ZitatOriginal von Babyjane
Flöt:
hm....ich glaube nicht, daß hier das eigene Versagen abgewälzt werden soll. Schließlich sind auch die beiden anderen Meister ihres Fachs (verstehe ich zumindest so) allerdings streben alle Drei nach Perfektion und nur einer erlangt sie, woraufhin die beiden anderen im Angesicht dieser Perfektion die Segel streichen, aber versagt haben sie wohl nicht.....
Das mit der Perfektion ist hier wohl auch eher subjektiv zu sehen. Wir wissen zwar, dass Gould ein echter Virtuose war. Das Talent der anderen beiden wird aber nur von denen selber beurteilt. Sie können in ihrem Spiel ja auch ebenso gut gewesen sein. Man empfindet manchmal, das jemand besser ist als man selbst, ohne dass man darauf hin gleich das Handtuch werfen muss... Es gäbe zB viel weniger Schriftsteller, wenn diese angesichts anderer gut schreibender Autoren den Stift zur Seite legen würden. Es wird noch was anderes sein, als die Perfektion Goulds. Ich habe viel drüber nachgedacht, ob das so wirklich passieren könnte. Da spielt wohl die Persönlichkeit der anderen eine Rolle. Wertheimer hat sich mit seiner Entscheidung für die Musik zB viel extremer als die anderen beiden gegen sein Elternhaus, gegen das In-die-Welt-geworfen-Werden gerichtet. Und er scheint mir allgemein viel schwächer zu sein. Hätte es Gould denn auch zu dem Bruch mit der Musik drängen können, wenn er Wertheimer oder den Icherzähler für besser befunden hätte? Ich glaube nicht, denn er war in sich viel überzeugter von seinem Klavierspiel, so sehr, dass für sich sogar die Entscheidung getroffen hat, sich vom Publikum zurückzuziehen, einfach nur seine Musik zu machen.