'Gemünder Blut' - Seiten 001 - 069

  • Bevor es hier losgeht, möchte ich jemanden vorstellen:


    Gestatten, das ist Eckehard, das Ministerschwein.
    Eckehard ist auf jeder meiner Lesungen aus meinen Eifelkrimis mit dabei - aus besonderem Grund.
    2009 war der Umweltminister des Landes NRW zu einem Besuch im Nationalpark Gemünd und sollte dieses Holzschwein als Geschenk erhalten. Die Schweine werden in einer Behindertenwerkstatt in der Eifel exklusiv für den Nationalpark angefertigt. In dieser besonderen Größe gibt es sie nicht zu kaufen, sondern nur als Geschenk für wichtige Besucher.
    Nun hat aber Eckehard Uhlenberg - der damalige Minister - sein Holzschwein einfach vergessen mitzunehmen, und so stand es, als ich zum ersten Mal in der Nationalparkverwaltung zur Recherche zu Besuch war, einsam und verlassen in einer Ecke und sah mich an. Ich durfte ihn aber nicht mitnehmen, weil ich ja keine Ministerin war.
    Nach der Premierenlesung des "Gemünder Blutes" stand dann plötzlich der Leiter der Pressestelle vor mir und überreichte mir das Holzschwein, zusammen mit der Abnahme des Versprechens, dass es immer mit auf die Lesungen gehen müsste. Wir tauften es bei der Premierenfeier mit 3 Gläsern Gemünder Bier (seitdem riecht es etwas streng) feierlich auf den Namen "Eckehard das Ministerschwein" und bis heute habe ich mein Versprechen gehalten. Eckehard hat noch nie gefehlt - und soll auch hier dabei sein.

  • Tolle Sache. :grin
    Die besten Geschichten schreibt halt das Leben selbst. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Hallo Elke,


    es freut mich, dass wir Eckehard kennenlernen dürfen. Finde ich eine schöne Geschichte.


    Jetzt geht es mit dieser Leserunde "endlich" los, habe das Buch schon länger gekauft und konnte es kaum erwarten. Werde umgehend loslegen.


    Viele Grüße :wave

  • Das etwas später ist hinderlich, aber dennoch die Frage, was soll die Aufregung? Einen Straftatbestand "eigene Ermittlungen" gibt es nicht und dieses Aufgeplustere und die Drohung mit einer Einzelzelle ist doch Humbug. Disziplinarrecht ist da was anderes, aber auch das darf nicht etwas legales zu illegalem machen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Das etwas später ist hinderlich, aber dennoch die Frage, was soll die Aufregung? Einen Straftatbestand "eigene Ermittlungen" gibt es nicht und dieses Aufgeplustere und die Drohung mit einer Einzelzelle ist doch Humbug. Disziplinarrecht ist da was anderes, aber auch das darf nicht etwas legales zu illegalem machen.



    Beo, ich kann dir nicht folgen, worauf beziehst du dich?



    Ich begrüße dann mal Eckehard und werde aber erst am Wochenende mit dem Lesen beginnen, kann mich von Scherbenpark grad noch nicht losreißen...

  • BJ, fang an zu lesen und du verstehst mich. da droht ein KHK einer KK einer anderen PD den Aufenthalt in einer Einzelzelle an, weil diese in seiner Ermittlung rumpfuscht, während sie beurlaubt ist - ohne allerdings das zu verschweigen, also keine Amtsanmaßung.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Hallo Eckehard, schön, dass du auch dabei bist :wave. Buch liegt eingepackt in meinem Koffer. Fahre jetzt nach Köln :grin übers WE und hoffe, dass es mir gelingt dort anzufangen zu lesen. Ansonsten steige ich Sonntag abend dann mit ein.

    :lesend Fenna Janssen - Der kleine Inselladen

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    Hörbuch: Ildiko von Kürthy - Es wird Zeit

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 320

  • Hallo beowulf,


    ich war auch erst etwas irritiert, weiß aber jetzt, welche Stelle du meinst.
    Kommissar Sauerbier droht Ina, sie festzusetzen, wenn sie nicht mit den Ermittlungen aufhört.


