Kurze Frage: betrunkener Nachtbar im Hausflur ausgesperrt

  • Liebe Eulen!
    Mein Anliegen steht eigentlich schon im Titel: der Nachbar unter uns steht total betrunken (und evtl noch anderweitig unter Einfluss) vor seiner Haustür und hat sich ausgeschlossen. Und zwar seit 4 Stunden.
    Mein Freund und ich haben schon ein paar mal versucht, ihn anzusprechen (und haben ihm eine große Wasserflasche gebracht), er redet leider sehr wirres Zeug, von wegen es wären zwei oder vier Leute bei ihm, die würden ihn nicht reinlassen (was ich bezweifle).


    Mit Abstand von ein paar Minuten jeweils hämmert er auf seine Tür ein, ich denke, er versucht, sie einzutreten. Als wir einkaufen waren, hat er es an unserer Tür wohl versucht, mein Freund hat ihm dann erklärt, dass er eins weiter unten wohnt. Wir haben angeboten den Schlüsseldienst zu rufen, er will nicht.


    Irgendwie stresst es mich sehr - er ist zwar nicht aggressiv, aber sehr wirr und hat anscheinend überhaupt keinen klaren Bezug zur Realität mehr - zudem tut er mir leid. Dazu muss ich noch sagen, dass wir ihm schon oft angetrunken begegnet sind, er hat sich wohl auch schon mal ausgesperrt. Er wohnt alleine.
    Was sollen wir tun? Nur ab und zu nach ihm schauen? Ihn machen lassen? Die Polizei rufen? Ist das berechtigt, wenn er uns gegenüber nicht aggressiv ist? Er ist relativ jung, hat aber anscheinend ein ernsthaftes Problem...und das bemerken wohl nur wir Nachbarn (so scheint es).

  • Die Polizei rufen und den Sachverhalt ganz genau so schildern. Die können sich die Sache dann anschauen und entscheiden, ob sie ihn selbst mitnehmen oder über Nacht irgendwo zum Ausnüchtern abgeben. Wenn er 4 Stunden vor der Tür steht und noch immer betrunken ist bzw. wirr, dann fällt er für mich schon in die Kategorie hilflose Person.

  • Ich würde auch die Polizei rufen, ich glaube nicht, dass diese euren Nachbarn so verwirrt wie er ist, im Hausflur stehen lassen. Die werden ihn evtl. mitnehmen und du brauchst dich nicht mehr sorgen.

  • Könnt ihr ihn denn ein bisschen einschätzen? Vielleicht reicht es aus, den Schlüsseldienst zu rufen. Früher oder später muss der doch eh kommen, wenn er sich wirklich ausgesperrt hat, und wenn er mitten in der Nacht nüchtern wird und es sich doch anders überlegt (oder morgen zum Sonntag), kostet es gleich viel mehr.
    Allerdings weiß ich nicht, wie er auf so etwas reagieren würde, nicht, dass er sich dann weigert, es zu bezahlen (oder pleite ist), und am Ende verlangt der Schlüsseldienst das Geld von euch, und ihr seht es nicht wieder... Wenn ihr ihn nicht kennt, ist es vielleicht klüger, die Polizei einzuschalten.

  • Hallo ihr Lieben! Danke für die Antworten! Die Polizei war gerade da und die konnten tatsächlich nichts ausrichten. Er hat wohl kein Geld (also kein Schlüsseldienst), ist aber auch nicht aggressiv (also nehmen sie ihn nicht mit), sie haben ihm geraten, zu Freunden oder Familie zu gehen und sind wieder gegangen, mit der Ansage, dass, falls sie noch einmal kommen müssen, ihn dann wahrscheinlich für die Nacht mitnehmen (dass er unter Drogeneinfluss steht, haben sie ja gesehen). Naja. Gerade hat er noch bei uns nach einer Schlüsseldienstnummer gefragt. Hoffentlich ruft er die an. Falls er dann kein Geld dabei haben sollte, wird wieder die Polizei gerufen. Hier gehts rund. :rolleyes

  • Ich hätte auf jeden Fall auch die Polizei gerufen und nicht den Schlüsseldienst. Wenn ihr da anruft, dann beauftragt ihr die auch und es kann sein, das es dann Streitigkeiten wegen der Kosten gibt.


