Hier könnt ihr Nina (Mondspielerin bei uns im Forum) Fragen stellen, die nicht das Buch der aktuellen Leserunde "Die Mondspielerin" betreffen.
Fragen an Nina George
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Hallo Mondspielerin, eine Standardfrage, deren Antwort mich aber wirklich interessiert, ist die nach literarischen Vorbildern.
In der Mondspielerin wird z.B. Benoite Groults Roman "Salz auf unserer Haut" erwähnt.
Eine Nebenfigur ist Colette, da musste ich an die Schriftstellerin Colette (Sidonie-Gabrielle Colette) denken. Zu weit hergeholt oder wirklich eine Reminiszenz? -
Lieber Herr Palomar,
es ist eine gute, und eigentlich unkomplizierte Frage - die ich jedoch etwas komplizierter beantworten muss (Und will).
Benoit habe ich erwähnt, weil das Inselchen, auf der sie und Gauvain sich als Teenager liebten, wirklich sowas von um die Ecke von Kerdruc liegt (Einfach an der Küste weiter fahren und in Rospico rechts und dann… sie ist übrigens sehr, hm, rustikal).
Es gab eine (reale) Zeit, in der die Gegend entsprechend von Literatur-Reisenden besucht wurde, um die Schauplätze des Romans aufzusuchen - ich mochte die Vorstellung, etwas von dieser Realität in der Fiktion unterzubringen, ein wenig novellistisch zu sein.
Und auch: Es war ein kleiner Gruß an eine großartige Kollegin, den ich mir nicht verkneifen mochte. Oh, ertappt: Ein Gruß an die LeserInnen des Romans ebenfalls. Wir Schriftsteller machen das bisweilen ganz gern: Wir schicken Lesern Botschaften, ein bisschen wie: Hey, hast Du das auch gelesen, hast Du es auch so oder so oder so verstanden?
Es liegt auch eine schreiberische Bequemlichkeit in literarischen Querverweisen; man (der Autor) spart sich dadurch, ein eigenes Bild zu zeichnen, oder er spart sich schlicht zuviele Wörter. Einfach ein Stichwort oder eine Sentenz hinwerfen - Herr K., Salz auf unserer Haut, Rosenkrieg - schon hat er eine Stimmung, eine Assoziationskette, gebaut und eine Erinenrung abgerufen, in dem er sich bei anderen Werken bedient. Ist normal, Eco baut seine Bücher nur so. Ich benutze es zögerlich – denn auch Anspielungen wollen gelernt sein, und wohl dosiert eingesetzt werden.Weiter.
Ich habe einige literarische Vorbilder - oder, hm, nein eher: Schriftsteller die ich bewundere, gern lese, von denen ich lerne, aber denen ich nicht nacheifere –, auf die ich aber während der Namensgebung nicht DIREKT zurück greife.Ab hier wirds kompliziert.
Ich bin ein leidenschaftlicher Onomastiker geworden, ein Namensforscher. Warum wer wie benannt wird, mit welchen Vorurteilen und gefolgerten Meinungnen Namen leben müssen (man denke nur an Kevin und Mandy); was Namenshäufungen über die Nation und ihren Glauben aussagt, uswusf.Deswegen ist selbst so ein Name wie Sidonie nicht einfach eine direkte Anspielung auf die Schriftstellerin Sidonie Colette - aber darauf, dass die Eltern dieser FIGUR Sidonie eine Hang zu Colettebüchern hatten. Die Mutter vielleicht die Cheribücher gelesen hat. Und das "Kind" Sidonie aber nicht so lieblich war, wenn auch so eigen.
Ich suche Name also so aus:
- Was sagt er über die Herkunft, das Alter aus, passt der Name zu der Biografie und dem familiären, religiösen, Background?
- Was sagt der Name aus über die Eltern, die ihn verleihen und gleichsam mit dem Namen auch alle Wünsche, die sie in das Kindlein setzen (Und alle Gleichgültigkeiten und Angepasstheiten ebenfalls), aus- und damit über die Vergangenheit, die Erziehung, die Komplexe, die Wunden des Charakters?
