Anya Seton: The Winthrop Woman

  • Inhalt (Kurzbeschreibung bei amazon)


    First published in 1958 and set in the early 17th century, this bestselling novel—and follow-up to Katherine—follows
    Elizabeth Winthrop, a courageous Puritan woman who finds herself at
    odds with her heritage and surroundings. A real historical figure,
    Elizabeth married into the family of Governor John Winthrop of the
    Massachusetts Bay Colony. In those times of hardship, famine, and Indian
    attacks, many believed that the only way to prosper was through the
    strong, bigoted, and theocratic government that John Winthrop favored.
    Defying the government and her family, Elizabeth befriends famous
    heretic Anne Hutchinson, challenges an army captain, and dares to love
    as her heart commanded. Through Elizabeth’s three marriages, struggles
    with her passionate beliefs, and countless rebellions, a powerful tale
    of fortitude, humiliation, and ultimate triumph shines through.


    Eigene Beurteilung


    Nachdem sich Anya Seton in ihrem Roman "Katherine " der mittelalterlichen, englischen Geschichte gewidmet hatte, steht in diesem - leider nicht ins Deutsche übersetzten - Roman die Geschichte der Besiedelung Nordamerikas durch Engländer und Niederländer im Mittelpunkt.
    Im Gegensatz zu den früher in Amerika auftauchenden Spaniern und Portugiesen, die auf Goldsuche gewesen waren, kamen die Engländer und Niederländer aus religiösen Motiven. Als Anhänger der Lehren Calvins, die die christlicher Lehre "reinigen" (engl. to purify) wollten, gerieten diese "Puritaner" in ihren Heimatländern in Konflikt mit der Staatskirche und wollten in der Neuen Welt ihren eigenen Staat errichten, in dem sie ihren Glauben unbehelligt praktizieren könnten. Sie gründeten in Neuengland und in den Neu-Niederlanden Kolonien, in denen sie nach den strikten Vorschriften ihrer Glaubenslehre lebten.
    Die Protagonistin dieses Romans ist Elizabeth Fones , die Nichte und Schwiegertochter von John Winthrop (1588 - 1649, erster Gouverneur der Massachusetts Bay Colony). John Winthrop war ein zwar wohlmeinender, aber äußerst strenger und kompromissloser Mann, gegen den sich Elizabeth schon in ihrer Kindheit auflehnte. Auch nach ihrer Auswanderung nach Neuengland geriet sie immer wieder mit ihm und den restriktiven Moralvorstellungen ihrer Umwelt in Konflikt, wobei sie "Skandale" verursachte, die sie des Öfteren zum Wechsel des Wohnortes zwangen. Auch die immer wieder aufbrechenden Konflikte und Gewalttaten zwischen den weißen Siedlern und den Indianern sorgten für Unruhe im Leben dieser eigensinnigen, starken und äußerst couragierten Frau.
    "The Winthrop Woman" zeichnet den Lebensweg dieser außergewöhnlichen Frau in 3 Teilen nach: England (1617 - 1631), Massachusetts Bay Colony (1631 - 1640) und Connecticut and New Netherland (1640 - 1655) und bietet dabei eine ausgezeichnet recherchierte Darstellung der ersten "weißen" Gesellschaft in Amerika. Abgerundet wird der fesselnd erzählte Roman durch ein historisches Nachwort, ein sehr ausführliches Vorwort der Autorin zu ihren Recherchen und Quellen, ein weiteres Vorwort von Philippa Gregory (selbst Autorin historischer Romane) und ein Faksimile eines Briefes von Elizabeth Fones-Winthrop-Feake-Hallet aus dem Jahre 1649.
    Lediglich eine Karte Neuenglands im 17.Jahrhundert habe ich vermisst, eine solche hätte es mir erleichtert, den vielen Ortswechseln Elizabeths und ihrer Familie besser zu folgen. Dessen ungeachtet ist dieser Roman eins der Highlights meiner diesjährigen Lektüre und bekommt von mir 10 Punkte.


    Wer sich für die Besiedelung Neuenglands interessiert und gut Englisch lesen kann, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Es ist ein Jammer, dass die Bücher von Anya Seton größtenteils nicht in deutscher Übersetzung erhältlich sind.

  • Das klingt sehr interessant. Vielen Dank für den Tipp. *auf die Wunschliste setz*

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.