Cynthia Ozick - Der ferne Glanz der Welt

  • Titel: Der ferne Glanz der Welt
    OT: Heir to the Glimmering World
    Autorin: Cynthia Ozick
    Übersetzt aus dem Amerikanischen von: Irene Rumler
    Verlag: DTV
    Erschienen: Juli 2007
    Seitenzahl: 400
    ISBN-10: 3423135778
    ISBN-13: 978-3423135771
    Preis: 10.00 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    »Professor, 1933 aus Berlin zugez., Kinder 3-14 J., su. Hilfskraft, Umzug NYC. Kontakt Mitwisser, 22 Westerly.« Was sich liest wie ein Telegramm, ist eine Annonce, und Rose Meadow, achtzehn Jahre alt, ohne Angehörige, bewirbt sich auf das vielversprechende Inserat. Die Mitwissers waren über Nacht zu Flüchtlingen geworden. Und Rose, Mädchen für alles und ebenfalls heimatlos, besitzt Witz und, was für verlorene Existenzen typisch ist: Empfindlichkeit und eine scharfe Beobachtungsgabe. Sie ist es, die uns dieses Haus der verschlossenen Türen und stummen Münder aufschließt.


    Die Autorin:
    Cynthia Ozick ist die Tochter jüdischer Einwanderer aus Russland und wurde 1928 in New York geboren. Sie gilt als eine der wichtigsten jüdisch-amerikanischen Schriftstellerinnen. Sie lebt in Westchester Country, New York.


    Meine Meinung:
    So ganz überzeugt hat mich dieses Buch leider nicht. Starker Beginn, aber dann hatte man so ein wenig den Eindruck, das Buch würde sich in sich selbst verlieren. Die Autorin schaffte nicht die Qualität des Anfangs über die gesamte Buchlänge hinweg aufrechtzuerhalten. Nach und nach schlich sich dann ein wenig Langeweile ein, die Geschichte verlor an Fahrt und das eigentliche Thema – Emigranten aus Nazi-Deutschland in New York – wird dann in den Hintergrund gedrängt. Schade eigentlich. Denn anfangs stellt die Autorin die Situation dieser Menschen wirklich eindrucksvoll dar. Auch Kapazitäten von deutschen Universitäten zählen in der „Neuen Welt“ in der Emigration nicht viel. Niemand interessiert sich für sie – und die Ausnahmen davon wie Einstein, Mann oder auch Hannah Arendt sind eben nicht typisch für ein Emigrantenschicksal. Cynthia Ozick schafft es – wahrscheinlich ungewollt – dass man vom Verhalten der eigentlichen Hauptperson Rose irgendwann nur noch genervt ist, von der Dummheit und Einfalt dieser Hilfskraft im Haushalt des Professor Mitwissers. Es war ein Buch von welchem ich mir doch ein wenig mehr versprochen hatte – nicht schlecht, aber eben auch kein Lesehighlight. Sprachlich mehr als ansprechend – dadurch schon allein mit Einschränkungen lesenswert.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.