    Ich verstehe nicht, das sie ihn nicht zum ausnüchtern mitgenommen haben. Er mag zwar nicht aggressiv sein, aber was ist wenn er mit seinem besoffenen Hintern die Treppe runterpurzelt?

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ja, ich fand es auch verwunderlich, dass er nicht mitgenommen wurde. Gerade ist wohl der Schlüsseldienst da und die bestehen auf ihr Geld. Es wurde nochmal laut im Treppenhaus - sie haben sich wohl auf eine Rechnung geeinigt, die innerhalb von 7 Tagen beglichen werden muss. Der hat Hoffnung... Boah...Nachmittag und Abend versaut, echt. :schlaeger
    Ich versteh nicht, dass die Polizei da nicht mehr ausrichten konnte.

  • Zitat

    Original von Cookiemonster
    Danke jedenfalls für eure Antworten, ich war echt ein wenig fassungslos und hilflos. :wave


    Kann ich mir vorstellen. Wir hatten auch mal einen Nachbarn, der öfter mal zu tief ins Glas geschaut hat. Ich sitze ahnungslos am Computer, mit einmal ein Poltern im Hausflur. Ich durch den Spion geschaut, im Flur alles dunkel. Problem auch, ich war allein und habe Angst vor betrunkenen Leuten. Ich wieder an den Computer ( Zimmer grenzt genau an den Flur ), da höre ich immer ein Wimmern und Stöhnen. Also hab ich Angst überwunden und erst mal nachgeschaut. Was war? Mein Nachbar betrunken im Hausflur, das Licht geht nach einer bestimmten Zeit aus und der purzelt die Treppe runter. Zum Glück war nichts passiert. Ich habe ihm dann aufgeholfen und ihn in die Wohnung verfrachtet. Zum Glück wohnen sie aber nicht mehr hier.


    Von daher kann ich Dich da gut verstehen, man ist irgendwie hilflos in solchen Fällen.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich hatte mal einen Nachbarn, der auf irgendwelchen Drogen war (und dann gerne auch mal laut und aggressiv wurde...). Wenn der mal wieder irgendwo im Wahn herumirrte und an den falschen Häusern klingelte, hat mal lieber keiner aufgemacht. Erster Anruf galt immer seiner Mutter, mit der er zusammenwohnte, die hat ihn dann aufgesammelt. Und wenn sie nicht da war: Polizei.


    Glücklicherweise wohnte diese Familie nicht allzulang in der Gegend.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Macska, ich hab auch etwas Angst vor betrunkenen Menschen, vor allem, wenn die so betrunken sind wie der Nachbar. Der hat seine Augen gar nicht mehr richtig aufbekommen. Und man ist ja auch gar nicht logisch zu ihm durchgedrungen, total wirr. ?(


    Batcat, natürlich praktisch (und furchtbar für sie), wenn die Mutter ihn einsammeln kommt. Solche Nachbarn wünscht man sich echt nicht. Leider aber hab ich den Eindruck, dass es eher die Ausnahme ist, keine solchen zu haben, als umgekehrt (in meinem alten Wohnhaus wohnte auch so ein Pärchen). Dazu tut mir der Typ auch leid, er ist vor einem Jahr eingezogen und war da echt super freundlich, es wurde erst in den letzten Monaten immer schlimmer...

  • Ich würde beim nächsten Mal 112 statt 110 anrufen und denen die Geschichte schildern. Die schicken dann einen Rettungswagen mit Notarzt und nehmen ihn mit zum Ausnüchtern. Schließlich kann man an einer Alkoholintoxikation auch sterben.


    Mir hat vor einem Jahr oder so mal in der S-Bahn eine Frau vor die Füße gekotzt. Keine Ahnung was die hatte, aber sie war kaum ansprechbar und schläfrig. Sie war zwar kurz mal weckbar, aber driftete immer wieder ab. Ich hab dann aus der S-Bahn heraus 112 gerufen und an der nächsten Haltestelle wurde sie vom Rettungsdienst abgeholt.

