'Die Mondspielerin' - Seiten 283 - Ende

  • Noch eine kleine Anmerkung zum Schluss des Buches: das Interview und Bretagne A-Z ist bestimmt sehr interessant, ich habe allerdings bisher nur die ersten Zeilen gelesen. Direkt im Anschluss an den letzten Satz dieses wunderbaren Buches hat es mich erschlagen.


    Zitat

    Original von evelynmartina
    Nachtgedanken


    Ich möchte das nicht nur an einer Beziehung festmachen. Beziehungen gab es im Roman von Anfang ja nur zwei (Marianne und Lothar, Pascale und Emile, beide krank), sondern an überwiegend unglücklichen, unzufriedenen Menschen, die sich nach Liebe und Geborgenheit sehnen, und das war mir etwas zu geballt.


    Aber der Ausblick am Ende lässt auf Glück hoffen. ;-)


    Ich Blindfisch habe natürlich überlesen, dass Du geschrieben hast "n der ganzen Geschichte". Ich habe es irgendwie nur auf den Schluss bezogen. Aber auch im Laufe des Romans habe ich eine "intakte" oder "perfekte" Beziehung nicht vermisst, denn die gibt es meiner Meinung nach nicht. In einer Momentaufnahme ja, aber nicht von vorne bis hinten.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

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  • Marianne hält sich für eine Betrügerin und Hochstaplerin und scheint hin-und hergerissen zwischen ihrem Leben an Lothars Seite und dem in Kerdruc, wo sie sich selbst und ihre Liebe gefunden hat.
    Was treibt sie zunächst zurück zu Lothar? Pflichtbewusstsein? Sicherheit? Vertrautheit?
    Ich glaube, sie hat Angst vor der eigenen Courage bekommen.
    Und ich bin froh, dass sie letztendlich doch die richtige Entscheidung trifft und erkennt, dass sie an Lothars Seite auch jetzt nicht finden wird, was sie in den letzten 41 Jahren vermisst hat.


    Ein wunderschönes Buch und eine kurzweilige und nette Leserunde. Vielen Dank an alle Beteiligten. :wave

  • Danke, Nina, die Stelle hatte ich zwar gelesen, aber soo nicht umgesetzt. Selbstverständlich ergibt das einen Sinn!
    :anbet :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Dieses Buch ist eines der ganz wenigen, die ich erst einmal sacken lassen muss, um sie wirklich auskosten zu können. Es steckt weiter mehr darin, als die 330 Seiten vermuten lassen. Für mich war es ein ganz außergewöhnlich schöner Ausflug in die Bretagne, gespickt mit einer mutigen Frau und vielen netten Einheimischen, die ein abgerundetes Bild ergaben.


    Nina
    Vielen Dank für die ergänzenden Erklärungen und vor allem die Bilder.

  • Ich bin jetzt auch durch.


    Die abschließenden Szenen mit Lothar waren sehr wichtig für das Buch.
    Ihre erste Entscheidung am Anfang war spontan, jetzt hat sie den endgültigen Bruch mit ihm geschafft und ist frei.


    Die Passagen in der Galerie fand ich sehr gelungen, man konnte sich die Bilder sehr gut vorstellen.
    Dann ist auch der Epilog noch sehr poetisch gehalten.
    Ein guter Abschluß.


    Sehr interessant war dann auch noch das Interview!

  • In diesem letzten Abschnitt überschlagen sich die Ereignisse geradezu. Ich kann gar nicht auf alles eingehen, was mich beschäftigt. Am intensivsten hat mich wohl das Sterben von Sidonie berührt, Marianne weiss aufgrund ihrer Hospiztätigkeit genau was Sidonie sich eigentlich wünscht. "Ich habe vierhundertachtunddreißig Menschen sterben sehen. Keiner von Ihnen wollte dabei allein sein". Auch diese Szene wird unglaublich einfühlsam geschildert ohne jegliches Pathos.


    Das direkt anschließend geborene Mädchen atmet erst, als man ihr Sidonies Stein in die Hand drückt und Marianne (stumm) fragt: " Sidonie? Bist du es? Hier wird es mir zu viel mit der Symbolik - ein Leben geht, ein anderes kommt - und Marianne jedes Mal als zentrale Figur mittendrin. Ein bisschen weniger wäre für mich mehr gewesen - und glaubwürdiger.


