Plötzlich Shakespeare - David Safier

  • Nachdem das Buch "Plötzlich Shakespeare" schon von einigen Eulen rezensiert wurde, möchte ich unbedingt auch auf das Hörbuch hinweisen!


    Kurzbeschreibung:
    Wenn ein Mann und eine Frau sich das Leben teilen, ist das ja schon schwierig. Aber wenn Mann und Frau sich auch noch ein und denselben Körper teilen müssen, dann ist das Chaos perfekt! Die liebeskranke Rosa wird per Hypnose in ein früheres Leben versetzt, in den Körper eines Mannes, der sich gerade duelliert. Wir schreiben das Jahr 1594, und der Mann heißt William Shakespeare. Rosa darf erst wieder zurück in die Gegenwart, wenn sie herausfindet, was die wahre Liebe ist. Keine einfache Aufgabe: Sie muss sich als Mann im London des 16. Jahrhunderts nicht nur mit liebestollen Verehrerinnen rumschlagen, sondern auch mit Shakespeare selber, der nicht begeistert ist, dass eine Frau seinen Körper kontrolliert. Der Barde hat zwar „Romeo und Julia“ geschrieben, aber von der wahren Liebe versteht er noch weniger als Rosa. Und während sich die beiden in ihrem gemeinsamen Körper kabbeln, entwickelt sich zwischen ihnen die merkwürdigste Lovestory der Weltgeschichte.


    Über den Autor:
    David Safier, geb. 1966 wurde bekannt durch die Drehbücher zu den Hits 'Berlin, Berlin', 'Nikola', 'Mein Leben und Ich' und 'Zwei Engel für Amor'. Er wurde ausgezeichnet u.a. mit dem Grimme-Preis, dem Deutschen Fernsehpreis und dem Emmy, dem amerikanischen Fernseh-Oscar. David Safier lebt und arbeitet in Bremen.


    Über die Sprecher:
    Anneke Kim Sarnau begeistert als Schauspielerin und Hörbuchsprecherin Publikum und Kritik gleichermaßen. Die mehrfache Grimme-Preisträgerin spielte u. a. in der hoch gelobten Comedy-Serie Dr. Psycho. Aktuell ist sie im Rostocker Polizeiruf 110 als Profilerin Katrin König zu sehen.
    Christoph Maria Herbst, geboren 1966 in Wuppertal, verkörpert u. a. die Titelfigur in der Serie "Stromberg", für die er den Deutschen Fernsehpreis, den Grimme-Preis, den Bayerischen Fernsehpreis und dreimal den Deutschen Comedypreis erhielt, spielte neben diversen Engagements am Theater und als Synchronsprecher ("Willkommen bei den Sch'tis", "Horton hört ein Hu") in Kinoproduktionen wie "Der Wixxer", "Hui Buh", "Hände weg von Mississippi" und hat als Hörbuchsprecher u.a. die Comedy-Bestseller von Tommy Jaud und Ralf Husmann eingelesen sowie Stefan Zweigs "Schachnovelle" und Josh Bazells "Schneller als der Tod". Zuletzt drehte C. M. Herbst, in der Titelrolle als Kommissar, den TV-Film "Kreutzer kommt".


    Meine Rezension:
    Dass Rosa von ihrer großen Liebe Jan verlassen wurde, der jetzt auch noch die perfekte Olivia heiraten will, hat sie immer noch nicht überwunden. Durch einen Hypnotiseur, der nach eigenen Angaben Experte für Rückführungen ist, landet Rosas Geist ausgerechnet im Körper von William Shakespeare im Jahr 1594. Der kann sich überhaupt nicht erklären, was mit ihm geschieht und so nimmt eine witzige Geschichte ihren Lauf, in der Rosa erst dann wieder in ihr altes Leben (und ihren eigenen Körper) zurückkehren kann, wenn sie erkannt hat, was die wahre Liebe ist. Der alte Schwerenöter Shakespeare scheint ihr dabei zunächst keine Hilfe, doch auch in ihm steckt viel mehr als ein Schürzenjäger und begnadeter Stückeschreiber. Die Wortgefechte zwischen der Lieberkummer geplagten Rosa aus dem 21. Jahrhundert und dem englischen Dramatiker aus dem 16. Jahrhundert sind einfach köstlich, ebenso wie die vielen lustigen Szenen, die sich aus der Unkenntnis Rosas über die Zeit, in der sie gelandet ist, ergeben. Auch wenn die Botschaft durchaus eine ernste ist, ist die Geschichte auf Unterhaltung ausgelegt und mag dem einen oder anderen zu plump oder klischeebeladen sein. Für kurzweiligen Spaß und gute Laune ist sie aber allemal bestens geeignet.


    Als Buch hätte mir "Plötzlich Shakespeare" vermutlich nicht ganz so gut gefallen, aber die beiden Sprecher Anneke Kim Sarnau als Rosa und Christoph Maria Herbst als William Shakespeare wird die Geschichte um einiges aufgewertet. Ihre Art zu lesen ist einfach toll, denn beide legen so viel Lebendigkeit und Gefühle in ihre Stimme, dass man ihnen jedes Wort unbesehen glaubt. Für mich die beste Sprecherwahl und eine echte Bereicherung, die das Hörbuch zu einem echten Vergnügen macht!


    Deshalb glatte 8 Punkte von mir!

