Leserunden - Wieviel Kritik ist erlaubt und wie sollte Kritik geäußert werden?

  • Leserunden – Wieviel Kritik ist erlaubt?


    Die Leserunden bei der Büchereule finden mich nur sehr selten als Teilnehmer. Unabhängig davon lese ich aber immer gern mit. Manche Leserunden sind langweilig und die Beiträge der Teilnehmer beschränken sich oftmals nur auf das reine Wiederholen des Gelesenen. Dann aber wiederum gibt es Leserunden, da „scheppert“ es ordentlich. Da wird hart und auch sehr emotional diskutiert. Und gerade an diesen lebhaften Diskussionen sieht man das Interesse der Teilnehmer an dem zur Diskussion stehenden Buches.


    Nun aber stellt sich für mich die Frage: Wieviel Kritik ist erlaubt, wieviel Kritik kann eine Leserunde vertragen?


    Meiner Auffassung nach muss man zwischen "Fehlersuche" und "kritischer Anmerkung" differenzieren.


    Sicher gibt es Leser, die Fehler fast schon obsessiv suchen. Die quasi den gesamten Text durch- und zergooglen. Die auch in ihnen unbekannten Gebieten nach Fehlern suchen - mit dem einzigen Hintergrund, der Autorin oder dem Autor mal so richtig vors Schienbein zu treten. Denen geht es nicht um die kritische Auseinandersetzung mit dem gelesenen Buch - denen geht es ausschließlich um das Ausleben ihrer Charakterschwäche.


    Und dann gibt es eben auch die Leser, die aufgrund ihres eigenen Wissens, sei es nun beruflich oder privat, eben auch kritisch anmerken, wenn etwas in der Darstellung falsch oder unlogisch ist. Gerade solche Einwürfe tragen doch dazu bei, dass man als "nichtwissender" Leser etwas hinzulernt und das ist in meinen Augen durchaus ein positiver Faktor.


    Leserunden bedeuten nach meinem Dafürhalten doch auch, dass man sich als Leser ein wenig intensiver mit einem Buch beschäftigt, dass man die anderen Teilnehmer stets mit den eigenen Leseerlebnissen auf dem Laufenden hält. Und zu einem echten Austausch über das Gelesene gehören auch kritische Anmerkungen. Wichtig ist nur, dass diese Anmerkung sachlich geäußert werden.


    Ich kann mir auch vorstellen, dass so manche die Leserunde begleitende Autorin und so mancher die Leserunde begleitender Autor mit zerfurchter Stirn vor dem PC sitzt und darüber staunt, welche Anmerkungen so zu ihrem/seinem Buch gemacht werden. In jedem Falle aber hat die schreibende Zunft doch die Gewissheit, dass das eigene Buch von den Leserundenteilnehmern mit großer Aufmerksamkeit gelesen wird.


    Was mich interessieren würde ist:


    • Wie sehen die Autorinnen und Autoren die Leserunden ihrer Bücher, wie fühlen sie sich wenn sie kritische Anmerkungen lesen – ich gehe hier jetzt von sachlich geäußerten Anmerkungen aus, fühlen sie (die Autorinnen und Autoren) sich dadurch verletzt?


    • Profitieren andererseits die Leserinnen und Leser einer Leserunde von Fachkenntnissen der Teilnehmern dieser Leserunde, die aus deren beruflichen oder privaten Umfeld/Kenntnisstand kommen?


    • Und ganz allgemein gefragt: Wieviel Kritik darf sein?


    Kritik findet nach meinem Dafürhalten dort ihre Grenzen, wo sie unsachlich oder beleidigend wird. Und es ist sicher auch nicht erstrebenswert, wenn die Autorin oder der Autor mit über das Gesicht perlenden Angstschweiß auf den nächsten Beitrag der Leserunde wartet. Eine Leserunde ist die Diskussion über ein Buch, die auch gern emotional geführt werden darf, die aber immer sachlich sein sollte. Und es ist doch gerade die Vielfalt der Sichtweisen, die den Reiz einer solchen Leserunde ausmachen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Interessante Fragen. Ich für mich kann sagen, dass ich die Leserunden immer spannend finde, weil ich dadurch auch auf Sachen aufmerksam gemacht werde, die ich eventuell überlesen habe oder ich auch von dem Fachwissen anderer Eulen profitiere.


    Kritik sollte nicht nur negativ, sondern auch positiv sein. Je mehr Werbung für ein Buch im Vorfeld gemacht wird, gerade für einen Debüt-Roman, desto höher sind natürlich die Leseransprüche und desto heftiger fällt meistens die Kritik aus. Das sind hier meine Erfahrungen aus einigen Testleserunden zu solchen Büchern.


