Titel: Meeresblau
Autorin: Britta Strauss
Verlag: Sieben-Verlag
Erschienen: Juli 2011
Seitenzahl: 248
ISBN-10: 3941547364
ISBN-13: 978-3941547360
Preis: 16.50 EUR
Das sagt der Klappentext:
Nach dem Tod seiner Eltern kehrt der Meeresbiologe Christopher Jacobsen heim auf die Isle of Skye, um sich um seine jüngere Schwester zu kümmern. Nicht nur der tragische Verlust verändert das Leben der Geschwister schlagartig, denn seltsame Wandlungen gehen in Christopher vor und das Meer übt eine magische Anziehungskraft auf ihn aus. Auf einer Tiefseeexpedition, die ihn zusammen mit einer Crew von Wissenschaftlern vor die Küste Chiles führt, gewinnt der tödliche Zauber seiner wahren Natur an Kraft. Hin- und hergerissen zwischen seinem Leben an Land, seiner Liebe zu der Tiefseeexpertin Maya und der Verlockung, in seiner wahren Gestalt in die undurchdringlichen Abgründe der Meere zu tauchen, muss er sich entscheiden, bevor es zu spät ist.
Meine Meinung:
Das Buch von Britta Strauss gehört zu einem Fundus, aus welchem ich normalerweise nicht meinen Lesestoff hole. Aber es schadet eben nichts, wenn man auch mal bereit ist über den Tellerrand der eigenen Lesevorlieben zu schauen. Britta Strauss erzählt eine phantasievolle Geschichte auf eine durchaus angenehme Art und Weise. Ihr Schreibstil ist weich und fließend, mir allerdings ab und an ein wenig zu blumig. Aber das ist natürlich meine ganz persönliche Befindlichkeit. Die Geschichte ist gut aufgebaut und auch der Genrefremdling wird ganz sicher das Buch mit dem Gefühl weglegen, angenehm unterhalten worden zu sein. Britta Strauss ist eben kein Schreibdilettant oder einer jener Schreiberlinge, die sich berufen fühlen ihre Ergüsse der Öffentlichkeit vorzustellen, die aber alle unter dem Manko leiden, eben nicht schreiben zu können. Die Autorin kann mit Worten umgehen, sie stolpert nicht über Worte oder verhunzt den Satzbau, indem sie hier wahllos etwas zurecht zimmert, was so nie zueinander passt. Es immer wieder schön Autorinnen und Autoren zu erleben, die nicht mit der Sprache auf Kriegsfuß stehen, die so schreiben, dass für den Leser angenehme Bilder entstehen. Dieses Können hat Britta Strauss ohne Frage.
Natürlich gibt es auch Kritisches anzumerken. Wie bereits erwähnt, ist mir einiges zu blumig geraten und die handelnden Personen sind mir einfach „zu schön“. Alles ist makellos und wirkt daher glatt und auch austauschbar. Bei den Protagonisten fehlen mir ganz persönlich einige Ecken und Kanten, einige Lebensnarben, die nicht erzählenderweise geglättet wurden. Aber auch das ist natürlich nur eine ganz persönliche Befindlichkeit.
Was mich aber schon geärgert hat war – und nun werte Damen und Herren vom Sieben-Verlag hergehört – die Ausstattung und das Layout des Buches. Die einzelnen Seiten sind einfach zu breit, was eben auch zu einer Überbreite der Zeilen führt, so dass man eine ganze Zeile nicht mit einem Blick erfassen kann. Ein wenig nervend. Also liebe Freunde vom Sieben-Verlag, beim nächsten Mal besser machen, sonst……
Im Gesamtergebnis hat mich dieses Buch auf angenehme Weise unterhalten, auch wenn das Ende der Geschichte vorhersehbar war, was jetzt aber keinen Qualitätsverlust bedeutete und man darf gespannt sein, was die Autorin der Leserschaft als nächstes präsentieren wird. Ein paar mehr Ecken und Kanten wären schön, nicht alles muss rund und glatt sein.
So wie es aussieht, verfügt Britta Strauss offensichtlich über eine schier unerschöpflich anmutende Phantasiequelle, die sie hoffentlich weiterhin ausbeutet. Ihre Leserschaft wird es ihr danken.
Liebhaber von Fischstäbchen und Rollmöpsen werden bei diesem Buch in keiner Weise auf ihre Kosten kommen, Liebhaber von Märchen und phantastischen Geschichten hingegen werden an diesem Buch sicher ihre Freude haben.