Alonso, Ana - Vision - Das Zeichen der Liebenden

  • ==Folgenschweres Tattoo==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches den Startschuss in eine besondere Fantasy-Trilogie macht. Es hat den Namen „Vision – Das Zeichen der Liebenden“ und ist ein Jugendbuch, das auch gut und gerne von jedem Erwachsenen gelesen werden kann. Wie es mir gefallen hat, lest selbst.


    ===Buchdaten===
    Autor: Ana Alonso, Javier Pelegrin
    Titel: Vision – Das Zeichen der Liebenden
    Originaltitel: Tatuaje
    Verlag: Arena
    Erschienen: 2011
    ISBN-10: 3401066552
    ISBN-13: 978-3401066554
    Seiten: 464
    Alter: ab 14
    Einband: HC
    Kosten: 17,99€
    Serie: Vision-Trilogie


    ===Trilogie===
    1. Vision – Das Zeichen der Liebenden
    2. Vision – Das Zeichen der Nacht
    3. Vision – Das Zeichen der Wächter


    ===Zitierter Klappentext===
    Als Alex nach einer Party der geheimnisvollen Jana folgt, trifft er damit eine Entscheidung, die sein Leben verändert: Noch in derselben Nacht sticht Janas Bruder ihm ein Tattoo, von dem es heißt, es habe magische Fähigkeiten. Von nun an kann Alex Janas Empfindungen spüren, wann immer sie in seiner Nähe ist. Doch wenn er versucht, sie zu berühren, verbrennt ihn ein alles verzehrendes Feuer. Denn Jana ist kein gewöhnliches Mädchen. Und in ihrer Welt wäre die Liebe zu Alex unverzeihlich.


    ===Meine Meinung===
    Alex ist bis über beide Ohren in Jana verliebt und wittert auf einer großen Party seine Chance. Er folgt ihr nach Hause und wie es aussieht hat er damit Erfolg. Sie lädt ihn zu sich nach Hause ein und er bleibt sogar über Nacht. Dabei findet er heraus, dass Jana und ihr älterer Bruder David besondere Tattoos anfertigen. Als David ihm anbietet, Alex ein solches zu stechen, sagt er nicht nein, denn angeblich soll das Tattoo dafür sorgen, dass Alex für immer an das Mädchen, an das er während der Sitzung denkt, gebunden wird. Er hält dies für einen Scherz und muss feststellen, dass das Tattoo wirklich über Magie verfügt. Er fühlt alles viel intensiver und kann sogar sehen was Jana fühlt. Einziger Nachteil ist, dass wann immer er Jana berührt, ihn ein Feuer von innen aufzehrt und er qualvolle Schmerzen erleidet. Auf dem Weg das Geheimnis seines Tattoos zu ergründen, kommt er hinter ein folgenreiches Geheimnis, dass mit dem Selbstmord seines Vaters, seinem besten Freund, Jana und magischen Wesen zu tun hat.


    Auf den ersten Blick ist der erste Teil der Vision-Trilogie vielversprechend. Alleine das auffällige Cover ist ein Highlight, dass die Blicke im Buchladen auf sich ziehen wird. Einmal aufgefallen, wird der Leser über den Klappentext total neugierig auf das Werk gemacht. Tattoos sind nicht nur bei Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen ein beliebtes Thema und darauf einen Fantasy-Roman aufzubauen, finde ich einzigartig und genial.


