'Die Mondspielerin' - Seiten 283 - Ende

  • Habe diesen Abschnitt nun auch beendet und bin begeistert über dieses Ende.


    Ich war zuerst entsetzt, dass Marianne mit Lothar wieder zurück in ihr altes Leben geht. Zum Glück besinnt sie sich rechtzeitig und bleibt in Paris ohne ihren Mann. Der hat sie übrigens - meiner Meinung nach - gar nicht verdient.


    Die Überraschung gelingt Marianne, als sie in einem roten Kleid bei der Vernissage auftaucht. Sie hat doch noch rechtzeitig erkannt, wo sie hingehört.


    Leider ist dieses schöne Buch nun zu Ende. Hätte ewig weiterlesen können.


    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von Suzann


    Das ist mir auch aufgefallen. Marianne hat soviele Stärken und Fähigkeiten. Warum sie jahrelang ihr Licht so unter Lothars Scheffel gestellt hat, habe ich nicht kapiert. Das ein einfältiges kleines Hausmütterchen sich 40 Jahre lang von einem dominanten Ehemann herumkommandieren lässt, kann ich nachvollziehen. Marianne ist das aber ganz und gar nicht.



    Liebe Suzann,
    liebe Sandrah,


    Marianne hat schon als junges Mädchen ihrer Großmutter, Hebamme, assistiert (Das zu Sandrahs Einwurf).
    Und das zweite:
    Die Angst vor der eigenen Stärke ist ein Phänomen, das viele Frauen im Klammergriff des (Selbst)Kleinmachens gefangen hält.
    Ihnen ist es unangenehm, stark oder stärker zu sein als andere; sie halten es für einen unliebbaren Faktor ihrer Wesenshaftigkeit.
    Plus: Es gibt Situationen im Leben, in denen sich das erste Mal zeigt, welchen Kern ein Mensch überhaupt hat. Meist erst dann, wenn er (Selbstgesteckte) grenzen überschreitet, ob freiwillig oder gezwungen (Bei Katastrofen etwa).
    Wer nur in dem bekannten kleinen Leben hockt, weiß oft gar nicht, was in ihm steckt.
    Ich weiß, das gilt für sehr viele Persönlichkeiten, denen ich täglich begegne: sie fahren mit halber Kraft und wissen es nicht.


    Liebe Grüße in die so langsam ausklingende Leserunde -


    :Nina Mondspiel

  • :wave


    Liebe Mondspielerin,


    ich stimme Dir zu, viele Menschen wissen gar nicht was eigentlich in ihnen steckt und manchmal entdecken sie es nie.


    Außerdem wollte ich mich für Deine nette und unerwartete Begleitung durch die Leserunde bedanken.


    Viele Grüße :wave

  • Ich bin jetzt auch durch. Muss das Buch auch erstmal sacken lassen und möchte auch gar nicht mehr so viel dazu schreiben.
    Es wurde eh schon alles gesagt.


    Abschließend möchte ich mich einfach bei Nina bedanken. So ein schönes Buch mit so vielen Weisheiten, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen und fand es einfach nur atemberaubend. Auch für mich ein Highlight des Jahres!

  • Bin nicht sicher, ob noch jemand hier reinschaut... Aber ich habe mich gerade gefragt, ob das Buch nun verfilmt wird. Ich glaube gelesen zu haben, dass die vorgesehene Schauspielerin abgesagt hätte. Oder habe ich das falsch verstanden?


    Heute habe ich im TV einen Bericht über Prominente gesehen, die viel Pecht hatten. Dabei wurde auch Bettina Kenter vorgestellt - und ich musste an "unsere" Marianne denken. Irgendwie könnte ich mir sie in dieser Rolle ganz gut vorstellen. :-)


    Das wollte ich nur noch loswerden... :grin

  • Begeistert, verträumt, traurig (weil zuende) und irgendwie hoffnungsfroh, so fühle ich mich gerade. :-]


    Obwohl leicht esotherisch angehaucht (was normalerweise nicht so meins ist), hat mir das Buch außerordentlich gut gefallen. Vielleicht weil die Hauptaussage eine andere war und die mystischen Einflüsse zwar vorhanden, aber nicht Überhand nahmen... andererseits lädt der Schauplatz natürlich dazu ein, Mythen und Legenden, besondere Gaben usw. einzuflechten.


    Mein Kritikpunkt im letzten Abschnitt hat außer mir offensichtlich niemanden gestört. Wie schon im letzten (oder wars im vorletzten) Abschnitt war mir die Szene auf dem Fluss zu viel... Womit soll der Brief denn geschrieben sein und was ist das für ein Papier, das minutenlang im Fluss schwimmt, gerettet werden kann und dann noch leserlich ist? Gefiel mir leider gar nicht, da kann ich schon viel eher mit dem Kater Max leben, der Marianne zu dem Parkplatz führt, wo Claudine in den Wehen liegt. An dieser Stelle habe ich mich nur gefragt, wie Marianne wohl noch zwischen Claudine und das Lenkrad passte. :-)
    Zu Anfang war ich dann ein wenig enttäuscht von Marianne, dass sie ihr neues Ich so schnell wieder aufgibt, sich selbst also... und wieder zu Lothars Marianne wird. Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, dass der Roman damit endet, dass sie wieder zusammen in Celle leben, aber dass sie erst wieder an Mariannes Scheidepunkt zwischen Leben und Tod in Paris ankommen müssen, damit sie begreift, habe ich nicht gedacht. Aber diese Lösung gefiel mir unheimlich gut und auch die Tage, die Marianne dann in Paris allein verbringt, dass sie dieses rote Kleid kauft und sich ein Fahrrad mietet, um damit die Stadt zu erkunden, um sich selbst zu fühlen, das gefiel mir sehr. :-]


    Ein absolut schönes Buch mit vielen kleinen Lebensweisheiten, die man sich selbst immer mal wieder vor Augen halten muss - toll, wirklich.

  • So, nun habe ich das Buch dann doch relativ zügig bwz. am Stück fertig gelesen. Eine eigentlich schöne Geschichte um eine Frau, die erst in der zweiten Lebenshälfte ihren eigentlichen Weg macht. Mariannes GEschichte fand ich sehr berührend, und auch das Leben und die Menschen in der bretagne sehr gut dargestellt.
    Was mich persönlich am Ende störte war dieses "zuviel" auf einmal: Marianne als Sterbebegleitung, als Gebrutshelferin ...Das war mir too much...
    Toll hingegen fand ich ihre Konflikte dargestellt, ihr Kampf mit sich selbst und ihrem alten Ich. Ich bin froh, das Marianne gewonnen hat!
    Abgesehen von dem dick aufgetragenen Ende und den zig französischen Einschüben welche ich leider meist nicht verstand, fand ich es doch ein gelunges Buch.