    Auch beim nochmaligen Lesen habe ich nicht wirklich verstanden, warum Marianne plötzlich so von Zweifeln und Schamgefühlen geplagt wird, S. 297 ff. Warum glaubt sie , sie hätte alles etwas vorgemacht und gehörte nicht nach Kerdruc :gruebel? Hat Lothar das bei ihr ausgelöst und warum? Wo ihre Reife und Erkenntnis geblieben? Erst so viel später lösen sich diese Zweifel wieder auf und sie entscheidet sich doch für Yann und Kerdruc.


    Die wenigen kleinen Kritikpunkte verblassen neben dem Gesamteindruck - es war eine bewegende Geschichte, märchenhaft und realitätsbezogen zugleich, mit so vielen liebenswerten Charakteren, erzählt in einer wunderbaren Sprache. Dieses Buch bekommt einen lebenslangen Platz in meinem Bücherregal und ich werde es ganz bestimmt noch mindestens einmal lesen - und sicher ein paar Mal verschenken.

  • Die letzten beiden Abschnitte muss ich in einem besprechen, weil ich es alles in einem inhaliert habe und vergessen habe, auf die Abschnittstrennung zu achten.
    Ich muss gestehen, dass mir das Fest im Ganzen zu viel war.


    Lothar erscheint. Marianne tritt mit dem Akkordeon auf. Paul findet zurück zu seiner Ex. Simon zu Grete. Alain und Geneviève finden sich auch durch Mariannes Hilfe, Marianne begleitet Sidonie in den Tod, auf dem Rückweg begleitet sie noch schnell eine Geburt ...
    Das war mir alles zu schnell, zu viel und blieb mir dadurch alles zu oberflächlich. Ich fühlte mich wie in einem Film, in dem die Hauptdarstellerin von einem Höhepunkt in den nächsten hetzt; es hatte etwas ... Parodistisches. Das Echte ging für mich in diesen Szenen leider verloren (es kam aber nachher wieder zurück).
    Ich glaube, wenn Jeanremy und Laurine sich an dem Abend auch noch gefunden hätten, wäre ich ersthaft genervt gewesen.
    Sehr schön in diesem Abschnitt allerdings der Satz: "Ich habe vierhundertachtunddreißig Menschen sterben sehen." Sie hat keinen vergessen. Das finde ich schön.


    Bei der Geburt wurde Marianne mir dann zum ersten Mal wirklich unsymapthisch, und zwar direkt so richtig. Es mag daran liegen, dass ich selbst sowas wie eine verhinderte Hebamme bin, aber so, wie sie mit dieser Mutter umgegangen ist, das ging gar nicht. Ich fand sie Szenen schrecklich lieblos und respektlos, die Gebärdende schien nur noch auf eine Scheide reduziert und wurde "entbunden". Kein tröstendes Wort hat Marianne an sie gerichtet, keine Frage, was sie möchte und wie sie sich am wohlsten fühlen würde. Stattdessen wurde sie im Trubel auf den Küchentisch gelegt (?!) und Marianne greift ihr erstmal in die Scheide (was, wenn man genau sein mag, nicht geht, wenn der Damm sich schon wölbt, denn dann steckt da bereits der Kopf).
    Wo war da die sanfte, sensible Marianne hin? Wo kam dieser Oberschwester-Hildegard-Drachen plötzlich her? Nur, weil eine Frau ein Kind bekommt, muss man ihr doch nicht jegliche Achtung verwehren.
    Eine solche Geburtshelferin hätte ich mit Kinderkopf zwischen den Beinen zum Teufel gejagt und mein Kind unterm Tisch allein gekriegt. :hau
    Allerdings hat es mir dann auch wieder gut gefallen, dass endlich mal jemand das Rätsel um das "heiße Wasser" gelüftet hat. :lache


    Im weiteren Verlauf habe ich wie Lumos nicht ganz verstanden, was Mariannes plötzliche Zweifel an sich ausgelöst hat.
    Ich muss gestehen, dass mir Lothar hinterher immer sympathischer wurde. Nein, er hat sicher nicht alles richtig gemacht, aber im Rahmen seiner ganz eigenen Möglichkeiten wirklich umgedacht. Was sich ja auch daran zeigt, dass er sie letztlich hat gehen lassen.
    Und dann gefiel mir, dass Marianne nicht sofort wieder mit Tamtam in Kerdruc einmarschiert ist, sondern zunächst in Paris geblieben ist, um sich klar zu werden, was sie wirklich will.
    Auf der Ausstellung sieht sie Yann wieder und kann sich selbst durch seine Augen sehen :heisseliebe


    Trotz eines - für mich persönlich - etwas übergesprudeltem Schluss und - auch für mich persönlich - etwas zu viel Kitsch (darauf bezogen, dass jeder Topf in Kerdruc sein Deckelchen findet, bloß eine Mieze für Kater Max fehlte noch) ein wunderschönes Leseerlebnis, wobei ich besonders des sprachlichen Feinschliff betonen möchte. Das war mein erstes Buch von Nina George und aus der Bretagne, aber beides betreffend gewiss nicht mein letztes.

