'Die Mondspielerin' - Seiten 001 - 079

  • Das Äussere des Buches ist ansprechend, die Farben harmonieren und ich mag sie gern. Auch diese Coverklappen finde ich immer wieder sehr praktisch und setze sie gern als Lesezeichen ein.
    Wir lernen Marianne kennen, eine 60jährige Norddeutsche, die mit ihrem etwas stoffelig wirkenden Ehemann Lothar Urlaub in Paris macht.
    Aus ihrer Sicht erhalten wir einen Eindruck der von seiner Seite aus wohl gleichgültig und lieblos gewordenen Ehe. Manchmal kommt mir Marianne aber fast ein wenig zu (hier fehlt mir ein Wort: eine Mischung aus "leidend", "beschwerdeführend" und "jämmerlich") wehleidig (?) herüber, ich meine, zu einer unglücklichen Ehe gehören doch zwei Menschen... da gibts ein schönes Sprichwort aus Frankreich... sinngemäß: Der eine, der schlägt, der Andere, der das Spiel mitmacht und die Wange hinhält.
    Jedenfalls will Marianne der Ehe und dem Leben an sich ein Ende setzen und sich in der Seine ertränken. Das geht schief, sie wird gerettet und als verhinderte Selbstmörderin erst einmal in die Psychiatrie eingeliefert. Sie findet im Krankenhaus eine bemalte Kachel, die ihr ihrer Meinung nach einen Weg zu weisen scheint. Es gelingt ihr die Flucht und sie kommt mit einigen Umwegen und Zufällen tatsächlich in dem auf der Rückseite der Kachel genannten Ort Kerdruc an.
    Zwei kleine Dinge sind mir aufgefallen: M. E. müsste es besser statt "Verderbe" "Verdirb" heißen, und statt "wegen dem" "dessentwegen" (wurde mir jedenfalls mal eingetrichtert*g*).
    Bis jetzt gefällt mir das Buch recht gut, es erinnert mich von der Ausrichtung her ein wenig an den tollen Film mit Marianne Sägebrecht "Out of Rosenheim", wenn dort auch kein geplanter Selbstmord vorkam, wenn ich mich richtig erinnern kann...

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich muss gestehen, dass ich schon mit den Hufen gescharrt habe, bis es hier losgeht :-)
    Da ich meinen vorherigen Roman am Samstag ausgelesen hatte, bin ich mit der Mondspielerin angefangen und.... konnte nicht mehr aufhören.
    Nun muss ich sehen, dass ich meine Eindrücke hier gemäß den Abschnitten aufteile ;-)


    Die 60-jährige Marianne lebt mit ihrem Mann Lothar, der mir auf Anhieb unsympathisch ist, in einer unglücklichen, langjährigen Ehe. So beschließt sie, dieser ausweglosen Situation zu entfliehen und ihr Leben zu beenden. Und zwar ausgerechnet in der "Stadt der Liebe"- in Paris.
    Marianne stürzt sich in die Seine, wird gerettet und findet sich in der Psychiatrie wieder. Im Schwesternzimmer fällt ihr eine gemalte Kachel in die Hände und der abgebildete Ort "Port de Kerdruc" übt eine eigenartige Faszination auf sie aus.
    Marianne macht sich auf den Weg, gelangt auf Umwege tatsächlich in die malerische Hafenstadt und findet per Zufall direkt eine Stelle als Köchin.


    In diesen Roman bin ich direkt eingetaucht. Mir gefällt die bildhafte Sprache, ich sehe die Schauplätze vor meinem geistigen Auge und Mariannes Tristesse, die sie in ihrer Ehe erlebt, wird gut spürbar. "Zu wehleidig", wie Maikäfer das empfand, kommt Marianne bei mir nicht rüber. Sie hat ja bei Lothar auch einiges auszuhalten.


    @ maikaefer,


    Das Wort "dessentwegen" habe ich ehrlich gesagt, noch nie verwendet. Es hört sich für mich irgendwie an, wie aus einer anderen Zeit. Sagt man das heute noch? Wo steht denn der Satz, den du kritisierst? So ohne Zusammenhang kann man schlecht was dazu sagen.

