Ingolf Ludmann-Schneider - Sterben, Tod und Jenseits

  • ==Wie ist es, wenn man stirbt?==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches sich auf besondere Art und Weie mit der Thematik „Sterben“ befasst. Als Mama-Kind, deren Mutter schon recht alt ist, ist dies ein Thema, das mich schon interessiert und mir vielleicht hilft, wenn es mal so weit ist.


    ===Buchdaten===
    Autor: Ingolf Ludmann-Schneider
    Titel: Sterben, Tod und Jenseits
    Verlag: Buchlader - Edition Pax et Bonum
    Erschienen: 2011
    ISBN-13: 978-3941809079
    Seiten: 179
    Einband: TB
    Kosten: 14,50€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Der Autor wurde 1968 in Berlin geboren und kam nach dem frühen Tod seiner Mutter in eine Adoptiv-Familie ins katholische Thüringen. Dort entwickelte sich bald die Berufung zu Gott und der Wunsch ein Franziskaner zu werden. Er floh nach West-Deutschland und versuchte dort sein Glück. Nachdem er dort abgelehnt wurde, ist er heute Altenpfleger und Tierkommunikator. Das Thema Sterbebegleitung kam 1994 in ihm auf, als er Menschen mit dem HIV-Virus betreute und diese sterben sah. Seitdem kommuniziert er mit den Lebenden und mit denen, die mehr über den Tod wissen, als jeder Sterbliche. Mehr zum Buch und zum Autor unter http://www.buch-sterben-tod-jenseits.de/html/home.html


    ===Zitierter Klappentext===
    Was erwartet mich, wenn ich tot bin? Wie ist das Sterben? Gibt es ein Jenseits? Diesen Fragen hat sich der Autor Ingolf Ludmann-Schneider in seinem Erstlingswerk gewidmet, um herauszufinden, was uns nach dem irdischen Leben erwarten könnte. Mithilfe der Tierkommunikation gelang es ihm, Kontakt zu Tieren, Pflanzen und dem Universum aufzunehmen und die Fragen, die uns Menschen bewegen und ängstigen, zu stellen. Die erhaltenen Antworten hat er, ohne die Absicht diese Aussagen als verbindlich darzustellen, in diesem Buch aufgezeichnet. Die beeindruckenden Antworten der befragten Lebensformen und die eigenen Erfahrungen des Autors mit dem Sterben nehmen dem Leser die Angst davor, einen Angehörigen oder ein Tier auf dem letzen Weg zu begleiten, nehmen die Angst vor dem eigenen letzen Weg. Es ist ein sehr einfühlsames Buch, das voller Respekt über das Leben, das Sterben und das Danach erzählt.


    ===Meine Meinung===
    Der Tod ist eine Erfahrung, um die kein Lebewesen herumkommt. Früher oder später trifft es jeden. Der Tod ist eine ganz selbstverständliche Sache, die einem selbst erst greifbar erscheint, wenn man selbst betroffen ist. Sei es durch eine schwere Krankheit oder den Tod eines geliebten Menschen. Die Angst ist stets mehr oder weniger präsent. Und genau dort setzt das Werk von Ludmann-Schneider an. Er befasst sich intensiv mit der Thematik „Tod“ und versucht aufzuklären, was den Leser nach dem Tod erwartet. Dabei hat er eine ganz individuelle Art seine Informationen zu sammeln und zu vermitteln.


    Nach einem kleinen Exkurs in die Tierkommunikation geht der Leser gleich zum eigentlichen Thema über. In den ersten drei Kapiteln befasst er sich jeweils einzeln mit dem Tod, dem Jenseits und dem Sterben. Bei jedem dieser Kapitel geht er auf seine eigene Sichtweise und die Sichtweise anderer Menschen ein. Anschließend befasst er sich mit dem Universum, wie dieses sich zum jeweiligen Thema äußert. Danach gibt er kleine Einblicke, wie die Tiere und die Pflanzen die jeweilige Thematik betrachten.
    Nachdem er so auf 100 Seiten die einzelnen Bereiche „Sterben, Tod und Jenseits“ erklärt hat, befasst er sich noch einmal allgemein mit diesem speziellen Gebiet. Dort geht er auf Geister, Sterbebegleitung, Trauerarbeit oder den Freitod ein. Sachlich und mit diversen Gesprächen bestückt bringt er dem Leser sein Wissen näher.


    Es gibt in der heutigen Zeit zahlreiche Werke, die sich mit dieser Thematik beschäftigen und sie aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Christliche Ansichten, Nahtoderfahrungen und vieles mehr. Aus diesem Grund war ich gespannt, wie ein Mensch, der selbst zahlreiche Verluste erlebt hat und zudem als Tierkommunikator tätig ist, dieses Gebiet betrachtet.
    Damit betritt der Autor in meinen Augen Neuland, denn ein vergleichbares Buch ist mir bis dato noch nicht aufgefallen. Dies kann als Vorteil, aber auch als Nachteil ausgelegt werden. Dazu später mehr.