  • Ich bin auch durch :-]


    Ich musste heute morgen fertig lesen.


    Zum Schluss geht es mir ein bischen zu hoppla die hopp.


    Gut das Marianne den Kotzbrocken verlässt, der ändert sich nicht mehr. Der war nur so nett, weil er eifersüchtig war und er seine Marianne so nicht kennt.


    Die Geburt war mir zuviel alles kann Marianne nun doch nicht können und auch sie hat bestimmt Schattenseiten.


    Was ich gut fand war die Beichte.


    Und die blöde Tante die sie verpetzt hat :hau, heftig der blöde Lothar der sie für verwirrt hinstellt in dem Fernsehgesuche. Welch Dramatik.


    Ich muss mich nun erstmal sammeln.

  • Zitat

    Original von schnatterinchen


    Gut das Marianne den Kotzbrocken verlässt, der ändert sich nicht mehr. Der war nur so nett, weil er eifersüchtig war und er seine Marianne so nicht kennt.


    Wohl kaum ein Leser hat auch nur einen Augenblick gedacht, dass sie wirklich bei Lothar bleibt.
    Selbst wenn man mal überlegen konnte, ob Lothar doch auch positive Seiten haben könnte, hat die Autorin dem wieder einen Dämpfer verpasst. Zum Beispiel wenn Marianne über die Änderungen ihres Lebens nachdenkt und Lothar wieder einmal nichts mitbekommt, stattdessen in seiner Zeitschrfit AutoMotorSport blättert. (S.304).
    Bloß gut, dass Marianne sich dann schnell wieder gegen ihn entschieden hat. Nicht auszudenken, wenn sich dass wieder noch Jahre hingezogen hätte.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Wohl kaum ein Leser hat auch nur einen Augenblick gedacht, dass sie wirklich bei Lothar bleibt.
    Selbst wenn man mal überlegen konnte, ob Lothar doch auch positive Seiten haben könnte, hat die Autorin dem wieder einen Dämpfer verpasst. Zum Beispiel wenn Marianne über die Änderungen ihres Lebens nachdenkt und Lothar wieder einmal nichts mitbekommt, stattdessen in seiner Zeitschrfit AutoMotorSport blättert. (S.304).
    Bloß gut, dass Marianne sich dann schnell wieder gegen ihn entschieden hat. Nicht auszudenken, wenn sich dass wieder noch Jahre hingezogen hätte.


    Na das Leid hätten wir dann nicht erfahren irgendwann ist auch das Beste Buch mal zuende ;-) :lache

  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    Nun hab ich übrigens auch gegoogelt wer als Hauptdarstellerin in Frage kommt und DAS kann ich mir gar nicht vorstellen :gruebel


    Wer ist es denn? :gruebel

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Hat hier eigentlich schon jemand etwas zu den mystischen Bezügen geschrieben :gruebel? Mal mehr, mal weniger zwischen den Zeilen wird Marianne als eine "weiße Hexe" bezeichnet, viele der Bretonen sehen in ihr eine Nachfolgerin Pascales (auch eine weiße Hexe?). Es gab auch irgendwo Andeutungen, dass ihr ungewöhnliches Mal auf eine mögliche Verbindung zu den Nachkommen keltischer Druiden hinweisen könnte, u. a. auf S. 324. Immer wieder gibt es diese kleinen Hinseise, meist wenn sie mit Pascale zusammen ist. Aber auch, als Claudine Mariannes Hand auf ihren Bauch legt und von ihr wissen will, ob es ein Mädchen oder Junge wird (S.282).


    Das ist mir gestern Abend im Bett alles noch mal so durch den Kopf gegangen, vielleicht hat Nina sie aus diesem Grund zum Schluss des Buches quasi zeitgleich als Sterbebegleiterin und Geburtshelferin auftreten lassen. Um den Fokus auf diese mystisch helfende und heilende Seite von ihr zu richten. Die dem Aberglauben nicht völlig abgeneigten Bretonen spüren diese Fähigkeiten in ihr und nehmen sie vielleicht auch deshalb so bereitwillig auf. In der prallen Fülle der Geschichte geht dieser Aspekt ein bisschen unter - oder meint ihr, ich bin da auf dem Holzweg und interpretiere völlig falsch?


