Das Amulett der Wölfin - Marion Henneberg

  • Kurzbeschreibung:


    Im Jahr 1134. Ein Mordkomplott in königsnahen Kreisen soll das Machtgefüge im Herzogtum Sachsen für immer verschieben. Die junge Grafentochter Adolana wird unfreiwillig zur Mitwisserin und verrät den Plan. Leider zu spät. Von nun an muss Adolana um ihr Leben bangen. Zwei Männer werden alles in ihrer Macht liegende tun, um sie zu schützen: Der eine ist Teil ihrer Vergangenheit, der andere wird zur großen Liebe ihres Lebens ...



    Über die Autorin:


    Marion Henneberg wurde 1966 in Goslar geboren. Nach einem betriebswirtschaftlichen Studium in Stuttgart ist sie seit mehreren Jahren u. a. in der Erwachsenenbildung tätig. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Marbach am Neckar. Weitere Informationen über die Autorin finden Sie unter www.marion-henneberg.de.



    Meine Meinung:


    Ein wirklich großartiges Buch!


    Es hat mich fast von der ersten Seite an in den Bann gezogen, nicht nur durch die vielen unterschiedlichen und auch äußerst interessanten Charaktere, die ich sofort in Herz geschlossen habe, sondern auch durch die wunderbare leichte und bezaubernde Sprache von Marion Henneberg, die mich so manches Mal zum Schwärmen und zum Lachen gebracht hat. In manchen Situationen traurig und bei anderen wiederum zum Nachdenken bracht hat. Eine gelungene Mischung, die den besonderen Reiz dieses Buches ausmacht.
    Mit den geschichtlichen Aspekten kam ich sehr gut zurecht. Bei vielen historischen Romanen wirkt es manchmal ein wenig zu überladen, hier jedoch hatte ich überhaupt nicht das Gefühl. Im Gegenteil, ich wollte nicht, dass dieses Buch aufhört und die schönen Lesestunden zu Ende gehen.


    Ich kann "Das Amulett der Wölfin" aus vollstem Herzen weiter empfehlen, denn für mich war es ein purer Lesegenuss!


    Ich gebe 10 von 10 Eulenpunkt und wenn ich könnte, dann würde ich sogar noch mehr geben!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Minnys Lob und Leseempfehlung schließe ich mich gern an!


    Ich habe das Buch in einer privaten Leserunde mit Begleitung der Autorin lesen können.
    Zum Äusseren: Eigentlich finde ich es immer wieder schade, dass nur wenigen Verlagen bei historischen Romanen mit Frauen als Protagonistinnen etwas besseres einfällt als das übliche Bild: Teil eines Frauenkörpers im historischen Gewande, aber hier versöhnten mich ein wenig die harmonische Farbgebung und die mich an Vanille erinnernde Pflanze unten.
    Zum Drumherum: Auch sehe ich bei historischen Romanen gern
    Personenverzeichnisse, vorzugsweise, wenn daraus ersichtlich ist, welche Personen wirklich gelebt haben. Ein solches ist hier zwar nicht vorhanden, war aber verschmerzbar, da in einer "Chronologischen Auflistung der historischen Ereignisse" und einem Stammbaum der relevanten Herrscherhäuser deutlich wurde, wen es tatsächlich gegeben hat.
    Eine Karte habe ich nicht direkt vermisst, hätte ich aber schön gefunden.
    Zum Inhalt: Nach einem reichlich düsteren Prolog, in dem einem nicht unsympathischen jungen Rittersmann das Haupt seines gemeuchelten Bruders, an welchem der Jüngere offenbar sehr gehangen hat, so mir nichts dir nichts vor die Füße kullert, ist klar, dass das Folgen haben wird, wodurch schon mal eine gewisse Spannung aufgebaut wird.
    Das eigentliche Geschehen beginnt im Jahr 1134 und befasst sich zunächst mit ganz anderen Personen und Ereignissen. Adolana, eine junge Adlige, soll unglücklich verheiratet werden. Als sie sich ihren Zukünftigen einmal heimlich aus der Nähe betrachten will, wird sie Mitwisserin geheimer böser Pläne und das bringt sie in Gefahr. Sie flieht und gibt sich zur Abwechslung vom "mainstream" glücklicherweise nicht als Mann aus, sondern als Person einfachen Standes. So beginnt ein spannendes Abenteuer...
    Das Buch ist spannend und leicht lesbar. Der historische Hintergrund ist genau so stark vertreten, wie ich es für einen historischen Roman mag. Marion Henneberg hat es geschafft, die Charaktere glaubhaft zu zeichnen.
    Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und werde bestimmt auch weitere Henneberg-Bücher lesen.
    Abschließend sei jedem, der das Buch genossen hat, das dazu gehörende Gedicht von Chamisso empfohlen. Ich habe es im letzten Teil der Leserunde kopiert, denn hier würde es vielleicht dem einen oder anderen zuviel vom Inhalt verraten.
    Satte 9 Punkte.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Der Roman fängt mit einem traurigen Prolog im Jahre 1133 in Innthal an, Berengar von Wolfenfels findet auf dem Schlachtfeld seinen toten Bruder.
    Dann geht es mit Adolana 1134 auf Burg Wohldenberg weiter. Ihr Onkel will sie mit Waldemar von Bregenstein verheiraten.


