'Die Mondspielerin' - Seiten 001 - 079

  • Noch so Hammersätze: Seite 74:

    Zitat

    Seinen Kochpiratenaufzug hatte Madame Ecollier goutiert: „Mir wäre es zwar lieber, Sie sähen mehr Louis de Funes statt Alain Delon ähnlich. Tant pis, kochen Sie und lassen Sie die Augen von den weiblichen Gästen. Und die Finger vom Personal. Und vom Alkohol, es sei denn, Sie schütten ihn in eine Kasserolle. Bon bouiloner, Perrig“.


    Ich schmeiss mich weg! :rofl

  • Liebe Eulen,


    ich lese mit und manchmal zucke ich zusammen, manchmal nicke ich, manchmal lächele ich –


    und auch wenn mir noch keine direkten Fragen gestellt wurden, hier einige Anmerkungen, die vielleicht das Eine oder andere klären:


    - Port de Kerdruc ist die korrekte Bezeichnung (Als ich vor Ort war musste ich auch erstaunt feststellen, dass es quasi zwei Kerdrucs gibt; das mit Port ist das schönere und größere und wurde von mir kurzerhand als DAS Kerdruc festgelegt. Freiheit!)


    - Die Dienstgradbezeichnung von Lothar habe ich von einem ehemaligen Lebensgefährten, der etwas mehr als 30 Jahre beim Bund war. Ich traue ihm zu, dass er mich angeschwindelt hat, oder ich traue mir zu, es falsch erinnert zu haben. Klar ist: Lothar hat eine Unteroffizierslaufbahn hinter sich.


    - Die Butter hat mir auch ein Spatz geklaut. Überhaupt sind die bretonischen Spatzen unglaublich clever und übermütig. Er (Der echte) Spatz hat seine Beute später mit seiner Liebsten geteilt. Und ich glaube, sie war so gierig, dass sie sich übergeben hat. Ich liebte dieses Mittagessen an der Belon sehrsehr.


    - Marianne und ich haben oft gestritten, wenn sie sich anders verhalten hat als ich es getan hätte. Ich musste lernen, dass das so ist wenn man über Charaktere jenseits des eigenen Lebens schreibt (Figuren sind für mich, für eine Zeit, Menschen; näher als echte, manchmal). Sie hat mich jedoch auch überrascht. Vielleicht überrascht sie euch auch? Ich habe sie - in Varianten - oft gesehen in meinem Leben; Frauen, die aus ganz eigenen Gründen dort stehen bleiben, wo sie sind, auch im Unglück, im Käfig, im Warten, in Resignation. Aber sie alle waren mal Mädchen mit Träumen. An dieses Mädchen glaube ich.


    - Rechtschreibung und Grammatik sind je nach Verlag und Redaktion/Lektorat anders; und manchmal schmuggelt die Herstellung/Grafik durch Umbrüche oder durch Suchen/Ersetzen Fehler rein. Oder raus. Hatte ich erwähnt, dass ich manchmal Fingerhusten habe und schneller falsch tippe als mein Schatten?


    - "Erweiterte Ausgabe" heißt in dem Fall - und es ist für den Verlag ein totales Novum – mit Broschurklappe beim Taschenbuch, in die Quotes/Blrubs/Testimonials (Also, Auszüge aus Kritiken) eingearbeitet sind, ein größeres Bild, Interview, Zusatztexte wie Bretagne A-Z, längerer U2/U3-Klappentext uswusf. Wie eine CD mit Bonusmaterial, so stellten die Verlagskollegen sich das vor.


    - Ihr habt mich an was erinnert, was ich vergessen hatte, seit mein Papa Anfang April sehr plötzlich verstorben ist. Als alles unwichtig wurde. Aber jetzt… ja, das Buch soll verfilmt werden, hieß es im März. Vom ZDF. Die Hauptdarstellerin steht fest. Heben wir uns das bis zum Ende der Runde auf, damit nicht jeder das Bild dieeser Frau in sich trägt?


    - Danke, dass Ihr Euch Zeit nehmt, zu lesen und miteinander darüber zu sprechen. Wie selten weiß man als Schriftsteller, was Lesende berührt oder gefällt, ärgert oder verwundert. Man schreibt für die Geschichte, man kennt diese nur, wie man sie selber denkt und fühlt und kürzt und umstellt - und weiß sonst wenig darüber, was es in anderen Hirnen und Herzen macht. Es ist unglaublich, das zu erleben.


    Kenavo, bis die Tage, bzw. Abende und Nächte –


    Eure Nina
    (George, Mondspielerin)

  • Nun ist es also soweit. Konnte es auch kaum erwarten bis diese Leserunde beginnt und habe diesen Abschnitt schon beendet.


