Das Buch:
Auf 140 Seiten hat Marcello D'Orta hier 60 Schulaufsätze neapolitanischer Kinder (6-10 Jahre) veröffentlicht. Die Aufsatzthemen reichen hierbei von alltäglichem wie: "Beim Mittagessen mit der Familie" oder "Beschreibe dein Klassenzimmer!" bis zu komplexeren Dingen, z.B. "Der Hunger in der Welt" oder "In den Fernsehnachrichten wird oft über Verbrechen berichtet. Wünscht du dir eine andere Art der Berichterstattung?"
Der Autor:
Marcello D'Orta wurde 1953 in Neapel geboren und stammt aus bescheidenen Verhältnissen. Er arbeitet seit über 20 Jahren als Grundschullehrer in einem Vorort Neapels.
Meine Meinung
"In Afrika ist immer August" ist in erster Linie einmal ein Buch, das man lesen sollte, wenn man mal wieder richtig herzhaft lachen will. Die Sprüche der Kinder sind teilweise einfach göttlich.
Andererseits war es für mich, die Italien nur als Urlaubsland mit Dolce Vita und Amore kennt, ein ziemlicher Schock, wie allgegenwärtig soziale Probleme (besonders in der Gegend um Neapel, wo das Buch entstand) doch sind. Es verursacht ein beklemmendes Gefühl zu lesen, wie Grundschulkinder ganz unverblümt, ohne irgenwelche Hemmungen oder Angst vor Tabus über korrupte Polizisten schreiben, über Drogensüchtige in den Straßen, oder einfach darüber, dass es zu Hause seit Wochen von der Decke tropft, weil man sich die Reparatur des Daches nicht leisten kann.
Das Sprichwort "Kindermund tut Wahrheit kund" wird definitiv bestätigt.
Alles in allem ein wunderbares Buch, das nachdenklich macht, den Leser aber auch schmunzeln und mich persönlich sogar des öfteren laut auflachen lässt. Ich könnte es immer wieder lesen, ohne dass es seinen Reiz verliert.
10/10 Punkten