"Die Traumseglerin" Kjell Johansson

  • Titel: "Die Traumseglerin"
    Autor: Kjell Johansson
    Verlag: List Taschenbuch; Auflage: 1 (11. Mai 2005)
    Seiten: 333



    Der Autor
    Kjell Johansson, 1941 in Stockholm geboren, lebt auch heute noch in der schwedischen Hauptstadt, wo er Philosophie studierte und 1972 seinen ersten Roman schrieb. Seither hat er zehn weitere Bücher für Kinder und Erwachsene verfasst und ist dafür mit namhaften Preisen ausgezeichnet worden. Der Autor gilt als einer der wichtigsten schwedischen Schriftsteller der Gegenwart. Mit dem Erfolgsroman "Der Geschichtenmacher" erschien Kjell Johansson erstmals auch in deutscher Sprache.


    Inhalt
    "Eva, die Tochter des Geschichtenmachers im gleichnamigen Roman Johanssons, kehrt nach der Beerdigung ihrer Mutter in jene Kate im Wald von Skogstorp zurück, wo sie und ihr Bruder als Kinder einen Sommer bei Verwandten verbrachten. Schon bald taucht sie tief in die Erinnerungen ihrer Kindheit ein: Die innige Freundschaft mit dem gleichaltrigen Axel. Der Landstreicher, dem sie ungesehen belegte Brote hinlegen. Das Netz, das sie in den Schornstein spannten, damit keine Vögel mehr den Kamin hinunterfallen würden. Doch es tauchen auch andere Bilder in ihr auf - geheimnisvoll, bedrohlich und voller Gewalt. Was hat es mit dem Zettel auf sich, der Eva bezichtigt, eine Hure zu sein? Und wieso trägt er ihre eigene Handschrift? Je länger Eva in der Hütte im Wald ist, desto weniger unterscheidbar werden Erinnerung und Gegenwart, Traum und Wirklichkeit...."


    Meine Meinung
    Ich bin noch ganz in den Bann dieses schönen Buches gezogen. Schon während des Lesens musste ich viel grübeln. Doch auch jetzt, nach Beendigung des Buches, hallt vieles nach und regt zum Nachdenken an. Eva, die Hauptfigur, erzählt von ihrem Besuch bei ihren Cousins in Skogstorp und macht mit dem Leser immer wieder Ausflüge in ihre Vergangenheit, um sich über sich selbst klar zu werden. Diese zeitlichen Übergänge fand ich oft sehr geschickt und fließend. Auf alle Fälle aber nie irritierend.
    Man "segelt" die ganze Zeit auf einer unheimlichen, nichts Gutes ahnenden "Welle" dahin. Durch die angenehme, schöne und lockere Sprache empfand ich es jedoch nie als zu drückend oder düster.
    Eva erzählt nicht einfach nur von Erlebtem, sondern nimmt einen mit in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Lässt einen an ihren Ängsten und Träumen oder Vorstellungen teilhaben.
    Oft wird man irregeführt um dann wieder in die Realität zurückgeholt zu werden - wobei man sich da manchmal nicht ganz sicher ist :)
    Die Geschichten aus ihrer Vergangenheit sind interessant und spannend, aber hauptsächlich geht es wohl um Eva´s Persönlichkeit, bzw. warum sie so geworden ist, wie sie ist. Ich fand ihre Gedanken über das Leben und den Tod sehr spannend und musste auch das ein oder andere mal schmunzeln über bestimmte Bemerkungen, die sie wohlmöglich nicht gemacht hat :)


    Ich fand es ein herrliches Buch und werde es schnellstmöglich nachholen "Der Geschichtenmacher" zu lesen. Es ist nicht notwendig, aber wohl sehr nett, wenn man den zuvor liest.