    Zur äußeren Aufmachung muss ich sagen, dass mir das Cover sehr gut gefällt.


    Ich bin über die Lieblosigkeit von Mariannes Mann entsetzt. Wie schon einige meiner Mitleser geschrieben haben gehören sicher zwei dazu, aber vor einigen Jahrzehnten war es eben noch nicht so üblich, dass sich Frauen einfach trennen und eigene Wege gehen. Die Erziehung war da noch anders als heute.


    Ich finde ihn einfach lieblos und unverschämt. Wir würden hier sagen "a richdiger Komissbeidl".


    Bin gespannt wie es weitergeht.


    Viele Grüße :wave

  • Herzlichen Dank, Nina, für deine Erläuterungen. :wave :wave :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Mondspielerin
    … ja, das Buch soll verfilmt werden, hieß es im März. Vom ZDF. Die Hauptdarstellerin steht fest. Heben wir uns das bis zum Ende der Runde auf, damit nicht jeder das Bild dieeser Frau in sich trägt?


    Das ist ja Klasse! Da bin ich umso mehr gespannt auf den letzten Abschnitt! :-]

  • Hi, Nina, schön, dass du da bist!


    Auch von mir "DANKE" für die Erläuterungen.


    Das mit deinem Vater tut mir sehr leid. Schön, dass du ihm mit deiner Widmung eine Art Denkmal setzen konntest!


    Ist der Name der Schauspielerin denn hier schon gefallen? :lache


    Das mit "BLURBS" habe ich jetzt nicht verstanden... :gruebel ?(

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Liebe Nacht- und Büchereulen,


    NACHTRAG COVER


    Es sind Hortensien, die häufgsten Gewächse der Bretagne.
    Es ist ein Cover im zweiten Anlauf;


    und das kommt oft so:
    Die Vorschauen werden erstellt, die Buchcover und Titel. Und dann –
    ist Vertreterkonferenz. Die Jungs und Mädels, die das Ganze da draußen verkaufen müssen, lassen sich das Programm der nächsten Saison vorführen. Die näher dran sind, an Händlern und Lesern. Und wenn die sagen: Nee. Nee, nee, nee, SO gehen wir mit dem Buch nicht raus, das ist zu langweilig, zu verschenkt, zu beliebig, zu doof, zu irgendwas -
    dann wird ein Cover neu gestaltet. Nach Kriterien, die mir fremd sind – aber es muss wohl ein Eyecatcher sein und eine bestimmte Stimmung transportieren, die jener des Romans ähnelt (Aber nicht unbedingt dem Inhalt!).
    Und manchmal auchd er Titel – ursprünglich hieß es mal
    "Ein Lied für das Meer",
    dann "Die Pension am Ende der Welt"
    und schließlich bot ich nach einer kreativen Nachtsitzung mit Wein und Kalva "Die Mondspielerin" an


    Ich versuche mal, das "alte" Cover anzuhängen um es zu verdeutlichen.


    Herzlichst!
    _Nina

  • Ich seh schon... wir können dir weder Haarfarbe noch Initialen entlocken :lache


    Das andere Cover und die beiden anderen Titel gefallen mir auch recht gut.
    Die Pension würdigt eben die anderen Personen irgendwie mit, während der jetzige Titel eben Mariannes Hauptrolle unterstreicht. Ein Lied für das Meer - transportiert in Zusammenhang mit dem Landschaftscover Salzluft und Urlaubsträume mit Reisefiebergefahr. Aber so, wie es jetzt ist, ist es gut!
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Die Pension am Ende der Welt hätte mir als Titel sehr gut gefallen. Das Cover hingegen hätte mich nicht angesprochen.


    Das es im Buch immer wieder einen Bezug zum Mond gibt habe ich schon festgestellt. Wie daraus die Mondspielerin geworden ist, ist mir aber noch nicht so wirklich klar. Mal gucken, ob sich das Rätsel noch löst .-)

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Das es im Buch immer wieder einen Bezug zum Mond gibt habe ich schon festgestellt. Wie daraus die Mondspielerin geworden ist, ist mir aber noch nicht so wirklich klar. Mal gucken, ob sich das Rätsel noch löst .-)


    Liebe Bouquineur,


    doch, wird es, versprochen. Da kommt noch eine Situation, ein Bild.


    Gute Nacht,
    und, liebe Maikäferin, danke für die pn an JaneDoe.
    Sofern es Euch nicht beim Unterhalten stört oder hemmt, pinne ich hier und da mal was rein.