    Allerdings sollte die Kritik sachlich sein und nicht persönlich beleidigend dem Autor gegenüber. Also in dem Punkt stimme ich Dir auch zu, Voltaire.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Das ist eine gute Frage Voltaire, die ich mir neulich auch gestellt habe.


    Mich würde hier vor allen Dingen auch mal die Sicht der Autoren interessieren.


    Ich kann mich nur aus Sicht des Leserunden-Teilnehmers äußern. Persönlich nehme ich sehr gern an Leserunden teil, weil mir einfach der Erfahrungsaustausch mit den anderen Usern gefällt, gerade wenn einem etwas unklar ist, kann man hier nachschauen bzw. nachfragen . Bei mir ist es so, ich lese ein Leserundenbuch genauer, aber nicht um Fehler zu finden, sondern weil ich weiß, dass ich am Ende des Abschnittes dazu was schreiben muss. Also mache ich mir mehr Gedanken über das Buch, was denke und fühle ich, was gefällt mir nicht. Andere Bücher lese ich schneller, so entgehen mir sicherlich aber auch Kleinigkeiten.


    Bei mir selbst habe ich festgestellt, dass sich mit vermehrter Teilnahme auch die Beiträge bei den Leserunden ändern. Während ich bei den ersten beiden Leserunden mehr eine Inhaltsangabe geschrieben habe und nur ganz kurz meine Meinung dazu, bin ich jetzt dazu übergegangen weniger eine Inhaltsangabe, dafür aber mehr meine Eindrücke zu schreiben bzw. sogar Zitate, wenn mir bestimmte Textpassagen besonders gut gefallen haben.


    Ich weiß jetzt nicht ob es bestimmte Leute gibt, die bei einem Buch gezielt auf Fehlersuche gehen. Mir fallen inhaltliche oder zeitliche Fehler eher wenig auf, weil ich mich voll auf den Inhalt bzw. das Geschehen des Buches konzentriere. Wenn aber jemand das Wissen hat, finde ich es auch interessant wenn er auf die Fehler aufmerksam macht. Manchmal beschäftige ich mich dann mehr mit dem Fehler und suche mehr Hintergrundwissen dazu über Google.


    Wenn mir ein Buch nicht gefällt oder ich kritische Anmerkungen habe, dann sage ich das auch. Ich denke auch nicht, das ich dabei beleidigend werde und sachlich bleibe, zumindest versuche ich das. Ich kritisiere dann auch nicht um des Meckerns wegen, sondern einfach weil das halt mein Eindruck dann ist und mich das beim Buch stört. Leider hatte ich noch keine Leserunde mit Autorenbegleitung, ich hoffe, dass ich mich darin nicht ändere, nur weil der Autor teilnimmt. Vielleicht kann mich der Autor dann ja aufklären, warum das so ist, was ich kritisiere. Der Autor hat vielleicht seine Gründe, dir mir als Leser in dem Moment aber nicht verständlich sind.


    Ich denke, wenn man als Autor an einer Leserunde teilnimmt, muss einem bewusst sein, dass es auch kritische Bemerkungen gibt. Damit sollte man schon umgehen können, sofern die Kritik sachlich ist. Wie gesagt, man ( oder ich ) will einen Autor damit ja nicht runtermachen, sondern er soll es ja als Hinweis sehen, wie die Bücher beim Leser ankommen und vielleicht Verbesserungen bzw. Hinweise für das nächste Buch aus der Leserunde mitnehmen.


    Was ich überhaupt nicht mag, wenn man sich anders bei einer Leserunde bzw. bei einer Rezension verhält, "nur" weil der Autor im Forum ist. Am besten noch mit dem Einleitungssatz: " Ich weiß jetzt nicht wie ich das sagen soll....", "Ich will Dir ja nicht wehtun...", "ich hoffe Du bist mir jetzt nicht böse...", da krieg ich ja gleich die Krise und für mich hat das was mit anbiedern zu tun. Sorry wenn Leute das anders sehen, das ist meine Meinung. Entweder ich sage klipp und klar was mir nicht gefällt, oder ich überlese dann die Kritikpunkte die ich habe und melde mich nur zu Dingen zu Wort, die mir gefallen. Und ich denke es bringt weder dem Autor des Buches noch der Leserunde was, wenn man keine Kritik übt und sich nur bauchpinselt, wie gut und schön doch alles ist.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich denke, man muss erst einmal zwischen autorenbegleiteten Leserunden und unbegleiteten unterscheiden.


    Ganz sicher gibt es bei letzteren deutlich weniger Hemmungen, Kritik zu äußern.
    Das kann dann bei entsprechender Gruppendynamik auch schnell mal in eine richtige Lästerrunde ausarten - nicht schlimm, aber schade wenn sich dann vielleicht manche Teilnehmer, die das Buch gar nicht so schlecht finden, kaum mehr trauen, ihre positive Meinung zu äußern, denn so wird das Gesamtbild natürlich verfälscht.


