• Hallo, dies ist mein erstes Thema und mein erster Beitrag, den ich hier hochstelle. Deswegen nutze ich die ersten zwei Zeilen für ein allgemeines :wave...Gut, jetzt geht es doch in die dritte Zeile, aber das ist okay.


    Persönlich habe ich kein großes Problem mit Schreibstil und Handlungsaufbau, was mich nur kirre macht, ist meine Unsicherheit, was Eigennamen angeht, die man für Figuren, Gegenstände und Anderes wählt.


    Unter anderem schreibe ich Fantasy, aber nicht ausschließlich. Hier ist das Finden von Namen ja eine ganz besondere Sache. Bevor ich mir einen aussuche, google ich ihn erst und meist, wenn es auch nur irgendwie einen Treffer gibt, ändere ich ihn. Vor allem, wenn es irgendwelche Firmen mit diesem Namen gibt. Und das ist mein großes Problem bei Namen aus der altertümlichen Mythologie, jeder kommt schon als Firma und ich mache mir leicht Sorgen, dass man dadurch Ärger bekommen könnte. Mein Problem ist halt, ich kenne mich kein bisschen mit dem Patentrecht aus und fand auch bisher nirgends wen, der mir das in diesen Fällen begreiflich machen konnte. Also kann ich nen Typen Gilgamesch nennen, wenn es ne Gilgamesch Enterprises gibt? Ursprünglich kam ich auf dieses Problem, als ich laß, dass der gute Bushido sich ein Patent auf das Wort "Bushido" sicherte als Marke...und nun bin ich verwirrt. Bezieht sich diese Markensicherung nur auf den Schriftzug selbst, auf das Wort in Verbindung mit Hip-Hop-Krams oder ist das jetzt so gut wie sein Wort? Ich dachte nämlich immer dass Begriffe aus der geschichtlichen Kultur immer irgendwie frei verfügbar wären.
    (Schreibe auch Historisches mit Blick auf die Edo-Zeit oder das alte Rom)


    Wahrscheinlich mache ich mir zu viele Gedanken, möchte ich meinen und es kommt bei den Charakteren nicht auf den Namen, sondern die Charakterisierung an. Aber als ich las, dass zum Beispiel wer Rwoling verklagt, weil dessen Vater schon vorher ein Buch geschrieben habe, in dem Zauberer Zug fahren, war ich entsetzt. Und jetzt möchte ich, den Sachen, die ich schreibe, vor sowas durch vorheriges informieren absichern. Aber ich steige da nicht durch.


    Der Name "Harry Potter" zum Beispiel war auch der Name eines Film-Charakters aus "Trolls", ebenso Christopher Paolini als auch George R. R. martin benutzen den Namen Arya, wobei bei letzteren dieser Name noch einen Nachnamen bekam. Dann gibt es bei Warhammer den CHarakter Tyrion, ein Prinz der Hochelfen, während es bei dem Lied von Feuer und Eis den guten Tyrion Lannister gibt...in den Veröfftenlichungen des Warhammer-Universums steht aber, dass alle Charaktere Warenzeichen sind und dem Lizenzrecht unterstehen...


    Vor allem kommt in den Zeiten der Online-Rollenspiele hinzu, dass viele Namen, die man einfach aus Affekt erfindet, schon in irgendeinem Level von WOW rumlaufen, wie ich durch google entdeckt habe. (Als NPC aber auch als Gamer selbst)


    Aber auch das Phänomen, dass es Namen einfach gibt ist ja keine Seltenheit. Und könnte nun jemand, der zufällig so heißt, wie ein drogensüchtiger Mafiosi in meiner Geschichte, Einspruch einlegen, oder komme ich drum herum, indem ich einfach vorher schreibe "Alle Personen sind frei erfunden, Ählichkeiten zur Wirklichkeit sind zufällig?" Diese Fälle gibt es ja. Hier interessiert mich auch, wie das ist, wenn ich irgendwelche real existierende Unternehmen beim Namen nenne. Kann ich was über einen arbeitslosen schizophrenen Bänker schreiben, der bei der Sparkasse rausgeflogen ist, weil er sich eingebildet hat, er würde aus den ganzen Geldbewegungen heraussehen, dass ein paar Kunden Waffen an Marsmenschen verkaufen? :pille


    Ich weiß, dass diese Fragen sehr zäh formuliert sind und es eigentlich mehrere sind. Wahrscheinlich bekomme ich die Antwort, dass sich darum, wenn es veröffentlicht wird, ein Lektor kümmert, aber mich interessiert das einfach...weil ich, wenn ich mir Gedanken über sowas habe, eine Antwort brauche, mit der ich selbst etwas anfangen kann. Da bin ich leicht zwanghaft, aber auch nur, weil mir das Schreiben eben am Herzen liegt. Aber man denke mal an Markus Heitz, der schreibt was über die Invasion einer Alienrasse namens Collectors..."zufällig" heißt ne Sorte Planetenangreifer in Mass Effect auch Collectors...


    Nein, ich will jetzt zum Ende kommen. Also, liebe Leute. Wenn mir da jemand helfen könnte, einen Weg durch diesen geistigen Irrgarten zu finden, wäre ich dankbar. Ich wünsche einen grandiosen Tag.

  • Hallo Septembersegen,


    bei der Suche nach Namen gehe ich ähnlich vor wie Du - ich google. Und in meinem Falle gestaltet sich das noch sehr viel schwerer, da ich im Bereich "Historischer Roman" schreibe, was heißen will, dass sich der namentlich Genannte vielleicht auf den Schlips getreten fühlt, da der Verlauf der Geschichte ja z.T. der Realität entspricht. Oder noch schlimmer: Historisch belegbare Personen, die man in etwa Fiktives einbindet, das ggf. nicht ganz so schmeichelhaft ist. Gibt es da vielleicht Proteste von Nachfahren ...?
    Ich denke, man kann nicht ständig das Rad - und in dem Falle den Namen - neu erfinden. Es gibt ja auch durchaus Bücher mit dem gleichen Titel u.Ä.
    Und bei grober Verletzung von Rechten wird der Verlag sich höchstwahrscheinlich tatsächlich einklinken und diesbezüglich Änderungen vom Autor fordern.

  • Der Hinweis, dass alles ferunden ist und Ähnlichkeiten reiner Zufall ist jedenfalls Gold wert.
    In meinem Krimi kommt ein Stadtarchivar vor, den ich Winfried Hecht getauft hab. Nach der Buchpremiere kam die Pressedame auf mich zu und fragte, ob der Winfried Hecht aus der Nachbarstadt das wisse... der übrigens Stadtarchivar sei...
    Ich kannte den nicht und fand es sehr komisch - und der echte W.H. auch!

  • Zitat

    Ich kannte den nicht und fand es sehr komisch - und der echte W.H. auch!


    Mich hat auch schon ein realer Frank Kohlhaas wegen meines Beutewelt-Charakters angeschrieben. Fand ich auch witzig. So etwas kommt halt vor. So lange die Namen nicht "geschützt" sind, kann man sich doch (fast) frei entfalten. Man kann sich auch selbst Namen zusammenbasteln (aus dem Altdeutschen, Lateinischen usw.) Das macht auch Spaß.

  • ...Übereinstimmung mit lebenden, oder verstorbenen Personen, sind rein zufällig und vom Autor nicht beabsichtig. Basta.


    Ich stelle das immer voran, da ich teilweise in meinen Romanen auf noch "tatsächlich" lebende Personen eingehe und....na ja, jetzt schweigt des Sängers Höflichkeit.


    Damit ist Autor und Verlag aus der Pflicht.


    euer hef