    Leider führte mich der Klappentext auch leicht auf einen Irrweg, der mir den Einstieg sichtbar erschwerte. Ich ging davon aus, dass die Geschichte in der realen Welt von Teenagern spielt und lediglich die Tattoos magische Aspekte einbauen würden. Stattdessen wurde ich in eine Fantasie-Welt geworfen, die zwar in unserer Welt spielt, aber voller magischer Wesen, wie Ghuls steckt. Solche Wesen waren mir ja noch bekannt, aber mit den unterschiedlichen Klans, ihrer Geschichte und ihren Fähigkeiten war ich anfänglich arg überfordert. Jeder Klan hat eigene Mächte, fremdklingende Namen und die Zusammenhänge waren für mich undurchsichtig und verwirrend. Ich hatte die Hoffnung, dass es im Verlauf etwas logischer und verständlicher wird, aber das ist immer nur zeitweilig. Immer wenn ich wenig neue Informationen erhalten habe, und eine Frage von mir dadurch geklärt wurde, wurde Alex in eine völlig neue Situation geworfen, die wieder die volle Aufmerksam bedarf. Dadurch entstand in meinen Augen der Nachteil, dass spannende Szenen nicht ganz so mitreißend wirkten, wie sie beschrieben wurden. Ich musste mich einfach zu sehr auf diese neue Lage einstellen, als das ich manche Action-Szenen hätte voll mitfühlen können. Spannend ist die Geschichte nichtsdestotrotz durch ihre einzigartigen Ansätze, die den Leser mehr über die Situation und die Liebe zwischen Alex und Jana erfahren lassen möchten. Ich für meinen Teil war schnell gefesselt und konnte trotz einiger langatmiger Szenen, immer wieder neuer Situationen und detaillierten Klanbeschreibungen, das Buch nicht aus der Hand legen. Ohne die Hilfe am Ende des Buches, wo alles Klans und Wächter aufgeführt wurden, wäre ich noch häufiger durcheinander gekommen. Aber auch so war ich am Ende nicht sicher, ob ich wirklich jedes Verwürfnis, jeden Streit und Hintergrund der Klangeschichte richtig verstanden und abgespeichert hatte. Wenn ich schon als Erwachsener Leser Probleme habe, wie ist es dann für einen jungen Leser, der noch nicht ganz so aufmerksam liest und mehr Pausen einlegt?


    Ein weiteres Manko an der Geschichte ist die Entwicklung der Protagonisten. Anfänglich wirken die Jugendliche, David, Erik und auch Jana eher wie normale Highschool Kids. Auch wenn ich es schon wunderlich fand, dass ein Junge in den USA ohne Genehmigung sich einfach ein Tattoo stechen lassen kann, aber ansonsten wirkt Alex wie ein ganz normaler verliebter Junge. Im Verlauf werden die Gedanken jedoch immer Erwachsener und das passt einfach nicht zu einem Jugendbuch. Das Autoren-Duo bindet Themen ein, über die sich ein Jugendlicher nie Gedanken machen würde. Zum Beispiel geht es um die Ablenkung und die Flucht in Geschichten, wie einem Kinofilm, einem Buch. Ohne diese Lügen, Ablenkungen würde jeder Mensch die Welt eher akzeptieren wie sie ist und nicht nach höherem Dingen greifen. Ein Ansatz, der interessant ist, aber mal ehrlich, welches Kind macht sich darüber Gedanken, selbst wenn es darauf gebracht wird. Es ist zwar gut Jugendliche auf neue Sichtweisen aufmerksam zu machen, gerade in einer Zeit, wo Konsolen und TV so beliebt sind, aber es wirkt trotzdem zu erwachsen.


    Gut gefiel mir neben dem Aufbau, der sich aus Hauptkapiteln und vielen Unterkapiteln zusammensetzt, der bildhafte und lebendige Stil. Teilweise war es jedoch durch die vielen wichtigen Beschreiben einfach zu langatmig, sodass ich mir persönlich rund 50 Seiten weniger gewünscht hätte. Damit wäre die Geschichte knackiger gewesen.


