Thailand literarisch entdecken

  • Schon seit längerer Zeit bin ich auf der Suche nach Literatur über Thailand, bevorzugt interessieren mich zeitgenössische und Kriminalromane, Sach- und Kochbücher etc.
    Meinen literarischen Einstieg in dieses Land begann ich vor langer mit Kirchhoffs "Infanta", das mich recht unschlüssig zurückließ. Ähnlich erging es mir mit "Bangkok Noir" von Roger Willemsen. Die besten Schilderungen über Thailand fand ich bisher bei Barry Eisler in seiner Reihe um John Rain.
    Nun möchte ich mich nochmals diesem Land widmen und bin gespannt, was den Eulen zum Thema Thailand einfällt, insbesondere, ob jemand von Erfahrungen mit einer der wenigen Direktübersetzungen berichten kann.


    Gruß
    Salonlöwin


    P.S. Alex Garlands "The Beach" ist mir nur vom Film her bekannt.

  • Das steht bei Wikipedia über thailändische Literatur.


    Thailändische Literatur


    Allerdings konnte ich damit nicht allzuviel anfangen. :-(


    Thailändische Literatur ist für mich leider ein weißer Fleck. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Außer den Krimis von Burdett und Christopher Moore gibt es wohl nicht sehr viel. Einige Sammlungen von Kurzgeschichten geben einen Überblick, aber ich bin damit nicht besonders glücklich geworden.


    Das siamesische Lächeln fand ich eher politisch als literarisch.

  • In Bangkok sterben zu viele amerikanische Touristen mit der Nadel im Arm: Drogentote oder Opfer eines Verbrechens? Ein amerikanischer Anwalt braucht für seine Bangkokvisite einen Bodyguard. Vincent Calvino nimmt den Job für viel Geld an, zusammen mit Jessada Santisak, einem beurlaubten Thai-Polizisten aus Los Angeles. Die beiden werden von einem Strudel von Ereignissen mitgerissen und müssen ganz schön rudern, um sich und den Anwalt über Wasser zu halten. Mitten in der Regenzeit, wenn Bangkok im Schlamm versinkt, finden sie sich in der Welt des Cybersex-Business wieder.

  • Tödliches Spiel im Goldenen Dreieck Traumstadt Bangkok: Alle Wünsche sind hier käuflich, aber der Journalist Tom hat kein Geld. Da lernt er Chris und Victor kennen: schön, reich und gelangweilt. Sie wollen nach Burma, um einen Film über die legendäre Opiumprinzessin Olive Yang zu drehen. Tom wittert eine Story – und verliebt sich in Chris. Doch das Pärchen scheint etwas zu verschweigen. Zu spät erkennt Tom, was wirklich auf dem Spiel steht.

  • Thailand gehört wegen seiner schönen Strände, seiner alten Kultur und seiner liebenswerten Menschen seit langem zu den beliebtesten Fernreisezielen der Deutschen. Daran hat auch der Tsunami 2004 nichts geändert. Doch die reichhaltige Literatur ist bei uns kaum bekannt. Mit dieser Anthologie liegen erstmalig Erzählungen moderner Autoren in deutscher Übersetzung vor, von denen die meisten mit asiatischen Literaturpreisen ausgezeichnet worden sind. Diese Schriftstellergeneration wendet sich bevorzugt sozialkritischen Themen zu, in denen sich die gesellschaftliche Realität Thailands mit all ihren Widersprüchen zwischen Tradition und Moderne, Stadt und Land, Arm und Reich, Mann und Frau spiegelt, die aber auch universellen Charakter haben. So gehört dieser Band zur Pflichtlektüre von Reisenden, die sich ernsthaft auf dieses Land einlassen wollen.

  • Ich schätze Stephen Leathers "Confessions of a Bangkok Private Eye" sehr (das es meines Wissens leider nur in Englisch gibt), die Erinnerungen eines Neuseeländers, der lange als Privatdetektiv ungetreuen Bargirls etc. hinterherspioniert hat.


    Auch sein Buch "Private Dancer" (das es in Deutsch gibt – ISBN 9789747109535) ist nicht übel. Beide Bücher beleuchten aber natürlich nur einen kleinen, eher unschönen Aspekt des thailändischen Lebens bzw. des Lebens in Thailand.

  • Selber aber noch nicht gelesen


    Kurzbeschreibung
    Die Zukunft ist unergründlich, sagt der Buddha. Und deshalb wissen die Polizisten Sonchai und Pichai noch nicht, daß der amerikanische Jadehändler in dem Mercedes vor ihnen bald am Biß einer Kobra sterben wird. Was sie ebenfalls nicht wissen, ist, daß die Kobras und Pythons, die aus William Bradleys Wagen hervorkriechen, auch Pichai töten werden, den Sonchai seit seiner Kindheit kennt. Mit dem er sich im Waldkloster den strengen buddhistischen Glaubensregeln unterworfen hatte. Pichai war sein Bruder im Geist, und deshalb schwört Sonchai Rache für seinen Tod. Zusammen mit Kimberley Jones, der undurchschaubaren und attraktiven FBI-Agentin, die eigentlich ihn observieren sollte, setzt er sich auf die Spur von Bradleys und Pichais Mördern. Und seine Jagd gerät zu einer Reise in die eigene Vergangenheit: in die Unterwelt Bangkoks, in die Bordelle des berüchtigten 8. Bezirks – bis hinein in die Amtszimmer der amerikanischen Botschaft. -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels

  • Hallo Petrus,


    Zitat

    Original von Petrus: Sämtliche Bangkok-Krimis von John Burdett sind klasse! Allein, der Thread-Erstellerin gefallen sie offenbar nicht sonderlich (siehe oben).


