Originaltitel: Tempted (2009)
Lübbe Audio 2011, gekürzte Fassung, 5 CDs, 394 Min.
House of Night Band 6
Kurzbeschreibung:
Nachdem Zoey und ihre Freunde Neferet und ihren Liebhaber aus Tulsa vertrieben haben, hätten sie eigentlich eine Pause verdient. Doch eine mysteriöse und beängstigende Macht breitet sich in den Tunneln unter Tulsa aus und Stevie Rae will nicht sagen, was dort vor sich geht und was sie dort gemacht hat. Allmählich beginnt Zoey sich zu fragen, wie sehr sie ihr noch vertrauen kann ...
Über die Autorinnen:
P.C. Cast und Kristin Cast sind das erfolgreichste Mutter-Tochter-Autorengespann weltweit. P.C. Cast ist Lehrerin und eine bekannte Fantasyautorin. Sie lebt und arbeitet in Oklahoma, USA. Ihre Tochter, Kristin Cast, wurde für ihre Gedichte und journalistischen Arbeiten mehrfach ausgezeichnet. Sie lebt ebenfalls in Oklahoma und studiert an der Universität von Tulsa Kommunokationswissenschaften.
Über die Sprecherin:
Marie Bierstedt ist eine vielbeschäftigte Synchronsprecherin und u.a. als Stimme von Alyson Hannigan in "Buffy" und Kirsten Dunst bekannt. Als Hörbuchsprecherin ist sie mit ihrer lebhaften jugendlichen Stimme äußerst beliebt.
Meine Meinung:
Zum ersten Mal gibt es einen Perspektivwechsel. Mit Zoey bleibt die Ich-Erzählerin erhalten, aber hinzu kommen Passagen, die aus Stevie Raes Sicht erzählt werden. Und das aus gutem Grund, denn Stevie Rae hat etwas getan, was sie vor Zoey auf jeden Fall verbergen will, was aber für die weitere Handlung von Bedeutung ist.
Die Handlung schließt direkt an den Vorgänger „Gejagt“ an. Zunächst geht es zurück ins House of Night und ans Aufräumen, nachdem Kalona und Neferet von Zoey und ihren Freunden vertrieben wurden. Doch die beiden geben sich keinesfalls geschlagen und planen bereits ihre Rückkehr.
Ich habe das Gefühl, wegen des großen Erfolgs der Serie wird die Geschichte gestreckt und auf mehr Bände verteilt, als ihr guttut. Bis zur Mittel dieses Teils hätte die Handlung auch durchaus noch gut zum vorherigen Band gepasst. Nicht nur, das die Geschichte unnötig in die Länge gezogen wird, die Personen agieren, ohne dass man den Grund dafür erfährt. Erst im letzten Drittel des Buches kommt Spannung auf. Viel Raum nimmt diesmal wieder Zoeys Liebesleben ein, das noch chaotischer wird, weil sie sich diesmal von vier Kandidaten hofiert sieht. Das mag den jugendlichen Leserinnen gefallen, mich nervt es inzwischen mächtig. Aphrodite hat bei mir in Sachen Sympathiewertung Zoey längst den Rang abgelaufen. Da haben die Autorinnen eine Nebenfigur geschaffen, die eine echte Entwicklung durchgemacht hat und viel Potenzial aufweist.
Die Casts schreiben höchst routiniert, die zu Beginn der Serie so auffallend jugendliche Sprache wird inzwischen erfreulicherweise zurückgenommen. Ich hoffe, dass sie im nächsten Band wieder mehr Sorgfalt auf ihre Protagonistin verwenden. Hinsichtlich der Logik hapert es doch sehr in „Versucht“.
Dass die Bände jetzt immer mit einem dicken Cliffhanger enden, finde ich ärgerlich und unnötig. Das macht die ganze Serie zu einem künstlich in die Länge gestreckten Fortsetzungsroman.
Marie Bierstedt liest auch diesen Teil ausgezeichnet. Für mich ist ihre Stimme Inzwischen untrennbar mit dieser Serie verbunden.