    Herzlichst –


    nina

  • Zitat

    Original von Mondspielerin


    - Marianne und ich haben oft gestritten, wenn sie sich anders verhalten hat als ich es getan hätte. Ich musste lernen, dass das so ist wenn man über Charaktere jenseits des eigenen Lebens schreibt (Figuren sind für mich, für eine Zeit, Menschen; näher als echte, manchmal). Sie hat mich jedoch auch überrascht. Vielleicht überrascht sie euch auch? Ich habe sie - in Varianten - oft gesehen in meinem Leben; Frauen, die aus ganz eigenen Gründen dort stehen bleiben, wo sie sind, auch im Unglück, im Käfig, im Warten, in Resignation. Aber sie alle waren mal Mädchen mit Träumen. An dieses Mädchen glaube ich.


    Danke für deine Ausführungen, Nina. Es ist schön, dass du diese Leserunde begleitest :-)
    Ist es wirklich so, dass die Personen eine Eigendynamik entwickeln und es dir fast schwer fällt, einige Szenen zu schreiben, weil sie vielleicht wider deiner Natur sind? Oder dass du dich bei Reaktionen deiner Protagonisten ertappst, die du vorher nicht für möglich gehalten hättest?


    Ja, du hast recht. Mariannes begegnen einem überall und je älter man wird (die Bekannten und Freunde altern zwangsläufig mit) umso häufiger sieht man sie. Es muss nicht zwingend eine solche Situation sein wie bei "deiner" Marianne. Oft sind es Kleinigkeiten, Dinge, die sich im Laufe der Jahrzehnte eingeschliffen haben und an denen man -vielleicht aus Gewohnheit- festhält.
    Dieses Buch macht der ein oder anderen Marianne vielleicht Mut, nicht in dieser Starre zu verharren. Und wenn es nur den Zweck erfüllt, diese Starre überhaupt erst zu erkennen, hat es schon viel erreicht.


    Das ist ja super, dass das Buch verfilmt werden soll! Den Gedanken hatte ich schon während des Lesens :-)

  • Für mich stellt sich die Frage, ob man ein solch intensives Buch überhaupt verfilmen kann. Schafft es ein Film diese erzählerische Atmosphäre und Dichte einzufangen? Unabhängig davon muss es für eine Autorin oder einen Autoren natürlich ein echtes Highlight sein, wenn das eigene Werk verfilmt wird. Insofern schieb ich meine leichte Skepsis mal in den Gedankenschuppen und freu mich für Nina. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Mondspielerin


    - "Erweiterte Ausgabe" heißt in dem Fall - und es ist für den Verlag ein totales Novum – mit Broschurklappe beim Taschenbuch, in die Quotes/Blrubs/Testimonials (Also, Auszüge aus Kritiken) eingearbeitet sind, ein größeres Bild, Interview, Zusatztexte wie Bretagne A-Z, längerer U2/U3-Klappentext uswusf. Wie eine CD mit Bonusmaterial, so stellten die Verlagskollegen sich das vor.


    Eure Nina
    (George, Mondspielerin)


    Hallo Nina,


    vielen Dank für die Infos. :wave


    Auf eine Verfilmung bin ich jetzt schon gespannt. Ich muss noch überlegen, welche Schauspielerin ich mir für die Rolle der Marianne vorstellen könnte. :gruebel

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Für mich stellt sich die Frage, ob man ein solch intensives Buch überhaupt verfilmen kann. Schafft es ein Film diese erzählerische Atmosphäre und Dichte einzufangen? Unabhängig davon muss es für eine Autorin oder einen Autoren natürlich ein echtes Highlight sein, wenn das eigene Werk verfilmt wird. Insofern schieb ich meine leichte Skepsis mal in den Gedankenschuppen und freu mich für Nina. :wave


    Ich denke auch, dass es nicht einfach wird, dieser Geschichte in einer Verfilmung gerecht zu werden. Die Gedanken- und Gefühlswelt scheint mir fast zu komplex, um dort richtig herauszukommen :gruebel. Möglicherweise wird es dann ähnlich wie die Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen. Außerdem habe ich es prinzipiell weniger mit Filmen als mit Büchern :grin.


    Obwohl das andere Cover ganz hübsch ist, finde ich das tatsächliche sehr viel passender. Mit dem anderen Bild hätte ich sofort eine Geschichte a la Maeve Binchy oder Marcia Willet assoziiert, die ja auch nicht übel sind, aber doch ein bisschen anders, vor allem sprachlich.

  • Liebe Nina, danke für Deine zusätzlichen Infos. "Die Pension am Ende der Welt" hätte mir auch gefallen, aber mit dem Cover hätte ich es eher in die Kategorie leichter Sommerroman eingeordnet. Auf den Namen der Schauspielerin bin ich schon gespannt, ich habe jetzt so direkt niemandem im Kopf.
    Eine Frage hätte ich an Dich, Nina: ist der Name der Hauptfigur willkürlich gewählt oder ist die Referenz auf die französische Nationalfigur beabsichtigt?

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)