Die Autorin:
Sanna Seven Deers ist 1974 in Hamburg geboren. Nach ihrer Heirat mit dem kanadischen Indianer David Seven Deers zog sie 1997 mit ihm in die Wildnis der Rocky Mountains. Dort leben sie jetzt auf ihrer Ranch ohne Strom und fernab jeglicher Zivilisation mit ihren vier Kindern und vielen Tieren. Zurzeit schreibt sie an ihrem nächsten Roman.
Zum Inhalt:
Die Lebenswege von Myra Morgenstern und dem Indianer Chad Blue Knife kreuzen sich auf seltsame Weise. Myra will ihr Leben neu ordnen und ist deshalb in das Dorf zurückgekehrt, in dem sie aufwuchs. Hier platzt sie zufällig in eine indianische Zeremonie, an der auch Chad beteiligt ist.
Die angerufenen Geistwesen scheinen Myra dazu ausersehen zu haben, die Mittlerin zwischen ihnen und dem Stamm zu sein und statten sie daher mit der Fähigkeit aus, zwischen den Zeiten in der Geisterwelt zu reisen, um einen magischen Talisman zu schützen.
Die besondere Verbindung zwischen Myra und Chad wird währenddessen immer stärker, Myras Aufgabe steht jedoch zwischen ihnen.
Meine Meinung:
In sehr klaren und geradlinigen Worten schildert die Autorin die Geschichte. Leider legt sie dabei mehr Wert auf die Beschreibung der Natur als auf die handelnden Personen. So bleiben Myra und Chad für mich eher flach und manches lässt sich nicht nachvollziehen. Beispielsweise warum sie ihre Beziehung nicht vertiefen dürfen, ehe Myras Aufgabe erledigt ist.
Die Abgrenzung zwischen Myras Geistreisen ist sehr klar, man weiß eigentlich immer fast sofort, ob sie sich in der Zukunft oder der Vergangenheit befindet. Auch wie diese zusammenhängen ist gut verständlich.
Jedoch muss man durchaus offen für esoterische Grundsätze sein. Die indianischen Mythen und Legenden, sowie die Abgrenzung zur konsumorientierten Gesellschaft ist der Autorin ein großes Anliegen und sie legt darauf gezielt Schwerpunkte. Für mich leidet darunter die Geschichte, da sich manches wiederholt, die Spannung eher flach bleibt und die Erzählung so streckenweise vor sich hin dümpelt. Von daher kann ich nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen – entweder sollte man sich für indianische Kultur oder Esoterik interessieren.