  • Zitat

    Original von maikaefer
    ...
    Aus ihrer Sicht erhalten wir einen Eindruck der von seiner Seite aus wohl gleichgültig und lieblos gewordenen Ehe. Manchmal kommt mir Marianne aber fast ein wenig zu (hier fehlt mir ein Wort: eine Mischung aus "leidend", "beschwerdeführend" und "jämmerlich") wehleidig (?) herüber, ich meine, zu einer unglücklichen Ehe gehören doch zwei Menschen... da gibts ein schönes Sprichwort aus Frankreich... sinngemäß: Der eine, der schlägt, der Andere, der das Spiel mitmacht und die Wange hinhält. ...


    @Maikäfer
    Marianne hat vor 41 Jahren geheiratet. Sie stammt aus einem kleinen Dorf, in dem Werte und Traditionen geachtet wurden. Vermutlich kommt sie gar nicht auf den Gedanken, ihrem gefühlskalten Gatten die Scheidungspapiere unter die Nase zu halten. Zudem ist sie extrem leidensfähig. Selbst jetzt nimmt sie es in Kauf, die Schmerzen des Selbstmords auf sich zu nehmen als ihrem Kerl mal ordentlich den Marsch zu blasen.


    Ich glaube auch nicht, dass die Ehe erst lieblos geworden ist. Auf Seite 32 sagt Marianne "... Mein Mann hat weder meine Seele berührt, noch meinen Körper verzaubert. ...". An den Worten im Krankenhaus kann man ja auch eine Menge ablesen. Du springst alleine, ich fahr alleine. Würde man sich nicht normalerweise um eine liebe Ehefrau kümmern, wenn sie im Ausland im Krankenhaus liegt - egal aus welchen Gründen?


    @all
    Der Schreibstil lässt einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe vorhin nur kurz anlesen wollen, wie es so losgeht und bin schon am Ende des ersten Abschnitts. Es verspricht, spannend zu werden. Mariannes Eigenschaften treffen nun auf das französische Savoir-vivre und es wird bestimmt noch häufiger für Marianne etwas zum Lernen da sein und sie muss auch über ihren Schatten springen. Ich gönne ihr aber ihr neues Leben fern von diesem geizigen Egoisten.

  • Zitat

    Original von Roma
    "Zu wehleidig", wie Maikäfer das empfand, kommt Marianne bei mir nicht rüber. Sie hat ja bei Lothar auch einiges auszuhalten.


    @ maikaefer,


    Das Wort "dessentwegen" habe ich ehrlich gesagt, noch nie verwendet. Es hört sich für mich irgendwie an, wie aus einer anderen Zeit. Sagt man das heute noch? Wo steht denn der Satz, den du kritisierst? So ohne Zusammenhang kann man schlecht was dazu sagen.


    "Wehleidig" war ja, wie ich schrieb, auch nur eine "Notformulierung".
    Und auszuhalten haben... wie gesagt, es gehören immer zwei dazu. Sie hätte doch schon eher etwas unternehmen können und nicht erst so lange warten, bis ihr nur noch die Seine als "Ausweg" bleibt.
    "Dessentwegen" und "deretwegen" würde ich beim Sprechen auch eher weniger verwenden (vor allem das Erstgenannte), wurde mir aber von Eltern und Lehrerin mal eingehämmert, hat was mit Genitiv zu tun: WESwegen sprang sie in die Seine? DES Mannes wegen (und nicht: wegen dem Mann).
    Und was das "Verdirb" angeht... Ich wurde jedesmal beim Monopolyspielen darauf hingewiesen, dass es nicht heißt:
    "Gehe in das Gefängnis
    Begebe dich direkt dort hin"
    (wie es auf dem Spielfeld stand) heißt, sondern
    "Begib dich direkt dorthin"
    Da bleibt so was hängen :grin (und man muss aufpassen, nicht "klugscheißernd" jemanden zur Unzeit darauf hinzuweisen, einen Chef oder so, nur, weil es einfach in einem "drinsteckt" :lache.
    Die Seitenzahlen... hab ich verschlampt... und die Stellen eben leider nicht mehr gefunden.
    Aber noch etwas zum Ortsnamen: M. E. heißt es nur Kerdruc. Das "Port de" hatte ich eher als Hinweis auf der Kachel verstanden, dass das Bild eben den Hafen von Kerdruc zeigt.
    :wave