- Wie nähern sich Figur und Name einander an (Erstaunlich: wir alle haben einen Hang, uns gemäß unseres Namens zu verhalten; der gefolgerten Meinung über den Namen nachzugeben, und die Menschen glücklich zu machen in dem wir ihre Vorurteile bestätigen… huch, pscht, anderes Thema, egal; aber auch für mich relevant bei Namensgebungen).
- Plus: Der Sound. Wie hört sich das an. Schwingt das. Ist der Name so weich wie die Figur, so stark, so eigen, so neutral, so undurchschaubar?
- Und: Unterscheidbarkeit, damit man nicht durcheinander kommt beim Schreiben oder beim Lesen.
- Aussprache im Kopf des Lesers (Aber ja. versuchen Sie mal einem Franzosen den Namen Rüdiger beizubeigen. Rudiegäär?)
- und, natürlich: rein subjektiver Geschmack. All jene Menschen, mit denen ich mich mal gekloppt oder gezankt habe, deren (Vor)Namen werde ich nicht verwenden.COLETTE also.
Colette hieß in der Erstfassung…
(Trommelwirbel)
…mal Georgette. Das war sie für mich immer, eine Georgette. Schlank, aufrecht, eine schmale lange für das Leben brennende Kerze, zerknittert und heiser,,,,,,,,,,,,,, mit einem jungen Liebhaber aber dennoch allein aus Überzeugung.
Wir änderten den Namen vor der Fahnenfassung, meine damalige Lektorin wüsnschte sich eine bessere Unterscheidbarkeit zu Genevieve.Ich suchte also nach einem neuen Namen, der die selben Merkmale wie Georgette haben sollte:
- Mädchen aus einem nicht zu bürgerlichen Haushalt, aber schon einer der darauf hofft, dass die Kinder mal aus der Provinz rauskommen und sich einen Namen machen. Nicht zu modern, nicht zu besetzt mit Vorurteilen (Wie etwa Charlotte oder Vanessa; ich sehe da Frauen, die ganz anders sind als eine Georgette/Colette), gleichzeitig weiblich und kraftvoll, "schmalhüftig", Intelligenzvermittelnd.Puh.
Verzeiht, ich merke gerade mal wieder, wie sehr mich die Namensforschung fasziniert. Oder, genauer: anturnt. Ich könnte den Thread hier zutexten damit.Errötend für diesen Abend:
_Nina
MondspielerinPS: Meine Mama heißt mit zweitem Vornamen Marianne. Ich habe lange gezögert, ob ich ihn verwende. Aber Marianne wollte immer schon so heißen, ihr war es schnurz, dass meine Ma auch so hieß. Sie sind ganz und gar unterschiedlich.
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Vielen Dank für die Antwort, dass ist ziemlich interessant!
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Liebe Mondspielerin,
ich kenne keines Deiner Bücher und habe heute Morgen mal in die LR reingeschnuppert und eben zufällig hier hinein. Ich muss sagen, dass alleine Deine Antwort (besonders der Abschnitt über die Namen ) an Herrn Palomar mich wie Butter in der Sonne zerfließen lässt. Das ist so schön geschrieben.
Also- welches Buch soll ich denn als erstes von Dir lesen und eignet sich als Einstieg? Die Mondspielerin ist bereits bestellt.
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Liebe Das Rienchen,
danke Dir!!
Ich denke, die Mondspielerin ist der beste Einstieg - und das beste Buch. Ich hab länger geübt, und auch, wenn ich die Vorgänger wie "Wie der Teufel es will" oder "Ein Leben ohne mich" (Sciencethriller, unter Nina Kramer) gern und voller Leidenschaft geschrieben habe - so habe ich es nicht ganz geschafft, sie so werden zu lassen wie ich es wollte. Machte mich schier irre, die Bilder und Gefühle und Absichten nicht in die verd***** Worte packen zu können!
ich mag dafür meine letzten fünf bis acht Kurzgeschichten. Die sind recht verstreut, in Krimianthologien zumeist, wie etwa Hamburg Blutrot, oder Scharf geschossen, oder Fiese Morde in der Provinz (Die Schwimmerin heißt sie, eine mir sehr sehr liebe Geschichte, und auch dort will eine Frau ins Wasser gehen, bis sie an diesem Weißen Haus an der Ostsee…).
