XY - Sandro Veronesi

  • ... XY von Sandro Veronesi


    Kurzbeschreibung (amazon)
    Im verschneiten Wald nahe des Bergdorfs San Giuda werden die Leichen von elf Touristen gefunden. Die Autopsie der Leichen offenbart etwas Unfassbares: elf Leichen, elf Todesursachen. Mord und Selbstmord, Krebs und Herzinfarkt. Ein Opfer scheint dem Biss eines Haifisches erlegen zu sein. Nichts passt zusammen. Während die Behörden die unerklärlichen Details der Tragödie vertuschen, versuchen der Priester Don Ermete und die Psychologin Giovanna, das Rätsel zu lösen. Ihre Ermittlungen führen den Leser auf eine philosophische Reise in die Grenzgebiete unseres Verstandes.


    Das Buch verwirrt mich und ich kann es überhaupt nicht einordnen. Ich weiss nicht mal, ob es mir gefällt oder nicht. Auf der einen Seite ist es einmal etwas ganz anderes, sowohl inhaltlich als auch stilistisch und sprachlich. Das finde ich sehr spannend. Auf der anderen Seite liest es sich für mich stellenweise wirklich mühsam. Es dauert auch ewig, ich lese und lese und lese und komme nicht wirklich vorwärts in der Geschichte.


    Bei dem Buch fände ich einen Gedankenaustausch mit anderen Gerade-Lesern oder Schon-gelesen-haben-Lesern sehr interessant. Ist da jemand unter euch?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich habe es gelesen allerdings ab ca der Hälfte nur noch überflogen, weil ich einfach nicht in diese merkwürdige Geschichte hineingekommen bin.


    Ich war total enttäuscht, hatte mir etwas anderes erwartet...

  • Anderes erwartet :gruebel ich weiss nicht. Mir war schon klar, dass es kein "traditioneller" Thriller ist (ich finde auch diese Einbilung als Thriller total irreführend, ein Thriller ist dieses Buch definitv nicht, auch wenn mir eine andere Einordnung schwer fällt). Ich tue mich schwer, da ich überhaupt keine Richtung rauslesen kann. Wo führt das Buch hin? Was will es mir sagen? Momentan ist es ein Sammelsurium an Gedanken und Gefühlen, an Eindrücken und Interpretationen der beiden Protagonisten.


    Die letzten Tage konnte ich mehr dranbleiben und somit auch mehr lesen, was meinem Lesefluß gutgetan hat. Da kam ich viel besser rein in das Buch. Allerdings hatte ich auch einen wirklich heftigen Albtraum, den ich zumindest teilweise auf das Buch zurückführe :cry.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Mittlerweile hab ich das Buch ausgelesen. Und - was soll ich sagen? Ich habe so gehadert mit dem Buch, es war wirklich anstrengend und gerade die letzten 50 Seiten haben sich irre gezogen - und dann lese ich es zu Ende und bin total in Hochform, literarisch völlig befriedigt, um nicht zu sagen: nahezu glücklich. Veronesi hat es mit seinem Schluss nochmal total rumgerissen, jetzt gibt das Ganze doch einen Sinn (auch wenn ich mich nach wie vor schwertue, ihn zu fassen). Es ist ein ganz und gar ungewöhnliches Buch und man muss sich als Leser darauf einlassen können, gar nichts zu verstehen. Es war wirklich anstrengend zu lesen, aber für mich hat es sich gelohnt - es ist definitiv ein Buch, dass ich so schnell nicht vergessen werde. Ich arbeite noch an der Rezi, gerade bei dem Buch fällt es mir unheimlich schwer, meine sehr widersprüchlichen Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen.


    @ Gronik: Ich hab auch versucht, den Schluss querzulesen - es ging nicht. Ich habe es erst erfassen können, als ich das Buch von vorne bis hinten gelesen habe, gerade weil es kein gewöhnlicher Schluss ist, sondern auch viel zwischen den Zeilen steht.


    Ein Tipp noch für vielleicht-Leser: Es ist kein Thriller und wer einen solchen erwartet, kann nur enttäuscht werden! Wer sich dagegen auf ein äußerst ungewöhnliches Buch einlassen kann, dem sei es nur empfohlen.


    Ich würde mich auch weiterhin über Gedankenaustausch freuen, gerade bei dem Buch.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021