Heather Terrell - Jenseits des Mondes. Die Chronik der Nephilim 2

  • Nach „Auf den Schwingen der Nacht“ ist dieses Buch nun der zweite Teil der Chronik der Nephilim.


    Ellspeth, genannt Ellie, und ihr Freund Michael haben erfahren, dass sie Nephilim sind, Kinder aus Beziehungen zwischen gefallenen Engeln und Menschen. Und damit nicht genug, sie müssen das Ende der Welt verhindern.


    Nach ihrer Rückkehr aus Boston, wo sie versucht haben, mehr herauszufinden und dabei Michaels Vater, den gefallenen Engel Ezekiel, töten mussten, versuchen sie erst, möglichst unauffällig weiterzuleben, bis sie wissen, wie es weitergehen soll. Denn obwohl ihnen ihre Aufgabe nun klar ist, haben sie noch keine Ahnung, wie sie diese erfüllen sollen. Zum Glück haben sie bei der Recherche Unterstützung durch Ellies beste Freundin Ruth. Doch was Ruth herausfindet, ist sehr beunruhigend: die 7 Siegel bedrohen die Menschheit und das erste ist bereits erschienen, unerklärlich starke und häufige Erdbeben. Michael und Ellspeth müssen die anderen Siegel verhindern, sonst droht die Vernichtung der Welt.


    Während das erste Buch ja noch ganz unterhaltsam war, habe ich mich bei der Lektüre des zweiten Bandes eher gelangweilt und mehr als einmal den Kopf geschüttelt über die schwachen hölzernen Dialoge, die dermaßen einfache Sprache und vor allem über die Hauptfiguren. Ellspeth und vor allem Michael verhalten sie über weite Strecken dermaßen kindisch und albern, dass ich sie in ihrer Rolle als Retter der Welt einfach nicht ernst nehmen konnte. Insbesondere Michael wurde mir im Verlauf der Geschichte immer unsympathischer, aber auch Ellspeth war nicht besonders überzeugend. Die Geschichte mit Rafe war dann regelrecht lachhaft, wie konnte die Autorin einen mächtigen Engel wie Raphael nur auf das Gefühls-Niveau eines Teenagers herunterziehen?


    Gegen Ende geht dann alles sehr schnell und erstaunlich unkompliziert, wenn man bedenkt, was für mächtige Feinde die eigentlich unsterblichen gefallenen Engel sein sollten. Aber Ellie und Michael erledigen sie wie beim Tontaubenschießen.


    Ich war wirklich froh, als das Buch dann mal vorbei war und das Ende auch so ist, dass da offensichtlich nichts weiter mehr folgen wird – falls doch, muss und werde ich das dann zumindest nicht mehr lesen!

  • „Jenseits des Mondes“ ist der zweite Teil der „Chroniken der Nephilim“. Nachdem mir der erste Teil „Auf den Schwingen der Nacht“ gut gefallen hat, habe ich mich auf diese Fortsetzung sehr gefreut. Doch leider konnte sie mich nicht so begeistern. Ellie, die im ersten Teil noch größtenteils liebenswert war, fällt hier als ständig jammernde, egozentrische Ziege auf. Sie ist nur mit sich und ihrem „schweren“ Schicksal als Auserwählte beschäftigt und nervt durch permanente Selbstgeißelung. „Wie kann ich nur… wo doch das Ende der Welt bevorsteht“ – und das, vor allem in der ersten Hälfte des Buches, auf beinahe jeder Seite! Wirklich anstrengend. Genau wie ihre Schwärmereien, wie stark und muskulös doch Michael, wahlweise auch Rafe, doch sind…


    Außerdem passiert mir im ersten Drittel des Buches zu wenig. Es geht die ganze Zeit nur darum, wie anstrengend es doch ist, vor den Eltern geheim zu halten, dass die Gedächtnislöschung erfolglos war, Ellie mokiert sich darüber, wie sehr sie sich verstellen muss und streitet mit Michael. Bis die Geschichte endlich in Fahrt kommt, vergehen gut und gerne 100 Seiten. Dann ist sie aber durchaus spannend.


    Positiv ist ebenfalls, dass Heather Terrell an den kurzen Kapiteln festgehalten hat, die den Lesefluss erhöhen, da sie es ermöglichen, „mal eben kurz“ ein oder zwei Kapitel zu lesen. Man verliert auch nie den Faden, ist immer direkt wieder drin in der Geschichte und hat das Buch, ist man erst einmal über den schwachen Anfang hinweg, sehr schnell durch.


    Das Ende konnte mich dann leider wieder nicht überzeugen. Dieses Mal lag es allerdings nicht daran, dass es übertrieben, zu viel ist, sondern eher an der Einfallslosigkeit der Autorin. Als was sich letztendlich das „Böse“ entpuppt – nun ja, hier hätte ich mir mehr Einfallsreichtum gewünscht.


    „Jenseits des Mondes“ ist eine etwas schwache Fortsetzung einer eigentlich guten Geschichte. Ich hoffe sehr, dass die Autorin in weiteren Teilen dieser interessanten Serie wieder mehr an den Erfolg ihres ersten Bandes anknüpfen kann.