    Auf jeden Fall stimme ich Bouquineur voll und ganz zu - dieses Buch muss man mit dem Herzen lesen, nicht mit dem Verstand. Hier jede Szene auf Glaubwürdigkeit zu untersuchen nähme einem die Freude.

  • Nein, was hatte ich für einen Wutanfall, als das passierte, was ich schon befürchtete, seitdem Marianne die Postkarte an Grete schreibt. Der gutaussehende Lothar im grauen Anzug mit Bundeswehranstecker taucht im Ar Mor auf. Die neue Marianne gefällt ihm. Wollte er zuerst seine Ehefrau wieder an ihren Platz zurückholen, will er jetzt die schöne, interessante Marianne haben. Und was macht die du... K.... grrrrrr. Geht die doch tatsächlich mit Lothar.
    Alle wissen, das Kerdruc der Ort und die Gemeinschaft ist, zur der sie passt und gehört. Colette, Jeanremy, Emile, Grete, Simon, Geneviève, die Leser, allen ist das klar, nur sie selbst traut es sich nicht zu. Sie fällt in alte Gewohnheiten zurück, will 41 Jahre nicht hinter sich lassen, wertlos machen. Wenn sie Lothar jetzt verliese, dann gestünde sie sich ja ein, dass diese 41 Jahre vergeudet waren und wer will das schon gerne.


    Aber Marianne ist ein bisschen wie ich und hat ja schon einmal bewiesen, dass man den halsüberkopf eingeschlagenen Weg nicht fortsetzen muss, deswegen hatte ich ein wenig Hoffnung. Die Ereignisse/Gefühle haben sie überrumpelt, sie ist erstmal geflüchtet, den falschen, leichten Weg gegangen. Doch während ihrer kopflosen Flucht funkt ihr Unterbewußtsein hartnäckig eine unmissverständliche Botschaft durch. Und endlich wird es ihr klar und sie macht das Richtige. Erleichterung. Ich glaube, ich hätte das schöne Buch zerfetzt, wenn sie bei Lothar geblieben wäre. Marianne hatte so Recht, als sie zu Lothar sagte: "Du bist, wie du bist, ich bin, wie ich bin, wir passen nicht zusammen, das ist alles."


    Yann hat großes Verständnis für Mariannes Zerissenheit. Nach ihrer ersten Flucht, muss sie nicht zum ihm zurückkommen. Er findet Sie. [URL=http://www.google.de/imgres?imgurl=http://static.panoramio.com/photos/original/5191418.jpg&imgrefurl=http://www.panoramio.com/photo/5191418&usg=__TaYKSTVmVnA7OoZpg7OQxRFh7zk=&h=1704&w=2272&sz=1986&hl=de&start=0&sig2=1KxKD9x-EYzntbamHNpS2A&zoom=1&tbnid=7zcIGLv9ch4vzM:&tbnh=140&tbnw=178&ei=AvgyTuyUCofDtAaiiPToBg&prev=/search%3Fq%3Dplage%2Btahiti%2Bstrand%2Bfrankreich%26um%3D1%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26hs%3DHAD%26sa%3DN%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26biw%3D1680%26bih%3D892%26tbm%3Disch&um=1&itbs=1&iact=hc&vpx=1376&vpy=396&dur=2297&hovh=194&hovw=259&tx=149&ty=120&page=1&ndsp=39&ved=1t:429,r:22,s:0]Am Plage Tahiti[/URL]. Beim Akkordeonspielen. Und steckt ihr eine weiße Rose in den Sand. Was für eine romantische Szene. Und er nimmt sie ein zweites Mal, ohne Vorwürfe, als sie zu ihm zurückkommt und endlich ein rotes Kleid trägt, wie sie es sich schon gewünscht hat, seit sie ein Kind war. Ich freue mich für Yann, der am Ende SEINE Marianne bekommt. Die Marianne, wie er sie sieht und nicht wie Lothar sie sieht.