    Adolana hört von einem Mordkomplott und muss fliehen. Auf der Flucht begegnet sie Berengar, er schenkt ihr sein Amulett. Adolana verliebt sich in ihn und Waldemar ist in Adolana verliebt. Da durchzieht den Roman noch eine schöne Liebesgeschichte.


    Sie kommt an den Hof von Kaiser Lothar und Kaiserin Richenza und wird Hofdame deren Tochter Herzogin Gertrud.


    Marion Henneberg bringt uns die Geschichte des 12. Jahrhunderts nahe, das ist sehr interessant und gut recherchiert. Man erlebt alles intensiv mit, wird aber nicht zu grausam. Das gefällt mir sehr gut


    Ich gebe gute 9 Punkte
    :lesend

  • Ein wunderbares, gut recherchiertes Buch welches uns das Leben am Hofe im 12. Jahrhundert nahebringt.


    Adolana dürfen wir ca. 7 Jahre begleiten - von ihrer Flucht im Alter von 16 Jahren bis zur Vollendung ihrer großen Liebe.


    Krieg und Liebe, Glück und Trauer - ein wunderbare Kopfkino was einfach die vollen 10 Punkte verdient.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Der Prolog beginnt im Jahr 1133 – Berengar verliert seinen Bruder Bardolf.


    Die Geschichte selbst beginnt im Jahre 1134 auf der Burg Wohldenberg. Dort lebt Adolana bei ihrem Onkel und erfährt, daß sie mit Waldemar verheiratet werden soll.


    Adolana hat ihre Eltern verloren und ihr Onkel ist nach dem Tod seiner Frau depressiv geworden. Dadurch hat Adolana ungewöhnlich viele Freiheiten. Wir begleiten die mutige Adolana über einige wichtige Jahre ihres Lebens. Sie lernt Berengar kennen und erhält von ihm ein Amulett geschenkt, das sie stets bei sich trägt. Dann kommt sie an den kaiserlichen Hof von Richenza und wird die Hofdame ihrer Tochter Gertrud. Dort muß sie auch unangenehme Angelegenheiten für die Kaiserin erledigen und kommt dadurch in manch knifflige Situation.


    Die Autorin hat es geschafft, mich durch die spannende Erzählweise in den Bann zu ziehen, es wird nie langweilig und es kommt immer wieder zu neuen, unerwarteten Wendungen. Vor allem aber geht es um Liebe, Macht, Verrat, Intrigen, Kämpfe und um den Tod.


    Der historische Hintergrund wurde sehr gut recherchiert, die Charaktere der vielen Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und beim Lesen kann ein richtiges Kopfkino ablaufen.


    Am Ende darf sich dann jeder Leser seine Gedanken machen, wie es wohl weitergehen könnte.

  • Diesen Roman aus dem 12. Jahrhundert habe ich im Rahmen einer Leserunde mit der Autorin genießen dürfen.


    Adolana wird zur Mitwisserin eines Mordanschlages und verrät die Mörder. Nun muß sie um ihr Leben bangen und flieht an den Halberstädter Hof. Zwei Männer, die unterschiedlicher nicht sein können, lieben sie und wollen ihr helfen. Und es ist für Adolana nicht einfach, die "richtigen" Entscheidungen zu treffen...


    Dieser historische Roman der Autorin Marion Henneberg hat mich einfach nur begeistert. Interessante und authentische Personen, eine spannende Handlung mit überraschenden Wendungen und Schauplätze und Szenen, die ich mir sehr gut bildlich vorstellen konnte. Das Buch ist gut recherchiert und in sich stimmig. Gut gefallen hat mir auch die Stammtafel am Anfang des Buches und die chronologische Auflistung der historischen Ereignisse am Ende des Romans.


    Ein Buch, daß ich nur weiterempfehlen kann und das nur ein Manko hat - es ist einfach zu schnell zu Ende...
    Für mich 10 von 10 Punkten für diesen wunderschönen Roman!

  • Auch ich durfte mich der privaten Leserunde mit Marion Henneberg anschliessen und ich habe es keine Sekunde bereut! An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Marion für die tolle Begleitung und das Einstellen der Fotos, die uns Lesern die Schauplätze noch näher gebracht haben! :wave


    Das Amulett der Wölfin ist Titel und auch gleichzeitig ein Schmuckstück, welches die Protagonistin Adolana und den Leser wie ein roter Faden durch das Buch begleitet. Obwohl in diesem Falle ein Familienwappen, ist die Symbolik des Wolfes sehr stimmig gewählt. Sicher, ich bin nicht ganz subjektiv, denn der Wolf gehört zu meinen Lieblingstieren. ;-) Aber so manche seiner Eigenschaften wie sein soziales Verhalten, Mut und Tapferkeit finden sich auch in dieser Geschichte wieder, die mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen hat.