    Der Stil von Ludmann-Schneider ist sehr angenehm zu lesen. Er versucht sachlich und informativ zu bleiben, beschreibt aber vieles sehr verständlich und bildhaft. Dadurch lässt es sich zügig lesen und auch Laien wissen sofort, wovon der Autor redet. Er verwendet leicht verständliche Worte und einfache, nicht zu lange Sätze. Könnte etwas vielleicht doch missverständlich sein, gibt es in der Regel noch eine kleine Anmerkung des Autorens als Fußnote. Durch diesen bildhaften und lockeren Stil merkt der Leser gar nicht, wie die Seiten an ihm vorbeiziehen. Für ein Sachbuch ist dies sehr gelungen. Aufgelockert wird der gesamte Text noch durch zahlreiche Dialoge, die Ludmann-Schneider mit Menschen, Tieren und Pflanzen führt. Zudem gibt es auch fürs Auge das ein oder andere schwarz-weiß Foto.


    Wie oben angedeutet, ist mir noch kein Buch untergekommen, dass den Tod aus so vielen Blickwinkeln durchleuchtet. Es ist innovativ und wer sich genau informieren und vielleicht seine Angst und Trauer bewältigen möchte, findet hier interessante Ansätze. Für mich ist dies klar ein Vorteil. Der Nachteil ist nichtsdestotrotz genauso greifbar. Der Ansatz, dass der Autor sich mit verstorbenen Tieren oder lebendigen Pflanzen unterhält, ist definitiv eine Frage des Geschmacks. Die Gedanken, die er dort einbaut sind theoretisch logisch, interessant und gut. Zum Beispiel geht es in dem einen Gespräch darum, was sich Tiere wünschen, wenn sie alt und kurz vorm Tod sind. Wer selbst mal ein Tier hatte oder wer eines besitzt, wird merken, dass die Ansätze und Gedanken realistisch sind. Es ist kein ausgedachter Gedanke, sondern nachvollziehbar bis ins kleinste Detail. Fragwürdig ist allerdings, ob es wirklich aus einem Dialog mit einem Tier bzw. einer Pflanze stammt. Für mich ist dieses alles eher Humbug. Es sind Gedanke, die mir auch so kommen, wenn ich ein Tier liebe, ohne das ich mit meinem verstorbenen Hund kommunizieren muss. Und genauso denken sicherlich viele Menschen. Ihnen wird der Inhalt logisch erscheinen, aber auf Grund der Tatsache, dass sie daran nicht glauben, werden sie das Buch eher für schlecht halten. Alleine der Klappentext wird viele Interessenten abschrecken, wenn vom Kontakt mit Tieren, aber auch Pflanzen und dem Universum geredet wird. Man muss sich schon für Esoterik und spirituelle Sitzungen begeistern können, um einer solchen Umsetzung etwas abgewinnen zu können.


    Dementsprechend fällt es mir auch sehr schwer, dieses Buch zu bewerten. Der Autor sagt Dinge in seinen Dialogen aus, die jeder Menschenverstand als korrekt einstufen würde. Die Tatasche worauf diese Informationen angeblich jedoch basieren, ist so fragwürdig. Als Mensch spürt man solche Dinge, dazu muss man nicht kommunizieren. Wer dran glaubt ok, ansonsten ist es alles sehr fragwürdig.


    Die allgemeinen Dinge rund um die behandelnde Thematik und die aufgezeichneten Interviews mit unterschiedlichen Menschen verschiedener Altersklassen, wie zum Beispiel einem Arzt (51), einer Rentnerin (76) oder einem Schüler (14), sind sehr gut und anschaulich. So etwas ist für mich realistischer und greifbarer, als die Gespräche mit einer Pflanze.


    Im Großen und Ganzen gesehen sind die Ansätze für mich empfehlenswert, weil sie einfach stimmen. Der Aufbau und Stil des Sachbuchen sind für mich angenehm. Trotzdem ist für mich dieser fragwürdige Aspekt trotz gelungener Einleitung geblieben. Ich persönlich glaube nicht an die sogenannte Tierkommunikation, sondern denke, dass manche Menschen ein besseres Gespür und Feingefühl haben und dadurch auch merken, was Tiere oder Pflanzen benötigen.


    ===Bewertung===
    „ Sterben, Tod und Jenseits“ befasst sich mit einer Thematik, die viele Menschen interessiert. Durch die Umsetzung ist es ein innovatives Buch, dass jedoch nicht jeden ansprechen wird. Auch wenn vieles stimmt und leicht verständlich ist, verleihen die Gespräche mit Tieren, Pflanzen und dem Universum dem Sachbuch einen leicht fragwürdigen Hauch, wodurch es von mir nur drei Sterne bekommt.


    Pro: Stil, Gedanken, Gespräche mit Menschen und der allgemeine Teil
    Contra: Gespräche mit Tiere, Pflanzen und dem Universum


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Genehmigte Leseprobe S. 43===
    Es handelt sich dabei um das Gespräch vom 16.12.2009 mit Aron, einer Zimmerpflanze, die zur Gattung Elefantenfuß gehört.


    Ingolf: Aron, was ist sterben für dich?
    Aron: Sterben, ist für mich, nicht beachtet werden, nicht entdeckt werden. Das ist Sterben! Sterben ist für mich das Vergessen werden, das nicht umsorgt sein. Der Verlust meiner Kraft. Sterben ist aber auch ein Teil des Seins und deswegen ist es für mich nicht mit Angst belegt.

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