Für Edward gibt es keine Verschnaufspause. Gerade erst hat er es geschafft, die Angst vorm Fliegen zu überwinden, schon muss er sich auf genau diese Gabe verlassen. Zusammen mit Bridget macht er sich auf dem Weg zum Schakal, um seine Eltern zu befreien und seine Prophezeiung zu erfüllen.
Hierbei muss er sich schrecklichen Gefahren aussetzen, die ihn zum Teil sehr verunsichern. Mit Bridget kann er jedoch das meiste schnell abhängen, aber hat er wirklich die Kraft und den Mut, sich seinem ärgsten Feind zu stellen? Und kann er wirklich ein Wächter werden?
Und wieder hat eine liebgewonnene Trilogie ihr Ende genommen.
Mit „Song“ hat Jason Lethcoe einen würdigen Abschluss der Mr. Spines-Trilogie geschrieben, der mich erneut von der ersten Seite an mitreissen konnte. Die Geschichte knüpft direkt an den 2. Band an und beginnt genauso spannend, wie der letzte Band aufgehört hat.
Jason Lethcoe hat dieses riesengroße Talent, Handlungen so zu beschreiben, dass man schnell zum Teil dieser wird. Sogar die Charaktere konnten sich noch einmal zum Großteil stark entwickeln.
Vor allem Edward und seine beste Freundin Bridget haben sich sehr entwickelt. Man muss die beiden einfach gern haben und in sein Herz schließen. Edward wird immer mutiger und selbstbewusster, dass er sich mittlerweile Dinge traut, die er sich zuvor nicht einmal in seinen Träumen ausmalen konnte. Und auch Bridget wird hier tiefgründiger als in den anderen Bänden beschrieben. Sie zeigt ihre Fähigkeiten wie dem Bogenschießen und tankt dadurch viel Selbstvertrauen. Ihre Treue Edward gegenüber ist rührend und beispielhaft.
Sehr gut gefallen hat mir hier auch das Aufeinandertreffen zwischen dem Schakal und Edward. Hier habe ich mir so manches anders vorgestellt, bin jedoch mehr als positiv überrascht über die Vorgehensweise, die Jason Lethcoe hier gewählt hat. Allerdings empfand ich das Aufeinandertreffen der zwei Feinde als zu kurz. Da hätte ich mir doch eine bessere Länge als gerade mal drei bis vier Seiten erhofft. Dennoch: Das Ende wurde alles andere als schlecht gelöst.
Allgemein ist der letzte Band der Spines-Reihe düsterer und brutaler als seine Vorgänger. Hier werden diesmal nicht nur Sachen angedeutet, sondern auch genauestens beschrieben, wie z.B. das Aufeinandertreffen von Mr. Spines und Whiplash Scruggs, bei der es um die Stutzung der Flügel geht.
Das Cover wirkt diesmal deutlich düsterer und auch gruseliger als die anderen Bände. Zwar waren diese auch nie unbedingt farbenfroh oder allzu positiv gestaltet, aber dieses hier übertrifft die anderen um Längen. Vor allem die gefallenen Wächter, die sich am Rand befinden, sind sehr gut gelungen.
Sehr schade, dass die Mr. Spines-Trilogie schon so schnell wieder vorbei ist. Ich hätte gerne noch viel mehr über Edward und die Wächter erfahren. Ich werde Edward vermissen!
Die perfekte Mischung aus Fantasy- und Abenteuerroman. Empfehlenswert!