühlen. :-]


    Ich habe danach auch keine Pause mehr machen können, sondern das Buch bis zum Schluß nicht mehr aus der Hand legen können.

  • Ich finde es erstaunlich, wie ähnlich sich die Kunstbranchen zu sein scheinen.
    Ob es umSchauspieler geht, Autoren oder Musik ... man findet immer lustige Parallelen, wie zum Beispiel die Genrediskussionen oder die so häufig ein bisschen verwirrt gestellte Frage: Hab ich diesen Job überhaupt verdient? Oder klärt das gleich jemand als fürchterlichen Irrtum auf?
    :wow


    Ich fand die Szenen beim Après Ski toll!
    Ich fand, Martin war schon ziemlich in eine (nachvollziehbare) Star-Arroganz reingerutscht, indem er seine Konzertbesucher aufteilte in welche, die er wollte und welche, die er nicht wollte. Mir kam da durchaus der Gedanke: Jetzt spinn mal nicht rum, die haben deine Platten gekauft, die haben deine Konzertkarte gekauft, jetzt reiß dich mal am Riemen, nur weil sie nicht auf alles stehen, was du machst.
    Klar, die Entstehung von "Cool sein" war dumm gelaufen, aber das können die "Fans" ja nicht wissen.
    Beim Après Ski fand imA da ein Umdenken statt. Schöne Szenen, auch wenn man mich mit sowas jagen könnte, weit weg jagen.
    Diesen DJ Stoffel fand ich übrigens sehr knullig, ich hatte bei der Beschreibung sofort DJ Oetzi vor Augen, den ich - in zivil - irgendwie nett finde.

  • Ist das ein Schreibfehler? Eher nicht, oder? Weil es auch noch in Schreibschrift da steht. Aber was soll das bedeuten ?(
    Seite 256 ganz oben: Ich öffnete den Mund, aber bevor ich antworten konnte, sagte Mike: "Dis ist eine sehr gute Idee."

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Eine wunderbare Liebeserklärung (Seite 259):
    "War ich deine erste große Liebe?", fragte sie (Karen), wobei sie etwas Abstand nahm. "Nein", sagte ich (Falk/Martin) ehrlich. "Du warst meine einzige große Liebe." :heisseliebe


    Und dann lässt uns Tom einfach so stehen/sitzen/liegen und wir können uns malen, wie es mit den beiden weitergeht :bonk

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Seite 216, diese „Querempfehlungen“, die hier vorausgesagt werden und es heute in der Tat gibt. An den im Buch angesprochenen negativen Effekten ist was dran, das sehe ich ja bei mir selbst.


    Seite 219, George McCrae. :gruebel Der hatte wirklich mehr als einen Hit (nämlich „Rock your Baby“)? :schnellweg ;-)


    Dann Karens Hochzeit. Daß aus ihr und Falk kein Paar würde, dachte ich mir schon nach seiner Reaktion in Marburg. Weshalb sie jetzt aber diesen Mann heiratet, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. So ganz koscher scheint es ihr selbst nicht zu sein, warum sonst hätte sie Falk gebeten, den ganzen Abend da zu bleiben? Unter einem guten Stern kann die Ehe nicht stehen, wenn das Treueversprechen schon vor dem Ja-Wort gebrochen und vermutlich mit der Intention, es nicht zu halten, gegeben wird.


    Seite 224. Telepathie ist also möglich, dachte ich mir. Jetzt musste nur noch das mit dem Beamen klappen. :chen


    Seite 239. Idiotenenglisch ist die Fachsprache der Nichtskönner. :chen


    Problematisch wird es nur, wenn man so viel auf Englisch gelesen (bzw. Filme gesehen) hat, daß in manchen Situationen bzw. für manche Begriffe nur noch Englische, keine Deutschen mehr einfallen. Zumindest mir geht es bisweilen so.


    Seite 254. Wer seinen Lebenstraum aufgibt, obwohl er ihn leben könnte, ist ein ziemlicher Idiot.
    Wieder so ein Satz, an dem ich hängengeblieben bin.