(Hm, ist das jetzt schon Heizdeckenverkauf: Kurzgeschichten, schöne neue Kurzgeschichten, nehmen Sie drei, zahlen Zwei! Na, dann aber richtig: Bitte lesen Sie auch dazu hier nach: www.ninageorge.de.)
Sehr herzlich
_Nina
Mondspiel -
Ich empfehle übrigens die Geschichte aus "Hamburg blutrot"
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Liebe Nina,
noch eine Frage bezüglich der Namensgebung deiner Personen - heißt Lothar so aus einem bestimmten Grund oder heißt er so, weil "der schwerste Orkan seit Beginn der Wetteraufzeichnungen" so hieß?
Oder anders gefragt - hast du erst Lothar so genannt und dann durch Zufall das mit dem Orkan gelesen und eingebaut oder hast du Lothar bewusst danach ausgewählt???
Bin neugierigLiebe Grüße
Sandra
Brummi -
Hallo Nina,
was kommt als Nächstes von dir?
Du gehörst zu den ganz wenigen Autorinnen, die mich auf anhieb überzeugt haben.
Hast du eigentlich den Schauplatz deines Buches auch in natura schon gesehen? -
Zitat
Original von Nachtgedanken
Ich empfehle übrigens die Geschichte aus "Hamburg blutrot"HA!
Dachte ich es mir doch, als ich Dich letzten Abend das erste Mal hier las, liebe Nachtgedanken -
Du bist auch ein versierter Blogrezensent und hast "…Blutrot" mal durchgeackert nach Deiner Lektüre. Guter Name, der Beriff "Nachtgedanken".Herzlichst
_Nina
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Zitat
Original von Brummi
- heißt Lothar so aus einem bestimmten Grund oder heißt er so, weil "der schwerste Orkan seit Beginn der Wetteraufzeichnungen" so hieß?
Oder anders gefragt - hast du erst Lothar so genannt und dann durch Zufall das mit dem Orkan gelesen und eingebaut oder hast du Lothar bewusst danach ausgewählt???Liebe Literaturbrummer-Brummi-Sandra,
Lothar hieß eine Weile lang (im Exposé, den ersten 30 Seiten ganz am Anfang) Hansjürgen, dann Hajü. Aber da ich ihn mir schlank vorstellte, ging das irgendwie nicht - es war einfach nicht der richtige Name, um über ihn zu schreiben, um meine Zeit mit ihm zu verbringen! Ich schwenkte dann mit einigen anderen Versuchen auf Lothar um, weil ich einen etwas ältlichen Namen suchte, einen, der mir auch sagte: da ist eine Unbeweglichkeit in der Persönlichkeit, ein senkrechtes Lot, wenig Grautöne; viel Selbstüberzeugung, Selbstgefälligkeit. Für mich konnte das nur ein Lothar sein.
Als ich dann einen Szeneneinstieg für das Gewitter brauchte, surfte ich mal wieder mal durchs Web auf der Suche nach einem bretonischen Wetterarchiv, um ab zu checken, ob es um die Jahreszeit überhauot Gewitter gibt, und ob die aufgrund der Atlantiknähe irgendwie "anders" sind. Dabei kam mir "Lothar" das Tief unter, perfekt, dachte ich: Wieder einen Fakt mit Fiktion mischen können, super, her damit! (Irgendwo notierte ich das hier in den Threads; ich mag das sehr, fiktionale, ausgedachte Geschichten, mit Fakten, mit Realität ummanteln zu können.). Und der Querverweis zu Lothar erschien mir sehr amüsant. Zwei Tiefs mit demselben Namen.
Lieben Gruß
_Nina
Mondspielerin -
Zitat
Original von Voltaire
Hallo Nina,was kommt als Nächstes von dir?
Du gehörst zu den ganz wenigen Autorinnen, die mich auf anhieb überzeugt haben.