    Ich arbeite sehr eng mit der Polizei in Schleiden, Köln und Bonn zusammen. Freundlicherweise waren sie so nett, mir zu sagen, wie sie in so einem Fall reagieren würden. Ich selber hatte da keine Vorstellung von und habe mich an das gehalten, was ich als Info bekommen habe:
    In der Tat darf eine beurlaubte Beamtin sich nicht einmischen, egal aus welchem Bezirk sie kommt. (Auch nicht im eigenen) Es könnte ja auch sein, dass sie wegen Befangenheit beurlaubt ist, da darf es keinen Unterschied geben. Wenn sie wiederholt gegen die Aufforderung/Anweisung verstößt, kann sie festgesetzt werden. Einzelzelle deshalb, weil es in Schleiden keine "Gruppenzelle" gibt, sodern nur eine Ausnüchterungszelle und eine kleinere zur kurzfristigen Verwahrung gibt.


    Für den Hinweis, dass es allem Anschein da ja unterschiedliche Gangarten gibt, bin ich dir sehr dankbar. Das birgt für die Fortsetzungen schöne Konfliktmöglichkeiten.

  • Bin mit dem ersten Abschnitt gerade durch. Mich interessiert am Meisten, was es mit dem Mädchen auf sich hat, das in Einschüben immer wieder auftaucht. Was da passiert empfinde ich schon als eine Art Missbrauch, wenn auch wohl nicht sexueller Art. Hilflos fühle ich mich dann, weil ich quasi als Beobachter dabei stehe und nicht helfen kann. Kein schönes Gefühl.


    Ansonsten versuche ich mir einen Reim darauf zu machen, was es mit Inas Beurlaubung auf sich hat. Jemand ist umgekommen. Ihr Geliebter? Und der sagt von sich selber, er wäre ein Mörder. Bin gespannt, was da noch nachkommt.


    Typisch Kleinstadt denke ich mir manchmal beim Lesen. Jeder kennt jeden, oder glaubt zumindest, er wüsste alles über den anderen aber wie es ausschaut, hat jeder eine Fassade, die er bestmöglich aufrecht zu erhalten versucht.

  • Gerade bin ich mit dem ersten Abschnitt fertig geworden, ging ja echt flott.


    Ich finde die Einschübe mit dem Mädchen auch am interessantesten, habe da auch schon ein paar wage Vermutungen, doch so richtig kann ich noch nach einem greifen. Bin gespannt was da noch so kommt :-]


    Mit den Charas konnte ich mich bislang leider nicht sonderlich anfreunden, selbst Ina wirkt auf mich eher unsympathisch. Die genauen Umstände für ihre Beurlaubung interessieren mich jedoch sehr.


    Der Handlunsort hat es mir wohl am meisten angetan, es wirkt so entspannend und angenehm. Naja, bis auf den Mord natürlich.


    Mal sehen wie es weitergeht.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Elke
    Wie gesagt, ich hab noch nicht begonnen zu lesen, daher sollte ich vermutlich die Klappe halten.


    Aber das was du da erzählst entbehrt jeglicher rechtlicher Handhabe, weil jemand auf eigene Faust ermittelt, soll er eingesperrt werden? :gruebel
    Da muß ich mir schon einen sehr abstrus konstruierten Fall ausdenken, daß das so wäre... aber selbst wenn ich dreimal rückwärts und ums Eck denke, fällt mir dazu keiner ein.
    Rein interessehalber mit wem hast du bezüglich der Recherche gesprochen? Pressestelle? Öffentlichkeitsarbeit? Oder ganz wer anderes?


    Aber ich sollte vermutlich besser erstmal lesen, worum es geht, bevor ich mitrede... :grin

  • Die Diskussion beginnt hier ja sehr interessant. Falls es möglich ist, würde ich mich gern noch in diese Leserunde einklinken. Allerdings werde ich das Buch wohl erst in der nächsten Woche bekommen.


    Ohne das ich bisher eine Zeile gelesen habe, ist es durchaus möglich, dass per Gerichtsbeschluss private Ermittlungen untersagt werden können. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Voltaire,
    hier ging es aber um zwei Polizeibeamte, wenn ich das richtig verstanden habe.... ;-)


    Wie gesagt, ich habe noch nichts gelesen - hab da halt ein wenig im Nebel rumgestochert. Mehr als allgemeine Aussagen kann ich im Moment eh nicht machen. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • So, ich hab den ersten Teil im Flieger gelesen.


