Der englische Roman im 19. Jahrhundert - Ralph Pordzik

  • 219 Seiten, kartoniert, Literaturhinweise, Index
    Verlag: Erich Schmidt Verlag, Berlin 2001
    ISBN-10: 3-503-06101-0
    ISBN-13: 978-3-503-06101-3



    Zum Inhalt (Quelle: Buchrücken)


    Der englische Roman des 19. Jahrhunderts gilt heute vielfach als der „verlorene Kontinent“ der viktorianischen Epoche. Dieses Buch behandelt ein großes Textrepertoire des viktorianischen Romans und beschäftigt sich mit vielen Einzelwerken und den wichtigsten Autoren, aber auch mit jenen Texten, die erst in jüngster Vergangenheit wieder zugänglich gemacht worden sind. Durch einen kulturwissenschaftlich orientierten Überblick werden die historischen Entstehungsbedingungen einzelner Werke sichtbar. Die Interpretation bekannter Werke, aber auch die Analyse einiger zu Unrecht vernachlässigter Romane ergänzen sich dabei zu einer umfassenden Geschichte des englischen Romans im 19. Jahrhundert.



    Über den Autor (Quelle: Website der Uni Würzburg)


    Prod. Dr. Ralph Pordzik hat Anglistik, Amerikanistik und Linguistik an der Freien Universität Berlin studiert. Er ist seit 2004 Akademischer Rat am Institut für Anglistik und Amerikanistik der Uni Würzburg.


    - < Hier > der Link zur Personenseite der Uni Würzburg




    Meine Meinung


    Auf das Buch bin ich aufmerksam geworden, weil ich genau so etwas gesucht habe, wie es der Titel beinhaltet: Informationen über englische Romane des 19. Jahrhunderts.


    Der Autor nähert sich dem Thema von verschiedenen Ansätzen her, wodurch es immer wieder mal Redundanzen im Bezug auf die behandelten Autoren gibt. In insgesamt neun Kapiteln wie „Konversion und Irritation: Provinzroman und Reiseliteratur“ oder „Krieg der Welten: Utopie, Dystopie und scientific romance“ behandelt er die Literatur unter bestimmten Gesichtspunkten, die zeitlich aufeinanderfolgen, sich natürlicherweise bisweilen auch überschneiden. Dadurch kommt es vor, daß einzelne Werke in mehreren Kapiteln auftauchen, was mich nicht gestört hat, ergibt sich doch so ein vollständigeres Bild der Epoche bzw. der Literatur.


    An dem Buch habe ich ziemlich lange gelesen. Es ist vermutlich eher für den universitären Gebrauch gedacht; weshalb man dann allerdings keinen Wert auf einen vernünftigen Satzspiegel und Schriftgrad legt, entzieht sich meinem Verständnis. Will sagen, die Textmenge auf einer Seite ist sehr groß. Man liest und liest und kommt nicht voran, was mir bisweilen mehr Schwierigkeiten bereitet als eine komplizierte Sprache. Stilistisch kam ich mit dem Buch relativ gut zurecht. Pordzik schreibt mMn auch für Laien wie mich verständlich und nachvollziehbar. Der Gebrauch von Fremdwörtern und Fachausdrücken hielt sich in solchen Grenzen, daß ich keine großen Verständnisprobleme hatte. Der Stoff bedingt eine gewisse „Trockenheit“, die jedoch durch den relativ flüssigen Schreibstil gut in der Waage gehalten wurde.


    Alles in allem bietet das Buch einen umfassenden Überblick über die englische Literatur des 19. Jahrhunderts. Viele bekannte und heute unbekannte Namen tauchen auf, Romane werden exemplarisch kurz vorgestellt. Besonders hat mir das Literaturverzeichnis bzw. die Literaturhinweise am Ende eines jeden Kapitels gefallen. So findet man zum einen zu jedem Thema leicht weiterführende Literatur, zum anderen kann man sich leicht einen persönlichen Leseplan zusammenstellen.


    Auf Grund der Stoffülle werde ich es sicherlich nochmals lesen müssen, weil das für einen Lesedurchgang, wenn man nicht vom Fach ist, zu viel an Inhalt bietet. Das ist aber kein Nachteil, im Gegenteil. Das Buch hat die Erwartungen, die ich daran hatte, voll erfüllt.



    Kurzfassung:


    Ein fachlich fundierter Überblick über die Literatur im viktorianischen England.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Es ist vermutlich eher für den universitären Gebrauch gedacht; weshalb man dann allerdings keinen Wert auf einen vernünftigen Satzspiegel und Schriftgrad legt, entzieht sich meinem Verständnis. Will sagen, die Textmenge auf einer Seite ist sehr groß.



    Das ist mir bei "universitären" Bücher schon öfters aufgefallen. Als bekennende InsBuchSchreiberin würde ich mir immer wenigstens einen breiten Rand wünschen, um meine Notizen machen zu können - ist der hier wenigstens gegeben?
    Denn es hört sich doch sehr nach einem Buch für jemanden an, dem diese Literaturepoche sehr am Herzen liegt.

  • Zitat

    Original von Lipperin
    Das ist mir bei "universitären" Bücher schon öfters aufgefallen. Als bekennende InsBuchSchreiberin würde ich mir immer wenigstens einen breiten Rand wünschen, um meine Notizen machen zu können - ist der hier wenigstens gegeben?


    Nein, das meinte ich ja mit dem Hinweis auf den Satzspiegel. Unten reicht es gerade so für den festhaltenden Daumen und außen sind die freien Streifen ähnlich schmal, bei relativ kleinem Schriftgrad. "Ewig viel" Text auf einer Seite.



    Zitat

    Original von Lipperin
    Denn es hört sich doch sehr nach einem Buch für jemanden an, dem diese Literaturepoche sehr am Herzen liegt.


    Keine Frage, das Buch ist gut. Ich werde es, auch auf Grund der Lese- und Textempfehlungen, als eine Art "Nachschlagewerk" benutzen und einzelne Kapitel wieder lesen, wenn ich auf der Suche nach Romanen bestimmter Couleur bin.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")