    Zitat

    Original von Büchersally
    @Maikäfer
    Marianne hat vor 41 Jahren geheiratet. Sie stammt aus einem kleinen Dorf, in dem Werte und Traditionen geachtet wurden. Vermutlich kommt sie gar nicht auf den Gedanken, ihrem gefühlskalten Gatten die Scheidungspapiere unter die Nase zu halten. Zudem ist sie extrem leidensfähig. Selbst jetzt nimmt sie es in Kauf, die Schmerzen des Selbstmords auf sich zu nehmen als ihrem Kerl mal ordentlich den Marsch zu blasen.


    Ich glaube auch nicht, dass die Ehe erst lieblos geworden ist. Auf Seite 32 sagt Marianne "... Mein Mann hat weder meine Seele berührt, noch meinen Körper verzaubert. ...". An den Worten im Krankenhaus kann man ja auch eine Menge ablesen. Du springst alleine, ich fahr alleine. Würde man sich nicht normalerweise um eine liebe Ehefrau kümmern, wenn sie im Ausland im Krankenhaus liegt - egal aus welchen Gründen?


    Ja, das Alter und die Herkunft muss man berücksichtigen.
    Ich bezweifele auch nicht, dass die zwei von Anfang an möglicherweise gar nicht zueinander gepasst haben. Aber ist das dann nicht BEIDER "Schuld"?
    Kann sie sich nach der Hochzeit zurücklehnen und sagen (überspitzt ausgedrückt): "So, nun berühr mal meine Seele!"? Und jetzt schildert sie sich als ungeliebte, nicht ausreichend gewürdigte Frau. Das ist mir zu einseitig und zu passiv. Ich sage ja nicht, dass ich an ihrer Stelle zu 100% anders reagiert haben könnte, so etwas kann man nie sagen. Aber ich sage, dass mir ihre Art irgendwie gegen den Strich geht. Sein Verhalten im Krankenhaus wiederum hat "meine Seele unangenehm berührt" :-)

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Zitat

    Original von maikaefer
    Manchmal kommt mir Marianne aber fast ein wenig zu (hier fehlt mir ein Wort: eine Mischung aus "leidend", "beschwerdeführend" und "jämmerlich") wehleidig (?) herüber, ich meine, zu einer unglücklichen Ehe gehören doch zwei Menschen... da gibts ein schönes Sprichwort aus Frankreich... sinngemäß: Der eine, der schlägt, der Andere, der das Spiel mitmacht und die Wange hinhält.


    Sicher gehören immer zwei Menschen dazu; aber wenn man in einer konservativen Zeit aufgewachsen ist (das müssen hier die Sechziger gewesen sein) dann sieht aus heutiger Sicht vieles anders aus. Wo man heute sagt, dann hätte sie ihren Mann verlassen müssen, da war das damals - auch eben auch in den Siebzigern - fast ein vollständiges "No-Go". Die Frauen waren halt nicht - bis auf wenige Ausnahmen - gerade emanzipiert und es galt eben, und das nicht nur sinnbildlich, die Institution des "Herren im Haus".


    Und für Frauen die nunmehr so um die 60 Jahre alt sind, ist es eben verdammt schwer den Absprung zu finden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.


    Nina George hat die Figur der Marianne ausgesprochen gut und realitätsnah gezeichnet.


    Bitte meine Einmischung zu entschuldigen, bin schließlich nicht Teilnehmer dieser Leserunde - aber das Buch hat mir großartig gefallen, so dass ich an den Meinungen von anderen Lesern sehr interessiert bin. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Voltaire ()

  • Ich empfinde den Schreibstil auch als sehr angenehm.
    Mariannes Gedanken und Gefühle konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ich denke auch, dass sie es einfach nicht geschafft hat ( zu dieser Zeit hat man seinen Mann nicht verlassen, schon gar nicht auf dem Lande ) sich aus dieser unglücklichen Ehe zu lösen.
    Auch jetzt, mit 60, sieht sie nur den Tod als Ausweg.