  • Wenn wir grad bei so einem Thema sind, habe ich direkt mal eine Frage:


    Wählt man in solchen "harmlosen" Fällen (Betrunkene, evtl. Diebstahl in der Wohnung, totes Reh auf der Straße,...), also kein direkter Notruf, auch die 110?
    Die Polizeistationen haben ja auch persönliche Telefonnummern :gruebel

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Wenn wir grad bei so einem Thema sind, habe ich direkt mal eine Frage:


    Wählt man in solchen "harmlosen" Fällen (Betrunkene, evtl. Diebstahl in der Wohnung, totes Reh auf der Straße,...), also kein direkter Notruf, auch die 110?
    Die Polizeistationen haben ja auch persönliche Telefonnummern :gruebel


    Da würde ich noch unterscheiden. Bei Betrunkenen würde ich aus der Wohnung heraus die Nummer der Polizeidienststelle anrufen, von unterwegs hätte ich die nicht bei und würde die Notrufnummer wählen.
    Wenn ich den Diebstahl von außen mitkriegen würde, d.h. die Tür aufgebrochen, würde ich auch den Notruf wählen.
    Hab da nämlich so ein Fall bei einem Browsergame erlebt, da ist der Spieler nach Hause gekommen, in der Wohnung wurde eingebrochen, er ruft die Polizei, geht trotzdem in der Wohnung und als die Polizei kommt, liegt er tot auf der Straße. Da hat der Einbrecher ihn vom Balkon im 6. Stock gestoßen.
    Bei einem Reh, da das ja unterwegs ist und man sicherlich nicht von jeder Polizeistation die Nummer hat, auch den Notruf. Obwohl, wenn das Auto noch fahrtüchtig ist, würde ich in der nächsten Stadt zur Polizeiwache gehen.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich hätte auch die 112 gerufen, einfach weil ich nicht einschätzen kann, was der Person wirklich fehlt. Außerdem helfen die immer, einfach weil die das unter Umständen auch nicht einschätzen können und den zur Sicherheit mal einsammeln.


    Ich hab das schon öfter mal gemacht, wenn Leute auf der Strasse rumliegen, nur begrenzt ansprechbar sind und man evtl eine Gefahr fürs Leben nicht ausschliessen kann (z.B: weil es draussen kalt ist, da kann man keinen liegen lassen) und der Krankenwagen nimmt die Leute auf jeden Fall mit, steckt die ins Bett und lässt sie laufen, wenn sie wieder nüchtern sind.


    Ich denke einfach die Polizei kann nicht anders handeln, wenn der Mensch keine Gefahr darstellt, da heißt es dann schnell Freiheitsberaubung, beim Arzt ist es erste Hilfe und die muss geleistet werden.


    ´Läge der Fall allerings so, dass die betreffende Person aressiv ist, würde ich die Polizei anrufen, die können schonmal was härter anpacken und wenn man schildert was Sache ist und wie man die Situation einschätzt (Drogen oder Alkohol), dann rufen die schon den Krankenwagen, wenn es von Nöten ist.


    Ich glaube die Tür zu lassen, würde ich im Leben nicht.

  • Herr Palomar,


    ohne es zu wissen - ich denke nicht. Und ich gebe auch ehrlich zu, ich würde mich nachts im Wald alleine auf der Straße auch zu Tode gruseln.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Keine Ahnung ob sowas Fahrerflucht ist. Solange nur das Wild und ich selbst involviert bin, denke ich eher nicht. Und wenn keine Gefahr für andere Fahrzeuge besteht, d.h. die Straße frei ist, müsste doch eigentlich die Angabe bei der Polizeiwache reichen.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Sie will doch die Polizei verständigen, sie ruft halt nur nicht an, sondern fährt direkt zur Wache. Es soll ja noch Leute geben die kein Handy haben, sollen die auf der Landstr. versauern, bis einer vorbei kommt und das Nachts. Da ist es doch sinnig, direkt zur Polizei zu fahren, da flüchtet man nicht, da stellt man sich sozusagen. Zur Not kann man das Tier ja mitnehmen.