    Beurlaubt heißt doch wohl eher suspendiert hier, oder? Liegt dann der Fall nicht anders? Ina kann ich noch nicht richtig einschätzen. Sie kommt mir eher wie 28 denn wie 48 vor.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Wir als Schreiber sind ja angewiesen auf das, was wir von den Mitarbeitern bei der Polizei erzählt bekommen - es sein denn wir sind selbst Polizisten :) - aber das ist nur bei ganz wenigen Schreibkollegen der Fall.
    Die Möglichkeit, einen Polizeikollegen, der nicht befugt ist, zu ermitteln - aus welchem Grund auch immer - in letzter Konsequenz festzusetzen, ist mir von der Kölner Polizei und von der Polizei in der Eifel so genannt worden.
    Allerdings darf man ja auch nie vergessen, dass ein fiktionaler Krimi kein Sachbuch ist und dramaturgische Gesetzmäßigkeiten oft wichtiger sind als reale Gesetze. Das ist auch das Schöne an der Kreativität. Den Ansatz in der Realität finden und dann ausbauen.
    Ich persönlich finde es immer spannend zu sehen, wie weit in den Krimis auf die reelen Gegebenheiten eingegangen wird. Bei einigen sehr stark, da geht es dann im Detail um Ermittlungsschritte, Analysemethoden und Polizeialltag. Bei anderen sind diese Einzelheiten nur Mittel zum Zweck und es geht um anderes, um die Beweggründe der Mörderfigur, ihren psychologischen Hintergrund. Noch andere wiederum legen Wert auf humorisische Facetten unterschiedlichster Ausprägung. Das schöne in meinen Augen ist die Vielfalt, die das Genre bietet. Sowohl dem Leser, als auch dem Autor. Diese Freiheit nehme ich mir auch.
    Zur konkreten Situation hier: Ina ist nicht suspendiert. Sie hat eine Auszeit genommen, nachdem, was ihr vorher passiert ist. Man könnte auch sagen, ohne zuviel vorweg zu nehmen, sie ist noch "krankgeschrieben".

  • So, ich bin jetzt auch mit dem ersten Kapitel durch. Angenehm zu lesen, gut gehaltene Abschnitte und nach und nach, liest man sich in die einzelnen Personen ein.


    Ina kann ich gut verstehen und erfahre immer mehr von der Familiengeschichte die sie umgibt, ihre Situation in der sie jetzt ist, wenngleich da bestimmt noch einiges im Dunkeln liegt. Es war bestimmt kein leichter Abschnitt in ihrer Jugend und wie viel sie davon heute noch belastet, den Bruder, den Vater kann man leicht erkennen.


    Der Mordfall und ihr Gespür, das nicht Steffen der Mörder sein kann, ist auch plausibel, das sie dem Freund ihres Bruder helfen mag, obwohl sie eigentlich eine Auszeit für sich wollte auch. Das sie damit dem Kommissar vor Ort in die Quere kommt, dieser sauer reagiert und am liebsten aus dem Weg haben wollte, meinetwegen auch festsetzt, weil sie ja beurlaubt ist, halte ich ebenfalls für realistisch. Ich meine ähnliches hier vor Ort von der Polizei schon gehört zu haben, das Kollegen für die Dauer der Ermittlungen ihr Haus/ Wohnung nicht verlassen oder sich bestimmten Personen und Handlungsorten nicht nähern dürfen.


    Die Einblendungen mit dem kleinen Mädchen sind für mich noch nicht ganz schlüssig und ich bin neugierig, wohin und zu wem das führt.


    Woher nahm Jonas die Feststellung, wusste es, das sie am Abend seinen Vater kennengelernt hat? Habe ich da etwas verpasst, war er an dem Fest?


    Ich lese jetzt weiter........unterbreche nur für Fußball :grin

  • Zuerst noch schnell ein Kommentar zum Buchcover. Ich finde den erhöhten Schriftzug sehr schön, außerdem ist es sehr spannend und flüssig geschrieben und lässt sich sehr gut lesen.


    Es geht ja schon gut los und eigentlich würde es ja gut passen, Steffen Ettelscheid wird von seinem ehemaligen Professor Prutschik auf dem Schützenfest stark provoziert, so dass er als Täter wie geschaffen wäre, als Prutschik tot aufgefunden wird.


    Aber das wäre ja zu einfach.


    Eigentlich verstehe ich Ina, dass sie logischerweise auf eigene Faust recherchiert. Aber ich verstehe auch Kommissar Sauerbier - wer lässt sich schon gerne von auswärtigen Kollegen in die Karten schauen?
    Außerdem handelt es sich auch noch um eine weibliche Kollegin.


    Mache mich dann mal an den nächsten Abschnitt.


    Viele Grüße :wave