    Auch wenn die Zielgruppe sich eher an Leser im Alter von 14-16 Jahren richtet, bat mich meine 10jährige Nichte ihr das Buch auch zum Lesen zu geben. Das Cover hatte es ihr angetan und in ihrem Alter habe ich auch Bücher gelesen, die für ältere Leser gedacht waren. Nach drei Tagen hatte sie die fast 500 Seiten durchgelesen und war stellenweise sehr begeistert und hat sich auch schon den nächsten Teil vorgemerkt. Sie fand es zwar ebenfalls stellenweise sehr verwirrend und war der Ansicht, dass einfach zu viele Verwicklungen, Entwicklungen und Charaktere eingebaut wurden, aber die Grundidee mit dem Tattoo fand sie total cool. Ihr gefielen die Protagonisten und insbesondere Erik, der ein wahrer Freund ist, hatte es ihr angetan. Damit zeigt sich, dass die jüngeren Leser das Buch aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten, als ein Elternteil, das das Buch ebenfalls liest. Während Kinder nur das Abenteuer, die Action und Fantasie sehen und die lehrreichen Aspekte, anregenden Gedankengänge gekonnt ausblenden, lesen wir auch zwischen den Zeilen.


    Empfehlenswert ist die Geschichte trotz einiger Mankos, die aber jeder Leser anders sieht.


    ===Bewertung===
    „Vision – Das Zeichen der Liebenden“ ist ein Werk, dass unsere Welt mit Magie bereichert. Wertvolle Gedankengänge gehen jedoch für Jugendliche leicht unter, genauso wie die komplizierte Klangeschichte verwirrt und Spannung mindert. Da dies aber abgehakt ist, kann man nur hoffen, dass es im zweiten Teil mehr zur Sache geht. Hier gibt es drei Sterne.


    Pro: Grundidee ums Tattoo, Fantasie, Aufbau, Cover
    Contra: zu viele Klans, Verwicklungen


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Leseprobe oder Zitat zum Einblick in den Stil===


    S. 226: „Man merkt, dass du Ober noch nicht begegnet bist. Die Führung der Agmar zu verlieren, ist im Moment Janas geringstes Problem. Sie kann froh sein, wenn sie noch einmal davonkommt, wenn sie ihr Haus in der Antigua Coloinia behält... und wenn die anderen Klane sie in Ruhe lassen.“

    Buch-Blog


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  • „Vision – Das Zeichen der Liebenden“ ist das deutsche Debüt des in Spanien sehr erfolgreichen Autorenehepaars Ana Alonso und Javier Pelegrin. Eine Geschichte wie diese habe ich bisher noch nicht gelesen, die Idee dahinter scheint mir ziemlich neu und auch durchaus ausbaufähig. Doch ich kann nicht genau sagen, worum es in diesem Buch überhaupt geht. Es gibt Medu, magische Wesen, die magische Tattoos tragen und sie auch stechen können. Sie scheinen die Menschen damit unterwerfen zu wollen, und doch erscheinen sie nicht böse. Dann gibt es die Wächter, die seit Jahrhunderten gegen die Medu kämpfen, um den Menschen die Worte zurückzugeben, die die Medu ihnen gestohlen habe… Doch wer letztendlich gut und wer böse ist, wird überhaupt nicht klar.


    Grundsätzlich ist „Vision“ interessant und auch durchaus spannend, doch auch sehr verworren, so dass es sich mehr als schwierig gestaltet, durch die Geschichte durchzublicken. Es fehlt der rote Faden, die Handlungsstränge sind zwar miteinander verknüpft, laufen am Ende aber nicht zu einem Gesamtergebnis zusammen. Auf den Aha- Effekt, den Moment, an dem sich die Handlung erschließt, wartet man vergeblich.


    Auch Alex´ Gefühle für Jana sind wenig nachvollziehbar. Dass sie attraktiv und geheimnisvoll ist, erfährt man mehr als ein Mal, worin jedoch ihre Anziehungskraft auf den Jungen begründet ist, bleibt ein Rätsel. An ihrem Verhalten Alex gegenüber kann es jedenfalls nicht liegen, dass er sich so unsterblich in sie verliebt. Aus Jana wird man das ganze Buch über nicht schlau, sie bleibt oberflächlich, schwer greifbar, so dass man sie nicht wirklich einordnen kann. Und auch der Figur des Alex fehlt der nötige Tiefgang, dafür ist er an Naivität und Dummheit stellenweise nicht zu überbieten.


