Die "kränksten" Filme...

  • Ich habe ja so meine Probleme mit diesem Thread. Ungewöhnliche Filme, die etwas riskieren als krank zu diffamieren, liegt mir nicht.


    Aber ich vermute, dass es insgeheim auch darum geht, Filme zu nennen, die ebenso heftig wie außergewöhnlich sind.


    Da fällt mir ein ekelhafter, kranker Film voller grimmigen Humor und abartigkeiten ein:


    Visitor Q von Kult-Regisseur Takashi Miike


    Zitat

    Video.de
    Takashi Miike, Japans bedeutendster Genrefilmer der Gegenwart und Leinwandanarcho par exzellence, weckt mit seiner in allerlei Hinsicht schwerverdaulichen Horrorkomödie Erinnerungen an die wildesten Skandale solcher Paradeprovokateure wie Bunuel, Monty Python und John Waters. Inzucht, Vergewaltigung, Mord, Zerstörungslust, Sex mit Leichen - Miike lässt bei seinem schwarzhumorigen Ritt durch die Untiefen der japanischen Volksseele wenig aus. Definitiv nicht für jeden Geschmack, aber eine Zierde für jede wohlsortierten Genresammlung.


    Bitte auf keinen Fall ansehen!

  • Ok, es ist nur ein Video, aber m.E nach passt es gut in diesen Thread. Ich verlinke "Smack My Bitch Up" von The Prodigy mal extra nicht, besonders die unzensierte Version ist ganz schön heftig.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich find die meisten neueren Horrorfilme ziemlich krank. Saw I z.B. fand ich noch gut, aber bei den späteren Teilen war das für mich nur noch sinnloses Gemetzel. Hostel fand ich auch ganz furchtbar, die erste halbe Stunde dachte ich nur: "boah, wann passiert denn endlich mal was??" Und als es dann losging, hab ich den Rest des Films nur noch gehört und nicht gesehen und gehofft, dass bitte endlich Schluss ist*g*.


    Aber wie man Pans Labyrinth in eine Reihe stellen kann mit solchen Filmen, verstehe ich irgendwie nicht. Pans Labyrinth ist einer meiner Lieblingsfilme. Ja, er hat ein paar sehr grausame Szenen, bei denen es mir sehr schwer fiel, hinzuschauen. Die ich aber nicht als "krank" bezeichnen würde, denn leider waren das ja Dinge, die zu der Zeit in Spanien tatsächlich so praktiziert wurden. Und unter den Bedingungen finde ich es auch nicht krank, sondern logisch, dass die Phantasiewelt, in die sich ein kleines Mädchen flüchtet angesichts solch einer Realität, nicht nur von Feen und Elfen bevölkert ist, sondern auch von grausamen Wesen.
    Und das Baby überlebt übrigens :-]

  • Zitat

    Original von rienchen
    Pans Labyrinth ist ein grandioses Kunstwerk. :-)


    :write


    Ich finde den Film auch einfach nur genial. Zwar mit sehr traurigem Hintergrund und oftmals auch sehr bedrückend, aber trotzdem ein super schöner Film, den ich auch schon mehrmals gesehen habe.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von rienchen
    Pans Labyrinth ist ein grandioses Kunstwerk. :-)


    Sehr schön gesagt. Dem stimme ich absolut zu.


    Aber ich muss gestehen, dass ich erst nach dem 4ten Anschauen mir wirklich alle Szenen ansehen konnte. Die meisten Rezensionen bei Amazon bewerten den Film als Fantasy-Film. daher hatte ich so einen graumsam realitischen Film nicht erwartet. Und bei der Szene mit dem Mann mit den Kaninchen. Auf sowas war ich nicht vorbereitet und musste dann erstmal "stopp" machen und saß ne Stunde lang zitternd und weinend auf meinem Sofa. ....Wie ging Euch das, rienchen und Macska?
    Und das Faszinierende an dem Film finde ich dieses so traurige, schöne, versöhnliche Ende. Trotz all der Grausamkeiten macht einem der Film Mut, genau hinzuschauen und die schönen Sachen auf der Welt zu entdecken. Heuschrecken und Blumen z.B. Darum ist es einer meiner Lieblingsfilme. Klingt doof, aber ich habe von dem Film was gelernt. Auch wenn manchmal das Leben alles andere als einfach oder schön ist, aber wenn man genau genug hinschaut, dann gibt es immer etwas Liebenswertes in der Nähe, das die Welt zu einem schönen Ort macht.

  • Zitat

    Wie ging Euch das, rienchen und Macska?


    Mir ging der Film auch sehr nahe. Er strotzt nur so vor grausamen Szenen, die in der Tat mächtig unter die Haut gehen und an Brutalität kaum zu überbieten sind. Das Schlimme für mich war aber, dass sie trotz des Fantasy- Einschlags mit dem Pan und Ofelias Traumsequenzen unglaublich real sind, besonders diejenigen, die von der Jagd auf die Partisanen während des Bürgerkriegs handeln.