    Marion Henneberg ist es gelungen, ihre liebevoll gezeichneten Figuren und die spannenden, schönen, sorgenvollen und auch romantischen Momente perfekt in die geschichtlichen Ereignisse der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts zu verpacken und damit den Leser auf eine fesselnde Zeitreise mitzunehmen. Viele Details wiederspiegeln auf wissenswerte aber auch unterhaltsame Weise die Atmosphäre der damaligen Zeit und zeugen von einer soliden Recherchearbeit. Der flüssige und sehr angenehme Schreibstil rundet dieses überaus empfehlenswerte Lesevergnügen ab.


    Ich kann nicht anders und vergebe die volle Punktzahl! :-]

  • Marion Henneberg entführt ihre Leser mit ihrem dritten Roman ins 12. Jahrhundert. Der Roman ist in zwei Zeitabschnitte aufgeteilt, die einen sechsjährigen Abstand haben. Vom ersten Kapitel an wird der Spannungsbogen gezogen, der sich bis zum Ende durchzieht. Überaus flüssig wird in diesem Roman mittelalterliche Geschichte erzählt, wie sie sich tatsächlich zugetragen haben könnte. Authentisch wirken sowohl die Handlungsorte samt Wohnstätten, als auch die Figuren selber. Die vielschichtig angelegten Charaktere wurden ganz offensichtlich mit Herzblut ausgearbeitet. Die vielen Ecken und Kanten lassen hier viel Spielraum für Intrigen, sodass es immer wieder unvorhergesehene Wendungen in der Geschichte gibt.


    Beim Lesen werden unzählige Emotionen angesprochen. Zum einen fiebert man mit, ob Adolana ihren Verfolgern entkommen kann, zum anderen wechselt man mit ihr mit sämtlichen Abstufungen zwischen Zuneigung und Widerwille gegenüber Berengar und auch Waldemar. Zwischendurch verliert man fast den Überblick, wem Adolana überhaupt noch trauen kann. Die historisch belegten Personen werden dabei geschickt mit den fiktiven Charakteren verwoben, sodass auch Kenner den Ausgang der Geschichte erst spät erahnen können. Erläuterungen dazu finden sich im Anhang, ein Stammbaum der Welfen und Staufer dient als Einstieg. Die knapp 600 Seiten fliegen nur so dahin und enttäuschen lediglich, dass es nicht noch weitere Kapitel gibt. Das Amulett der Wölfin ist definitiv ein Lesetipp.

  • Marion Henneberg gelingt das Kunstwerk, mit ihrem dritten Roman "Das Amulett der Wölfen" eine spannungsgeladene, emotional vielschichtige Handlung mit präziser Geschichtsdarstellung zu verbinden und damit den Leser so zu fesseln, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
    Eine klassische Dreieicksgeschichte, zwei Männer kämpfen um eine Frau, versteht sie so zu erzählen, dass es immer wieder neue, überaschende Wendungen gibt und man mit allen Figuren mitfühlt und ihre Handlungsweise auch verstehen kann. Auch wenn man, so wie ich, nicht mit allen Protagonisten gleich "warm wird", möchte man trotzdem weiterlesen, weil sie in eine spannende Handlung eingebettet sind. Überhaupt wimmelt es in diesem Roman von interessanten Charakteren, die selbst wenn sie nicht positiv dargestellt sind, immer faszinierend und niemals flach und eindimensional sind.
    Marion Henneberg hat sich für ihren Roman eine geschichtlich sehr bewegte Zeit herausgesucht, der Konflikt zwischen den Welten und den Staufern ist in vollem Gange, und die mittelalterliche Welt entsteht dank einer Fülle von Details farbenprächtig vor dem inneren Auge.Sie ist fast handgreiflich zu spüren, sei ist in den fast herzzerreissenden Momenten nach einem Überfall oder dem spannenden Ablauf eines Turniers.
    Die 600 Seiten vergehen wie im Flug und machen Lust auf weitere Bücher dieser talentierten Autorin.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • In ihrem dritten Werk beschreibt Marion Henneberg die Geschichte der 16jährigen Adolana von Wohldenberg. Diese muss nach dem Tod ihrer Eltern zu ihrem Onkel Bernard auf die Burg ziehen.
    Dieser kümmert sich nur halbherzig um Adolana und verspielt sie schließlich sogar bei einem Würfelspiel an einen Grafen. Als Adolana von ihrer Neugier getrieben, sich ihren künftigen Gatten zumindest mal ansehen will, bekommt sie ein Gespräch über einen Mordkomplott mit. Ab hier überschlagen sich die Ereignisse. Adolana ist auf der Flucht vor den Verschwörern und sucht Zuflucht im Stift Gandersheim.


    Das Buch ist spannend geschrieben, so dass die rund 600 Seiten im Nu gelesen sind. Mit der Hauptprotagonistin Adolana kann man wunderbar mitfiebern und man verlässt am Ende des Buches eine neugewonnene Freundin.
    Die geschichtlichen Einblicke sind umfassend und gut recherchiert, so dass der Leser auch hier beim Lesen einiges über die Welfen und Staufer erfahren kann.
    Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen, ich hatte es schnell gelesen und freue mich schon jetzt auf weitere Werke von Marin Henneberg.