Hast du eigentlich den Schauplatz deines Buches auch in natura schon gesehen?Vielen, vielen lieben Dank, Voltaire;
als nächstes: kommt erst einmal eine Weile nichts. Mein Leben ist durcheinander geraten, und die vier Buchprojekte, die vergangenes Jahr geplant und begonnen wurden, verzögern sich - . Es wird zwei Romane geben, der eine ab 2013, er wird ebenfalls in Frankreich spielen, und die Hauptfigur wird diesmal ein Mann sein.
Die anderen beiden Absichten betreffen ein Sachbuch sowie ein Kurzgeschichtenband meines Pseudonyms; der zweite Roman ist noch so zart, mal sehen, mal sehen.Und, ja, ich war in Kerdruc - dreimal, einmal mehrere Wochen; na, gut, in der Nähe, in der Moulin de Kerouzic bei Concarneau (Ein Ferienhaus in einer ehemaligen Wassermühle). Dort enstand ein Großteil des Romans. Ein Tag herum geistern (oft in Kerdruc, aber auch der Umgebung, um Wege abzufahren; jeder Ort, der im Buch beschrieben ist, wurde begangen und berochen und fotografiert, usw.), ein Tag schreiben, im Wechsel.
(Mein Mann schrieb zu der Zeit seinen historischen Roman unter seinem Klarnamen; wenn ich also mit Marianne und den anderen durch die Gegend rockerte, musste mein Gatte derweil 30.000 Soldaten über den Bosporus setzen lassen. "Und, was hast Du heut so gemacht, Liebling?" - "Ich habe Kriege angezettelt und ein paar tausend Schwerträger umgenietet, und Du?" - "Och, war im Supermarkt von Nevez, da gabs son Kleinen mit Schnurrbart, der könnte eine gute Nebenfigur abgeben, mal sehen, danach war ich am Strand, war toll".Waren DAS schöne Wochen. Oh, wie gern hätte ich sowas wieder! Wie sehr man sich das erkämpfen muss.
(Weswegen der nächste Roman voraussichtlich in der Provence / Luberon spielt. Aber ich werde auch mal weiter südwestlich schauen, die Gegend ist literarisch auch noch nicht so überlaufen. Und wirklich, was würdet IHR EULEN mal von einem Roman auf Mallorca halten? So viele scheint es noch nicht zu geben, seltsamerweise.).
Bis zum großen Roman schreibe ich noch ein paar Shorties, meine Lieblingsdiziplin, und die schwerste.Oh, jeeii, da fällt mir was ein!, nicht neu, aber dennoch freue ich mich doch arg darauf: im Frühjahr 2012 erscheint eine Sammlung mit ca. 250 von 284 "Lieben Sie Hamburg?" Kolumnen aus dem Abendblatt, bei Quadriga. Vielleicht ein schönes Geschenk für Hamburgliebende.
Äh… ich schweife ab. Ja, ich war da und sehne mich danach, wieder hin zu fahren. Ich habe geweint, als wir Kerdruc Kenavo sagten, ich hatte das scheußliche Gefühl, es nie wieder zu sehen. Seltsam.
FALLS Du, Voltaire, bei Facebook bist - ich habe auf den Seiten
http//::www.facebook.com/NinaGeorge.Schriftstellerin
als auch
www.facebook.com/DieMondspielerineinen Reigen Bilder von den Reisen um Kerdruc herum hochgeladen.
Ups, nein, die Aussage war sinnfrei; ich sehe gerade: Nur bei der Mondspielerin-Seite sind 53 Bilder. Unter "Recherche". Unter jedem Bild steht die Seite im Buch oder der entsprechende Satz. Es war Ende Mai, Juni, nicht immer lieblichste Wetter.Falls Du nicht beim Fratzenbuch bist, Mooment, ich versuchs mal, Kerdruc, die Hafenmündung, die Belon, vielleicht noch den Friedhof und den alten Zöllerpfad durch den Wald, anzuhängen.
Wenn das jetzt nicht funktoniert, versuche ich es die Tage noch einmal.Nachtgrüße
_NinaPS: Ich arbeite weiterhin als Journalistin; weswegen Romane bei mir auch etwas länger dauern als bei jenen, die sich bereits frei von finanziellen herausforderungen geschrieben haben. Das nur nebenbei; ich liege also nicht auf dem Sofa, nasche Pralinen und warte auf die Muse
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Ooh.