    Wenn mir irgendwo ein Tippfehler auffällt, würde ich das nie in einer LR auflisten- wenn es sich häuft, würde ich einen generellen Vermerk machen.
    Über einzelne kleine Logikfehler würde ich vielleicht einen Satz verlieren, aber ernsthaft stören würde es mich auch da nur bei Häufung...


    Wenn der Autor dabei ist, bleibt der Ton meiner Meinung nach schon etwas sachlicher. Schließlich ist jedem Teilnehmer/Kritiker klar, dass da jemand direkt dabei ist, der eine Menge Zeit und Mühe in das Buch gesteckt hat.
    Ein Autor sollte allerdings konstruktive Kritik auch vertragen und dann nicht beleidigt reagieren - es ist ja dann seine eigene Entscheidung, was er mit dem Feedback macht.
    Ich habe bei begleiteten LR oft den Eindruck, dass man sich kaum traut, Kritik zu äußern und gutes festgestellt und alles andere dann halt gar nicht kommentiert wird.
    So sollte es dann halt aber auch nicht sein, sonst kann man es ja gleich Lobrunde nennen ;)


    Wie bei den meisten Dingen im Leben, sollte auch hier ein vernünftiges Mittelmaß gefunden werden - was aber halt nicht immer jedem möglich ist ;)

  • Ich habe erst eine Leserunde aktiv mitgemacht (Hundewache) und die 2. steht jetzt am WE an (Rumo). Aber ich hab schon viele Leserunden einfach so mitgelesen.


    Dabei ist mir immer wieder aufgefallen,d as es wissenswertes gibt, was man so nicht betrachtet hat, was einem so gar nicht aufgefallen wäre, was einen "aha"-Effekt auslöst.


    Gleichermaßen sind Kritikpunkte dabei, die mich zum einen nicht interessieren ( was noch für die Allgemeinheit egal wäre) und die zum anderen auf mich wie "an den Haaren herbeigezogen" wirken ( was dann der Allgemeinheit ggf auch so geht ?).


    Kritik als solche soll immer konstruktiv sein (von Situationsbedingten Eskalationen mal abgesehen - das KANN passieren, man sollte sich dann später aber wieder einkriegen und ggf entschuldigen - und ja, den Schuh hab ich mir selbst angezogen, hatte halt einen schlechten Tag und das falsche Ventil gewählt).
    Kritik kann reichlich geübt werden, wenn sie denn berechtigt ist. Was ich hier im Forum allgemein finde ist, das es sehr viel positive Kritik gibt.
    In den Leserunden wird es manchmal recht...speziell. Vielleicht sollten die betreffenden Kritiker einfach kurz überlegen, wie detaillverliebt die Kritik als solche noch allgemeinnützlichen Sinn macht....

  • Ich habe noch nie eine Leserunde als Leser mitgemacht, weil ich Bücher nicht so wahrnehme, dass sich ihre Lektüre an der Kommunikationsweise einer Leserunde orientieren könnte. Ich will nicht über die Bücher reden, die ich lese, bevor ich damit fertig bin, sondern erst danach. Zwischendrin die Eindrücke von anderen zu erhalten, würde mich ablenken und mir das Lesevergnügen verleiden. Das bedeutet nicht, dass ich Leserunden schlecht finde; sie sind nur nichts für mich, als Leser. Ich gehöre auch nicht zu den Leuten, die im Kino nach jeder Szene nickend oder mit einem fragenden Gesichtsausdruck zu ihren Nachbarn schielen oder gar Kommentare absondern. Danach, beim Bier, rede ich aber gerne über den Film.


    Aus Autorensicht wiederum sind Leserunden spannend, weil man miterleben kann, wie sich Leser und Geschichte gemeinsam "entwickeln" (ist nicht ganz das richtige Wort). Wenn es eine Rezension nach dem Abschluss der Lektüre gibt, bekommt man - als Autor - einen Eindruck gereicht, der weniger mittelbar ist. Die Geschichte ist vorbei, und dieser Eindruck bezieht sich häufig stark auf das Ende, auf die Geschichte insgesamt. Bei Leserunden aber sind die Eindrücke direkter, mittelbarer, und das ist spannend, weil man auch erfährt, wie einzelne Kapitel funktionieren, wie Wendungen, neue Figuren, Exkurse usw. wahrgenommen werden.