  • Ich habe mich zwischendurch wirklich köstlich amüsiert! Okay, wenn es nicht der Herbst gewesen wäre, hätte ich es vielleicht auch nicht soooo dolel gefunden, aber mit ihm gewinnt das Hörbuch eindeutig!


    Anneke Kim Sarnau ist auch okay, allerdings finde ich sie als Schauspielerin noch besser.


    Zur Story: die Idee klang recht witzig, als Buch allerdings wäre das nicht so meine Wahl gewesen. Sehr überraschend fand ich das Fazit der Geschichte, hätte nicht gedacht, daß es so erkenntnisreich zuende geht:


    Auf jeden Fall ein sehr amüsantes Hörbuch, gut geeignet zur leichten, ablenkenden Unterhaltung.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Die Grundschullehrerin Rosa ist tief geknickt. Nicht nur, dass ihre große Liebe Jan mit ihr Schluss gemacht hat, er will nun auch noch eine andere heiraten. Um Rosa aufzumuntern, nimmt ihr bester Freund Holgi sie mit zu einer Zirkusvorstellung. Dort trifft Rosa auf einen Hypnotiseur. Zunächst glaubt Rosa nicht an diesen Hokus Pokus. Doch dann wacht sie plötzlich im 16. Jahrhundert wieder auf. Im Körper eines Mannes, der gerade um sein Leben kämpft. Rosa ahnt, dass sie nicht so einfach wieder zurückkehren kann. Denn der Hypnotiseur gab ihr zu verstehen, dass sie nur dann zurückkehren wird, wenn sie herausgefunden hat, was die wahre Liebe ist. Und wie soll sie das in Erfahrung bringen, wenn sie zunächst um ihr Leben bangen muss?

    William Shakespeare duelliert sich 1594 mit einem Mann mit dessen Frau er geschlafen hat. Auch wenn er nur über Bühnenfechtkunst verfügt, schlägt er sich ganz wacker. Bis er plötzlich mitten im Kampf ohnmächtig wird. Kaum wieder erwacht, stellt er fest, dass er die Gewalt über seinen Körper verloren hat. Dafür scheint ein Geist sich seiner bemächtigt zu haben. Nur wie wird er diesen wieder los?


    Die Geschichte beginnt mit Rosa, die in ihrer leicht naiven Art immer noch an ihre große Liebe zu Jan glaubt und der festen Überzeugung ist, dass sie seine Hochzeit mit Olivia um jeden Preis verhindern muss. Glücklicherweise hat sie einen sehr guten Freund, der sie ablenkt, bremst und versucht, wieder aufzurichten. Als Rosa dann in der Vergangenheit landet, wird die Geschichte zum einen absurd, aber auch irrwitzig komisch. Rosa lässt sich in ein altes Ich versetzen und das soll ausgerechnet William Shakespeare sein? Nun, wieso nicht? Zunächst wehrt sie sich gegen ihr „Schicksal“, doch so nach und nach öffnet sie sich der Situation und fängt mit der Hilfe Shakespeares an, einige Dinge über das Leben, die wahre Liebe und Shakespeare selbst zu lernen.


    Aber auch Shakespeare kann so einiges von der flippigen und leicht chaotischen Rose für sein weiteres Leben dazu lernen.


    Beide Protagonisten entwickeln sich dank dieser Konstellation im Laufe der Geschichte weiter, werden reifer und fördern so manche – erstaunlich tiefsinnige – Erkenntnis zu Tage.


    Das Hörbuch wird von Anneke Kim Sarnau und Christoph Maria Herbst gelesen. Wunderte ich mich zunächst über zwei Sprecher, war der Sinn dahinter bereits nach wenigen Hörminuten klar.


    Zu Beginn störte mich die Sprechweise von Anneke Kim Sarnau etwas. Sehr gehetzt, abgehackt und schnell sprach sie die Passagen von Rosa, dass man hätte meinen können, Rosa ist seit Beginn des Buch vor irgendwas auf der Flucht und immer aus der Puste. Aber nach und nach wurde die Sprecherin etwas ruhiger und man gewöhnte sich auch zunehmend an sie.


    Ganz anders bei Christoph Maria Herbst. Er war mir von Anfang an sympathisch und sprach die Passagen von Shakespeare sehr überzeugend. Man sah ihn regelrecht vor sich, einen leicht eingebildeten Stückeschreiber aus dem 16. Jahrhundert, der sich vor allem mit Worten und weniger mit Taten zu wehren versteht.


    Die Krönung des Buches sind die Dialoge zwischen den beiden Protagonisten. Rosa und Shakespeare streiten und ergänzen sich, erleben jede Menge komische Situationen und tappen unaufhaltsam in die aberwitzigsten Fettnäpfchen. Dass sie beide dies überleben, grenzt schon fast an ein Wunder. Nicht selten lachte ich beim Zuhören laut auf und wollte das fröhliche Geplänkel gar nicht erst unterbrechen.


    Fazit:
    Mich haben sowohl das Buch mit seiner Geschichte, wie auch die Umsetzung als Hörbuch begeistern können. Die beiden Sprecher harmonisieren im Laufe der Geschichte immer mehr und so ist das Hörbuch ein regelrechter Genuss für Hörbuchfans.

  • Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen, die beiden Sprecher passen super zu den Charakteren.


    Ich glaube nicht, dass ich an dem Buch so viel Spaß gehabt hätte. Da ist ein Hörbuch für mich das bessere Medium.


    Grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie