Inhalt:
Als die 16jährige Jane aufwacht, liegt sie im Krankenhaus, kann nicht sprechen und sich nicht bewegen. Vor allem aber kann sie sich nicht vollständig an den schicksalhaften Abend erinnern, der sie in das Krankenhaus befördert hat. Doch eins wird Jane schnell klar: Jemand wollte sie umbringen.
Meine Meinung:
„Wer schön sein will, muss sterben“ ist ein Jugendthriller und verbindet so zwei sehr typische Themen aus beiden Genres.
Zum einen geht es darum, dass Jane erst nach und nach ihre Erinnerung wieder erlangt und so versucht herauszufinden, wer sie angefahren und dann in einen Rosenbusch befördert hat. In vielen Rückblenden erfahren wir nicht nur von Janes Leben, ihren Freundinnen und ihrem Freund, sondern auch speziell die Geschehnisse an dem Abend. Der Abend, der eigentlich eine große Party und etwas ganz besonderes werden sollte und dann doch in der Katastrophe endete.
Auf der anderen Seite erinnerte mich dieses Buch ganz stark an „Before I Fall“ (dt.: „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“) und ein typisches Thema eines Jugend-Highschool-Buches: Dem beliebten Mädchen an der Highschool mit ihren genauso beliebten Freundinnen passiert etwas Schreckliches. Sie beginnt, ihr eigenes Leben zu hinterfragen und entdeckt, dass vieles in ihrer Umgebung nur Fassade ist.
Die Thrilleraspekte, die in diese Geschichte mit einspielen, haben mir sehr gut gefallen. Als Leser möchte man genauso wie Jane wissen, wer der Täter war und welche Beweggründe er hatte. Man hofft, dass Jane sich schnell genug an alles erinnert, bevor ihr nochmals etwas zustößt. Durch geschickte Erzählwechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit fügen sich langsam einige Puzzlestücke zusammen zu einem großen Ganzen.
Ein großes Manko des Buches sind meiner Meinung nach die Charaktere. Ich mochte nur zwei in dem ganzen Buch und diese sind eigentlich eher Nebenfiguren. Weder Jane selber noch ihre reichen Freundinnen, die durch ein paar zugeschriebenen Macken an Tiefgang gewinnen sollen, konnten mich überzeugt. Noch schlimmer: Insbesondere Jane, die als Protagonistin ja eigentlich eine Identifikationsfigur für den Leser darstellen sollte, war mir denkbar unsympathisch. Sie wirkte auf mich sehr oberflächlich: ein Eindruck, der sich leider im Verlauf der Geschichte noch verstärkte.
Trotzdem soll hier nicht der Eindruck entstehen, ich hätte dieses Buch nicht gemocht. Ich habe es schon vor zwei Wochen gelesen und war von der Geschichte total gefesselt. Erst jetzt in der Rückschau fällt mir auf, dass mich die Oberflächlichkeit der Charaktere ziemlich gestört hat.
Wer also einen spannenden Jugendthriller lesen möchte und sich genauso wie ich darüber freut, dass diese beiden Genre mal wieder in einem guten Buch zueinander finden, der sollte „Wer schön sein will, muss sterben“ auf jeden Fall lesen. Für eine spannende Handlung und einen fesselnden Schreibstil, aber unsympathische Charaktere, vergebe ich sehr gute 3 bis 4 von 5 Sternen.