    Im Hinblick auf Kritik bin ich absolut leidenschaftslos. Was gesagt werden muss, muss gesagt werden, sonst hat das ganze keinen Sinn. Wer also meint, gerade gehobelte Scheiße zu lesen, soll das sagen. Wer sich über unglaubwürdige Wendungen, schlecht recherchierte Elemente oder ähnliches ärgert, soll das loswerden können. Und selbst wenn danach gezielt gesucht wird, auch okay. Ein veröffentlichtes Buch ist ein Produkt, und jeder Konsument hat das Recht, darauf so zu reagieren, wie er möchte. Ich wünsche mir - für meine Leserunden jedenfalls - Ehrlichkeit, ich erwarte auch keine Sonderform von "Respekt". Wer sich als Autor in eine Leserunde begibt, sollte auf Augenhöhe mit den Lesern kommunizieren. Das bedeutet übrigens nicht, dass diese Augenhöhe ansonsten nicht gegeben wäre: Schriftsteller ist ein Job, nichts weiter. (Allerdings ein sehr schöner.)


    Ich sähe auch keinen Sinn in Leserunden, an denen nur Claqueure teilnehmen.

  • Ich liebe Leserunden und betrachte sie als große Chance, Bücher auch mal aus einer anderen Perspektive zu sehen als meiner eigenen oder auch ein Buch zu lesen, das ich mir allein vielleicht nicht vorgenommen hätte - einfach mal über meinen eigenen Tellerrand zu schauen und Neues für mich zu entdecken oder eben auch nicht.
    Jede mitlesende Eule bringt ihre eigenen Erfahrungen und Sichtweisen mit ein. Das finde ich ungemein spannend, und manches Buch erscheint nach so einer Leserunde für mich auch in einem ganz anderen Licht.
    Ich tendiere aber eher dazu, es mit der Fehlersuche nicht zu übertreiben, besonders bei Leserunden mit Autor/in. Kritische Anmerkungen sind für den Autor/die Autorin sicher interessant und können auch hilfreich sein, aber für ihn/sie sollte nicht der Eindruck entstehen, dass hier sein Buch zerpflückt wird. So formuliere ich Kritik dann auch etwas moderater, weil ich mir immer den Menschen vorstelle, der sich beim Schreiben gemüht hat und sich 'was dabei gedacht hat, ob mir das nun gefällt oder nicht. Geschmack ist halt sehr subjektiv.


    Zitat

    ...Und dann gibt es eben auch die Leser, die aufgrund ihres eigenen Wissens, sei es nun beruflich oder privat, eben auch kritisch anmerken, wenn etwas in der Darstellung falsch oder unlogisch ist. Gerade solche Einwürfe tragen doch dazu bei, dass man als "nichtwissender" Leser etwas hinzulernt und das ist in meinen Augen durchaus ein positiver Faktor....


    Dagegen habe ich überhaupt nichts. Ich selber recherchiere Einzelinfos, Namen etc. während des Lesens gar nicht, weil das für mich den Lesefluss stört und bin deshalb immer dankbar, wenn es Andere gibt, die das für mich übernehmen. Schließlich profitiere ich auch von ihrem Wissen.


    Zitat

    ...• Und ganz allgemein gefragt: Wieviel Kritik darf sein?


    Kritik (wenn nötig) ja - Zerpflücken nein! Ich gebe dir völlig Recht und finde Sachlichkeit am wichtigsten. Dann können auch Unstimmigkeiten im Buch oder Entwicklungen, die man überhaupt nicht nachvollziehen konnte, angebracht werden, ohne niederzumachen.


    Ich denke man sollte dem Autor/der Autorin immer noch ein sauberes Hemd lassen!

  • Zitat

    Original von Tom
    Ach so, ich sehe das übrigens auch umgekehrt so. Wenn ein Leser in einer Leserunde Bullshit erzählt, bekommt er diese Rinderdefäkationsprodukte um die Ohren gehauen. ;-)


    :write
    Jepp! Gleiches Recht für beide Seiten.
    Das im Zitat gefettete Wort findet ich mal wieder hammergeil. Ich nehme es (das Wort, nicht die Substanz) dann mal mit ins Wochenende. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Das im Zitat gefettete Wort findet ich mal wieder hammergeil.


    Es lohnt sich einfach, David Foster Wallace zu lesen. "Unendlicher Spaß" hat meinen Fremdwörterwortschatz massiv erweitert; "Defäkation" gehört allerdings, zugegeben, zu meinen Lieblingen. ;-)

  • Ich glaube, der problematischste Punkt aus Autorensicht bei Leserunden - übrigens auch bei Rezensionen - ist der, dass es meist keine Unterscheidung zwischen konstruktiver Kritik und Geschmack gibt. Ich setze sachlichen Ton jetzt mal sowieso voraus in einem Forum wie diesem. Man kann schon profitieren, wenn man von Lesern auf Fehler und Schwächen im Aufbau oder der Figuren hingewiesen wird, besonders, wenn es da einen Trend gibt und der gleiche Hinweis von vielen kommt. Da ist man dankbar und weiß beim nächsten Mal, worauf man achten muss. Auf diese Weise habe ich gelernt, dass reale Menschen keine guten Romanprotagonisten abgeben und Genremix äußerst problematisch ist.


