ZitatOriginal von Voltaire
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• Profitieren andererseits die Leserinnen und Leser einer Leserunde von Fachkenntnissen der Teilnehmern dieser Leserunde, die aus deren beruflichen oder privaten Umfeld/Kenntnisstand kommen?
• Und ganz allgemein gefragt: Wieviel Kritik darf sein?
Kritik findet nach meinem Dafürhalten dort ihre Grenzen, wo sie unsachlich oder beleidigend wird. ...
Aus Lesersicht finde ich es immer interessant, was andere Leser über das Buch denken. Jede weitere Meinung vergrößert ja auch meine Perspektive und erleichtert mir ein Abwägen. Manche Bücher entfalten ihre Wirkung ja auch erst nach einigen Tagen des Beendens. Dabei kann ich allerdings mit den sachlichen Kritiken unter den subjektiven mehr anfangen als mit purer Polemik.
Eine halbwegs sachliche Erklärung, warum ein Buch nicht gefallen hat, wird sicher auch keinen Autor verletzen. Wer veröffentlicht, muss damit rechnen, dass es nicht jedem gefällt.
Was die Fehlersuche betrifft, gehöre ich eher zu denen, die mehr das Gesamtbild der Geschichte betrachten. Es darf dann auch mal etwas so gebeugt werden, damit der Fluss beibehalten werden kann. Zuviel ist dabei aber zuviel. Ein gewisses Niveau in der Glaubwürdigkeit sollte dann doch erreicht werden.
Beim Schreibstil gibt es für Leser auch viel zu kritisieren. Nicht immer wird der Autor so verstanden, wie er sich gerne ausgedrückt hätte. Wolf Schneider hat es mal so ausgedrückt: Einer muss sich quälen. Entweder der Schreiber, damit er vom Leser verstanden wird, oder der Leser, damit er den Schreiber versteht. Das größere Interesse liegt eindeutig beim Schreiber. - Insofern finde ich Kritik daran auch wichtig. Wenn viele in ihren Rezis darüber negativ schreiben, kann ich mir auch schonmal eine Erwartung aufbauen.