Die Hauptrunde zum Deutschen Phantastik Preis ist gestartet. Es finden sich sehr interessante Bücher auf der Liste.

Deutscher Phantastikpreis - die Hauptrunde
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Ja, Bernd Perplies' 'Für die Krone' hat es wirklich verdient. Das war für mich eines der Lese-Highlights des letzten Jahres.
Aber eigentlich stehe ich mit deutscher Fantasy etwas auf dem Kriegsfuß. Als eigentlich begeisterte Fantasy-Leserin habe ich das Gefühl, dass die deutsche Fantasy in einer Sackgasse steckt. Ein paar wenige wirklich lesenswerte Perlen gibt es, aber ein Großteil der berühmt-berüchtigten Fantasyvölker-Serien-Spinoffs und so weiter ist bestenfalls Mittelmaß. (Ganz zu schweigen davon, dass unter diesem Label Bücher verkauft werden, die eigentlich schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben und auch schon recht erfolgreich waren - ich sage nur Drizzt Do'Urden...) Deutschland hat etwa 83 Millionen Einwohner und somit immerhin ein Drittel der Einwohnerzahl der USA. Umgerechnet auf den Ideenpool der deutschen Fantasyschriftsteller lässt das schon rein theoretisch hoffen. Aber wo bleibt das deutsche 'Lied von Eis und Feuer', der deutsche 'Jonathan Strange und Mr. Norrell' oder der deutsche 'Name des Windes'? Stattdessen gibt es das x-te Spinoff einer Reihe, die ich schon in selbiger Hauptreihe wegen an den Haaren herbeigezogenem Plot aufgegeben habe. Während anderswo interessante Bücher erscheinen, die dem Genre neue Facetten abgewinnen, wird von deutschen Verlagen gern das angenommen, was schon mehr als genug wiedergekäut wurde.