    Seite 263.
    Bier. :-)
    Germknödel. :-]
    Aber Bier und Germknödel zusammen. :uebel



    Falk und Karen nähern sich an, doch dann ist von beiden keine Rede mehr. Wie steht es nun?


    Immerhin hat anscheinend Sonja ihr (verdientes) Glück gefunden.


    Und Falk und Minka wieder künstlerisch zusammen.


    Jetzt bin ich wirklich auf den letzten Abschnitt gespannt, wie sich das alles, noch dazu das Klassentreffen nicht zu vergessen, auflöst bzw. fügt.



    Zitat

    Original von Groupie
    Ich hätte es getan.


    Vorsicht mit solchen Äußerungen. Im Film und/oder Buch ist man leicht dabei damit. Kenne ich von mir selbst; im realen Leben sieht das ganz anders aus. Ohne daß ich das hier näher erläutern möchte, bin ich seit Jahren in so einer Situation, in der man einem Film- oder Buchprotagonisten zurufen würde „Mensch, das mußt du so machen, doch nicht so, wie du es tust, denk an dich.“ Aber Film- bzw. Buchwelt ist das eine, das wirkliche Leben etwas ganz anderes. Nur extrem wenige Menschen würden den Rat, den sie einem Protagonisten geben, im richtigen Leben annehmen bzw. verwirklichen. Man tut es nicht mal selbst.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Vorsicht mit solchen Äußerungen. Im Film und/oder Buch ist man leicht dabei damit. Kenne ich von mir selbst; im realen Leben sieht das ganz anders aus. Ohne daß ich das hier näher erläutern möchte, bin ich seit Jahren in so einer Situation, in der man einem Film- oder Buchprotagonisten zurufen würde „Mensch, das mußt du so machen, doch nicht so, wie du es tust, denk an dich.“ Aber Film- bzw. Buchwelt ist das eine, das wirkliche Leben etwas ganz anderes. Nur extrem wenige Menschen würden den Rat, den sie einem Protagonisten geben, im richtigen Leben annehmen bzw. verwirklichen. Man tut es nicht mal selbst.


    Es ist das einzige Mal, dass ich gesagt habe, dass ich etwas sicher anders gemacht hätte. Ich weiß, dass es so ist, denn ich war in einer ähnlichen Situation. Und obwohl das keine angenehme Sache war und sich danach alles geändert hat, würde ich es immer wieder tun. Ich sehe das als meine Pflicht an, meiner besten Freundin/meinem besten Freund auch unangenehme Wahrheiten zu sagen. Ansonsten könnte ich selber nur noch schwer in den Spiegel schauen.

  • Und glaub mir- selbst wenn man als Ratgeber, der dafür Geld bekommt Ratschläge gibt stellt sich die Frage wieviele sich daran halten.


    Mit Ratschlägen für betrogene Ehemänner und -frauen bin ich beruflich häufiger befasst..


    Edith meint: Grrrr..

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von beowulf
    Und glaub mir- selbst wenn man als Ratgeber, der dafür Geld bekommt Ratschläge gibt stellt sich die Frage wieviele sich daran halten.


    Mit Tatschlägen für betrogene Ehemänner und -frauen bin ich beruflich häufiger befasst..


    Freud? :grin

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Das hab ich grad auch gedacht :lache!


    Im Endeffekt müssen die Betroffenen dann immer sehen, was sie daraus machen. Mehr als ihnen die Wahrheit in Form von Informationen an die Hand zu geben, können wir nicht tun. Für alles, was danach folgt, fühle ich mich auch nicht mehr verantwortlich.

  • Zitat

    Original von churchill


    Freud? :grin


    Doch auch, aber nicht persönlich ausführend- dann sind es eben Ratschläge über Verhalten nach Vorfällen, die unter das Gewaltschutzgesetz fallen. Und was glaubst du? Wieviel Prozent der Männer, die Opfer häuslicher Gewalt wurden gehen gegen ihre Frauen vor?