Der Wald, der nach Meer riecht, ist er das, auf dem vorletzten Bild?
Wie schön.Ehrlich, liebe Nina, ich bin ja ein klein wenig frankophob, aber in deinem Buch vergesse ich es einfach. Auch wenn ich in den französischen Zeilen immer sehr verloren aus der Wäsche schaue
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Liebe Mulle,
die Bretonen sind auch frankophob - sie zählen sich selbst mehr zu den Kelten und gälischen Völkern (Klein-Britannien) als zu den Franken; das bretonische ist entsprechend dem Walisischen auch näehr als dem Französischen. Und sie sind nicht so selbstgefällig wie es manchmal manche Franzosen so unnötig an sich haben.
Und, ja, das ist ein Teil des Waldes; irgendwo auf dem Rechner habe ich noch 30, 40 Bilder von dem Spaziergang, Riesen-MB-gebirgsgroße Daten. Würde den Rahmen hier sprengen.
herzlichst!
_Nina -
Zitat
Original von Mondspielerin
Liebe Mulle,die Bretonen sind auch frankophob - sie zählen sich selbst mehr zu den Kelten und gälischen Völkern (Klein-Britannien) als zu den Franken; das bretonische ist entsprechend dem Walisischen auch näehr als dem Französischen.
DAS erklärt alles
Ja, jetzt, wo du es sagst ... es findest sich durchaus etwas Vergleichbares wie britischer Humor bei den bretonischen Figuren -
Liebe Mulle,
als ich mich in die Historie des Landes reinlas, war ich bald gefangen von den Ursprüngen des Volkes, die mir auch einige Eigenheiten erklärt hat.
Es waren "Inselkelten", die von England, Cornwall und Wales, aus, Britannia minor / klein-Brittany besiedelten, etwa 200 Jahre lang. Sie verdrängten den gallo-romanischen Spracheinfluss, entwickelten das Bretonische, und brachten durch ihren Christenglauben religiöse Rituale mit, die sich dann mit den eher heidnischen, naturgläubigen Glauben von Aremorica mischten.
Eine Zeit lang, wenn ich mich recht erinnere, um das 5., 6. Jhrdt., war die Bretagne ein eigenes Königreich, dass sich stolz von den Franken absetzte und sich eher zu Cornwall hingezogen fühlte als dem Landesinneren.
Letztlich wurde es einverleibt aber blieb ein widerborstiges Herzogtum.
Anne de Bretagne, eine Herzogstochter, musste im 15. Jahrhundert ihre Liebe aufgeben, um das Herzogtum zu retten (Ihr Vater hatte einen Unabhänigkeitskrieg angezettelt, wurde vom frankenkönig aber hart zurück gedrängt). Sie heiratete schließlich den Frankenkönig, um ihre Heimat vor der Auslöschung zu retten,. (Die Bretonen nehmen das den Franzosen bis heute durchaus krumm )Anne de Bretagne wäre mal einen eigenen Roman wert, denke ich mir manchmal;
sie hat es geschickt vermocht, ihre Heimat immer wieder zu schützen und Rechte für es heraus zu kämpfen - und war mit hmm… zwei der franz. Könige verheiratet, darob Herrscherin über Sizilien, Neapel, Kalabrien und Jerusalem.Ich bin überzeugt, es gibt in jedem Menschen neben seinem ureigenen Charakter noch ein Kulturgedächtnis seiner Vorfahren. Und in den Bretonen ist das Meer, der Mut, die Sturheit.
Kenavo
_Nina -
Zitat
Original von Mondspielerin
Und der Querverweis zu Lothar erschien mir sehr amüsant. Zwei Tiefs mit demselben Namen.
