Klappentext:
Seit einem Jahr leben Sönke und Maria gemeinsam auf der Nordseeinsel Föhr. Mit der Ruhe ist es allerdings vorbei, als Sönkes minderjährige Cousine Jade zu Besuch kommt. Statt des braven Mädchens von früher steht eine übelgelaunte Gruft-Braut vor ihnen. Auch Oma bereitet Sorgen, denn sie wird zunehmend vergesslich, so richtig vergesslich! Und dann geschieht auf der Insel ein spektakulärer Kriminalfall, und die Kripo schickt vom Festland einen Kommissar, den Maria noch von früher kennt - ihr attraktiver Exfreund.
Aber in der friesischen Karibik lösen sich alle Probleme irgendwann auf ganz eigene Art...
Meine Meinung:
Als Fan von Inselkrimis und Liebhaberin vom Nordseefeeling hatte ich mich wirklich auf dieses Buch gefreut, die Leseprobe bei Vorablesen hat mir sehr zugesagt. Anfangs war es auch noch ganz witzig, das Zusammentreffen mit Jade auf dem Flughafen und am nächsten Morgen das Picknick auf dem Friedhof mit den Grabsteininschriften war sehr humorig. Aber dann driftet das Büchlein leider immer weiter ab in den Klamauk. Komische Situationen passieren, alles wird nur angedeutet oder totgeschwiegen. Und wenn die inneren Schranken einmal gefallen sind, dann kann man den Strom der Wörter gar nicht mehr aufhalten.
Auch viele Handlungen und Ereignisse sind einfach nicht witzig sondern wirken überkandidelt und an den Haaren herbeigezogen. Man vermisst einfach schon mal den gesunden Menschenverstand, der mit Sicherheit so manche Situationen entschärft und auch stimmig hätte enden lassen. Aber trotzdem ist es eine nette kleine Geschichte, die auch so manches Mal zum Schmunzeln einlädt. Ich hatte sie ohne Vorkenntnis des ersten Bandes gelesen und nicht das Gefühl gehabt, viel verpasst zu haben. Genossen habe ich wieder einmal mehr das Inselfeeling, so richtig spürbar der Wind, der einem am Deich um die Nase weht.
Sönke lebt nun also mit Maria in Omas kleinem Häuschen auf Föhr und muss nun langsam zusehen, wie wieder Geld in die Kasse kommt. Eine Idee als ehemaliger Eventmanager hat er schon, er möchte als Noah alle Unternehmer auf seine Arche holen, um mit ihnen an den Hamburger Landungsbrücken Werbung für die Insel zu machen. Dabei wird ihm so mancher Stein in den Weg gelegt, und auch die Honorationen zu überzeugen braucht viel Fingerspitzengefühl. Dabei kommt ihm der Bilderraub gar nicht recht, denn irgendwie schafft es Tobias, der Kommissar immer wieder, ihn wie einen Depp aussehen zu lassen. Hoffentlich merkt Maria das nicht so sehr, Sönke plagen Ängste, dass sie sich wieder für ihn entscheiden könnte. Dazu kommt noch die Sorge um Oma Imke, die sich so manches Mal recht merkwürdig verhält und in merkwürdigen Situationen entdeckt wird.
Zum Schluß klappt man das Buch aber dann doch mit einem Schmunzeln im Gesicht zu und erfreut sich an dem Gedanken, dass es doch schön ist, nicht immer im Strom mitzuschwimmen und durch ungewöhnliche Taten schon mal auf sich aufmerksam zu machen, denn - ist der Ruf erst einmal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.
LG
Patty