    Das ist teilweise so schrecklich und grausam, dass man sich albtraumhaft nicht in der Lage sieht, wegzusehen. ganz ehrlich habe ich mir stellenweise die Augen aus dem Kopf geheult.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Zitat

    Original von rienchen


    Mir ging der Film auch sehr nahe. Er strotzt nur so vor grausamen Szenen, die in der Tat mächtig unter die Haut gehen und an Brutalität kaum zu überbieten sind. Das Schlimme für mich war aber, dass sie trotz des Fantasy- Einschlags mit dem Pan und Ofelias Traumsequenzen unglaublich real sind, besonders diejenigen, die von der Jagd auf die Partisanen während des Bürgerkriegs handeln.


    Das ist teilweise so schrecklich und grausam, dass man sich albtraumhaft nicht in der Lage sieht, wegzusehen. ganz ehrlich habe ich mir stellenweise die Augen aus dem Kopf geheult.


    So geht es mir teilweise auch. Einige Szenen waren wirklich sehr brutal. Aber ich habe es irgendwie geschafft, diese Szenen auch wieder schnell auszublenden bzw. nicht zu nah an mich rankommen zu lassen, so dass mir das Heulen erspart geblieben ist. Und je länger der Film her ist, umso mehr kann ich mich nur an den Fantasy-Bereich erinnern. An die Szene mit dem Mann und dem Kaninchen kann ich mich im Moment nicht mal erinnern, muss ich ganz ehrlich gestehen. Ich merke schon, es wird Zeit, das ich den Film noch einmal schaue.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Obwohl er an furchtbaren Drogenkonsumszenen (diese Szene mit dem Baby hat mich Nächte gekostet) nichts auslässt, finde ich ihn nicht zuletzt wegen dem fantastischen Soundtrack einfach viel zu lässig un d cool für dieses Thema. Beinahe verharmlosend, obwohl die Typen so kaputt sind. Sie sind trotzdem cool. Das finde ich erschreckend.


    Edit: ganz spontan fallen mir grade noch sämtliche Russ Meyer- Filme ein. "Die Satansweiber von Tittfield", "Im tiefen Tal der Superhexen" und wie die alle heißen. Die sind irgendwie schon sehr speziell. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Ein Film, der sehr gut in diese Rubrik passt dürfte “In my skin” sein, von und mit Marina de Van


    OT: Dans ma peau


    Kurzbeschreibung:
    Durch einen Unfall verändert sich das Leben von Esther auf verhängnisvolle Weise. Zwar zog sie sich nur eine leichte Fleischwunde zu, aber eben diese Beschädigung ihres Körpes beginnt die junge Frau nachhaltig zu beschäftigen. Die Wunde schafft ein neues Bewusstsein zu ihrem Körper und dieser neue Zugang erscheint ihr erhaltungswürdig. Immer wieder öffnet sie diese Wunde und erfreut sich an dem Anblick ihres frischen Blutes und dem roten Fleisch. Schon bald reicht ihr diese eine Wunde nicht mehr und sie beginnt damit sich selbst zu verstümmeln. Eine düstere Obsession nimmt ihren Lauf, die besonders in Esthers Umfeld für Entsetzen sorgt...


    Über die Regisseurin:
    Die französische Regisseurin und Schauspielerin Marina de Van, geboren 1971, hat an der renommierten Filmhochschule "La Fémis" studiert


    Mein Eindruck:
    Trotz der harten Thematik und den krassen Bildern erzeugt der Film durch die Schauspielerin und der langsamen, poetischen Filmkomposition Faszination.
    Dem Film wurde vorgeworfen, er würde nichts erklären und nichts lösen, aber ich halte das für einen Vorzug des Films. Interpretation ist die Aufgabe des Zuschauers.

  • http://www.moviepilot.de/news/…-terror-nach-hause-110813


    Kidnapped gehört auch in diese Rubrik. Habe den Film eben gesehen und muss schon sagen, dass er gegen Ende richtig fies wird. Eine Familie wird ohne jede Vorwarnung von drei Maskierten überfallen, die sie ausplündern wollen (was auch sonst). Aber die Situation gerät schnell außer Kontrolle. Hart und heftig, aber sehr gut gemacht.
    Ähnlichkeiten zu "Funny Games" sind vorhanden, aber trotzdem behält Kidnapped seine eigene Note und auch die Motive der Täter sind andere.

  • Zitat

    Original von rienchen
    Edit: ganz spontan fallen mir grade noch sämtliche Russ Meyer- Filme ein. "Die Satansweiber von Tittfield", "Im tiefen Tal der Superhexen" und wie die alle heißen. Die sind irgendwie schon sehr speziell. :grin


    Oh Gott, du guckst Russ Meyer :yikes Es hat mich ja schon überrascht, dass Herr Palomar den kennt.


    Ich war zarte siebzehn, da lud mich mein damaliger Freund (und jetziger Mann :wow) ins Kino ein. Wir fuhren zwanzig Kilometer mit seinem furchtbaren Moped durch die Pisse und haben uns die Superhexen angeguckt. Beim nächsten Mal waren es dann "Cobra Verde" mit Kinski, "Clockwork Orange" und "Jimmy Hendrix plays Monteray". Sowas schweißt offensichtlich zusammen :lache

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)