    Aber bei mir sitzt Marianne momentan im Zug und fährt Richtung Meer.............ich bin gespannt. :-)

  • @Maikäfer
    Da hat sich niemand nach der Hochzeit zurückgelehnt und nun "so mach mal" gedacht. Die beiden sahen sich in ihren Rollen und haben so gelebt, wie es ihre Erziehung und ihre Umgebung von ihnen erwartet haben. Er hat sie versorgt, dafür hat sie ihm das Leben angenehm gemacht. Ein Ausbrechen aus diesen Normen ist für Marianne schonmal wegen dem Finanziellen schwer. Dazu kommt, dass sie dann als "Geschiedene" auch von allen anderen gemieden wird. Sie müsste also mittellos und fern der Heimat ein neues Leben anfangen. Eigentlich genau so, wie sie es jetzt in Kreduc vorhat.

  • @ Voltaire:
    " Wo man heute sagt, dann hätte sie ihren Mann verlassen müssen, da war das damals - auch eben auch in den Siebzigern - fast ein vollständiges "No-Go". "


    Aber sie hätte ihn doch nicht gleich verlassen müssen, sie hätte zumindest einmal versuchen können, darüber zu reden. Also, nicht über das Verlassen, sondern über das Zusammenleben. Sich eigene Interessen suchen, die sie ausfüllen könnten, Hobbies... Diese Kluft von jahrelangem "Erdulden" und nun gleich "Alles wegschmeißen" und vor allem das Selbstmitleidige Schuld-allein-bei-ihm-Suchen - die irritieren mich ein wenig.
    Ich sage deshalb nicht, dass ich sie nicht mag. Oder dass sie unglaubwürdig gezeichnet ist. Vielleicht habe ich mich einfach in ihre Rolle versetzt und fühle mich darin unwohl.
    Auf jeden Fall, und das ist auch an Rosenstolz und Büchersally gerichtet, auf jeden Fall liefert Marianne eine Menge Stoff zum Nachdenken - und das ist doch schon mal die "halbe Miete" eines guten Buches.
    Und noch einmal nur an Voltaire: Misch dich gern weiter ein! :-)
    :wave


    EDIT: Ja, Rosenstolz, aber seit dem 42. Geburtstag sind fast zwei leere Jahrzehnte vergangen.... Tragisch!

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()


  • maikaefer
    Ich bin ja selbst quasi in Mariannes Alter. Aus der heutigen Sicht sieht man die Dinge sicher ganz anders. Damals aber, als Marinanne in ihrer Ehe "seelisch" misshandelt wurde, da war das - es ist leider so - für viele Normalität. Und die Frauen haben oft nur gefühlt dass da was falsch lief, konnten es aber oftmals gar nicht erklären; es war "mehr nur so irgendein Gefühl".
    Der Mann war der Versorger und der Chef der Familie, die Frau war die Mutter und der Lakei der Familie. Diese starren Positionen begannen sich wirklich erst in den Achtzigern etwas zu lockern - und selbst heute finden wir sie noch.
    Marianne verhält sich in meinen Augen völlig normal. Sie will ausbrechen, sieht dabei aber nur - den schlechtesten - Ausweg. Es ist auch niemand da, der ihr die notwendigen Hilfestellungen gibt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von maikaefer


    EDIT: Ja, Rosenstolz, aber seit dem 42. Geburtstag sind fast zwei leere Jahrzehnte vergangen.... Tragisch!


    Es steht ja schon auf Seite 7/8 wie sie sich fühlt:
    "Die Unendlichkeit war wie ein einziger, grauer Tag vergangen."


    Sie war einfach nicht in der Lage, etwas zu ändern. Vielleicht wollte sie es bis jetzt auch gar nicht.