Danke für die Erklärung!!!Schön, die Fotos zu sehen! Dann gehe ich mal später noch bei facebook gucken, um den Rest anzuschauen
Aber erst muss ich gleich noch weiterlesen, wie es bei Marianne weitergeht... -
Zitat
Original von Mondspielerin
Und, ja, ich war in Kerdruc - dreimal, einmal mehrere Wochen; na, gut, in der Nähe, in der Moulin de Kerouzic bei Concarneau (Ein Ferienhaus in einer ehemaligen Wassermühle). Dort enstand ein Großteil des Romans. Ein Tag herum geistern (oft in Kerdruc, aber auch der Umgebung, um Wege abzufahren; jeder Ort, der im Buch beschrieben ist, wurde begangen und berochen und fotografiert, usw.), ein Tag schreiben, im Wechsel.
(Mein Mann schrieb zu der Zeit seinen historischen Roman unter seinem Klarnamen; wenn ich also mit Marianne und den anderen durch die Gegend rockerte, musste mein Gatte derweil 30.000 Soldaten über den Bosporus setzen lassen. "Und, was hast Du heut so gemacht, Liebling?" - "Ich habe Kriege angezettelt und ein paar tausend Schwerträger umgenietet, und Du?" - "Och, war im Supermarkt von Nevez, da gabs son Kleinen mit Schnurrbart, der könnte eine gute Nebenfigur abgeben, mal sehen, danach war ich am Strand, war toll".Waren DAS schöne Wochen. Oh, wie gern hätte ich sowas wieder! Wie sehr man sich das erkämpfen muss.
(Weswegen der nächste Roman voraussichtlich in der Provence / Luberon spielt. Aber ich werde auch mal weiter südwestlich schauen, die Gegend ist literarisch auch noch nicht so überlaufen. Und wirklich, was würdet IHR EULEN mal von einem Roman auf Mallorca halten? So viele scheint es noch nicht zu geben, seltsamerweise.).
Bis zum großen Roman schreibe ich noch ein paar Shorties, meine Lieblingsdiziplin, und die schwerste.Oh, jeeii, da fällt mir was ein!, nicht neu, aber dennoch freue ich mich doch arg darauf: im Frühjahr 2012 erscheint eine Sammlung mit ca. 250 von 284 "Lieben Sie Hamburg?" Kolumnen aus dem Abendblatt, bei Quadriga. Vielleicht ein schönes Geschenk für Hamburgliebende.
Nachtgrüße
_NinaPS: Ich arbeite weiterhin als Journalistin; weswegen Romane bei mir auch etwas länger dauern als bei jenen, die sich bereits frei von finanziellen herausforderungen geschrieben haben. Das nur nebenbei; ich liege also nicht auf dem Sofa, nasche Pralinen und warte auf die Muse
Sehr genial, wie war dein Tag?
Schade das ich nicht bei Facebook bin aber die Bilder die hier sind sind auch schon Klasse. Lieben Sie Hamburg ist notiert wird ein Geburtstagsgeschenk für Herrn schnatter.
So hatte ich mir Dein Leben vorgestellt Der Champagner fehlte allerdings noch
Ich werde mir auch deine anderen Bücher zulesen müssen. Von Anne West habe ich noch nie etwas gesehen, oder nur unbewusst.
edit Die Finger waren schneller als die Tastatur
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Liebe Nina,
vielen Dank für die Hintergrundinformationen zur Bretagne.
Ich muss zugeben, für mich war das bisher "halt ne Ecke in Frankreich", offenbar - das lerne ich gerade - habe ich der Gegend wirklich Unrecht getan.
Das klingt alles sehr interessant und hat mich sehr neugiereig auf mehr gemacht.Hast du vielleicht noch ein Bild, wie man sich die Kacheln vorstellen darf, die Yann bemalt?
Ich habe ein Bild im Kopf (etwas, das meine Oma als Untersetzer verwendete ...) aber ich weiß nicht, ob ich mir nicht etwas völlig Falsches vorstelle.edit: Ah, jetzt habe ich gesehen, dass im dritten Abschnitt schon nach den Fliesen gefragt wurde, dann musst du das hier natürlich nicht nochmal wiederholen.
Ich habe mir offenbar das richtige vorgestellt -
Oh ja, ein Bild von den Kacheln wäre toll.
Ich kenne einige Leute, die von der Bretagne begeistert sind. Selbst war ich noch nie in der Gegend - ich könnte mir aber vorstellen, dass sich das mal ändert.