    Was bei Leserunden leider den Großteil der Beiträge ausmacht, ist die Äußerung von Geschmack. "Die Protagonistin ist unsympathisch", "Die Protagonistin ist genau wie ich", "Der Schauplatz ist fad, da war ich noch nie", "Ich mag keine Hunde, ich fände Katzen besser", "Warum muss das Kleid der Heldin rot sein?" usw. Jetzt mal absichtlich überspitzt. Geschmack hat nichts mit Kritik zu tun. Kritisieren kann man, indem man eine Ahnung von Grammatik, Orthografie, Spannungsaufbau, Charakterisierung und so hat. Weil man sich mit der Materie beschäftigt, genreunabhängig liest oder Experte in einem Genre ist. Schließlich hat jedes Genre auch eigene Regeln. Es bringt nichts, einen Krimi und einen Liebesroman mit der gleichen Erwartung zu lesen. Man kann jeden für sich nach Kriterien der Gestaltung beurteilen und im Zusammenhang mit anderen Werken des Genres sehen, aber man kann zB nicht sagen "Also Fitzek schreibt schon spannender als Kinsella", weil das zwei total verschiedene Dinge sind.


    Hauptsächlich aus diesem Grund sind Leserunden für Autoren zum Teil sehr anstrengend. Ich würde mich nie vor berechtigter Kritik fürchten und denke über vieles nach, wenn es Hand und Fuß hat. Aber die "ist nicht mein Geschmack" Beiträge, die kleben an einem, weil man es einerseits nicht ändern kann, es einen aber andererseits auch beschäftigt. Schreibt man zB ein Happy End beschwert sich die Hälfte der Teilnehmer, dass das vorhersehbar und kitschig war, schreibt man keines, beschwert sich die andere Hälfte, dass das gemein und unschön ist. Da wünsche ich mir den seltenen Fall eines Lesers, der das Ende in Bezug zum Roman beurteilt. Passt es zur Geschichte? Ist es ein korrekter Abschluss? Ein "ich mag keine Bücher ohne Happy End" ist wenig konstruktiv und lässt den Autor nur permanent grübeln. Weil man ja, nachdem man ein halbes Jahr, Jahr Arbeit in so ein Buch gesteckt hat, will, dass die Leser Freude damit haben. Klar weiß man, dass man nicht jeden Geschmack treffen kann, aber in Leserunden bekommt man das permanent vor Augen geführt.


    lg Claudia

  • Zum Thema noch: Ich kann allerdings auch verstehen, dass Autoren etwas pikiert reagieren, wenn sie hierher zu Leserunden eingeladen werden und sich dann alles mögliche anhören müssen. Leserunden sind ja keine Textarbeit; dafür ist es ohnehin zu spät. Und man geht als Autor auch nicht zu gebuchten Lesungen, um dann ständig Zwischenrufe ("Blödsinn! Blö-hö-höd-sinn!") zu hören oder bei der anschließenden Diskussion/Fragerunde von einem "zufällig" anwesenden Germanisten eine Liste mit sprachlichen Fehlern um die Ohren geschlagen zu bekommen. Bei einer Lesung setzt man ein gewisses - positives - Interesse voraus, und ich nehme an, dass hierher geladene Autoren etwas Ähnliches erwarten, wenigstens einige/die meisten von ihnen. Deshalb möchte ich unterstreichen, dass o.g. für mich gilt, ich aber gut verstehen kann, wenn andere Autoren quasi eine gemeinsame Lesung mit entsprechendem Verlauf erwarten.

  • Ich habe in letzter Zeit ein paar Leserunden mit Autor mitgemacht (Niedertracht, Das Mädchen und der Leibarzt, Wer Wind sät) und hatte den Eindruck, dass die Leser vielleicht etwas zu zurückhaltend mit Kritik waren. Die Bücher waren alle sehr gut, aber so gar keine Kritik fand ich dann doch etwas merkwürdig.


    Dagegen herrschte in den Testleserunden fast Mord und Totschlag (Nibelungenmord, Das Orchideenhaus, Über den grünen Klee geküsst) Ich hatte den Eindruck, dass die Leser viel kritikwütiger sind, wenn kein Autor mitschreibt. Ich hoffe nur, dass diese Autoren nicht als stille Leser alles mitbekommen, manches war schon deprimierend und schwer zu verdauen.