    Irgendeine Eule hat gefragt, ob noch jemand das Gefühl hätte, dass die Handlung etwas surreal wäre. Als plötzlich die vielen neuverbundenen Pärchen vom Himmel fielen, kam mir das ganze sehr surreal vor. Ein geballte Ladung Happy Ends für Simon und Grete, Jeanremy und Laurine, Geneviève und Alain, Paul und Rozenn (hab ich jemand vergessen?) war schon etwas viel. Aber wir dürfen auch Emile und Pascale, oder Colette und Sidonie nicht vergessen, für die es kein Happy End geben wird, oder Serge, der Rozenn verloren hat.


    Schade, dass die Geschichte zu Ende erzählt ist :-(

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Suzann ()

  • Zitat

    Original von Suzann
    Aber wir dürfen auch Emile und Pascale, oder Colette und Sidonie nicht vergessen, für die es kein Happy End geben wird, oder Serge, der Rozenn verloren hat.


    Ich finde, dass Colette und Sidonie ein sehr endgültiges Happy End hatten, aber ein sehr schönes. Sie haben sich gefunden und noch ein paar Träume erfüllt, ehe Sidonie gestorben ist, und Colette war bei ihr. Kann man besser sterben?
    Und Serge empfand ich so wie Lothar. Der war "keiner von Kerdruc".

  • Der letzte Abschnitt ist gelesen und ich bin insgesamt einfach wahnsinnig begeistert von dem Roman :-] Allerdings hab ich im letzten Abschnitt ein, zwei kleine Kritikpunkte, die dem Gesamteindruck allerdings nicht geschadet haben.


    Zunächst fand ich die Szene mit der Geburt etwas zu heftig beschrieben. Marianne war alles andere als einfühlsam und das passte eigentlich nicht zu ihr... Und das Bild - ein Leben geht, ein neues kommt - hätte mir auch ohne diese Stein-Symbolik gereicht, das war mir ein wenig zu viel des Guten.


    Und dann hab ich nicht verstanden, wie Marianne ausgerechnet nach so einer Nacht wieder von so vielen Selbstzweifeln übermannt wird und nicht glaubt, dass sie ihren Platz gefunden und vor allem verdient hat. Woher plötzlich wieder diese Zweifel? Ich konnte es nicht so ganz nachvollziehen...


    Das sind aber die einzigen beiden Punkte, bei denen ich gestutzt habe. Den Rest hab ich gelesen und genossen. Alle Paare haben auf die ein oder andere Weise zueinander gefunden, selbst wenn es bei Colette und Sidonie tragisch geendet hat.
    Und die Szene in der Galerie, Mariannes Auftritt bei all ihren Bildern - das war ganz großes Kopfkino fand ich. Ein fantastisches Finale!


    Eine Bemerkung zur Gestaltung des Buches - das Interview direkt im Anschluss ist zwar sicher interessant, aber ich hätte mir doch wenigstens ein Leer-Blatt zwischen dem Ende und dem Interview gewünscht, denn sonst wird man, wie schon vorher jemand schrieb, geradezu damit erschlagen... Aber das nur am Rande.


    Insgesamt ein Roman, der mich glücklich gemacht hat und mich in eine zauberhafte Welt mit wunderbaren Figuren entführt hat und den ich sehr genossen habe. Vielen Dank dafür Nina und auch für die wunderbare Leserunden-Begleitung, die viel Spaß gemacht und viele Fragen beantwortet hat :knuddel1


    Liebe Grüße
    Sandra


    (edit: Rechtschreibfehler...)


    Ein Optimist steht nicht im Regen,
    er duscht unter einer Wolke.
    (Thomas Romanus)

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  • Zitat

    Original von Mulle


    Ich finde, dass Colette und Sidonie ein sehr endgültiges Happy End hatten, aber ein sehr schönes. Sie haben sich gefunden und noch ein paar Träume erfüllt, ehe Sidonie gestorben ist, und Colette war bei ihr. Kann man besser sterben?
    Und Serge empfand ich so wie Lothar. Der war "keiner von Kerdruc".


    Nun ja, es kann auch grausam sein, praktisch zu spät das Glück zu finden und dann sterben zu müssen. Und Colette weiß jetzt, was sie vermisst. Wäre sie nicht mit Sidonie zusammengekommen, dann hätte ihr deren Tod nicht so weh getan. Das ist für mich kein Happy End. Das ist tragisch :cry

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Da ich mich langsam wieder anderen Büchern widmen werden, möchte ich es nicht versäumen, der Autorin Nina George für die tolle Leserundenbegleitung zu danken. :anbet


    Natürlich werde ich auch weiterhin in kommende Beiträge in dieser Leserunde interessiert hineinsehen!