  • Mariannes passives Verhalten geht meiner Meinung nach bis in ihre Kindheit zurück. Der Vater ist aus dem Glockenturm gefallen und die Mutter gab ihm die Schuld. In der Ehe der Eltern und im Verhältnis von Mariannes Mutter zu Marianne gab es offenbar die gleiche Dominanz wie sie Marianne in ihrer Ehe erlebt. Irgendwo stand sinngemäß auch etwas von der seelischen Demütigung durch die Mutter.
    Wenn man dieses "ich hab Recht und Du nicht" immer vorgelebt bekommt, bricht man im späteren Leben auch zu 99 % nicht aus diesem Muster aus. Oder eben sehr, sehr spät im Leben.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    @Maikäfer
    Da hat sich niemand nach der Hochzeit zurückgelehnt und nun "so mach mal" gedacht. Die beiden sahen sich in ihren Rollen und haben so gelebt, wie es ihre Erziehung und ihre Umgebung von ihnen erwartet haben. Er hat sie versorgt, dafür hat sie ihm das Leben angenehm gemacht. Ein Ausbrechen aus diesen Normen ist für Marianne schonmal wegen dem Finanziellen schwer. Dazu kommt, dass sie dann als "Geschiedene" auch von allen anderen gemieden wird. Sie müsste also mittellos und fern der Heimat ein neues Leben anfangen. Eigentlich genau so, wie sie es jetzt in Kreduc vorhat.


    Mittellos eher nicht. Voltaire möge mich berichtigen, wenn ich falsch liege, aber die dürften sich durch Lothars Karrigkeit ein gutes Polster angespart haben. Auch wenn die Ehefrau nicht gearbeitet hat, müsste sie einen ordentlichen Teil abbekommen.


    http://dejure.org/gesetze/BGB/1378.html

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Mittellos eher nicht. Voltaire möge mich berichtigen, wenn ich falsch liege, aber die dürften sich durch Lothars Karrigkeit ein gutes Polster angespart haben. Auch wenn die Ehefrau nicht gearbeitet hat, müsste sie einen ordentlichen Teil abbekommen.


    Wahrscheinlich ja. Gerade die "damaligen" Ehen wurden als Zugewinngemeinschaften geschlossen. Sie wäre als nicht mittellos gewesen, denn wie Bouqui schon richtig vermutet, müsste da eine Menge angespart worden sein, bei dieser fast schon pathologisch anmutenden Knickerigkeit.. :wave


    Und nun werde ich aber wieder tintenpisserig. Sorry, tut mir leid - aber auch ich kann nicht aus meiner Haut. :grin


    Wenn ich es richtig verstanden habe, dann war der Mann von Marianne Stabsfeldwebel und Spiess. Der Spiess "Mutter der Kompanie") einer Kompanie (also der Kompaniefeldwebel) ist aber ein Hauptfeldwebel (BesGrp A 8 mit Spiesszulage). Ein Kompaniefeldwebel ist vergleichbar mit einem Geschäftsstellenleiter. Zudem müsste er nach seinem Status jünger als Marianne sein. Denn ein Berufssoldat wurde früher mit 52 Jahren heute mit 55 Jahren pensioniert. Nun ist mir aber nicht erinnerlich ob er noch im aktiven Dienst steht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Lothar war Oberstabsfeldwebel, mit der Karriereleiter beim Bund kenne ich mich nicht aus.
    Ich denke aber, daß die beiden nicht arm sind, Lothar ist einfach extrem geizig und hortet die Kohle.


    Marianne gibt Lothar nicht allein die Schuld.


    Seite 10

    Zitat

    Lothar. Es wäre einfach gewesen, ihm die Schuld zu geben.Doch so einfach war es nicht.

  • Zitat

    Original von evelynmartina
    Lothar war Oberstabsfeldwebel, mit der Karriereleiter beim Bund kenne ich mich nicht aus.


    Es gibt Unteroffiziere ohne und mit Portepee (Portepee = Degengehenk)


    Ohne Portepee:
    Unteroffizier
    Stabsunteroffizier


    Mit Portepee:
    Feldwebel
    Oberfeldwebel
    Hauptfeldwebel
    Stabsfeldwebel
    Oberstabsfeldwebel


    Stabs- und Oberstabsfeldwebel können auch zu Offizieren in den fachtechnischen Dienst berufen werden, allerdings können sie da nur bis zum Hauptmann aufsteigen.


    Herzliche Grüße
    vom Eulenforum-Klugscheisser..... :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.