  • Zitat

    Original von Groupie:


    Ein bisschen gestört hat mich, dass Falk Karen nicht gesagt hat, dass ihr Zukünftiger fremdgegangen ist. Klar, das ist ein heikles Thema und als Überbringer solcher Nachrichten ist man auch schnell mal der Buhmann, aber ich hätte mir trotzdem gewünscht, dass er lieber die Hochzeit sprengt, als seine beste Freundin so einen Typen heiraten zu lassen. Ich hätte es getan.


    Meiner Meinung nach ist es besser manchmal den Dingen seinen Lauf zu lassen bzw. zu schweigen (auch wenn es schwer fällt). Hätte Falk die Hochzeit von Karen gesprengt, dann hätte Karen zu Bert gehalten. Die Freundschaft mit Falk wäre dahin. Später hätte sie dann festgestellt, dass Bert und sie doch nicht zusammen passen. So ist sie noch mit Falk befreundet. Vielleicht wird auch noch mehr daraus und sie ist nicht mehr mit Bert zusammen.


    Falk etabliert sich als Musiker. Das fand ich klasse beschrieben.

  • So habe ich mir Martin Gold auch vorgestellt (übrigens danke noch mal für die Playlist zum Buch. Sind echt schöne Lieder bei :-]). Er macht lieber Musik die ihm und evtl. nur wenigen gefällt, als sich in eine Schublade zu pressen. Und wenn dann einem so was passiert wie „Cool sein“ muss das echt der Horror sein. Ein Lied aus einer Laune entstanden wird DER Hit. Und eigentlich will man es ja nicht singen und die Menschen wollen aber ... blöde Situation :rolleyes. Die Vorstellung von DJ Stoffel alias DJ Oetzi gefällt mir ... paßt :rofl.


    Karen hat geheiratet. Hmmm. Das ganze läuft ja nicht unter einem guten Stern. Ihr Mann scheint echt ein A.. zu sein :hau. Daher hege ich immer noch Hoffnung, dass es vielleicht doch noch ein klitzekleines Happyend geben könnte zwischen Falk und Karen (da kommt die Romantikerin in mir durch). Habe auch überlegt, was ich gemacht hätte, wenn ich gemerkt hätte, dass er fremdgegangen ist. Hätte ich was gesagt und die Freundschaft wäre evtl. in die Brüche gegangen oder hätte ich geschwiegen ... hmmm. Ich weiß es nicht. Tendiere aber zum ersteren, in der Hoffnung sie würde mir irgendwann verzeihen den schönsten Tag versaut zu haben. Hach ...und dann die Szene mit „Du warst meine einzige große Liebe“. Soifz ... und nu :wow?????!!!!!


    Auch in diesem Abschnitt wieder mehr als genug Entenpellenfeelings. U.a. als Sonja auf der Feier aufgetaucht ist und der erste Schritt getan war. Und sie scheint ja nun auch ihr Glück gefunden zu haben. Ein kleines Happyend ... bis jetzt.


    Dieses Buch reißt einen von einem extrem ins andere. Man möchte weinen, möchte lachen, sich freuen und manchmal einfach nur die Leute niederknüppeln. Das Buch ist so echt ... als wäre man live dabei.

    :lesend Mary Kay Andrews - Winterfunkeln

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    Hörbuch: Andreas Föhr - Totholz

    SuB: 324

  • Zitat

    Original von Groupie
    Es geht richtig gut weiter. Bisher bin ich sowohl sprachlich als auch inhaltlich doch recht begeistert von dem Buch. Der vierte Teil schließt sich da nahtlos an. Das Gespräch auf S. 216 über das Schubladendenken fand ich sehr schön. Ich weiß auch nicht, warum man immer alles kategorisieren und einordnen muss.


    Ich glaube, wir ordnen Erfahrungen, Menschen automatisch ein.
    Das war oft richtig, wenn man mal die Entwicklung betrachtet, wie sonst soll man lernen, gewisse - schädliche - Dinge zu unterlassen (zB das Essen bestimmter Pilze und Beeren). Dass man durch übereiltes Einordnen vor allem von Menschen, die sich ja verändern können, und deren "Einordnen" gelegentlich überprüft werden sollte, Fehler begehen kann, ist halt so.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)