    Im Großen und Ganzen konnte „Vision“ mich mit seiner mir bisher unbekannten Hintergrundidee und vielen spannenden Momenten, die dieses Buch zu einem wirklich kurzweiligen Lesevergnügen werden lassen, überzeugen. Ich erhoffe mir allerdings vom zweiten Band „Illusion“, der im Frühjahr 2012 erscheint, dass er einiges Licht in das Dunkle, das der erste Band bei den Lesern hinterlässt, bringt. Denn sonst sehe ich eher schwarz für diese Trilogie.

  • Puh, was für ein Buch! Ich habe mich sehr lange vor dieser Rezension gedrückt, da ich bis heute nicht weiß, was ich von diesem Buch halten soll. Zwar hatte ich das Buch recht schnell durch, aber doch eher, weil ich dem ganzen Drama ein Ende setzen wollte. “Vision: Das Zeichen der Liebenden” ist der Auftakt einer neuen Trilogie.
    Durch das wunderschöne Cover und die Kurzbeschreibung bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und ich dachte, dass ich hierbei ein paar entspannte Lesestunden haben könnte, doch dem war leider nicht so.


    Der Schreibstil hat mir auf den ersten Seiten noch sehr gut gefallen, danach wurde es allerdings sehr schleppend und langatmig. Manches wurde mir viel zu ausführlich beschrieben, andere – für mich wichtige – Dinge wurden dagegen nur sehr oberflächlich erklärt, was ich sehr schade fand. Die beiden Autoren haben sich bemüht, die Geschichte ideenreich und spannend zu gestalten, allerdings ist dies nur sehr mäßig gelungen.
    Wirklich nett fand ich allerdings die Idee mit den Tattoos, die mich zwar auch hier nicht umgehauen haben, aber ein Grund waren, das Buch weiter in die Hand zu nehmen. Ebenfalls ganz nett gemacht ist das Glossar, bei dem einiges noch einmal erklärt wird.


    Auch die Charaktere konnten mich nicht so ganz von sich überzeugen.
    Alex und Jana sind zwar keine Totalausfälle, aber auch keine Personen, die ich in mein Herz schließen konnte. Beide wirkten auf mich sehr oberflächlich, wobei Jana mir hier besser gefallen hat. Sie ist ein selbstbewusstes Mädchen, dass weiß, was sie will und dabei nicht auf andere angewiesen ist. Alex ist dagegen wahnsinnig naiv und scheint nur nach dem Herzen zu handeln, ohne dabei überhaupt den Kopf einzuschalten. Dadurch wirken die Beiden nicht nur durch ihre Herkunft grundlegend verschieden.
    Die Liebesgeschichte, die zwischen den beiden Protagonisten entsteht, ist ganz nett, aber auch nichts, was mich umgehauen hätte. Die Liebe wirkt zum Teil naiv, was aber anhand des Alters von Alex und Jana nicht weiter schlimm ist, allerdings konnte ich trotz ihrer Situation weder mit ihnen mitfiebern noch mitleiden, vielmehr habe ich die Geschichte einfach so hingenommen.


    Wirklich schön ist dagegen die Covergestaltung. Optisch ist das Buch ein absolutes Highlight, da kann man absolut nichts kritisieren, aber leider ist das Cover alleine leider keine Garantie für einen guten Inhalt. Auch die Kurzbeschreibung ist gelungen und klang sehr vielversprechend. Man kann dem Verlag hier keinesfalls vorwerfen, dass sich keine Mühe gegeben wurde.


    Insgesamt konnte mich “Vision: Das Zeichen der Liebenden” nicht von sich überzeugen. Das Autorenduo hat sich hier zwar Mühe gegeben, aber leider kein zufriedenstellendes Ergebnis abgeliefert. Die anderen beiden Bände werde ich nicht mehr lesen. Eine Kaufempfehlung kann ich hier leider nicht aussprechen.


    1/5