    Die dritte Kategorie der Leserunden sind die privaten Leserunden, mir gefallen sie eigentlich noch am besten, weil sich niemand gezwungen fühlt dem Autor zu schmeicheln noch das Buch zu zerreissen.
    Ich hätte diesen lockeren Umgang gerne in allen Leserunden, einfache Meinungsäusserungen aber keine wütende, beleidigende Kritik.

  • Als Autor mag ich persönlich die Vielfalt in den Leserunden.
    Da gibt es jene, die dir alles abnehmen und selbst auf geäußerte logische Fehler mit Sätzen reagieren, wie: "Ach, das überlese ich einfach, das stört mich doch nicht." Und dann gibt es solche, die das Buch wirklich auseinandernehmen; die die kleinste Verfehlung einer Figur mit einer Rüge strafen (gleichzeitig aber auch nicht wollen, dass die Figur zu fehlerfrei daher kommt) und selbst recherchieren, welche Nachwirkungen das Betäubungsmittel hat, mit dem du deine Figuren flachlegst, und nachfragen, warum diese ausbleiben.


    Interessant wird die Leserunde durch eine möglichst breite Mischung an Lesern. Sowohl zwischen den oben genannten "Extremen" als auch zwischen jenen, denen der Plot das Entscheidende ist und jenen, denen eher Figuren wichtiger sind.
    Mit einer bestimmten Art Leser allein könnte ich als Autorin keine Leserunde machen, daher bin ich froh, dass es viele verschiedene gibt, und hoffe, dass jeder ehrlich zu mir ist.


    Eine Sonderpackung für anwesende Autoren fände ich unangenehm. Ich frage mich ohnehin immer, wieviel von den positiven Aussagen noch da stünde, wenn ich nicht anwesend wäre. Da beruhigen mich kritische Stimmen, die keine oder wenig Rücksicht auf mögliche Befindlichkeiten nehmen, sehr.


    Ganz ehrlich: Natürlich schluckt man, wenn ein Leser sagt: Nee, ich kann das überhaupt nicht leiden!, ob aufs ganze Buch bezogen, oder auf einzelne Abschnitte/ Szenen. Aber man stürzt sich deshalb nicht in Depressionen; man geht durchaus dran, mit dem Wissen, dass man nie allen gefallen kann. Da besteht halt das Risiko, auch mal an die zu geraten, denen man nicht gefällt. Ob die jetzt sagen "Das Buch ist nicht mein Geschmack" oder "herrje, hast eine du eine Scheiße zusammengeschrieben" ist mir dabei ziemlich egal, heraus kommt dasselbe: Umzufriedener Leser. Man ist etwas enttäuscht, manchmal auch zerknirscht (schließlich hat der Leser idR Geld fürs Buch bezahlt und Zeit investiert, und bleibt nun enttäuscht zurück), aber nachdem man ne halbe Stunde traurig drüber war, ist es auch wieder gut.
    Über erzwungene "Hm, ja, doch ... war'n schönes Buch. Nett" dagegen grübelt man Tage, weil man sich nicht vorstellen kann, ob's ernst gemeint war.


    Zu Fehlern:
    Ich mag ja aufgelistete Tippfehler z.B. sehr viel lieber als einen generellen Hinweis, denn die Liste kann ich dem Verlag weiterreichen und die nächste Auflage wird verbessert. Der generelle Hinweis lässt mich frustriert das Buch zum 198.sten mal lesen - die Fehler finde ich nie.


    Ebenso verhält es sich mich sachlichen Fehlern. Ich bin froh, wenn man mich drauf hinweist, kann dann darüber diskutieren, mich für den Hinweis bedanken oder einfach erklären, dass ich hier aus Gründen des Tempos, der Atmosphäre oder der Spannung die künstlerische Freiheit bemüht habe. Das finden Experten auf ihrem Gebiet dann oft blöd - steht ihnen auch zu - aber ich schreibe immer noch Romane, keine Fachliteratur. Da muss ein Fakt, den einer von 100 Lesern erkennt, sich den Faktoren, die alle 100 Leser sehen, hin und wieder unterordnen.

  • claudiatoman : Eigentlich sind das (lieber Hunde, keine Katzen) die Diskussionen die ich in einer Leserunde als ganz normal empfunden habe. Das hilft dem Autor nicht, aber die Leserunden sind ja auch nicht gedacht um dem Autor zu helfen, sondern einfach als Austausch zwischen den Lesern und dem Autor, ein gemeinsames Lesen des Buches.