    da Du noch lange hier im Forum angemeldet bist und auch nicht jede Eule an jeder Stelle mitliest, möchte ich kurz auf Burdett eingehen.
    Die positiven Eulenrezensionen zu Burdett kenne ich und bevor ich mit "Bangkok Tattoo" in der deutschen Übersetzung begann, hatte ich ein sehr intensives Gespräch mit thailanderfahrenen Eulen, die durchaus bestätigten, dass dieser Schriftsteller über etwas schreibt, dass als authentisch bezeichnet werden darf.
    An dieser Authentizität habe ich keineswegs gezweifelt und auch Burdetts Milieuschilderungen haben mich nicht dazu veranlasst, den Roman abzubrechen. Vielmehr haben der Schreibstil und die zähe Entwicklung der Geschichte mich dazugebracht, nach keinen 100 gelesenen Seiten das Buch wegzulegen. Möglich auch, dass es an der Übersetzung lag und ich so um die Chance einer Neuentdeckung gebracht wurde, aber es gibt noch unendlich viele Bücher zu entdecken ...


    Für Deine Empfehlungen danke ich Dir trotzdem sehr :wave.

  • Hallo Salonlöwin :wave


    Aber ich bitte dich: Niemand muß sich rechtfertigen, warum ihm ein bestimmtes Buch oder ein bestimmter Autor nicht sonderlich zusagt. Außerdem hattest Du erwähnt, daß Du Barry Eislers Bücher mit John Rain magst. Eisler schreibt nun wirklich einen ganz anderen Stil (temporeich, realistisch, schnell medias in res) als Burdett. Burdetts Erzählstil ist eher elegisch-verträumt; bevor das nächste Mal "etwas passiert", kann es sein, daß der Ich-Erzähler über zig Seiten schildert, was er letzte Nacht geträumt hat. Außerdem sind seine Plots wirklich an den Haaren herbeigezogen.


    Was mir persönlich (ich habe einige Zeit in Thailand gelebt) und sogar meinen thailändischen Freunden an Burdett gefällt ist, daß er die religiöse, spirituelle und ethische Verfassung der Thais wirklich gut verstanden hat und zu schildern weiß. Das ist es, was ich an seinen Bangkok-Thrillern schätze. Als Thriller hingegen finde ich sie, nun ja, nicht sonderlich thrilling.


    Ein bißchen Eigenwerbung sei mir gestattet. Mein unlängst veröffentlichtes Erstlingswerk, ein Thriller mit dem Titel "Simple Money", spielt zur Hälfte in Bangkok. Wer keine Berührungsängste gegenüber Self-Publishing-Literatur hat, kann sich ja mal bei Amazon die Leseprobe zu Gemüte führen. Falls jemand nach der Leseprobe Lust verspüren sollte, eine Rezension zu schreiben, maile ich ihr/ihm das Manuskript gerne als EPUB-, PDF- oder MOBI-Datei. (Neben der absurd teuren Druckversion – so ist das leider beim Self-Publishing – gibt es das Buch auch als eBook.) Besten Dank vorab für Euer Interesse.


    :write

  • Zitat

    Original von Petrus
    Burdetts Erzählstil ist eher elegisch-verträumt; bevor das nächste Mal "etwas passiert", kann es sein, daß der Ich-Erzähler über zig Seiten schildert, was er letzte Nacht geträumt hat. Außerdem sind seine Plots wirklich an den Haaren herbeigezogen.


    Was mir persönlich (ich habe einige Zeit in Thailand gelebt) und sogar meinen thailändischen Freunden an Burdett gefällt ist, daß er die religiöse, spirituelle und ethische Verfassung der Thais wirklich gut verstanden hat und zu schildern weiß. Das ist es, was ich an seinen Bangkok-Thrillern schätze. Als Thriller hingegen finde ich sie, nun ja, nicht sonderlich thrilling.


    Obwohl oder gerade weil ich wenig an südostasiatischen Büchern, geschweige denn Thrillern interessiert bin, hat mir Burdett gut gefallen. Gerade seine (moral-)philosophischen Ausschweifungen haben mich keineswegs gelangweilt, vielleicht gerade weil er in einer recht tiefgründigen Weise voller Sprachwitz abschweift. Für einen waschechten Thriller ist das freilich viel zu viel Gelaber.
    Burdett schreibt sicherlich Thriller für Leute, die Thriller eigentlich nicht mögen :grin

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von JaneDoe: "Kakerlaken" von Jo Nesbo aus der Krimireihe um den norwegischen Kommissar Harry Hole spielt in Bangkok. Zu den Eulenrezensionen kllick


    Werde ich jetzt gesteinigt, wenn ich erwähne, dass ich einen Nesbø bereits abgebrochen habe? Mit "Rotkehlchen" konnte ich definitiv nichts anfangen, aber vielleicht hat Nesbø eine zweite Chance verdient.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin


    Werde ich jetzt gesteinigt, wenn ich erwähne, dass ich einen Nesbø bereits abgebrochen habe? Mit "Rotkehlchen" konnte ich definitiv nichts anfangen, aber vielleicht hat Nesbø eine zweite Chance verdient.


    Na, von mir nicht :grin Ich fand den Krimi gut und besser als "Rotkehlchen". Nesbø hat schon erstaunlich viel verstanden von Thailand (für einen Norweger :-)). Hatte ich so nicht erwartet.

  • Bislang hat mich allein schon der, mit Verlaub, bescheuerte Name des Protagonisten davon abgehalten, die Harry H**e-Bücher zu lesen, aber um "Kakerlaken" werde ich anscheinend doch nicht herumkommen.

  • Pardon, ich ringe gerade mit der Editier-Funktion. Eigentlich hatte ich bereits alles gesagt, was ich sagen wollte, aber ich weiß nicht, wie man hier Posts löschen kann. Pardon.
    :bonk