  • Zitat

    Ich habe bei begleiteten LR oft den Eindruck, dass man sich kaum traut, Kritik zu äußern und gutes festgestellt und alles andere dann halt gar nicht kommentiert wird.
    So sollte es dann halt aber auch nicht sein, sonst kann man es ja gleich Lobrunde nennen ;)


    :write
    Immer mehr scheue ich Leserunden, da es m. M. nach einige gibt, die sich bei Leserunden in Begleitung des Autors nicht so äußern, wie sie vielleicht empfinden - also Kritik hinterm Berg gehalten wird - oder was noch häufiger vorkommt, die Teilnehmerzahl der Leserunde einfach immer mehr schwindet und keiner weiß, wo sind sie denn alle plötzlich hin? Die haben einfach das Lesen oder Posten aufgehört.


    Prinzipiell finde ich es einfach toll, wenn ein Autor bei einer Leserunde mitmacht, da man da seine Fragen und Anmerkungen gleich an die richtige Stelle richten kann. Und selbstverständlich sind ein guter Umgangston und eine richtige Dosierung der Kritik unerlässlich. Dennoch sollten die Teilnehmer solcher Runden nicht verschweigen, wenn sie Probleme mit dem Inhalt, den Personen oder sonstigem im Buch haben.


    Zitat

    Was bei Leserunden leider den Großteil der Beiträge ausmacht, ist die Äußerung von Geschmack. "Die Protagonistin ist unsympathisch", "Die Protagonistin ist genau wie ich", "Der Schauplatz ist fad, da war ich noch nie", "Ich mag keine Hunde, ich fände Katzen besser", "Warum muss das Kleid der Heldin rot sein?" usw. Jetzt mal absichtlich überspitzt. Geschmack hat nichts mit Kritik zu tun. Kritisieren kann man, indem man eine Ahnung von Grammatik, Orthografie, Spannungsaufbau, Charakterisierung und so hat.


    Also da stimme ich nicht ganz zu. Z.B. bei meiner letzten Leserunde habe ich sehr wohl bemerkt, wie unsymphathisch mir eine Hauptperson war und es war sehr interessant festzustellen, wie unterschiedlich die Leser dies beurteilten und wie wir zu ergründen versuchten, warum der eine so und der andere so empfindet. Für den Autor war sicherlich interessant, wie seine Frauenfigur bei den Lesern angekommen ist und welche Worte und Handlungen bei den Lesern welche Gefühle auslösten. Für weitere Projekte ist so was doch auch für die Schreiber von Belang, die ja doch mit ihren Büchern in der Regel auch Gefühle freisetzen wollen, bzw. ist es doch gerade das, was ein gutes Buch ausmacht.
    Und wenn mehrere Leser z.B. bemängeln, dass ihnen das Buch etwa zu grausam, zu langatmig oder ähnliches war ist es natürlich eine subjetive Meinung, aber der Autor kann doch darüber grübeln, warum seine Leser so empfinden, ob er vielleicht etwas ändern möchte fürs nächste Projekt. Oder ob er mit manchem genau das erzielt hat, was er wollte. Z.B. zu verärgern - es gibt ja einige Bücher, wo einem die Galle hochkommt und ich mir sicher bin, dass der Schreiber genau dies provozieren wollte.


    Ich finde, dass das Lesen eines Buches eine sehr persönliche Sache ist, die bei jedem andere Gedanken und Gefühle auslöst und solange man sie freundlich und nicht verletztend rüberbringt, finde ich nicht, dass etwas tabu sein sollte.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Zitat

    Original von claudiatoman
    Was bei Leserunden leider den Großteil der Beiträge ausmacht, ist die Äußerung von Geschmack. "Die Protagonistin ist unsympathisch", "Die Protagonistin ist genau wie ich", "Der Schauplatz ist fad, da war ich noch nie", "Ich mag keine Hunde, ich fände Katzen besser", "Warum muss das Kleid der Heldin rot sein?" usw. Jetzt mal absichtlich überspitzt. Geschmack hat nichts mit Kritik zu tun. Kritisieren kann man, indem man eine Ahnung von Grammatik, Orthografie, Spannungsaufbau, Charakterisierung und so hat. Weil man sich mit der Materie beschäftigt, genreunabhängig liest oder Experte in einem Genre ist. Schließlich hat jedes Genre auch eigene Regeln. Es bringt nichts, einen Krimi und einen Liebesroman mit der gleichen Erwartung zu lesen. Man kann jeden für sich nach Kriterien der Gestaltung beurteilen und im Zusammenhang mit anderen Werken des Genres sehen, aber man kann zB nicht sagen "Also Fitzek schreibt schon spannender als Kinsella", weil das zwei total verschiedene Dinge sind.


    Hauptsächlich aus diesem Grund sind Leserunden für Autoren zum Teil sehr anstrengend. Ich würde mich nie vor berechtigter Kritik fürchten und denke über vieles nach, wenn es Hand und Fuß hat. Aber die "ist nicht mein Geschmack" Beiträge, die kleben an einem, weil man es einerseits nicht ändern kann, es einen aber andererseits auch beschäftigt. Schreibt man zB ein Happy End beschwert sich die Hälfte der Teilnehmer, dass das vorhersehbar und kitschig war, schreibt man keines, beschwert sich die andere Hälfte, dass das gemein und unschön ist. Da wünsche ich mir den seltenen Fall eines Lesers, der das Ende in Bezug zum Roman beurteilt. Passt es zur Geschichte? Ist es ein korrekter Abschluss? Ein "ich mag keine Bücher ohne Happy End" ist wenig konstruktiv und lässt den Autor nur permanent grübeln. Weil man ja, nachdem man ein halbes Jahr, Jahr Arbeit in so ein Buch gesteckt hat, will, dass die Leser Freude damit haben. Klar weiß man, dass man nicht jeden Geschmack treffen kann, aber in Leserunden bekommt man das permanent vor Augen geführt.


    lg Claudia


    Aber genau das finde ich z.B. spannend. Ob einer nun lieber Hunde oder Katzen mag, tangiert mich nicht, das ist Geplauder, dem ich mich anschließen kann oder das ich laufen lasse, weil mir dazu nichts einfällt.
    Man muss auch nicht alles kommentieren, vor allem muss man aber auch nicht alles als Kritik verstehen. Wenn ein paar Leser sagen, dass sie blonde Männer unattraktiv finden, muss ich meinen nächsten LiRo-Held trotzdem nicht dunkel färben.


    Aber sehr spannend sind Diskussionen über Symapthie zu den Figuren. Nun bin ich der Meinung, dass eine Figur, die alle sympathisch finden, nur misslungen sein kann - oder gibt es Menschen, die von jedem gemocht werden? Das wäre schlimm, das könnte nie eine gute Figur sein (vom liebevollen Großmütterchen mal abgesehen - das dürfen alle mögen).
    Unterschiedliche Wahrnehmungen zur Sympathie sehe ich daher als Zeichen, dass ich irgendwas richtig gemacht haben muss, und die Figur Facetten hat.


    In dem Zusammenhang habe ich mal was sehr spannendes mit meinem zweiten Buch erlebt: In einer anderen Leserunde merkte eine Leserin an, die Hauptfigur sei unsympathisch. Darauf zog sich das durch die ganze Leserunde, fast alle Mitleser schlossen sich dem an: Kleine Zicke.
    In der zweiten Leserunde (hier) wurde komplett anders empfunden, die Prota wurde als sympathisch, charmant, süß und mit "wäre ich gerne mit befreundet" tituliert und nur 1-2 Leser standen ihr eher neutral gegenüber.


    Das hat mir eindrucksvoll gezeigt, wie das Äußere auf den Leser wirken kann, wie sehr sich der Blick durch Umstände verändert, auf die der Autor überhaupt keinen Einfluss hat. Das können Mitleser sein, gelesene Rezensionen, aber auch persönliche Umstände, das Wetter ...
    Mir persönlich hat das sehr beim Loslassen meiner Bücher geholfen.



  • Das kann ich nur voll und ganz unterschreiben :write. Ich frage mich oft, warum die Autoren sich diese Leserunden überhaupt antun. Denn es geht - wie claudiatoman schreibt - nur äußerst selten um konstruktive Kritik, sondern einzig um den persönlichen Geschmack.

  • Zitat

    Original von Tom
    Ach so, ich sehe das übrigens auch umgekehrt so. Wenn ein Leser in einer Leserunde Bullshit erzählt, bekommt er diese Rinderdefäkationsprodukte um die Ohren gehauen. ;-)


    Auch ach so!
    Und ich als Leser halte das übrigens auch aus :grin

  • Zitat

    Original von Carina
    Das kann ich nur voll und ganz unterschreiben :write. Ich frage mich oft, warum die Autoren sich diese Leserunden überhaupt antun. Denn es geht - wie claudiatoman schreibt - nur äußerst selten um konstruktive Kritik, sondern einzig um den persönlichen Geschmack.


    Keine Autorin und kein Autor wird zur Teilnahme an einer Leserunde gezwungen. Und wenn ich als Autor der Meinung bin, dazu habe ich keine Lust bzw. dort werden meine Erwartungen nicht erfüllt, dann nehme ich nicht teil. Eigentlich doch ganz einfach, oder?


    Und warum sollten die Leserinnen und Leser sich denn nicht zu ihrem ureigensten Geschmack äußern? Das ist doch auch letztendlich eine Aussage zu dem gelesenen Buch. Eine Meinung zu etwas setzt sich nun einmal aus vielen Facetten zusammen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

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